Grenzen setzen ohne beleidigen

Hallo zusammen!
Tut mir leid, wenn ich schon wieder mit meinen Schwiegermutterproblemen nerve, aber ich versuche verzweifelt einen Umgang mit ihr zu finden,der für alle okay ist. Ich hatte gestern was zu unliebsamen Geschenken geschrieben und bei euren Antworten ist mir klar geworden, was mich wirklich nervt ist, dass sie schon wieder ein klares „Nein“ ignoriert.
Das ist so das Dauerthema, dass sie ihre festen Vorstellungen hat und sie dabei komplett unsere Grenzen ignoriert. Wenn man ein klares „Nein, das möchte ich nicht“ äußert oder etwas anderes, was sie nicht hören will, ignoriert sie es und erzählt etwas zu einem anderen Thema. Wenn man es mehrmals wiederholt und sie fragt, ob sie es gehört hat, kommt die Antwort: „Ja, ja, merkst du nicht, dass ich nicht darüber reden will?“ Ich glaube an die Strategie Reden hilft, aber wenn eine Seite sich weigert zuzuhören, komme ich an meine Grenze.
Nächste Strategie „Sachen packen und gehen, wenn sie es nicht versteht“, funktioniert auch nur so begrenzt, weil dann die emotionale Erpressung kommt, dass sie so traurig und so alleine ist. Dafür ist mein Mann leider sehr empfänglich. Dann habe ich schon überlegt, ob ich ihn einfach alleine schicke. Er möchte verständlicherweise die Kinder (noch ziemlich klein) mitnehmen. Ich lasse sie bei ihr, aber nicht ohne Aufsicht, da schon einige (m.M.n. gefährliche) Situationen durch sie entstanden sind. Jetzt könnte man sagen, sie hat ihre Kinder auch groß bekommen. Doch sie erzählt Geschichten von früher, wo nach ihren Aussagen, der Kinderarzt die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen hat mit den Worten „was haben sie sich, denn da gedacht. Das ist gefährlich“ und sie findet das lustig, dass er sich so angestellt hat, wo letzen Endes alles gut ausgegangen ist.🤦‍♀️ Mein Mann ist in ihrer Gegenwart auch ganz anders und oft zu abgelenkt um zu bemerken, was passiert. Er hält in den Situationen auch zu mir. Doch dann hat er es nach einer Woche vergessen oder lässt sich durch emotionale Erpressung umstimmen.
Tut mir leid für den langen Text. Habt ihr eine Ahnung wie ich Grenzen setzen kann ohne das sie sofort „so verletzt“ ist oder sie ignoriert?

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"ja, merkst du nicht, dass ich nicht drüber reden will" könntest du beantorten mit "Ja, ich merke es und genau da liegt das Problem. Wir müssen drüber reden. Ich möchte guten Kontakt zu dir, auch für deinen Sohn und unsere Kinder. Deshalb müssen wir xy jetzt klären. Auch wenn dir das nicht gefällt."
Du fügst deiner Schwiegermutter damit keine Verletzung zu. Wenn sie sich dennoch verletzt fühlt, hat das mit ihrer eigenen Geschcihte zu tun und die kannst nicht du aufarbeiten, es ist ihre. Sicher ist da nicht alles so im Reinen, viel Unverdautes, viele Trigger...
Es ist nicht deine Geschiche. Du darfst mit deinen Kindern und mit deinem Mann neue Geschcihten schreiben. Mutige Geschichten. liebevolle Geschichten. Geschichten voller Magie und Wunder, real, zauberhaft, vielleicht manchmal traurig - so wie das Leben. Alles Gute euch!

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Hey!

Ich fürchte, du kannst keine Grenzen setzen, wenn dein Mann einknickt. Er fällt dir doch in den Rücken.

Du solltest gucken, dass du ihn mit ins Boot bekommst. Vielleicht mit einem Mediator oder Paartherapeuten? Muss ja nicht eine ganze Therapie sein, sondern einfach ein paar Sitzungen, um einen gemeinsamen Weg zu finden..

Liebe Grüße
Schoko

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Du hast wahrscheinlich Recht. Er glaubt nur, dass es am besten ist Probleme tot zu schweigen bis sie verschwinden. Wenn ich versuche ihm klar zu machen, dass das für mich nicht funktioniert, meint er nur, dass ich es nicht wirklich probiere zu schweigen und man offensichtliche Dinge nicht ansprechen muss, da es ja offensichtlich ist und damit allen Anwesenden unterschwellig bewusst und irgendwann löst es sich dann auf. Aus meiner Sicht eine gewagte Theorie 😅
Ich muss aber auch nochmal betonen, dass er wirklich ein toller Ehemann ist und in unserem Haus viel Liebe wohnt 🥰

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Das dachte mein Mann auch mal. Die Probleme werden größer.

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Das ist eine total schwierige Situation.
Ich glaube auch das funktioniert nur wenn dein Mann eine ganz klare Haltung zeigt.
Konkret würde ich auf Geschenke die ihr vorher schon klar abgelehnt habt und die einfach bei euch abgestellt werden sofort für den Rücktransport sorgen. Sowas wie z.Bsp. das Fitnessgerät von dem du im letzten Post erzählt hast. Ihr könnt es vor die Tür stellen oder kurz klingeln.
Vielleicht mit einem Zettel. Liebe Helga, wie bereits gesagt haben wir hierfür leider keine Verwendung. Vielleicht findest du einen anderen Abnehmer der es gebrauchen kann.

Aber letztendlich muss dein Mann ein ernstes Gespräch mit seiner Mutter führen.
Wenn er keine klare Front zieht, unsicher wirkt und hin und her eiert geht das so weiter.

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<<<Wenn man es mehrmals wiederholt und sie fragt, ob sie es gehört hat, kommt die Antwort: „Ja, ja, merkst du nicht, dass ich nicht darüber reden will?“ Ich glaube an die Strategie Reden hilft, aber wenn eine Seite sich weigert zuzuhören, komme ich an meine Grenze.<<<

Liebe TE,

und da würde ich ansetzen: z.B Thema unliebsame Geschenke (habe jetzt aber aber nur ein kurzen Blick darauf geschmissen). Sag ihr bitte im freundlichen Ton, dass es eben halt Sachen gibt über die man reden muss, auch wenn sie es nicht hören möchte. Wenn sie dann sagt "Ja, ja, merkst du nicht, dass ich nicht darüber reden will? kannst du höchstens sagen, dann muss sie eben damit leben, dass einige Sachen eben nicht nach ihrer Nase laufen.Punkt. Und zwar nett und freundlich gesagt.Und deinen Mann würde ich zu verstehen geben, dass er sich nicht mehr emotional erpressen von seiner Mutter. Und das ist natürlich schwer.

Ich hatte zwar nie ein großes Schwiegermutterproblem bis auf einmal. Mein Schwiemu, so liebt und nett sie auch immer war,
Damals war ihr Umzug in ein neues Heim geplant, weil sie ihre Miete über längere Zeit nicht mehr alleine hätte bezahlen können. Sie war Witwe geworden und ja Witwenrente war sehr wenig. Die eigene Rente stand damals leider nicht noch zur Debatte. Der Mietvertrag war unterschrieben und am geplanten Umzugstag wollte sie nicht umziehen, das könnte man ja in ein paar Tagen machen. Alle standen da: meine Schwägerin (ihre Tochter), ich, Freunde und Bekannte. Vor versammelter Mannschaft heute keinen Umzug. Und alles kuckte mich an. Mein Mann war auch der Arbeit mit einer 12-Stunden Schicht.
Toll, super. Diesen Umzug zogen wir trotzdem durch, da war meine Schwägerin ganz bei mir. Schwiemu war beleidigt. Und meinen Mann erzählte ich das, was hier vorgefallen. Ich kannte ja meine Schwiemu, die erzählte ihrem Sohn die ganz seltenen Fälle, wo ich nach ihrer Meinung nach verkehrt gehandelt hätte, statt mir das zu sagen (das wurde später besser, wenn ihr was nicht gefiel an mir, sagte sie mir das dann auch). Da brauchte meine Schwiegerm garnicht erst beleidigt ankommen bei ihm. Und was kam, sie beschwerte sich tatsächlich..Das ließ mein Mann aber nicht durchgehen.

Was wichtig ist, dein Mann muss am selben Strang ziehen.

LG und gute Nerven für dich
Hinzwife

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„Ja, ja, merkst du nicht, dass ich nicht darüber reden will?“

Hm, ich hätte jetzt einfach etwas gespielt verzweifelt darauf geantwortet: „Na ich doch auch nicht, wenn du xy sein lässt, sind wir das Thema endlich los!“ und dabei gelacht.
Dann ist es vielleicht etwas leichter anzunehmen und man hat das gemeinsame betont anstelle des trennenden. Bei manchen zieht das, bei manchen nicht. Einen Versuch wäre es vielleicht wert?

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Vielleicht zu allererst, es gibt leider einfach Menschen, die sind sehr unsensibel für die Grenzen anderer oder denen es egal ist, wenn sie diese überstreiten. Es liegt also nicht komplett in deiner Hand, dass sie es nicht mehr macht.

Meiner Erfahrung nach hilfreich ist manchmal schon den Ton etwas zu schärfen „Wir brauchen es wirklich nicht.“ oder direkt aufzufordern „Kannst du das Gerät bitte wieder mitnehmen.“

Wenn mein Gegenüber ganz penetrant ist, packe ich auch mal den „Was am „Nein“ verstehst du nicht?“ aus.

Letztendlich sehe ich es auch als Geben und Nehmen. Wenn mein Gegenüber Rücksicht auf mich und meine Grenze nimmt, nehme ich auch Rücksicht auf deren Wünsche. Wenn die Oma garkeine Rücksicht nimmt auf unsere Grenzen, dann wird eben weniger besucht.

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Du hast bis jetzt sehr diplomatisch versucht, deine Grenzen zu setzen und bist gescheitert.

Es ist nicht (!) deine Schuld, wenn sie beleidigt ist, weil Nein eben Nein heißt. Das ist IHR Problem.

Ich würde mit deinem Mann sprechen. Dass er mal reflektiert, dass er emotional erpresst wird, ob er das langfristig möchte oder ob er eben auch mal bei seinen Grenzen bleibt. Denn eure SM will ja Kontakt und wenn sie merkt, sie kommt nicht weiter, außer, sie respektiert eure Grenzen, wird sie sich ändern. ;)

Das wird nicht von heute auf morgen passieren, aber dein Mann muss langfristig in einen Denkprozess kommen.

Und dazu gehört bei deiner SM wohl gnadenlose Ehrlichkeit. Sie möchte nicht drüber reden? PECH, du möchtest aber drüber reden und wirst in Zukunft konsequent handeln: du möchtest ihren plunder nicht und entweder, sie nimmt ihn bei Verabschiedung wieder mit, oder er landet im Müll. Sperrige Gegenstände (wie Sportgeräte, wenn ich mich richtig erinnere?) kommen nicht über die Türschwelle!

Klare Ansage, klare Konsequenzen und ansonsten quasi tun, als sei nix gewesen ;)

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Hm, also es gibt ja einfach Leute, die sind völlig resistent dagegen, Grenzen anderer zu akzeptieren.
Du könntest in deinem Beitrag fast meine Mutter beschreiben. Sie hat zuhause wirklich alle Schränke vollgestopft und meint dann immer wieder mal, mir was von dem Zeug andrehen zu müssen bzw dürfen.
Also ich soll dann auch noch dankbar dafür sein.
Das hat viele, viele Jahre immer wieder zum Streit geführt und sehr oft war es so, dass wir, wenn wir dort zu Besuch waren, mit mieser Stimmung auf den Heimweg begeben haben, weil ich wieder irgendwas ihrer angebotenen Erbstücke undankbar abgelehnt hab, mich dagegen gewehrt hab.
Es hat dabei nie ein einfaches NEIN ausgereicht, ständig hat sie es mit überreden und Aber...oder Das hab ich aber....versucht, immer wurde daraus ein riesen Thema.

Mittlerweile mach ich das so: ich nehm die Sachen ohne Widerworte mit, und geb sie dann entweder bei mir in die Tonne oder sie kommen in den Karton, der zur Hausratsammelstelle geht oder wenn es was ist, was noch evtl gut brauchbar ist, stell ich es zu verschenke in ebay Kleinanzeige.

Sie ist mittlerweile 80 - ich bin diese Diskussionen leid.
LG

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Vielen Dank für die vielen Antworten. Es geht mir nicht wirklich um den Krempel. Das Sportgerät war nur symptomatisch für unsere Kommunikationsprobleme. Es nervt mich mehr, wenn es um Kindererziehung oder organisatorische Absprachen geht (z.B. wenn sie sich zu einer bestimmten Zeit einlädt, wir ihr eine andere Zeit sagen mit Begründung warum und sie trotzdem kommt, wann sie will). Aber ohne Unterstützung von meinem Mann wird es wohl schwierig, deshalb werde ich mich da etwas hinterklemmen und vielleicht versuche ich es auf die nicht mehr so nette Art und Weise, auch wenn ich es schade finde. Ich bin schon über einen Besuch dankbar, wenn sie nur eine Beleidigung vom Stapel lässt (oder sonst versucht ihren Kopf gegen unsere Wünsche durchzusetzen) und nicht meine Kinder in blöde Situationen bringt 🤦‍♀️ (das ist durch eure Tipps echt besser geworden: wenn ich bezüglich der Kinder sage, das etwas riskant ist, hat sie sofort reagiert). Den Rest kriegen wir dann auch noch hin💪