Hallo,
ich bitte um Eure Meinungen, da ich mich in einer schwierigen Situation befinde. Ich bin jetzt fast 20 Jahre mit meinem Mann verheiratet. Wir sind seit ca. 25 Jahren/seit der Jugend zusammen und haben 2 Kinder 3 und 14 Jahre. Ich arbeite in 3/4 Teilzeit, er 40h/Woche. Wir haben zwar mal gestritten, aber keine gravierenden Probleme. Nun ist es so, dass sich mein Mann seit einiger Zeit sehr verändert hat und fast nur noch an sich denkt. Dadurch hat er sich emotional und körperlich zurückgezogen und ich dann später auch. Er hat mich mit den Kindern sehr viel allein gelassen und trifft nun oft aus meiner Sicht unvernünftig Entscheidungen (z. B. finanziell, organisatorisch). Er ist auch sehr unkonzentriert und vergesslich. Zuletzt hatte er sich in eine Ukrainerin verliebt, die wir 2 mal beinuns aufgenommen hatten, wenn sie keine andere Unterkunft hatte. Zuletzt habe ich gesagt, dass ich das nicht mehr möchte. Er hat selbst gesagt, dass er wahrscheinlich in einer Midlifekcrises ist. Ich hatte ihm gesagt, dass ich zu einer Paartherapie bereit bin, wenn er den Kontakt zur Ukrainerin abbricht. Dies wollte er nicht. Daher wollte ich die Trennung. Er hat sich weiter oft mit der Ukrainerin getroffen. Ich hatte sehr darunter gelitten, aber meine Gefühle sind nun abgestumpft. Wir wohnen noch zusammen in unserem gemeinsamen Haus. Nun hat ihm unsere große Tochter gestern gesagt, dass sie überwiegend bei mir leben möchte. Nun möchte er den Kontakt zur Ukrainerin doch abbrechen und eine Paartherapie. Ich weiß nicht, ob ich dem zustimmen soll. Er möchte auch wieder körperliche Nähe. Ich bin so verletzt, dass ich nicht weiß, ob ich das kann. Dazu kommt noch, dass ich eine körperliche Erkrankung habe, bei der ich nicht sehr viel Stress aushalten kann und nicht so belastbar bin. Darauf nimmt er von Anfang an keine Rücksicht und hat mir vorgeworfen, dass ich mir die Symptome nur ausdenke. Ich bitte um Eure Ratschläge.
Neue Chance für die Ehe
Fühle dich erst einmal gedrückt. Das, was du schilderst, finde ich furchtbar demütigend und das hat keiner verdient.
Respekt, dass ihr noch zusammen wohnt, ich hätte das nicht gekonnt. Affäre ist das eine, dass er aber daran festhält und sich nicht für dich entscheidetist ein schlag ins Gesicht nach so vielen Jahren.
Ich wäre da insgesamt vorsichtig. Ich würde auch eher raten, dass es zwischen ihm und der anderen Frau vielleicht nicht mehr so gut läuft und du dann doch wieder die bessere Option bist.
Mach am besten erst einmal die Paartherapie, genau dafür ist die Therapie da, da kannst du deine Gedanken ordnen. Die Therapie kann einem vor Augen führen, ob es sich lohnt weiter zu machen oder nicht. Man schaut sich an was nicht stimmt, was passiert ist, ob noch genug Basis da ist.
Paartherapien können auch helfen sich endgültig und "gesund" zu trennen. Die Option "Trennung" gehört auch dazu, es geht nicht darum eine disfunktionale ("tote") Beziehung wiederzubeleben. Man kann nur an der Beziehung arbeiten, wenn da eine Basis ist.
Ich persönlich wäre weg, da bin ich wohl zu stolz als Osteuropäerin (Meine eine Oma ist aus der Ukraine, aber der Großteil meiner Familie ist aus Polen). In einer Ehe will ich nicht die Nummer 2 hinter irgend einer "dahergrlaufenen" Frau sein, die einfach zufällig da war. Ich mein, es ist ja nicht so, dass er bei seinem Hobby eine Frau kennenlernt die sooo viel gemeinsam mit ihm hat. Ne, es war einfach nur random eine andere Frau im Haus, die ihr mal aufgenommen habt und das hat gereicht: b
Boom er ist "verliebt"
ne... ne ne ne
Sorry für die Typos - war irgendwie wütend/aufgebracht beim lesen 😅
Liebe TE
Das hier..: „Dazu kommt noch, dass ich eine körperliche Erkrankung habe, bei der ich nicht sehr viel Stress aushalten kann und nicht so belastbar bin. Darauf nimmt er von Anfang an keine Rücksicht und hat mir vorgeworfen, dass ich mir die Symptome nur ausdenke.“
.. widerspricht sich deiner Aussage, dass vor der Affäre bei euch alles ok war. Du schreibst, ihr habt nie wirklich miteinander gestritten. Das liegt aber schon an deiner Friedfertigkeit, oder was meinst du?
Und jetzt die Midlife-Crisis oder was auch immer.
Ich würde abwägen und mir an deiner Stelle versuchen vorzustellen, wie verletzt du wärst bei einem nächsten Mal. Denn seine Kehrtwende zu dir kommt ja leider nicht wegen der grossen Liebe, sondern andere Gründe. Wie viel hältst du aus? Wie sehr ist dir das (im Moment demütigende) Leben mit ihm wert?
Auch wenn die Vorstellung weh tut, würde ich mir verschiedene Szenarien vorstellen und dann entscheiden.
Der könnte mich kreuzweise.
Dass ihr euch selten gestritten habt, er aber "von Anfang an" keine Rücksicht auf deine Erkrankung nimmt und dich eine Simulantin nennt, würde ich ebenfalls eher deiner Harmoniebedürftigkeit zuschreiben. Respekt hat er jedenfalls kein bisschen. Er hat dich nicht "nur" betrogen (zumindest sprechen alle Indizien dafür), sondern daraus auch keinerlei Hehl gemacht. Der Mann ist sich Deiner völlig sicher. Aktuell geht ihm vermutlich vorrangig die Muffe, dass er sein bequemes Leben womöglich aufgeben müsste, daher kannst du davon ausgehen, dass er sich weiterhin mit der anderen Frau treffen wird, sobald sich die Lage aus seiner Sicht etwas "beruhigt" hat. Dass er versucht, das mit ner midlife crisis zu rechtfertigen, ist dann echt die Krönung. Was für eine Witzfigur.
Es tut fast schon beim Lesen weh, wie sehr du dich von diesem Mann demütigen lässt. Deine Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, dass man die Qualität einer Beziehung nicht an deren Länge messen kann.
Von was träumt dein Mann.... Raus in die Welt mit dir. Nutze deine Unabhängigkeit und trenne dich. Du hast auch das Recht auf Glück.
Du hast zunächst meinen großen Respekt, dass du immer noch so wohlwollend über deinen Mann und eure Ehe sprichst.
Ich bin da wohl ein zu absoluter und direkter Typ für.
Deinen letzten Satz:
So ein Verhalten wäre für mich eine absolute redflag und alleine schon ein Grund, die Beziehung zu beenden.
Für mich bedeutet Ehe und Partnerschaft, zu seinem Partner zu stehen.
Solche Aussage erwarte ich von meinem Feind, nicht von meinem Partner.
Er ist sich scheinbar sehr sicher, dass es er in jedes Bett hüpfen kann, weil ihr alle bereit steht.
Und da wäre ich mir mehr wert.
Selbst dein großes Kind bekommt doch schon mit, was bei euch läuft und positioniert sich.
Worauf also warten. Selbst sie sieht, wie schäbig sich dein Mann benimmt.
Bedenke auch: was für ein Vorbild möchtest du für deine Kinder sein?
Für mich waren zu viel vorgefallen, um da noch etwas zu kitten
Hab keine Angst, vor deiner Erkrankung. Häufig ist es ja so, dass die klare Entscheidung, etwas zu beenden, einen weniger stresst und krank macht, als dieses stumme ertragen
Alles gute für dich
Was für Gründe hast du, um mit deinem Mann noch zusammen zu bleiben?
Liebst du ihn?
Kannst du dir jemals wieder körperliche Nähe mit ihm vorstellen?
Siehst du eine gemeinsame Zukunft mit ihm?
Oder willst du nur aus Angst vor der Trennung, oder der Kinder wegen mit ihm zusammen bleiben?
Würdest du mit ihm zusammen bleiben, wenn ihr keine Kinder hättet?
Ich würde mir diese Fragen stellen und so vielleicht herausfinden, was du wirklich willst.
Alles Gute dir!
Vielen Dank für Eure Antworten. Sie haben mir sehr geholfen. Meine Krankheit entwickelte sich erst während unserer Ehe. Die abwertenden Aussagen und die starke Rücksichtslosigkeit kamen erst in diesem Jahr. Ich bin leider wirklich sehr harmoniebedürftig und habe mich für die Paartherapie entschieden. Aber ich glaube, dass diese die Trennung vorbereiten wird, da ich zu tief verletzt wurde. Mein Mann ist jetzt nur einverstanden, da er Angst hat seine große Tochter zu verlieren. Es war auch schon vorher klar, dass die Ukrainerin in 2 Monaten zum Ehemann zurück in die Ukraine geht. Daher hat es mich noch mehr verletzt, dass er sich trotzdem einfach trennen wollte. Ich sehe jetzt keine gemeinsame Basis mehr für uns.