Seit 3 Wochen sind wir zu viert! Meine Tochter war davor schon sehr auf den Papa bezogen, was wohl daran liegt, dass er viel mit ihr spielt und ich mich eben auch um den Alltag kümmern oder auch wenns doof ist am Handy hänge. Das muss ich dringend ändern...
Aber irgendwie flüchte ich mich in die digitale Welt.
Ich bin eine Mama wie ich sie eigentlich nie sein wollte. Ich mecker viel, ständig kommt ein nein von mit, dir Wohnung sieht unordentlich aus, wir schaffen es nicht zu waschen, der Keller ist feucht und das Dach wohl grad undicht, partnerschaft liegt auch irgendwie brach. Alles wird teurer und bis ich wieder vollzeitarbeiten kann dauert es ewig...
Ich liebe meine Kinder, aber irgendwie bin ich nicht zufrieden. Ich weiß nicht wie ich nich organisieren soll, wie ich weniger "böse" auf mein älteres Kind bin.
Ach ich weiß auch nicht.... hab ich mir alles anders vorgestellt!
Überfordert
Meine Liebe,
Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Kind!! Mann mann dein Beitrag könnte von mir sein..unser Start war auch super holprig als letzten April unsre zweite Tochter zur Welt kam. Das Drama mit der älteren Tochter hab ich hier immer noch zum Teil und viele viele Tränen hinter mir. Und auch viele Streits, viel Chaos, kurzum: vieles war imperfekt. Ich hab mir genau die gleichen Fragen gestellt wie du. Ich kämpfe ständig an der: Große Tochter wieder glücklich machen - Haushalt optimieren - und ein Baby von 10 kg rumschleifen - Front und es ist nicht ganz einfach. Aber es wird, hab Vertrauen. Und alles zu seiner Zeit. Glaub mir, du wächst hinein, die Selbstvorwürfe sind normal aber die führen dich nirgendwo hin. Man muss verstehen, dass Veränderung - weh tut. Es schmerzt das große Kind ungemein und wenn es ein sensibler Typ ist, dann umso mehr. Mir tut es auch immer noch weh dass die Große jetzt total Papa bezogen ist. Aber ich gebe nicht auf. Weisst du, du musst erst wieder zu Kräften kommen - dann kann man sich auch wieder ernsthaft kümmern. Es ist alles normal und alles gut bei euch, stress dich nicht. Umarmung.
Feste Zeiten für Medien, mach dir eine Liste an täglichen Aufgaben und unterteile sie nach Dringlichkeit. Wegen des Kellers und des Daches solltest du oder dein Mann Handwerker kommen lassen.
Nicht so sauer auf dich selber sein! Ihr seit erst drei Wochen zu dritt. Das wird schon noch werden, du wirst dich einfinden!
Wir waren der Haushalt denn vor dem Baby? Oder dein Handykonsum? Ist dein Mann nicht arbeiten?
Kam das alles erst plötzlich oder kann das auch was mit dem Hormonschwung zu tun haben?
Was ich machen würde:
1.) konsequent das Handy weg legen, vielleicht sogar aus machen. So kommst du gar nicht erst in Versuchung!
2.) Versuchen die Zeit zu genießen! Bewusst mit jedem Kind einzeln und gemeinsam.
3.) Hilfe vom Partner einfordern. Ich welcher Form auch immer (Kinder, Haushalt, Ruhe)
4.) eine Liste machen was täglich/wöchentlich anfällt und erledigtes abhaken. Dann siehst du, was du alles geschafft hast und was vor dir liegt.
5.) Nehmt die Baustellen in Angriff bzw. bitte deinen Mann darum.
Brauchst du vielleicht Zeit für dich? Freundinnen, Hobby,…sonst irgendwas?
Als ich mal einen Beitrag schrieb, dass ich mir mehr Unterstützung von meinem Mann wünsche und es ging lediglich darum, dass ich mal 30 Minuten spazieren gehen kann, mal Sport machen kann oder ähnliches, wurde ich gerade auch von dir massiv angegangen, wie ich denn von meinem Vollzeit arbeitenden Mann verlangen könne mich im Alltag zu unterstützen. Und er macht wirklich nur nach Gusto. Schon krass wie unterschiedlich hier auf verschiedene posts reagiert wird. Sollte kein Angriff sein, ich werde hier im Forum sicher nicht mehr nach Ratschlägen suchen.
Na ja, hier geht es um eine frisch gebackene Mutter, die mehrere Baustellen auf einmal hat. Schon was anderes als normaler Alltag. Dazu noch im Wochenbett.
Daher gehe ich stark davon aus, dass es bei dir um andere Dinge ging.
Alles auf einmal, wie es leider immer ist - zuerst einmal: du bis noch im Wochenbett, wenn ich das richtig verstehe? Dann kommt Ruhe und Zeit für Kids und dich natürlich zuerst.
Frage deine Hebamme um Entspannungstipps abseits des Handys und deine*n Frauenarzt*In an, wegen deiner momentanen Überbelastung.
Dieser kann dir bei großer Erschöpfung Bettruhe verordnen, damit kannst du bei der Krankenkasse eine dringendst benötigte Haushaltshilfe (zB für die Wäsche; wird eigtl bis zu 100% bezuschusst) beantragen und holen. Beachte: sowohl Mamas als auch Papas kann der Babyblues erwischen, fragt rechtzeitig nach psychischer Hilfe zB über SPDI/Diakonie - auch das momentane Handyproblem kann sobald wieder etwas Atemfreiraum ist falls noch von Nöten dort angegangen werden.
Gegen finanzielle Sorgen: achte darauf, dass dein Mann sich um Kindergeld, evtl. Kindergeldzuschuss, Elterngeld / Familiengeld, evtl auch Wohngeld so schnell wie möglich kümmert. Kindergeld ist meist Mitläufer - der Rest nicht!
Mit ein wenig finanzieller Absicherung gehen dann auch die weiteren Schritte einfacher von der Hand - ihm so wie auch dir. So kann er auch leichter schauen, wie ihr das mit dem Wohnproblem schnell löst (abhängig von Miete oder Eigentum gibt es auch hier verschiedene Lösungen).
Beginne sobald als körperlich möglich mit Rückbildungsyoga mit Baby und deiner Großen (sie könnte ihr Lieblingsspielzeug anstelle des babys zur Hilfe nehmen) - eine gemeinsame Tätigkeit, die eurer Bindung hilft.
Binde Sie evtl. auch in die Körperpflege mit ein - sie darf unter Anleitung Babymassage machen, und darf es wenn sie mag auch nochmal selber von dir genießen. Wenn du zu müde zum Aufstehen bist, aber noch Handyfit, richte dir ein großes Brett oder Tablett dass du über die Beine legen kannst zum gemeinsam Mandalas malen, Rätseln oder Karten spielen mit der Großen - lass sie ruhig auch ein Spiel aussuchen. Auch gemeinsam kuscheln und Vorlesen (sofern die Große das zulässt, liebevoll vorschlagen kann man es immer) sind ein guter Zeitvertreib - Papa hat sich während dieser Zeit allerdings rauszuhalten oder darf still mitmachen. Es soll vorrangig eure Zeit sein.
Mach dir dabei auch jedesmal deutlich, wie glücklich es dich und deine Kinder machst, wenn du sie anstelle des Handys anschaust.
Btw. ein Grundsatz der mir vor der Medienfalle (nach harter Geburt) geholfen hatte: Handy sofort aus und weg wenn dein Kind kommt und dich anspricht
Zusammenfassung:
- Nimm dir Zeit zum Erholen!
- Nutze extra Kraft und binde deine Tochter in deine Übungen ein
- Hebamme für Entspannungsübungen
- Arzt und Krankenkasse für Haushaltshilfe
- Mann muss mit ran! auch wenn er Vollzeit arbeitet
- Finanzen absichern und Prüfen: Kindergeld, Kindergeldzuschlag, Elterngeld/zeit, Familiengeld, evtl Wohngeld
- Wohnungszustand von Mann absichern lassen
Liebe Grüße und vergiss nicht dich zu entspannen
Ich antworte mal euch allen auf einmal...
Handwerker sind natürlich schon bestellt für die "Baustellen ", eben bin ich übrigens mal wieder in ein überflutetes Bad gekommen. Bis jetzt dachten wir immer unsere Tochter wäscht sich zu überschwänglich die Hände, nein, das Abflussrohr scheint undicht... wir wohnen jetzt seid 6 Jahren hier... warum kommt das denn alles jetzt....
Elterngeld, etc ist alles schon beantragt.
Ich glaub am meisten stört mich einfach das ich nicht weiß wie ich mit der älteren Tochter vernünftig umgehen soll... das meiste was ich vorschlagen wird ignoriert, wenn aber abends der Papa heimkommt ist sie Feuer und Flamme für den selben Vorschlag nur weil er ihn gemacht hat.
Und eben ist mir noch aufgefallen, dass mein Mann und ich anscheinend unterschiedliche Auffassung von aufpassen haben.
Ich finde die 3,5 jährige kann/ muss verstehen, dass sie nicht auf den Papa klettern kann, wenn er den Säugling auf den Arm hat. Eben ist sie abgerutscht und saß dann quasi auf seinem Gesicht. Mein Mann findet ich bin dann zu streng, also bin ich wieder die böse.
Das nervt mich so... immer bin ich die, die nein sagt, die irgendwas verbietet und aufpassen muss.
Mein Mann macht übrigens auch wirklich viel. Er geht gerade reduziert arbeiten, einkaufen, räumt auf, wäscht auch, bringt die ältere in die Kita. Er würde auch stillen wenn er könnte. :D
Eigentlich ist er wahrscheinlich der Mann den sich viele Frauen wünschen würden....wir zicken uns dagegen immer an.
Das mit dem Handy reduzieren ist so eine Sache.
Im moment ist das halt irgendwie grad "mein Hobby". Ich Stille vollzeit und möchte das auch. Also ist gerade nur alles eingeschränkt möglich... fange demnächst an abzupumpen, damit ich im Januar auch mal stundenweise weg kann.
Hab aber eigentlich auch kein Problem den kleinen irgendwo mit hinzunehmen. Aber gerade kränkeln auch alle...
Ach weiß auch nicht.
Ja, handyzeit reduzieren sollte ich wohl. Aber irgendwie läuft mein ganzes Leben über dieses kleine Ding. Einkaufsliste, Putzliste, to do Liste, Kamera, Tor zur Außenwelt (WhatsApp)
Irgendwie verrückt und am Ende selbstgemachtes leid.
Ich glaub ich nuss die urbia app wieder runter schmeißen. Gefühlt fing damit in der Schwangerschaft alles an... ich lese viel zu viel Kram der eigentlich uninteressant ist und antworte auf Sachen, die eigentlich auch egal sind..
Uff, ist das lang geworden...