Ich brauche objektive Sichtweisen. Vielleicht sehe ich alles oder vieles falsch und bemerke es einfach nicht.
Wir haben zwei Kinder, 2under2, und sind seit 10 Jahren ein Paar, seit 2 Jahren verheiratet.
Ich bin seit knapp 2 Jahren in EZ, mein Mann arbeitet Vollzeit in Führungsposition und daher viel und täglich sehr lange.
Meine beiden Kinder sind Traglinge und Schlechtschläfer. Ich schaffe tagsüber wenig im Haushalt - nur die Küche bekomme ich erledigt - und nachts schlafe ich mit den Kindern im Familienbett. Mein Mann schläft im Gästezimmer, da er so laut schnarcht, dass die Kinder immer aufgewacht sind.
Ich lege mich abends gegen 19 Uhr mit den Kindern hin und muss liegen bleiben, da unser Kleinstes an der Brust schläft und aufwacht, sobald ich aufstehe.
Mein Mann kommt gegen 19 oder 20 Uhr nach Hause und macht dann Abendessen für ihn und mich. Danach räumt er das Wohnzimmer auf und saugt in Wohnzimmer und Küche Staub.
Wir streiten uns mehrmals pro Woche. Auslöser sind banale Alltagsmomente, an denen sich Grundsatzdiskussionen entscheiden. Beispiel:
Mein Mann hat mich abends gefragt, ob ich raus kommen kann oder das Ablegen nicht klappt. Ich habe ihm ca. 20:30 Uhr geschrieben, dass es nicht klappt. Normalerweise bringt er mir dann einen kleinen Teller mit Brot rein und ich esse halb liegend neben dem Kleinsten. Diesmal kam nichts. Dachte, er sei beschäftigt. 23 Uhr schreibe ich ihm, jetzt könnte es klappen, ich versuche raus zu kommen. Schreibt er mir, dass er jetzt schlafen geht. Das war am ersten Weihnachtsfeiertag. Kein Essen, keine Gesellschaft. Frohe Weihnachten, Dachte ich mir und war traurig. Als ich ihm das schrieb, war seine Reaktion: "Ich dachte, du hast keinen Hunger. Absoluter Tiefpunkt dieses Gespräch."
Ich hab die Welt nicht mehr verstanden - so eine Überreaktion. Ich liege seit fast 2 Jahren beinahe jeden Abend alleine im Schlafzimmer und mache die Nächte komplett alleine, ständig wird geweint, gestillt, Wachphasen,...alles fällt alleine auf mich zurück.
Am nächsten Tag erklärt er mir, wie jedes Mal, dass er so erschöpft sei, er könne nicht mehr, er habe nie Pause. Dann frage ich ihn jedes Mal, was er denn abends machen würde. Da sei er so müde, dass er direkt einschlafen würde und das sei ja keine Pause. Ich fühle mich jedes mal verarscht von ihm. Ich schlafe seit fast 2 Jahren keine einzige Nacht mehr als 3 bis 4 Stunden gestückelt. Aber ER ist erschöpft und ohje, er schläft ein und das ist ja keine Pause!?!?
Er sagt dann immer, dass seine Erschöpfung nicht mit meiner verglichen werden könne, er sei in einer ganz anderen Situation. Und dann ist für ihn die Sache erledigt. Er ist erschöpft, Punkt. Ich bin es auch, ist aber egal, weil was ganz anderes. Aha. Was soll ich damit anfangen??
Und auf dieser Grundlage streiten wir stets und ständig über Banalitäten. Wir reden, raufen uns zusammen und streiten wieder. Langsam kann ich nicht mehr.
Familie, die uns helfen könnte, haben wir nicht in der Nähe.
Wir sind festgefahren.
Was können wie tun?
Meine Familie zerbricht
Ich glaube ihr seid tatsächlich beide erschöpft. Nutzt eine Paarberatung, sucht externe Hilfe durch Babysitter, Leihoma, Haushaltshilfe, Nachbarn o.ä.
Könnte euch ein Tragetuch/Trage helfen?
Paarberatung möchte er nicht. Ich würde es gerne versuchen.
Tragetuch klappt gut, solange ich mich bewege. Bleibe ich stehen, wird geweint.
Magst du evt. allein zur Paarberatung gehen? Manchmal hilft es, wenn einfach jemand von außen zuhört, du dich mitteilen kannst und nur einige Impulse zur Veränderung erhältst.
Aber Achtung, nicht jeder Berater/jede Beraterin ist gleichartig kompetent. Es sind auch nur Menschen mit ihren eigenen Erfahrungen und Denkmustern.
Zuerst mal: diese Situation kling extrem anstrengend und das tut mir sehr leid für euch.
Gibt es Kinderbetreuungseinrichtungen in der Nähe, wo du zumindest das ältere für ein paar Stunden hinbringen kannst? Oder evtl eine Tagesmutter?
Kann dein Partner Stunden reduzieren? Ich nehme an, dass er seinen Job gerne macht und ein Wechsel nicht gewünscht ist. Ist er bereit, etwas an der Situation zu ändern?
Könnt ihr euch Hilfe im Haushalt holen?
Ich nehme an, dass er durch seinen Job genug verdient und ihr deshalb finanziellen Spielraum habt. Holt euch Hilfe! Und wenn es nur eine Studentin ist, die ein paar Stunden die Woche auf die Kinder aufpasst und ein bisschen im Haushalt hilft.
Wie geht es dir tagsüber mit den Kindern? Fühlst du dich ausgelastet oder würdest du gerne etwas an deinem Alltag ändern? Vl gibt es ja kleine Energielieferanten, etwas me-time, damit du die Nächte weniger anstrengend findest?
KiTa haben wir ab Sommer 2023 endlich einen Platz bekommen 😊
Ansonsten hast du Recht. Vielleicht sollten wir uns bezahlte Hilfe holen. Das haben wir noch gar nicht erwogen.
Was würde ich tun?
Erstmal würde ich dringend damit anfangen, dass die Kinder lernen alleine ein zu schlafen.
Das geht nicht von heute auf morgen, das wird schon dauern, aber das ist doch kein Zustand!
Du legst dich um 19h hin und kannst nicht mehr aufstehen…? Geht gar nicht. Ist wahrscheinlich auch zum Teil ein hausgemachtes Problem.
Nein, daran ist nichts hausgemacht. Unser erstes Kind konnte immer direkt abgelegt werden, ist aber ständig weinend aufgewacht. Hand auf die Brust oder den Rücken hat geholfen.
Unser Kleinstes wird in der ersten Nachthälfte sofort wach, wenn ich den Raum verlasse.
Wir haben bei beiden von Anfang an alles gleich gemacht und doch hat sich ihr Schlafverhalten unterschiedlich entwickelt.
Wie alt ist denn das kleinste?
Wenn unter eins wäre es mir ehrlich gesagt wichtiger, Zeit mit meinem Mann zu verbringen und ich würde mir das Kind im Tragetuch mit ins Wohnzimmer nehmen oder auf der Couch stillend liegen statt im Schlafzimmer. Dann kann man sich wenigstens dabei ein bisschen unterhalten.
Wenn mein Mann mal (passiert zum Glück sehr selten) um 20 Uhr erst nach Hause kommt, bringe ich unser Kind wie immer um 19 Uhr ins Bett und verbringe dann noch zwei Stunden mit meinem Mann. Anders kann man doch eine Paarbeziehung überhaupt nicht aufrecht erhalten
Wie alt sind denn die Kinder jetzt ?
Ich verstehe ja dass es Babys gibt die mehr Nähe brauchen (haben wir auch hier). Aber der erste Schritt ist, dass du am Abend eine Lösung findest , damit du den Abend noch mit deinem Mann verbringen kannst .
Wenn das Kleine noch ein Baby ist, könnte es eventuell im Wohnzimmer schlafen ? Oder im tragetuch ? Und hätte es die Nähe und du bist trotzdem bei deinem Mann .
Als unsere Tochter noch ein kleines Baby war haben mein Mann und ich regelmässig am Abend im Bett noch eine Serie geschaut zb.. die kleine lag daneben . Oder manchmal hat sie auch im Wohnzimmer auf meinem Bauch geschlafen.
Ernstgemeinte Frage: wie alt war deine Tochter da? Bei beiden Kinder ging das mit vier Monaten nicht mehr. Denn jedes Licht jede Stimme usw weckten sie sofort auf oder ließen sie gar nicht einschlafen.
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Also daneben liegen und serien schauen (auch zb mit Kopfhörer ) ging ganz lange gut :) klar konnten wir nicht laut reden aber immerhin kuscheln und nahe sein.
Im Wohnzimmer ging es bei der grossen bis etwa 3 -4 Monate. Der kleine hat sein erstes Abend Schläfchen oft um 19 uhr im tragetuch gemacht. Meistens waren wir dann als Familie am Tisch .
Wenn das Kind natürlich Sofort wach wird geht das nicht .
Hi,
deine Familie zerbricht nicht.
Ihr seid beide sehr erschöpft und daher weder objektiv noch fair.
Die Beispiele die du schreibst sind kaum der Rede wert, aber in deinem jetzigen Zustand verständlich dass sie dich belasten.
Andersherum wirst auch du Dinge tun die in den Augen deines Mannes absolut verständnislos sind.
Mach dir das bewusst, es läuft gerade mies, aber nix was ihr nicht hinbekommt wenn ihr beide dran arbeitet.
Setzt euch zusammen, besprecht was euch stört, was geändert werden muss und wie ihr das hinbekommen könnt.
Fangt mit dem wichtigsten an, nicht 30 Dinge auf einmal.
Jeder sucht sich zwei Dinge aus die ihn sehr belasten und dann wird da dran gearbeitet.
Z.b Schlafsituation.
Vielleicht kann dein Mann ein oder beide ins Bett bringen. Vielleicht funktioniert sein weg besser als deiner.
Kinder länger auflassen für einen gemeinsamen Familienabend. Abendbrot 19.00 und dann gemeinsam Kinder fertig machen etc.
Schnarchen.
Dagegen kann man etwas tun,gibt verschiedene Möglichkeiten. Ein Arzt kann helfen.
Entlastung im Alltag, Zeit für euch zum Kraft tanken.
Haushaltshilfe, Babysitter. Stunden reduzieren. Älteres Kind stundenweise in Betreuung geben.
Alles Gute
Du liegst von 19 bis 23 Uhr im Bett damit das Kind schläft
Ernsthaft?
Vorab, unsere sechs Kinder sind mittlerweile erwachsen, wir waren überzeugte Familienbett- und Langzeitstillmenschen, einige unserer Kinder waren Schreibabies.
Aber wenn ich lese was du beschreibst, bin ich irritiert. Warum findet dein Kind von 19 bis 23 Uhr nicht in eine Tiefschlafphase, so dass du aufstehen könntest?
Ist vielleicht 19 Uhr einfach zu früh fürs Kind? Keins unserer Kinder begann jemals die Nachtruhe um 19 Uhr, ansonsten wären sie spätestens um zwei Uhr früh ausgeschlafen gewesen. Vier Stunden Einschlafbegleitung im Bett hätte ich nicht gemacht. Da wäre ich wieder aufgestanden, mit Kind. Wenn das Kind eh nur an der Brust schläft, dann kann es das auch auf der Couch, im Arm in der Küche oder wo auch immer tun.
Zudem praktziert ihr nicht Familienbett, sondern Mutter-Kind-Bett, der Vater wurde ausquartiert....
Warum geht ihr die Schnarchthematik nicht an? Schafft euch gemeinsame Familien- und Paarzeit, statt euch daran aufzutreiben, wessen Leben anstrengender, unbefriedigender ist?
Ich finde es krass, dass manche nicht in der Lage sind über ihren eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Es ist völlig normal, dass Babys und Kleinkinder um 19 Uhr ins Bett gehen … die brauchen im Schnitt 12 Stunden schlafen, da entsprechen eher deine ganzen Kinder nicht der Norm wenn sie mit einem Jahr nur 7 Stunden Schlaf gebraucht haben.
Dass es bei der TE nicht optimal läuft ist jedem klar, aber so ein von oben herab belehren finde ich echt ziemlich daneben.
Aber genauso normal ist es eben auch, dass Kinder nicht um 19 Uhr schlafen (und dann entsprechend morgens länger schlafen), ich habe auch so zwei Exemplare hier 😅 Ich verstehe immer nicht wie manchen stundenlang versuchen ihre Kinder zum schlafen zu bringen, anstatt vielleicht mal zu hinterfragen, ob es nicht einfach zu früh ist oder das Kind vielleicht nicht so viel Schlaf braucht…
Diskussion stillgelegtAlso ich finde es ehrlich gesagt recht unfair das er abends den Haushalt machen muss . Du bist den ganzen Tag da . Saugen und Basis aufräumen muss da einfach klappen . Große Aktionen wie Keller ausräumen oder so sind sicher nochmal was anderes . Aber die Kinder lernen auch sich anzupassen . Gewisse Ansprüche an das gemeinsame Zusammenleben darf man auch an die kleinsten stellen . Ein Kleinkind räumt doch eigentlich gern mit auf ? Im Bad eine sprühflasche mit Wasser füllen und meine ‚putzen‘ lang mit . Ein Baby ist meist im Tragetuch gut aufgehoben . Oder eine Federwiege? Man kann Kinder auch an Dinge gewöhnen . Nicht jedes Kind nimmt alles an ,aber viele brauchen eben doch wiederholte Angebote /Versuche oder Training . So wie es jetzt ist wäre ich extrem unzufrieden . Als es mit dem Ablegen nicht geklappt hat hab ich das hartknäckig geübt . Sonst hätte ich das Baby aber 100% im Tragetuch gehabt. Und abends aufteilen hilft auch für das Verständniss. Ja es wird nicht direkt gut klappen wenn dein Mann die Kinder sonst nicht hinlegt .Aber vll ja in 3Wochen? Ergebt euch nicht dem Status Quo .
Diskussion stillgelegtLeider sind sie nicht alle gleich. Von meiner Tochter hätte ich fünf gleichzeitig haben können und das Haus auf Hochglanz bringen. Beim älteren Sohn klappte das ab zwei. Bei den Söhnen 2 und 3 (fehlende Erfahrung war es auch nicht) wäre das *nicht* gegangen. Hätte ich in einer Ecke was gearbeitet, hätten meine jüngeren Söhne in der Zeit drei andere verwüstet. Spazierengehen, einer im Tuch, der andere im Wagen war noch das Haushaltschonendste, was im Kleinkindalter mit den beiden möglich war. Meinem Mann oder meinen Eltern ging es mit den beiden nicht anders, diese Kinder waren Vollzeitjobs. Mein Mann hätte nie was gesagt, wenn im Haushalt etwas liegenblieb, der wusste, dass Status Quo beibehalten schon eine Mordsleistung war...
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