Welche Lebensweise stellt ihr rückblickend in Frage

Ich würde niemals nie nochmal heiraten, habe viel zu spät gemerkt, dass ich Monogamie nie wirklich hinterfragt habe, ich hab es einfach als gegeben hingenommen dass man so lebt.
Ohne mich zu fragen was ich brauche und will.
Das Gleiche beim Wohnen, Haus musste sein, ich hab nicht wirklich überlegt ob das zu mir passt, und ob ich viel Zeit in Pflege von Haus und Garten stecken will.
Wo ich bewusst entschieden habe, ist, die Art und Weise,wie ich meine Kinder groß ziehen und Familie gestalten will .
Da hab ich es nicht gemacht wie meine Eltern oder die Leute aus dem Dorf, sondern bin meinen eigenen Weg gegangen.
Mit Anfang 40 hab ich dann konsequent meine Vorstellungen umgesetzt....Scheidung, Haus verkauft, kleine Wohnung in der Stadt genommen, dritte ungewollte Schwangerschaft abgebrochen ohne schlechtes Gewissen, und einen Mann gefunden mit dem ich eine offene Beziehung lebe.
Ich bin frei, umzuziehen wann und wohin ich will, bin nicht mehr an einen Ort, ein Haus gebunden muss kein großes Haus mehr in Ordnung halten und kann über meine Zeit frei verfügen.
Auch arbeiten muss ich viel weniger, da ich mit viel weniger Geld auskomme.
Wo habt ihr erst spät gemerkt, dass ihr entgegen euren Bedürfnissen lebt?

Bearbeitet von Simse
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Ich bereue eine Sache: ich war von 15 bis 25 mit meinem Jugendfreund zusammengefasst. Zeitverschwendung. Ohne Ende. Ich dachte damals, dass wäre erstrebenswert.
Im Nachhinein hätte ich in dieser Zeit besser rausgefunden, was ich wirklich will. In diesen zehn Jahren war ich immer treu, jedoch gab es zwei Jungs/Männer, vor allem einen, mit denen ich es definitiv hätte versuchen sollen. Wäre im Nachhinein spannend zu wissen, wie mein Leben dann verlaufen wäre.

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Diese Jugendlieben scheitern alle, spätestens in den 30ern ist es meist zu Ende
Zu groß die Veränderungen der eigenen Person, man konnte sich ja gar nicht unabhängig entwickeln.
Ich frage mich auch immer warum Jugendliche das machen und erstrebenswert finden und die Konsequenzen nicht bedenken.
Da kann man den eigenen Kindern nur von abraten und sie ermutigen , erstmal selbst erwachsen zu werden, und nicht den erst besten Partner direkt zu behalten.

Bearbeitet von Simse
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Finde ich schade, das so zu generalisieren. Ich bin Ende 30, mein Mann Anfang 40. Wir sind seit 20 Jahren zusammen, seit 10 Jahren verheiratet... eine Garantie gibt es nie, aber die Behauptung, dass eine Jugendliebe zwangsläufig in den 30ern auseinandergeht finde ich mehr als gewagt.

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Puh, die Frage ist sehr spannend!
Ich bin 28 und habe vor 1,5 Jahren mein erstes Wunschkind auf die Welt gebracht.
Habe schon oft den Gedanken gehabt, ob das so richtig war, ein Kind in die Welt zu setzen.
Ich liebe ihn über alles und diese Gedanken nehmen zum Glück auch nicht die Überhand, jedoch waren sie einige Male präsent.
Sollte es so sein, dann wäre grundlegend etwas schief.
Ansonsten.. Hinterfrage ich die Monogamie in meiner jetzigen Partnerschaft zuhauf, haben oft darüber gesprochen, nie zu einem gemeinsamen Nenner gekommen.
Ich hab in den Anfängen meinen 20ern sehr gerne und exzessiv gefeiert, inkl. Drogen.
Das stelle ich sehr oft in Frage, da ich damals definitiv vor Problemen geflüchtet bin.
Habe mich diesen gestellt und war 3 Jahre in Therapie.
Ansonsten hinterfrage ich gerade nichts.

Wie bereits erwähnt, spannende Frage, ich lese mal mit!

Alles Gute dir :)

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ob ich nochmal heiraten würde weiß ich nicht . Haus war meinem Mann wichtiger wie mir . Ich würde rückblickend nie nie wieder auf Dorf ziehen die Entscheidung das Haus zu verkaufen und zur Miete in die Stadt zu ziehen war absolut richtig . Ich war so unglücklich auf dem Land spiessig , langweilig , alles umständlich , das Gerede

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Ich bereue die ein oder andere "Beziehung", die ich in den 20gern geführt habe weil mich mein Umfeld unter Druck gesetzt hat, es doch einfach mal zu probieren, nicht so wählerisch zu sein, dem ganzen eine Chance geben usw...
Hätt ich mir mal schenken sollen und lieber ein bisschen gechillter darauf vertrauen sollen, dass jeder Topf seinen Deckel findet. Damit hätte ich einigen Typen Herzschmerz erspart (auch wenn ich immer ehrlich war).

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Komplett vom Abitur, was null brachte, das schrottige Studium das lediglich ein Fetzen Papier im Bilderrahmen ist, die Ehe und die Kinder, Haus und Hof.

Einfach alles anders machen.

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Abitur hab ich mir zum Glück geschenkt.
Da hab ich mein Ding gemacht.
Meine Kinder durften ihren Weg da auch gehen, ich hätte nicht mal drauf bestanden, dass sie einen Schulabschluss machen.

Bearbeitet von Simse
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Meine haben erst "ihr Ding" gemacht, weil ich das auch richtig finde, dass sie das selbst bestimmen. Aber dann haben zumindest zwei doch gemerkt, dass es nicht das Richtige war, und dann das gemacht, was ich als das Beste für sie angesehen hätte. Na ja, vielleicht war der Umweg auch nicht umsonst.

Ich würde nie wieder Latein lernen. Völlig unnötig.

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Karriere. Ich habe mich sehr von dem teilweise direkten, teilweise subtilen gesellschaftlichen Druck lenken lassen, eine Frau müsse Karriere und Familienleben astrein unter einen Hut bekommen, und wenn es nicht geht, ist man zu schlecht organisiert oder nicht belastbar genug. Am Ende konnte ich keinem Bereich richtig gerecht werden, war nur noch unzufrieden, unglücklich, stand kurz vor dem Burnout. Ich bzw. wir mussten völlig neu austarieren, welche Bedürfnisse wir eigentlich haben, was in unserem Leben Priorität haben soll. Nun, wir haben uns für ein weiteres Kind entschieden, eine lange Elternzeit (ja, damit weniger Geld), Teilzeit - aber ich habe endlich Zeit unsere Kinder so zu begleiten, wie wir uns das vorstellen. Karriere kann ich später noch machen, wenn ich das dann noch möchte und es klappt - aber falls nicht, habe ich damit völlig meinen Frieden weil ich endlich wieder glücklich bin.

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GELd, Beruf, Status waren mir auch nie wichtig, mein Ex war da anders drauf, auch ein Grund warum ich ihn verlassen habe.
Er dachte ein Mann muss ein Haus bauen, viel Geld verdienen und Urlaub finanzieren können.

Bearbeitet von Simse
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Haus und Ehe… war zu lange verheiratet, obwohl ich sehr schnell gemerkt habe, dass ich in der Beziehung nicht glücklich bin und werden kann… im Haus habe ich mich immer fehl am Platze gefühlt…
Wohne jetzt mit Wochenendbeziehung in der Nähe des ehemaligen Hause in einer schönen Wohnung und betreue unseren Sohn im Wechselmodell und bin viel glücklicher.
2023 möchte ich noch mal dran langs denken, ob Vollzeit nötig ist, weil es mich sehr stresst. Andererseits denke ich an Altersvorsorge und habe ewig in Teilzeit gearbeitet…

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Interessante Frage. An Monogamie zweifle ich auch, allerdings mag ich keine offenen Beziehungen, sondern finde eher Polyamorie interessant.

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Njaa.... was Beziehungen angeht, hätte ich von Anfang an höhere Anforderungen an meine Partner stellen sollen, bzw. mir nicht solche suchen sollen, die Probleme hatten. Aber ohne die, hätte ich meine KInder nicht. Deshalb will ich mir das auch nicht wünschen.

Berufsmässig würde ich wohl umdenken und etwas anders wählen. Und was die Kindererziehung angeht, würde ich mehr Sport mit den Kindern zusammen machen. Und ich würde mehr Mithilfe von ihnen fordern, hauptsächlich damit sie es lernen und sich gewöhnen mit anzupacken, nicht weil ich die HIlfe bräuchte.

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Warum würdest du mehr Sport mit den Kindern machen? Und kriegen sie es nicht hin, ihre Haushalte zu wuppen?

Frage, weil das hier beim 10jährigen zwei Baustellen sind, wegen denen ich oft ein schlechtes Gewissen habe.