Mich nervt etwas. Meine Schwiegereltern haben gute Freunde und machen fast alles mit ihnen. Diese haben auch Kinder und Enkel. Jedes Jahr wird einmal zusammen Urlaub gemacht und man wird da so hinein gezogen. Alle der Familien sollen dann mit. Wir haben nun wieder ein Baby und jetzt wollen die Freunde der Schwiegereltern es kennenlernen.
Außerdem sollen unsere Kinder Tante und Onkel zu ihnen sagen. Irgendwie geht mir das zu weit oder übertreibe ich? Ich kenne die Leute im Grund gar nicht. Immer wird auf Großfamilie getan. Ich finde es gut, dass meine Schwiegereltern gute Freunde haben, aber muss ich deshalb auch mit denen und mit ihren Kindern befreundet sein und Zeit verbringen? Wir haben ja auch selbst Freunde. Ich weiß aber auch nicht was ich machen kann, mein Mann ist damit aufgewachsen und findet es normal. Irgendwie nervt mich aber das auf heile Großfamilie getue. Und dass auch selbst noch unsere Kinder so vereinnahmt werden und mit den Enkeln von ihnen Kontakt haben sollen. Wir sehen nichtmal meinen Schwager oft mit deren Kindern, aber dann immer direkt der ganze Haufen.
Bin ich zu gemein?
Freunde von Schwiegis
Hallo,
es gibt von Goethe ein gutes Buch, das da heißt "Wahlverwandtschaften". Und ich war nie ein Fan des Spruchs, dass Blut dicker sei als Wasser.
Ich bin selber Einzelkind, habe mir aber im Laufe meines Lebens zwei "Schwestern" ausgesucht, die mir sehr, sehr nahe stehen.
Wenn das bei Deinen Schwiegereltern ähnlich ist, habe ich volles Verständnis für sie - versuche vielleicht einfach, das andere Paar tatsächlich als "Wahlgeschwister" Deiner Schwiegereltern zu sehen.
Und dann gilt das, was bei Familie immer gilt: Alles kann, nix muss. Wieviel Du bei ihren gemeinsamen Unternehmungen dabei sein möchtest, entscheidest Du selber.
Liebe Grüße,
Tiger
Natürlich akzeptiere ich es, dass die Freunde für sie wichtig sind. Aber deshalb muss ja nicht so ein Zwang bestehen, dass wir Kinder ebenso alle befreundet sind. Wir haben eben auch unsere eigenen Freunde, mit denen wir mal weg fahren wollen usw. Und ich bin kein Einzelkind, auch ich habe Geschwister, die Tanten und Onkel sind und diese Zeit dann umgekehrt auch gerne haben wollen.
Das verstehe ich.
Deshalb schrieb ich ja: Alles kann, nichts muss.
Ein zwanghaftes gemeinsam Wegfahren etc. würde mich auch nerven und würde ich nicht mitmachen. Aber die grundlegende Trennlinie zwischen Familie und Freunden ziehe ich so nicht, deshalb würde mich auch die "Tante" und "Onkel"-Ansprache nicht nerven.
Liebe Grüße,
Tiger
Mein Mann kannte das sich so, dass man jeden Hinz und kun Tante und Onkel nannte. Trotz viiiieler wirklicher Tanten und Onkel. Das geht für mich gar nicht. Ich habe das einmal angesprochen und er sah das sofort auch so. Somit war das Thema erledigt.
Den Urlaub würde ich auch ausschleichen lassen. Wenn das so gute Freunde sind, dann seht ihr die ja sicher an Geburtstagen der Schwiegereltern. Das reicht doch dicke.
Man hat so wenig Urlaub im Jahr. Wir möchten den verbringen, wie wir das gerne möchten. Tatsächlich auch mal mit meinen Eltern, aber eben nicht noch mit für uns Fremde.
Wenn dein Mann das aber mega findet, dann müsst ihr gemeinsam einen Kompromiss finden. Mit Vornamen ansprechen, und einmal im Sommer gemeinsam grillen im Garten oder so.
Ich bin kein Einzelkind. Und mein Vater hat 7 Geschwister die verheiratet sind und Kinder haben, die Kinder haben. Meine Mutter hat 6 Geschwister die verheiratete sind und Kinder haben, die Kinder haben.
Mein Mann findet es nicht mega :) Er macht nur das, was seine Eltern erwarten. Und die erwarten eben einen Urlaub mit ihrer Freundschaft mindestens einmal pro Jahr.
Na ja, was heißt gemein… Du magst die halt wahrscheinlich nicht so, würde ich vermuten. Is ja auch ok.
Die Eltern meiner Freundin ( sie ist Patentante meiner beiden jüngeren Kinder ) waren für meine mittlere Tochter Oma und Opa. Sie ist jetzt 14 und die beiden sind immer eingeladen - Geburtstage, Konfirmation.
Ich finde das schön. Sie hat sie sich selber als Oma und Opa ausgesucht, obwohl sie natürlich auch „eigene“ hat.
Das ist es eigentlich nicht, es sind sehr nette und herzliche Menschen. Aber dennoch möchte ich mir eigentlich alleine aussuchen mit wem ich Urlaub verbringe und meine Kinder möchten sich auch ihre eigenen Freunde suchen.
Ich verstehe das Problem vlt nicht ganz. Du wirst doch zu nix gezwungen. "Ich fahre (dieses Jahr) nicht (mehr) mit." Fertig. Was dein Mann macht, kann er selbst entscheiden, er ist doch schon erwachsen. Die Kinder können ab einem gewissen Alter auch selbst entscheiden, ob sie mitfahren oder nicht. Bis dahin müsst ihr beide (dein Mann und Du) euch irgendwie einigen.
Hi,
du klingst nicht gemein, sondern, Du klingst wie ein Einzelkind, ohne Freunde. Das keinerlei Familie, Verwandtschaft und gute Nachbarschaft, Freunde hat.
Die Freunde meiner Eltern, sind alle Onkels und Tanten für mich, und ich bin jetzt 50 Jahre alt. Die die noch Leben, sind immer noch Onkel und Tantens für mich. Auch die Nachbarschaft vom Elternhaus. Alle Nachbarn sind Onkel und Tantens, meine Eltern sind die Nenn-Tanten und Onkel, für deren Kinder und Enkelkinder.
Als ich noch im Versand war, und einer der "Onkel", einen LKW abholen wollte, der beladen war. Reichte ich ihm die Papiere mit den Worten, "Onkel Walter, hier sind die Papiere für Siemens, Berlin". Die ganze Ladekolonne lachte, wegen dem Onkel Walter...................hätte ich Herr Becker sagen sollen? Ich kenn ihn doch, mein ganzes Leben lang ! Aber nur den Vornamen, käme für mich, bis heute nicht in Frage!
Als sie alle noch Fit waren, waren wir am 1. Mai halt mit wandern, auch später noch. Als diese Generation nicht mehr gut konnten, fuhren die halt mit dem Auto ans Ziel, wir Jungen wanderten hin. Urlaube machte diese Clique aber nicht zusammen. Regelmäßiges treffen und grillen, findet ohne die Jungen statt, außer der 1. Mai.
Urlaube finde ich auch bißchen viel verlangt. Aber nicht Onkel und Tante zu den Freunden der Eltern zu sagen.
Aber Baby kennenlernen, ist bei uns auch so. Da kamen auch Besuche und Geschenke, und vor 2 Jahren, zur Konfirmation wieder. Sie waren auch zum Nachbarschaftskaffee eingeladen.
So ein bißchen, ab und zu geben........ passt schon
Gruß
Ich bin kein Einzelkind. Auch ich habe eine große Familie, aber nie würden meine Eltern mir und meinem Mann sagen, so wir wollen jetzt mit Freunden so und so verreisen dann und dann. Schaut mal, wann ihr könnt. Meinen Mann stört es umgekehrt zum Beispiel schon, wenn die Geschwister meines Vaters zu oft mit dabei sind, um unsere Kinder zu sehen. Beide haben keine Familie.
Mein Mann und ich haben auch Freunde, mit denen wir auch verreisen für längere Wochenenden, aber da haben wir ja auch die Verbindung.
Sorry, aber gerade Einzelkinder sind meistens gut darin, sich Freunde zu suchen und Freundschaften zu pflegen. Weil sie darauf angewiesen sind, da sie eben nicht in einem "Team" auf die Welt kommen, sondern das selber bauen müssen.
Beste Grüße,
Tiger
"aber muss ich deshalb auch mit denen und mit ihren Kindern befreundet sein und Zeit verbringen?"
Nein, musst du nicht.
Aber kannst es deinem Mann auch nicht verbieten.
Und wenn dein Mann den Wunsch hat, seine Kinder mitzunehmen zu den guten Familienfreunden, dann ist auch das legitim und absolut nachvollziehbar.
Rede also mit deinem Mann wo du die Grenze ziehst, wo er alleine mit den Kids hinfährt und wo es dir zu viel "Familienzeit" ist die für "Freunde der Schwiegerfamilie" draufgeht.
Geburtstage, 1 Urlaub im Jahr und vielleicht noch ein paar Treffen im Jahr sind doch nun wirklich kein Grund sich aufzuregen.
Wenn der Mann drauf besteht jetzt jedes zweite Wochenende mit euren Kindern zu Schwiegereltern inklusive "Tante Ute und Onkel Bert" zu fahren - ja, das wäre mir auch zu viel weil es mir Zeit wegnimmt, die ich mit meinen Kindern und Mann verbringen möchte.
Und reflektiere nochmal genauer - bestehen sie wirklich auf "Onkel und Tante"?
Oder ist es da einfach so üblich, sie haben es so im Sprachgebrauch, sie haben darüber nie wirklich gesprochen und es ist einfach drin.
man hat einfach nicht auf dem Schirm dass etwas, was für einen völlig normal ist, für jemand anderen befremdlich sein kann.
Rede doch mal ganz nüchtern: z.B.
"Ich fänds schön, um die Kinder nicht zu verwirren, wenn wir einfach bei Ute und Bert bleiben - ich kenne das mit dem Tante und Onkel nicht und das fühlt sich für mich irgendwie seltsam an."
Meine Eltern haben 2 sehr gut befreundete Ehepaare mit denen ich aufgewachsen bin.
Für mich waren es auch immer "Tante und Onkel" (hat mich auch nie verwirrt als Kind - ich wusste dass es Freunde sind und keine Verwandschaft besteht).
Als Jugendliche fand ichs selber albern sie noch Tante/Onkel zu nennen, also habe ich es sein gelassen.
Bis heute gehören diese Ehepaare zu meiner "erweiterten" Familie - ich habe mit ihnen mehr Kontakt als zu meine echten Tanten/Onkel.
Es sind Menschen, die ich von klein auf kenne, zu denen ich immer hin kann wenn ich in Not bin, die meine Kinder kennen, die Anteil an meinem Leben nehmen, mit denen ich zusammen wegfahre - ganz unabhängig von meinen Eltern.
Ich habe meinen Mann da auch so "hineingezogen".
Wenn er mal nicht mit möchte sagt er das einfach und gut ist - da besteht kein Zwang - weil jeder miteinander redet und seine Wünsche/Vorstellungen ausspricht.
Versuchs einfach mal ;)
Prinzipiell find ich es cool. Wenn du die Leute, Schwiegereltern und den ganzen Anhang einigermaßen magst. Ist das doch witzig.
Das mit dem Urlaub wäre mir aber wohl zu viel. Ein langes Wochenende vielleicht oder so, aber wenn man sich nicht sooo gern mag, würd ich nicht mehr Urlaubstage darauf verwenden.
Weiß nicht was so furchtbar dran ist. Ich finde es schön, dass deine Schwiegereltern so tolle Freunde haben, euch einladen und die Kinder dadurch noch mehr Freunde gewinnen können. Und ihr könnt ja sagen, dass ihr an bestimmten Tagen mit euren eigenen Freunden seid, das nimmt doch niemand übel.
Außerdem ist es in total vielen Sprachen und Kulturen so, dass man ALLE älteren Personen (sogar Fremde) Tante und Onkel nennt, einfach aus Respekt vor dem Alter.
Das wie es in DE ist, ist eher die Minderheit auf der Welt.
Und mal wieder sind nicht die Schwiegereltern das Problem, sondern dass der Mann es offensichtlich nicht schafft, sich zu positionieren. Entweder gegenüber seinen Eltern, wenn ihm die Familientradition wirklich auch zu viel ist, oder gegenüber seiner Frau, wenn er es eigentlich ganz schön findet und gerne den engen Kontakt beibehalten will.
On Point!