Gleich vorneweg: Mein Partner ist der allertollste Papa, den man sich vorstellen kann und versucht immer, alles so gut wie möglich zu machen. Vielleicht sogar ein wenig zu perfekt.
Seit 9 Tagen ist unser kleines Mädchen auf der Welt, seit Montag sind wir zu Hause. Außerdem haben wir noch einen fast dreijährigen Sohn. Da ich einen Kaiserschnitt hatte und man sich ja im Wochenbett schonen soll, kann ich mich nicht so um unseren Sohn kümmern wie normalerweise. Das ist aber eigentlich kein Problem, da unser Sohn uns beide gleich gewohnt ist und es für ihn keinen allzu großen Unterschied macht, wer sich um ihn kümmert, mit ihm spielt etc. So kümmere ich mich um das Baby und mache nur oberflächlich Haushalt alles andere mein Partner. Also genau so, wie es sein soll. Nur ist mein Partner aber leider so angespannt, dass ich schön langsam auch genervt bin. Er hatte vor diesem Papamonat schon lange keinen Urlaub mehr und war dementsprechend auch von der Arbeit und mich, wenn er frei hatte, in der Schwangerschaft zu entlasten relativ geschlaucht. Und statt dass er sich jetzt einfach nur über unser gesundes Baby und die Zeit mit der Familie freut, ist er die halbe Zeit genervt oder gestresst. Er lässt es nicht an uns aus, aber ich merke, dass etwas nicht stimmt und seine Laune ist manchmal einfach nur nervig, wenn man nur happy sein will, was ich eigentlich auch bin.
Ich weiß aber auch nicht, wie ich ihm helfen kann, dass er da wieder rauskommt. Denn immer, wenn ich versuche, ihn mehr zu entlasten, merke ich, dass es mir zu viel wird. (keine Sorge, die Zeit für mich nehme ich mir dann auch, wenn mein Körper mich warnt) Habt ihr Ideen, wie er endlich abschalten und auch im glücklichen Stadium der Babyblase ankommen kann? Und wie ich ihm dabei helfen kann?
Wochenbett mit Baby & Kleinkind: Partner total angespannt
Unser Sohn war auch drei als seine Schwester kam, mein Mann zwei Monate daheim. Ich hatte auch einen Kaiserschnitt. Ich habe tatsächlich zwei Wochen nichts im Haushalt getan und danach erstmal nur gekocht. Erst nach dem Wochenbett habe ich mit dem Haushalt angefangen. Mein Mann hat alles gemacht: Haushalt und den Großen oder das Baby und ich habe mit dem Großen gespielt. Will sagen: Schone dich bitte! Haushalt hat im Wochenbett und nach einem Kaiserschnitt nichts zu suchen.
Was stresst deinen Mann? Der Große, der Haushalt? Nicht zu arbeiten?
Hat er mal Zeit zum Durchatmen? Abends oder wenn der Große in der Kita ist? Ich würde mal das Gespräch suchen, fragen was los ist. Mein Mann hatte während der Kita-Zeit etwas Luft oder abends. Haushalt blieb auch mal liegen. Da ist ein Ausgleich immer ganz gut: Mal ein Buch lesen oder joggen gehen etc.
Der Große durfte vorübergehend zu Hause bleiben, damit er sich nicht abgeschoben fühlt und bewusst die ersten Tage mit seiner Schwester mitbekommt. Ab nächster Woche geht er wieder in die Kita. Vielleicht wird es da ja besser, weil mein Partner dann auch mehr Zeit mit der Kleinen verbringen und auch mal verschnaufen kann.
Er probiert jetzt, dass er, nachdem er unseren Sohn ins Bett gebracht hat, noch eine Runde nach draußen geht und beim Spazieren einen freien Kopf bekommt. Vielleicht hilft das. Ich glaube halt, dass ihm sein Perfektionismus und er alles perfekt und zur Zufriedenheit aller erledigen will im Weg steht.
Verstehe. Ja, ich denke etwas Me-Time hilft vielleicht schon. Wenn man es nicht gewohnt ist 24/7 ein Kind zu betreuen und den Haushalt zu schmeißen, kann das schon anstrengend sein. Auszeiten braucht man da einfach.
War das Baby vielleicht einfach kein guter Zeitpunkt für ihn? Du sagst, er hatte schon vorher keinen Urlaub mehr?
Ich habe selbst unseren Sohn ganz ungünstig 5 Tage vor einem großen Projekt bekommen, musste also 5 Tage nach dem Kaiserschnitt wieder Vollzeit arbeiten, auch noch Teilweise in Präsenz. Ich habe definitiv auch in den vier freien Tagen nach Geburt total angespannt, weil ich ja wusste dass da ein Haufen Arbeit auf mich wartet. Einen Tipp habe ich nicht, manchmal ist das Leben eben so.
Es ist nicht dein Job, ihm da irgendwie rauszuhelfen, du musst dich auf dich selbst und maximal noch deine Kids konzentrieren, dein Mann ist erwachsen. Wenn er dein Wochenbett mit seinem Gegrummel stört, mach ihm ne klare Ansage und frag ihn was genau jetzt sein Problem ist und das du und die Kids ne schöne Zeit verbringen wollt und er sich woanders ausgrummeln kann. Ansonsten wenn es dich nicht stört ist es sein Bier und du konzentriert am Besten einfach nur auf dich selbst.
Wie äußert sich denn seine Angespanntheit?
Ich bin auch frisch daheim, unsere kleine ist „schon“ 3 Wochen. Motte nutzt total aus, dass Papa da ist (sie ist fast 4) und mein Mann ist davon tatsächlich auch echt genervt. Also ab und zu. Aber es wird halt am laufenden Band „Papa“ gefordert. Er soll spielen, Quatsch machen, das Pferd sein, sie tragen, fangen spielen usw… er hat das halt vorher mal ne Stunde am Tag gehabt und jetzt quasi 9-10 Stunden 😂
Wenn er nein sagt, motzt Motte. Auch das auszuhalten, er kann’s eigtl. Aber sonst hat er es eben nicht in dieser Frequenz!
Ich gestehe ihm zu, dass es ihn nervt, aber er muss halt da durch! 🤷♀️ und es ist ja nicht permanent zu und manchmal versuche ich zu vermitteln oder Alternativen anzubieten 😊 und manchmal kann ich ihm auch Pausen verschaffen (war letzten Sonntag bei meiner besten Freundin z.B., habe dort gechillt und mein Mann konnte daheim den ganzen Tag zocken 😁😂 tat uns allen gut, Motte hat dort ne Spielkameradin, ich mal jemand anderen zum quatschen usw).
Euer kleiner Wurm ist erst 9 Tage. Gebt euch Zeit! Und genervt sein gehört dazu. Nimm dir das nicht so zu Herzen ;) ihr findet euch schon ein :)
Ja, so ähnlich ist es bei uns auch. 😁 Der Zwerg ist sehr auf Papa fixiert und sagt ihm auch, dass er das Baby mir geben soll, wenn sein Papa mal die Kleine hält. Vielleicht sind wir auch sehr verwöhnt vom ersten Mal Elternwerden. Das war kurz vor dem ersten Lockdown und wir hatten überproportional Zeit für unser Baby und um in der neuen Situation anzukommen. Dieses Mal ist halt auch ein dreijähriger Knirps mit all seinen Bedürfnissen und (verständlichen) Trotzanfällen mit von der Partie. Dass mein Partner für ihn länger als eine Stunde da ist, ist er gewohnt. Aber wahrscheinlich sind der vorherige Arbeitsstress, der direkte Übergang und die Anspannung, ob alles gut geht, in die zweifache Vaterschaft und dann die Dauerbespaßung inkl. die momentan vermehrten Trotzanfälle unseres Sohnes Gründe für seine Gereiztheit.
Ich habe ihm morgen Vormittag auch Me-Time eingeräumt, indem ich zu meinen Verwandten fahre, die sich um die Kleinen kümmern. Vielleicht hilft das ein wenig. Danke jedenfalls für die aufbauenden Worte. Und euch auch noch eine schöne Kennenlernzeit. 😊
Am Wochenende hat mein Mann natürlich auch mehr als ne Stunde mit Motte verbracht. Aber ich war eben auch oft „präsent“. Jetzt ist er halt echt zu 90% verantwortlich gewesen 😅 zum aller ersten Mal ist Motte IHM aufs Klo gefolgt, nicht mir 😂😂😂 das war tatsächlich neu für ihn 🤪
Aber es ist schon wieder viel entspannter bei uns 😊
Uns steht diese Situation im März noch bevor, das ist bestimmt eine anstrengende Zeit.
Wir hatten ein sehr anstrengendes Wochenbett mit Kind 1 und sind aufgrund schlechter Kommunikation auch in diese Überlastungwippe geraten. Ich hab zu viel gemacht und war schlecht drauf, meine Mann versuchte alles, um mich zu entlasten, also dann er überlastet und genervt, also ich wieder mehr übernommen usw.
Natürlich haben wir nicht besprochen, was der andere eigentlich genau braucht. So wollte mein Mann mir (etwas später) immer das nervige kochen abnehmen, das hat mich aber eigentlich Spaß gemacht, nicht so richtig hilfreich also.
Nach der Geburt dachte er, jetzt hat sie mit Schwangerschaft und Geburt so viel geleistet, ich bin jetzt dran und darf mir keine Pause leisten. Da hat er sich selbst enorm gestresst mit.
Also frag ihn mal konkret: "Ich merke, dass du angespannt bist und wünsche mir, dass wir die Zeit gemeinsam genießen können. Was brauchst du (von mir, was ich nach KS leisten kann), damit du die Zeit mehr genießen kannst?" Vielleicht fällt ihm ja was ein, was sich leicht umsetzen lässt oder er kann sein Verhalten zumindest reflektieren.
Du schreibst er hatte lange keinen Urlaub, schick ihn doch Mal für einen Tag mit eurem Sohn in die Therme 😊 oder irgend eine andere schöne Aktivität die beiden gefällt. Du bestellst dir was bei Lieferando und vll kann ja für den Tag jemand unterstützend vorbei kommen, falls du das brauchst.
Ich denke ihn alleine weg zu schicken hat keinen Sinn, wenn er glücklicher Papa ist, will er sich auch einbringen. Mach ihm klar, dass so ein Tag Auszeit für ihn und den Sohn für dich auch "einbringen" ist damit er kein schlechtes Gewissen hat!
Ich würde ganz offen reden.
Würde wahrscheinlich sagen, ich merke wie angespannt und gestresst er ist, er muss da was rauslassen. Die Oma für einen Nachmittag/ Abend einspannen und ihn Mal einen Abend rausschneißen.
Ansonsten viel mit dem Großen unternehmen. Mein Mann ist in der Elternzeit sehr viel mit dem großen Unterwegs gewesen.
Spielplatz, Indoor Spielplatz,
Schwimmen, Tierpark, Zoo, Sealife, Freunde, Kino, Bowling. Da gobt es schon sehr viel, was ein 3 Jähriger machen kann... Es war so ein Abenteuer für beide und hat nochmal eine ganz besondere Bindung geschaffen.
Du bis im Wochenbett, musst dich schonen. Aber es müssen auch die Bedürfnisse der anderen Familienmitglieder beachtet werden und wenn ihr da.sonst die Großeltern einspannen könnt..würde ich ihm etwas Freiraum gönnen und die Großeltern freuen sich vielleicht auch :)
So ein kleines Kind von jetzt auf gleich auf einmal den ganzen Tag zu versorgen und zu bespaßen ist wenn man das in dem Maße bislang nicht gewohnt ist erstmal anstrengend er braucht auch sicher für vieles länger wie du weil weniger geübt in den Handgriffen und der Übersicht . Das ist etwas anderes wie Abends oder am Wochenende da hat man dann auf einmal das volle Programm und das auch mal länger wie zwei Tage am Stück außerdem gehe ich davon aus das du sonst am Wochenende auch nicht nichts gemacht hast . Ich finde da muss dein Mann jetzt durch als Mama hat man das sonst auch . In einem Monat darf er ja wieder arbeiten gehen . Wenn der Große nächste Woche wieder in die Kita geht hat er wieder etwas mehr Zeit . Mit frischem Baby ist es nie so romantisch wie man sich das vorstellt schon gar nicht wenn schon ein Geschwisterkind da ist . Genieß du die erste Zeit mit No. 2 im Wochenbett und sammele deine Kräfte über den Mann mach dir mal keine Gedanken der hat nach diesen 4 Wochen noch viel mehr Respekt vor dem was man als Frau so wuppt
Also irgendwie hast du einen anderen Beitrag als ich gelesen.
Die TE hat geschrieben, sie haben sich vor der Geburt beide gleich intensiv um den großen gekümmert, also ist er das bereits gewohnt.
Außerdem hat sie geschrieben, er war ohnehin schon an der Belastungsgrenze, da er lange keinen Urlaub hatte und sie aufgrund der Schwangerschaft schon entlastet hat wo es ging.
Daher finde ich es schon ziemlich vermessen zu sagen, er darf ja bald wieder arbeiten, als liege er dort täglich 8 Stunden zum zocken auf dem Sofa.
Natürlich ist die TE derzeit nur sehr eingeschränkt belastbar, aber seine Bedürfnisse kann man nicht einfach unter den Tisch kehren, sonst kommt bald der Burn out und sie darf sich wochenlang alleine um alles kümmern, weil er auf Reha oder in einer Klinik ist.
Daher würde ich empfehlen, ihm Entlastung durch die Kita oder Großeltern zu geben und dann auch Zeit für sich. Ein bisschen spazieren gehen am Abend, reicht da nicht.
Oder die Frau hat endlich viel mehr Respekt, was der Mann alles so wuppt, mehrfach Belastung, Vollzeit-Arbeit, Familie, alleinige Verantwortung und kein Urlaub
Ich würde versuchen mehr Verständnis für den Partner zu haben und seine Emotionen und Bedürfnisse zu akzeptieren. Das heißt nicht, dass du mehr tun sollst. Es ist okay, wenn er gerade nicht glücklich ist. Beim älteren Kind akzeptierst du auch, dass die Situation eine Herausforderung ist. Das Wochenbett mit dem zweiten Kind kann für alle Beteiligten sehr anstrengend sein. Ich finde es nicht okay von ihm zu erwarten, dass er in einer glücklichen Babyblase sein muss, nur weil du es bist. Genau diese Erwartungen fördern bei Frauen die Wochenbettdepression und auch Vätern tut es nicht gut, wenn wir ihnen sagen, dass ihre Emotionen falsch sind.
Hi, bei uns ähnliche Ausgangssituation, Großer fast drei, als die kleine kam. Mein Mann ein präsenter Vater, es war also für unseren Sohn überhaupt nicht ungewöhnlich, dass der Papa sich um ihn kümmert.
Ich hatte keinen Kaiserschnitt, keine Geburtsverletzungen und insgesamt eine „leichte“ Geburt und habe dennoch keinen Handschlag im Haushalt getan. Wochenbett heißt ja nicht umsonst Bett.
Gäbe es die Möglichkeit, dass dein Mann Entlastung von der Verwandtschaft bekommt, ihr häufiger essen bestellt oder den Haushalt mal stehen lasst? Es muss ja nicht zu 100% perfekt sein. Euer Hauptaugenmerk sollte ja eigentlich die Familienzusammenführung sein. Da ist alles andere unwichtig.