Bin am Ende

Hallo,

wie man an der Uhrzeit unschwer erkennen kann, liege ich wach und das Gedankenkarussell dreht sich. Was ich mir von dem Post erhoffe, weiß ich nicht, vielleicht muss es einfach raus.

Mein Mann ist seit einer Weile beruflich Montag bis Freitag weg. Ich arbeite zu 80%, beide Kinder sind im Kindergartenalter, meine Eltern holen die Kinder dort ab wenn es bei mir beruflich nicht geht und unterstützen auch sonst viel. Ich bin also ganz und gar nicht alleine. Trotzdem merke ich, wie mir die Kraft ausgeht zwischen meiner Arbeit, dem Haushalt, den Kindern und allem was da dran hängt (morgens und abends fertig machen, Brote schmieren, kochen, einkaufen, zum KiGa fahren und bei Oma holen, Arzttermine, Hobbys, zu Freunden fahren, Elternabende, alle großen und kleinen Wehwehchen etc.).

Mittlerweile merke ich es auch körperlich, dass ich immer wieder depressive Phasen habe, eine chronische (vermutlich stressbedingte) Magenschleimhautentzündung wurde gerade diagnostiziert. Die Krönung jetzt gerade: mein Mann kommt heute Abend nach Hause, wir haben einen Tisch reserviert und wollen danach ins Kino - natürlich ist eines der Kinder gerade krank zu mir ins Bett gekrabbelt. Das ist nicht das erste Mal. Ich kann und will das so nicht mehr und habe wirklich die Nase voll von allem, besonders von den Kindern (und ich weiß, das darf man so nicht sagen, aber manchmal ist es so). Ich könnte nur noch heulen.

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Wer kümmert sich um den Haushalt? Mama.
Wer übernimmt die Kindererziehung? Mama.

Hallo Mental Load #aha

Wenn du ihn nicht zur Pflicht nimmst, wird sich das nie ändern. Und die Kinder kommen erst noch in die Schule.. puh. Alles Gute.

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Da Papa fünf von sieben Tagen nicht anwesend ist, ist natürlich Mama zuständig, sonst steht vermutlich bald das Jugendamt vor meiner Tür.

Mein Mann ist am Wochenende selbstverständlich Papa, Ehemann und voll dabei. Dass er unter der Woche Geld verdienen muss und sich dazu im Moment in einer anderen Stadt ca. 300km weg befindet, kann ich ihm wirklich nicht zum Vorwurf machen. Diese Abwesenheit ist temporär (und endet im Herbst), aber das ändert nichts daran, dass es mir gerade nicht gut geht und ich Lösungen für die momentane Situation suche.

Durch seine Abwesenheit fällt nämlich gerade auf, WIE VIEL er eigentlich macht und tut.

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Bis zum Herbst heißt es wohl Augen zu und durch.
Vielleicht versuchst du deine Situation aus positiver Sicht zu sehen. Du hast brave Kinder und Unterstützung durch die Familie. Am Wochenende bringt dein Mann sich mit ein.
Ab Herbst ist er wieder jeden Tag zu Hause. Einige Wochen Ferien stehen auch noch an.
So schlecht klingt doch das alles nicht.

Wenn es mir nicht gut geht lasse ich den Haushalt schleifen. Ich mache das Notwendigste und gut ist.
Damit verschaffte ich mir selbst Pausen.
Sonst hätte ich auch nur Arbeit, Kinder, Haushalt. Aber meinem Mann geht's nicht besser.

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Oh Mann, das ist frustrierend. Tut mir sehr leid für euren Abend zu zweit.
Zu deinem allgemeinen Problem: Was genau stresst dich an deiner Situation? Immer Ansprechperson für die Kinder zu sein? Die unerwsrteten Krankheiten? Sind die Kinder besonders anstrengend?
Könnte eines der Kinder vielleicht ab und zu bei den Grosseltern übernachten? Oder könntet ihr einen oder zwei Abende pro Woche mit den Grosseltern verbringen? Das ältere Kind kocht mit Oma/Opa, du unterhältst dich etwas mit Opa/Oma und kümmerst dich um das jüngere Kind? Putzfee besorgen, dann fällt im Haushalt nicht mehr jedern Tsg etwas an.

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und noch etwas: Du zählst sehr viele Aktivitäten auf. Wir haben einen 4jährigen und einen 2jährigen. Freunde treffen sie in der Krippe (gehen 2x/Woche), ich arrangiere keine zusätzlichen Treffen mit Freunden. Der Grosse hat einen Kurs („Hobby“), der Kleine gar keinen. Reduziere das doch alles aufs Minimum, es ist gar nicht nötig, so kleinen Kindern so viel Aktivität zu bieten.

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Wahrscheinlich ist es das permanente Zuständig-Sein… die Kinder sind nämlich überhaupt nicht anstrengend, sie können sich gut selbst beschäftigen, spielen auch schön miteinander und wir haben einen großen Garten, wo sie viel sind. Ich bin Lehrerin und arbeite zusätzlich zur Präsenz natürlich auch zu Hause viel, so dass irgendwie rund um die Uhr Anspannung ist.

Meine Eltern möchte ich nicht noch mehr belasten, es ist so eine riesige Hilfe, dass sie mich so unterstützen. Meine Schwiegereltern sind beide noch voll berufstätig. Bei der Oma schlafen mögen beide nicht so gerne, deshalb kommt das auch selten in Frage, weil es im Vorfeld immer schon so viele Diskussionen gibt.

Zu den Hobbys: Jedes Kind hat eine Sportgruppe, allerdings an unterschiedlichen Tagen. Mit den Freunden verabreden sie sich mittlerweile selbst, können aber noch nicht alleine hinlaufen.

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Hallo!
Na eigentlich ist es ja kein Wunder, dass Du bei dieser Dauerbelastung am Ende bist. Du leistet verdammt viel!
Die Kinderbetreuung ist immer für die Zeit, wenn Du arbeitest, oder? Und Du hast dann nicht mal freie Zeit für Dich? Ich würde versuchen, mir beispielsweise immer dem Mittwochabend so zu organisieren, dass der ganz für Dich ist. 1x Auftanken (und nicht aus Versehen am Schreibtisch landen!): Verabreden, zum Sport, ins Kino, was auch immer - nur Du! Vielleicht können das die anderen Großeltern übernehmen? Oder Du sucht nach einem (studentischen) Babysitter? Der kommt dann zum Abendessen (oder schon zum Zubereiten), spielt mit den Beiden, bringt sie ins Bett und sitzt dann auf dem Sofa bis Du wieder da bist.
Wie krank ist das Kind heute? Könnt Ihr nicht trotzdem für 2 Stunden los?

Alles Liebe Dir und mach Dir eine Markierung im Kalender bis zum Herbst ;-)! Jeder Tag bringt Dich näher dran.

Grüße Jujo

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Welcome to (Eltern-)life.

Ich beobachte das auch bei meiner Schwester. Die ist nervlich so am Ende, weil sie sich "das mit den Kindern irgendwie anders vorgestellt hat".
Wie stellt man sich das denn vor? Leben wie vorher?

Auch wenn jetzt hier wahrscheinlich der größte Shitstorm herein bricht, aber ich kann sowas nicht nachvollziehen.
Natürlich ist man genervt, wenn die Pläne durchkreuzt werden. Aber man weiß ja wohl vor den Kindern, worauf man sich einlässt. Ich hoffe nur, die Kinder bekommen das nicht mit.

Wie du schon sagst, du bist ja gar nicht alleine.
Ruf deine Eltern an und frag ob sie aufpassen können. Wenn nicht, dann verschiebt ihr euren Kinoabend eben nachhause. In Zeiten von Netflix und Lieferando kein Thema mehr, machen wir sogar viel lieber so als andersrum.

Wenn dir alles zu viel ist, reduziere halt deine Stunden. Sich auf Teufel komm raus irgendwo durch zu quälen hat noch keinem geholfen, ich würde Druck raus nehmen wo es geht. Die Arbeitsstunden sind meistens die erste Stelle dafür.
Vielleicht könntest du auch mit Beratungsstellen (Diakonie, pro Familia etc) Kontakt aufnehmen, die haben sicherlich noch viel mehr Tipps.

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Man stellt es sich gemeinsam mit dem Mann vor, ist doch klar, dass es für 2 Personen deutlich einfacher ist als für eine.
Was für ein unverschämter Beitrag und dann noch ganz mutig in grau.

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Man weiß doch vorher ob er beruflich weg ist oder nicht? Außerdem habe ich hier nicht das Gefühl, dass es an fehlender Hilfe liegt, sondern an der Abschweifung von dem, was man sich vom Elternsein "erhofft" oder "erwartet" hat.

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Hallo,

Ich kann mich so gut in dich reinversetzen! Als Mutter und Lehrerin vor allem mit Klassenleitung ist gefühlt nie Feierabend! Stunden können nur zum neuen Schuljahrmit entsprechend Vorlauf reduziert werden, das ist für dich dann schwierig. Käme vll Elternzeit in Teilzeit in Frage? Dann könntest du mit 7 Wochen Vorlauf reduzieren. Dann "darfst" du maximal 75% arbeiten,weniger ist natürlich möglich.

Den morgendlichen Stress vll reduzieren, indem du die Sachen für dich und die Kinder schon so gut es geht abends vorbereitet? Oder vll morgens für 1,5-2 Stunden einen "Babysitter" der mit dir die Kinder fertig macht und dann zur Kita bringt? Gerade morgens komme ich immer wieder an meine Grenzen, die Nächte sind teilweise oft unterbrochen, die Müdigkeit, Lautstärkepegel der Kinder und x Sonderwünsche sind dann manchmal zu viel.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Durchhaltevermögen, starke Nerven und die Kraft das Mögliche zu ändern und das Unmögliche akzeptieren und überstehen zu können!

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I feel you.
Von 2018-2020 war ich in der exakt gleichen Situation (Mann 200 km weit weg und nur am We zu Hause, ich Lehrerin, Unterstützung durch Großeltern vorhanden).
Meine Kinder waren anfangs knapp 2 und 3,5 Jahre alt. Zum Schluss raus knapp 4 und 5 Jahre alt, inzwischen beide in der Kita und ich habe "nur" 43% wieder gearbeitet. Es war wahnsinnig anstrengend. Kind 2 ständig krank, ich wollte in der Arbeit nicht fehlen, musste immer rumorganisieren. Beide haben den Papa sehr vermisst, es gab viel Geheule.
Im Nachhinein hätte ich wahrscheinlich die Arbeit mehr hintenanstellen (und einfach mal kindkrank nehmen) sollen und die Kinder wenigstens an meinen Arbeitstagen etwas länger in der Kita lassen sollen. Ich habe beide immer um 12 Uhr mittags abgeholt, hätte sonst ein schlechtes Gewissen gehabt, weil sie ja eh schon auf den Papa verzichten mussten.
Am schlimmsten fand ich es abends, nach einem anstrengenden Tag und wenn die Kinder schon drüber waren nicht den Lichtblick zu haben, dass der Papa bald heimkommt. Und natürlich die ständigen Krankheiten, verbunden mit vielen Sorgen, die man immer mit sich selbst ausmachen musste.
Meine Belohnung nach so einem Tag, wenn endlich Ruhe war, war oft ein schöner Cocktail, im Sommer draußen im Garten. Ein paar Minuten für mich. Vielleicht auch mal eine Freundin abends einladen, einfach die 2 Stunden Feierabend noch genießen. Du musst dich dann aber vielleicht noch an den Schreibtisch setzen, korrigieren und vorbereiten? Das konnte ich an meinen freien Vormittagen erledigen. Deshalb auch meine Frage, könntest du vielleicht Stunden reduzieren? Ich weiß, bei Lehrermangel nicht so einfach. Aber vielleicht hast du noch EZ übrig und kannst spontan auf Teilzeit in Elternzeit wechseln?
Ansonsten, bis Herbst ist es jetzt nicht mehr sooo lang. Ich weiß, es ist mega anstrengend, aber das schaffst du! Zum Glück hast du ja die Großeltern noch, nimm ruhig jedes Hilfsangebot an!
Vielleicht hast du auch einen freien Vormittag in der Woche und kannst dir in der Zeit was Gutes tun? Sauna, Massage, Frühstücken mit einer Freundin?
Alles Gute für dich und Kopf hoch!
LG Maja

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Mein Mann ist selbstständig und deshalb unter der Woche auch nicht wirklich präsent und am Wochenende wollen die Kinder dann gewohnheitsbedingt auch zu allererst mich.
Ich bin auch Lehrerin und wir haben leider keine Großeltern da und schon gar nicht wöchentlich verfügbar.
Was mir hilft: eine Putzhilfe alle 2 Wochen und die familienpolitische Teilzeit nutzen. Kennst du bestimmt auch. Vielleicht wäre es auch für dich entlastend, einfach Stunden zu reduzieren. Ich habe soweit reduziert, wie ich das alles unter der Woche alleine gut schaffen kann, ohne oft im Stress zu sein.

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Mir ging es ähnlich, mir hat eine Mutter-Kind-Kur sehr geholfen. Einfach mal raus für 3 Wochen. Wenn die Kinder älter werden wird es auch einfacher, ist jetzt im Moment ein schwacher Trost.

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Ja aber hilft sowas denn langfristig ?
Nach diesen 3 Wochen ist doch wieder alles gleich . Und zum Herbst hin geht es noch eine Weile !

An die TE: gibt es eine Möglichkeit , dass du bis zum Herbst beruflich etwas runtergehst ?
Du bist quasi im Moment alleinerziehend .
Ich rate dir das wirklich gut zu überdenken .
Wahrscheinlich stehst du kurz vor dem burnout . Das wird deiner ganzen Familie gar nichts bringen , wenn du jetzt so viel arbeitest. Die Gesundheit ist schlussendlich das wichtigste und sollte man nie aufs Spiel setzen . Alles Gute 🍀

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Ganz ehrlich- ich finde das ist nicht machbar 80% als Lehrerin neben zwei kleinen Kindergarten Kindern.

Der Lehrer Job ist darauf ausgerichtet das man bei Vollzeit mehr als 40 Stunden die Woche arbeitet, denn anders als andere Arbeitskräfte hat man Ferien. In der Schulzeit ist es also vorgesehen das man eben mehr Arbeitsbelastung hat als ein normaler Vollzeit Arbeitnehmer mit 30 Tagen Urlaub. Du kannst auch nicht in den Ferien alles so gut vor und nacharbeiten das es dann während der Unterrichtszeit bei einer normalen Arbeitsbelastung bleibt.

D.h. deine 80% Stelle sind keine 30 Stunden Arbeit, wie es in anderen Bereichen wäre. Eher 40 Stunden, wenn du deinen Job vernünftig machen willst. Und das neben zwei kleinen Kindern? Haushalt? Das ist doch klar das es dich überfordert. Zumal dein Job gut bezahlt, aber sehr anstrengend ist. Ich habe auf der Arbeit Ruhe, kann einen Kaffee trinken und mich vom morgendlichen Trubel ein bisschen erholen auf der Arbeit. Ich habe Termine, aber mit erwachsenen Menschen, die lassen mich ausreden und quaken nicht wild dazwischen. Anstrengend finde ich meinen Alltag trotzdem auch. Du musst auch noch den Lärm und das Gewusel in der Unterrichtszeit aushalten und hast dann nachmittags natürlich keine Lust mehr auf noch mehr Lärm und Gewusel..

Das du am Limit bist finde ich total nachvollziehbar. Ich empfehle dir ernsthaft deine Stunden zu reduzieren. Ja, auch für die Zeit wenn dein Mann wieder mehr daheim ist.

Du solltest zusehen das du deine Arbeit komplett ohne die Kinder erledigen kannst in ihrer Betreuungszeit. Während Corona habe ich eine zeitlang beides parallel machen müssen- da wäre ich nicht gesund geblieben wenn das ein Dauerzustand geblieben wäre.

Ein Puffer wäre auch wichtig, für unvorhersehbar Dinge.

Als erste Maßnahme würde ich mich mal ne Woche wegen Überbelastung krankschreiben lassen, und dann eine Haushaltshilfe suchen. Das nimmt vielleicht erstmal den Druck bis du deine Stunden reduzieren kannst.

Ich wünsche dir die Kraft und Entschlossen an deiner Situation etwas zu verändern. Nimm bitte deine Gesundheit wichtig, du wärst nicht die erste Frau die sich beim Versuch alles alleine unter einen Hut zu bekommen total überfordert und ernsthaft erkrankt.