Hallo ihr lieben,
Ich brauche mal einfach andere Sichtweisen.
Kurz zu mir - ich bin selbstständig, Mama von einem fast 13 Monate alten Sohn. Mein Sohn ist die ersten 10 Monate ein ausgeglichenes und gut schlafendes Baby gewesen. Seitdem ist es eine Katastrophe.
Seit November ist er quasi Dauer krank, wenn mal ne Woche infektfrei dazwischen lag war das schon gut. Die ersten Zähnchen kamen mit 10 Monaten und aktuell brechen 4-5 auf einmal durch. Klar, beides mitunter wohl ein Grund für die schlechten Nächte. Er wacht nachts 6-7 mal auf und weint viel. Beim einschlafen schreit er sich häufig richtig ein, weil er nicht schlafen möchte. Bekomme nachts also meist 2-4 Stunden Schlaf. Seit Wochen.
Hinzu kommt, dass ich wegen der Arbeit sehr gestresst bin, da ohne mich im Betrieb nichts glatt läuft. die Mitarbeiter die ich habe, auf die ist leider überhaupt kein Verlass. Es ist also häufig so, dass ich meinen kleinen spontan zu einer der Omas bringen muss weil es mal wieder brennt im Laden und 5-6 Stunden im Betrieb bin und danach völlig entnervt und schlecht gelaunt zurück komme. Die Geduld und Lust mit ihm zu spielen fehlt mir leider auch viel zu oft momentan. Das tut mir auch schrecklich leid und ich hab ein unglaublich schlechtes Gewissen, aber trotzdem kann ich es irgendwie nicht ändern.
Nun bin ich gerade dabei zu versuchen meinen Betrieb zu verkaufen um endlich frei zu sein und diese Verantwortung los zu sein.
Ich bin innerlich so angespannt, gestresst, ängstlich und müde. Körperlich ebenfalls müde und erschöpft. Ich komme aus diesem negativen irgendwie nicht mehr raus.
Also, wie geht ihr mit Stress und Schlafmangel um?
Wie geht ihr mit Stress & Schlafmangel um?
Mit Ruheinseln und Schlaf, wann immer es geht 😅 war aber ehrlicherweise in EZ.
Jetzt hab ich Kind 2, also ist tagsüber schlafen auch schwer, aber wann immer es sich ergibt, tue ich es 🙊😂
Lebst du denn alleine mit dem Kind?
Hallo,
ich nehme mir immer kleine Momente, in denen ich 10-20 Atemzüge ganz bewusst atme. Gleich das erste mal wenn ich zur Haustür rausgehe. Frische Luft, die Ruhe am Morgen. Und dann bin ich schon frischer. Viel frische Luft wenn möglich, viel mal kurz laufen (also kleine Gänge zu Fuss anstatt Auto)
Dann brauche ich meinen Kaffee am Morgen.
Und den Rest erledige ich über das Mantra "ist nur eine Phase, bald wird es besser".
Ich wünsche Dir gutes Gelingen, ich hoffe Du findest eine gute langfristige Lösung!
wieso kannst du dich auf dein Personal nicht verlassen?
vertraust du ihnen nicht?
Zahlst du zu wenig?
Ich bin zwar nicht die TE, aber gutes Personal wächst unabhängig von der Bezahlung nicht auf Bäumen. Je nach dem in welcher Brauche man ist, kann man auch nicht jede Gehaltsforderung mitgehen, da man diese nicht immer weitergeben kann. Es ist sehr schade, dass hier immer wieder so feindselig gegenüber Arbeitgeber geschrieben wird. Es steht jedem frei selbst Arbeitgeber zu werden und die immer wieder geforderte hohe Bezahlung selbst zu zahlen.
P.S. Ich bin auch Arbeitgeberin.
Ich bin auch nicht die TE, aber auch Arbeitgeberin und ich muss sagen, ja und nein.
Gute Mitarbeiter findet man nicht an jeder Ecke, aber manchmal sind die Chefs auch selbst schuld. Gute Mitarbeiter fallen nicht vom Himmel, man muss sie sich manchmal erziehen. Werden sie genug gefördert? Werden ihnen die die richtigen Aufgaben gemäß ihrer Fähigkeiten und ihrer Entscheidungsfreiheit zugeteilt? Werden sie richtig gebrieft? Ist der Workflow richtig organisiert? Usw.
Nicht selten ist dieses “ohne mich läuft es nicht” auch hausgemacht. Weil man Arbeitgeber sein auch lernen muss und bereit sein muss, abzugeben und gut zu führen.
An die TE: ich kenne so Momente auch gut, eigene Firma mit Mitarbeiter und 2 Kleinkinder.
Es ist etwas besser geworden seit ich meinen Mann verpflichtet habe, bei Kindkrank ein bestimmtes Zeitkontingent ganz allein zu übernehmen, sprich, ich schlafe auch mal eine Nacht auf dem Sofa wenn ich schon einige wache Nächte hatte oder einen wichtigen Termin. Mein Mann hat Zugriff auf unseren Firmenterminkalender und kann mittlerweile schon selbst sehen, ah, da hat sie diese Abgabe oder den wichtigen Kunden und versucht, sich selbst in den Tagen zuvor nicht ganz so wichtige Termine zu setzen. Klappt natürlich nicht immer, aber schon oft und das erleichtert Vieles.
Und ich habe in der Firma selbst einiges geändert, Strukturen hinterfragt und neu aufgebaut, Aufgaben klar definiert, wöchentliche Meetings eingeführt. Früher hat mich die Buchhaltung immer irgendwo abgefangen, weil sie Fragen hatte, heute gibt es einmal die Woche eine feste Besprechung mit der Buchhaltung als Termin und da sprechen wir alles durch. Selbiges mit allen anderen Mitarbeitern auch.
Ich habe mich viel mit Strukturmodellen befasst und tue es noch immer. Ich kann dir das sehr empfehlen bzw. vielleicht sogar ein Coaching. Kostet nicht immer ein Vermögen und es ist wirklich jeden Cent wert.
Liebe Grüße
Mein Kind ist immer schon ein schlechter Schläfer, von daher habe ich etwas Erfahrung.
Schlafmangel ist wirklich ruinös, weswegen bei uns Schlaf einen sehr hohen Stellenwert hat.
Wenn du schon sehr gestresst bist und schlecht gelaunt wegen Schlafmangel, dann muss mehr Schlaf her.
Dh hier nach Möglichkeiten suchen - jedes bisschen hilft.
Früher ins Bett gehen, Kind ins eigene Bett oder zumindest Zimmer nehmen (dann kann man auch mit öfter wach sein schneller wieder einschlafen), tagsüber mal 15min hinlegen wenn müde. Es muss für dich und euren Tagesrhythmus natürlich passen, aber ein bisschen was geht immer.
An ganz stressigen Tagen, wo ich abends nicht einschlafen kann, nehme ich manchmal Hopfen/Baldrian-Tabletten, die sind harmlos aber helfen wirklich gut.
Mann einspannen, wenn vorhanden. Wir haben in dem Alter abwechselnd die Nächte gemacht, weil sie 4-5x wach war und so immer einer mehr Schlaf bekam.
Zusätzlich: immer wenn dich was nervt, innerlich 1min nachdenken: ist das jetzt wirklich so wichtig? Wird mir das morgen, in einem Monat noch wichtig sein?
Das hilft die Spreu vom Weizen zu trennen und senkt mit der Zeit das eigene Stresslevel.
Mein kind2 hat 22 Monate lang alle 30-45 Min. geschrien. Immer, ausnahmslos, tags wie nachts. Kind1 war damals 2,5-4,5 mitten in der Trotzphase..und ausgesprochen 'wütend'..leider wegen Corona auch dauerhaft zuhause. Es - war - die - Hölle - auf -Erden! Habe nie in meinem 40 jährigen Leben etwas krasseres, existenzielleres erlebt. Mir tat irgendwann ALLES weh, vom kleinen Zeh bis zur Haarwurzel. Letztlich hab ich mir eine Depression inkl Schlafstörung eingehandelt mit der ich auch 1,5 Jahre später noch zu kämpfen habe...😔
Aus heutiger Sicht: Selbstführsorge hätte einen VIEL höheren Stellenwert einnehmen müssen. Coronabedingt war Hilfe und Entlastung nicht zu bekommen, das ist heute anders. Such und hole dir Hilfe. Nicht nur um arbeiten zu können, auch um mal zu schlafen oder Sport zu machen.
Nimm dir unbedingt Zeit um stress-reduzierende Prävention zu betreiben (Entspannungsübungen, Yoga, autogenes Training, Bodyscan, Bewegung, Badewanne...). Spann deinen Partner ein. Teilt euch die Nächte bzw wechselt euch ab. Sorge dafür das du 1-2x /Woche min. 5 Stunden ununterbrochenen Schlaf bekommst.
Alles Gute!