Guten Morgen,
folgende familiäre Situation mit der Frage, wie ich am besten KOMMUNIZIEREN soll.
Also, meine Tochter, 3 Monate alt, zeigt deutliches Distanzverhalten.
Beispiel: Sie war gestern im Trip Trap, als meine Eltern zu Besuch kamen. Sie haben sie an Hand und Fuß berührt und mit ihr geredet (dutzi dutzi heiheiaiaiai). Ich habe schon gesehen, dass sie einen starren Blick hat, und kurz darauf hat sie angefangen zu schreien. Meine Eltern sind dann zu Tisch und ich bin mit ihr aufs Sofa, sodass wir Abstand hatten und ich stillen konnte.
Irgendwann habe ich mich dann mit ihr an den Tisch gesetzt. Das hat ihr nicht gepasst, wieder geschrien. Also verbrachte ich den Abend auf dem Sofa mit ihr und konnte von dort aus mit der Familie reden. Zum Abschied hat meine Mutter ihre Hand genommen (sie kam zum Sofa) und sie hat sofort angefangen zu schreien. Mein Vater nahm dann selbstverständlich Abstand und hat sie in Ruhe gelassen. Es kamen so Sprüche wie „Sie muss man daran gewöhnen!!!“. Ich hatte nach dem Händchen halten so eine Mühe sie zu beruhigen und konnte nicht persönlich Tschüss sagen.
Nun aus meiner Sicht ist es so, dass ich erstmal keinerlei Probleme sehe. Wenn das Kind nicht will, will es nicht, und fertig. Allerdings möchte ich in Zukunft ungerne, dass Leute sie so begrabbeln, weil sie das total stresst. Am Ende bin ich auch super nervös und habe keine Lust, dass ich sie ständig regulieren muss. Ich würde gerne Besuch empfangen, aber „mit Abstand“ bzw. „ohne Anfassen“ wenn ihr versteht. Auf keinen Fall will ich mein Baby zu körperlichen Handlungen oder zu Nähe zwingen. Der Besuch endet sonst im absoluten Stress und ICH habe so auch kein Bock mehr.
Nun möchte ich Euch fragen, wie und wann ihr das kommunizieren würdet (vor oder während dem Treffen?) damit das Baby möglichst gut den Abend übersteht. Habt ihr sonst Tipps? Danke!
Baby WILL nicht!
Pack die Kleine in die Trage, wenn Besuch kommt. Dann ist sie nah bei dir, du kannst sofort Abstand von Leuten nehmen, die nicht verstehen, dass sie die Kleine nicht anfassen soll, deine Tochter muss die Leute nicht mal anschauen und du kannst trotzdem mittendrin im Geschehen sein.
Dankeschön
So hab ich’s auch bei meinen gemacht
Ab in den Mei Tai mit ihr. Dort fühlt sie sich beschützt und wohl.
Sprüche wie: „Man muss sie an mehr Menschen gewöhnen.“ habe ich stets ignoriert und mir gedacht, jaja, ich mach‘s mit meinem Kind, wie es ihm gefällt. Auf Durchzug und gut.
Danke dir!
Es hat ihr nicht gepasst das du mit ihr am Tisch warst?
Da dein Kind ja bestimmt würde ich an deiner Stelle keinen Besuch empfangen denn das möchte sie ja nicht.
Was für ein unfassbar übergriffiger und respektloser Kommentar!
Babys sind nunmal auch Menschen mit Bedürfnissen und Empfindsamkeiten. Auf die DARF und SOLL man Rücksicht nehmen!
Und dennoch sind wir alle weiterhin Menschen ebenfalls mit Bedürfnissen. Die TE fragt nach einer Lösung, die für alle zufriedenstellend ist und nicht nur für eine Seite.
Sorry, aber so einen Kommentar kann man sich klemmen, der ist leider nicht zielführend und/ oder konstruktiv!
Naja und die TE hat (evtl, hat sie jetzt nicht formuliert) das Bedürfnis bei ihrem Besuch zu sitzen.
Zumindest war es bei uns so. Ich hätte mich jetzt nicht weg gesetzt, sondern das Baby bei mir gelassen und den Besuch gebeten, sie nicht anzufassen. Aber mich auch nicht zwingend den kompletten Besuch über (!) mich weg gesetzt.
Man muss eben alle Bedürfnisse berücksichtigen. Das meint bedürfnisorientierte Erziehung nämlich durchaus ;)
Der Tipp mit der Trage ist da Gold wert, denke ich :) man schafft dem Baby Distanz und kann selbst Nähe eingehen 😊
Uih, die Kleine fängt aber früh an. Da hatten wir damals noch 3 Monate länger eine entspannte Zeit. .
So, ich bin jetzt egoistisch genug, das auch ich mich vernünftig unterhalten und am Tisch sitzen möchte, wenn Besuch da ist. Von daher kam im Vorfeld die klare Ansage, das Kind zu ignorieren....zur Not auch ganz deutlich, bis es auch der Letzte kapiert hatte.
Das Kind will nicht, basta. Zur Not habe ich da auch die Krallen ausgefahren. Ignoranz von Außenstehenden habe ich nicht geduldet.
Woran du arbeiten kannst, das ist deine eigene Nervosität, denn es kann passieren, das du die schnell auf das Kind überträgst. Sobald ihr euch also über euren Weg und eure Entscheidung ganz klar seid, diese auch dem Umfeld ohne schlechtes Gewissen vermitteln könnt, dann wirst auch du ruhiger, einfach weil du hinter deiner Entscheidung stehst. Damit hilfst du deiner Tochter wirklich.
Aber Achtung, du wirst immer auf Menschen treffen, die dich bequatschen, die deine Grenzen (und vor allem die des Babys) überschreiten werden, auch da musst du lernen ruhig, aber bestimmt zu bleiben. Und dann gibt es Menschen, die schon beim ersten starren Blick des Kindes innehalten und verstehen. Diese Menschen sind mit Gold nicht aufzuwiegen.
Deine Tochter fremdelt, das ist kein Defizit, keine Entwicklungsstörung, das ist ein Fakt. Sie hat einen respektvollen Umgang damit verdient. Wer antatschen will, der soll in einen Streichelzoo gehen.
Danke! Ich habe das Gefühl, du verstehst mich
Ja, die Erfahrungen machen mich zugegeben nervös. Ich muss mich auf diese Treffen irgendwie einstellen, daher die Frage, wie ich das am besten kommunizieren soll. Da kamen ja schon paar gute Tipps!
An dem Wort gewöhnen ist doch nichts schlimmes
Hä?
Ist doch so?
Oder wirst du dein Kind später nicht eingewöhnen …
Und du solltest ab jetzt niemanden einladen,da die Tochter es nicht will!
Super sinnvolle Antwort 🙄🤦🏽♀️
Leute? Aber es sind doch deine Eltern. Sie hatten dich als Baby ebenfalls auf dem Arm.
Warum dürfen sie ihr Enkel nicht kennenlernen?
Es gibt ja das Wochenbett, indem lernen sich Eltern und Baby kennen. Währenddessen vielleicht auch schon die Großeltern. Spätestens nach dem Wochenbett wird das Baby der Familie vorgestellt. Die Reaktion deines Babys ist völlig normal. Wirklich. Es wird sich an die „fremden“ Gesichter und Stimmen gewöhnen. Du musst aber schon die Chance dazu geben. Ich finde, deine Eltern haben sich richtig gut verhalten. Sie haben ihr Enkel nicht bedrängt.
Alles gute für dich!
Also irgendwie wurde das falsch verstanden.
Meine Eltern standen zu Zweit vor dem Trip Trap und haben sie gleichzeitig angefasst und dabei „deideidei“ gemacht. Es dauerte maximal 1 Minute, dann hat die Kleine geschrien und der Abend war gelaufen. Das meine ich völlig wertfrei und ich will meine Eltern damit nicht angreifen. Ich habe den Kontakt doch auch zugelassen.
Nachdem Ruhe eingekehrt war, versuchte ich mit ihr zum Tisch zu gehen. Kurze Zeit später, weil die Familie wieder auf sie eingeredet hat, hat sie wieder geschrien. Deshalb habe ich es dann gänzlich gelassen, weil ich keine Lust habe, dass sie ständig weint, und verbrachte den Rest des Abends auf dem Sofa. Zum Abschied, mit dem Händchen anfassen, war es wieder komplett vorbei.
Also ich musste sie insgesamt 3x beruhigen, hat alles ewig lange dauert, sie war sowas von gestresst (ich dann auch). Deshalb der Titel: sie WILL einfach nicht
Ja, ich habe es definitiv falsch verstanden. Es las sich für mich so, als würdest du niemanden ans Baby ranlassen wollen.
Ich stimme dir da zu. Ein Baby muss nicht betatschelt werden. Es reicht ja auch aus, nur zu beobachten. Du willst deinen Eltern nix Böses. Sie wollen dir und dem Baby nix Böses.
Oben kam der Vorschlag, das Baby in eine trage zu setzen. Das fände ich sehr gut. So kann dein Baby aus sicherer Ferne ebenfalls alle kennenlernen. 👍🏻
Ich kenne kaum ein Baby, dass diese Phase nicht durchgemacht hat. Geb deinem Baby die Zeit und versuche es immer wieder, aber halt recht sensibel. Das Verhalten deiner Eltern finde ich noch recht human, sie haben sich zurückgezogen. Ich habe das Gefühl es Stresst dich mehr, wenn das Baby eine negative Reaktion zeigt und du es dann beruhigen musst mehr, als dass eigentliche Problem, dass das Baby nicht angefasst werden möchte. In einer Situation, wo es nicht angefasst wurde, hat es trotzdem angefangen zu schreien. Ich würde das Baby in diesen Moment Sicherheit geben, indem du es in diesen Situation beruhigst. Wenn es größer ist 1-3 Jahre.. wird dies nochmal möglich sein, dass dein Kind fremdelt. Dann kann das Baby sogar schon weggehen. Bin mir sicher, dass es keiner bedrängen wird. Auch wenn es wegen den stresshormonen aus deiner Sicht so wirkt. Ich bin direkt nach der Geburt regelmäßig zur Familie und die Familie zu uns, damit das Baby die Personen für nicht mehr fremd wahrnimmt.
Und ich verstehe deine Eltern... die auch eine Bindung zu ihrem Enklchen haben wollen. Sie finden das Baby geauso süß, vorallem weil sie eine schöne Babyzeit mit dir hatten. Da geht doch das Herz auf, so ein Wurmi zu sehen...
Ich hätte eher Mitleid, dass das Baby diese Nähe nicht zulassen kann, denn alle lieben das Baby und wenn das Baby so reagiert, obwohl man nichts böses gemacht hat, ist man schon traurig... man meint es ja garnicht böse.
Sprich mit allen, die im Umfeld vom Baby sind. Dass es zurzeit zu stressig für das Baby ist, es aber sicherlich besser werden wird.
Dann musst du dich auch dafür öffnen können, wenn du innerlich unruhig bist oder selbst ein Problem damit hast, dass jemand dein Baby ansieht oder anfasst, dann wird es sich auf das Baby übertragen. Kinder sind sehr feinfühlig.
Ich habe ab Geburt direkt schon Besuch empfangen und dafür gesorgt, dass meine beiden Kinder im Arm gehalten werden, angesprochen werden und wenn es auf meinem Arm war, das mal das Händchen gehalten wird oder nach dem Windelwechseln, auch mal jemand das füßlein berühren darf, denn babyfüße sind süß und jeder will sie einfach auffressen- verständlich. Meine Kinder lassen sich heute nicht einfach so anfassen und sind jetzt nicht so die, die von jedem umarmt werden wollen. Aber haben eine gute Bindung zu allen. Weil sie nicht fremd sind, sondern Menschen die von Geburt an, in unserem Umfeld sind.
Ich musste gerade auch schmunzeln, immerhin haben sich die Eltern zurückgezogen, wenn auch nur für wenige Minuten 🤣 meine Schwiegerfamilie stand beim nächsten Treffen mit Baustellengehörschutz für uns im Flur- damit sie das Baby weiter angrabbeln können und wir dennoch nachts schlafen, während das Baby die Nacht durchbrüllt. Das war deren absoluter Ernst.
😳
Was hast du denen dann gesagt ???
😌
Meine Nichte war auch so ein Baby. Meine Schwägerin hat damals überall ganz klar kommuniziert: Niemand fasst ihr Kind an oder nimmt es hoch. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig für uns als Familie, aber wer erlebt hat, wie bitterlich die Kleine geweint hat, wenn ihr jemand zu nahe kam, hatte Verständnis. Daher mein Rat: Setz dich für die Grenzen deines Kindes ein und verteidige sie wenn nötig. Dein Kind wird von selbst anfangen auf andere zuzugehen, wenn es soweit ist. War bei meiner Nicht auch so. Mittlerweile ist die kleine Dame 4,5 Jahre alt und bei den Menschen, mit denen sie vertraut ist, sehr zugänglich und fröhlich. Sie klettert öfter mal auf den Schoß, nimmt uns Tanten bei der Hand, etc. Kam alles von alleine, als sie größer wurde. (Trifft sie auf Fremde, ist sie aber weiterhin schüchtern und braucht lange, um aufzutauen)
PS: Es lag ganz sicher nicht an den Eltern, dass das Kind so war. Kind Nr 2 war von Anfang an das komplette Gegenteil. Also lass dir bitte nicht einreden, ihr würdet irgendwas falsch machen.