Unser Alltag läuft irgendwie schief...

Ich habe manchmal das Gefühl bei uns läuft irgendwas falsch, ich kann es aber nicht wirklich in Worte fassen bzw. ist vieles auch nicht änderbar.
Wir haben drei Kinder (2 Grundschulkinder, 1 ganz frisches Kindergartenkind)
Mein Mann arbeitet sehr viel, auch oft am Wochenende. Wir leben weit weg von unserer Familie. Richtige Freunde haben wir hier noch nicht gefunden. Mein Alltag ist so eintönig, anstrengend aber auch langweilig. Wir leben in einer großen Wohnung, allerdings ohne Garten und das direkt in der Stadt. Wenn Ferien sind hocke ich mit den Kindern gefühlt nur aufeinander. Ich habe (noch) keinen Führerschein, das heißt weg fahren (Indoorspielplatz etc) nicht möglich ohne Mann. Wir gehen natürlich täglich raus, spazieren, einkaufen. Aber unser jüngster ist ein sehr, sehr anstrengendes Persönchen. Seit seiner Geburt ein Schreikind. Auch jetzt schreit er noch wenn es nicht nach seiner Nase geht. Er hört draußen oft nicht und das macht es nicht einfacher. Deshalb erledige ich wenn dann nur kleinere Einkäufe mit allen Kindern. Familie haben wir hier wie gesagt nicht. Wir sind also doch oft zuhause. Wenn Schule und Kindergarten ist dann ist unser Alltag ausgelastet, die Kinder gehen Nachmittags in Vereine und es läuft. Aber am Wochenende, in den Ferien, ist es oft nicht aushaltbar. Ich habe das Gefühl die Kinder denken ich wäre ihr persönlicher Animateur. Selbstbeschäftigung unmöglich. Ja, durch Corona damals habe ich diesen Part natürlich auch übernommen. Aber nun wo es wieder einen Alltag gibt möchte ich das nicht mehr durchgehend sein. Meine Schulkinder verabreden sich selber auch nie mit Freunden. Das muss immer ich übernehmen indem ich die Mamas kontaktiere.
Ich fühle mich einfach so unfrei. Mein Tag dreht sich nur noch um die Kinder. Ich habe ständig ein schlechtes Gewissen weil ich Oma, Opa und Tanten etc zu kompensieren. Wir backen also viel, spielen Spiele, lesen Bücher. Aber ich merke dass ich mich selber verloren habe. Ich bin nur noch Spielkamerad und so langsam mag ich nicht mehr. Ich weiß nicht genau woran es liegt, was ich falsch mache und ändern kann.
Wie läuft es denn bei anderen Zuhause? In meiner Kindheit war das alles anders. Man hat sich selbst beschäftigt, ich war ein sehr kreatives Kind, habe stundenlang gespielt. Ich habe mich ab Grundschulalter ständig selbstständig verabredet usw.

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Du fühlst dich unfrei - dann überlege mal, wo du selbst für ein Stück Unabhängigkeit für dich sorgen kannst.

Mir fielen spontan folgende Dinge ein

- Führerschein und ggf. Auto.

- Job suchen. Das jüngste Kind ist nun auch im Kindergarten, ein paar Stunden würden also bestimmt gehen. Alternativ eine ehrenamtliche Aufgabe suchen oder eine Fortbildung machen oder einen regelmäßigen (Sport-)Kurs besuchen.

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Gibt es Gründe, warum Du keinen Führerschein hast? Hast du einen Beruf erlernt?

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Einen Beruf habe ich erlernt. Den Führerschein habe ich damals nie benötigt, habe immer sehr zentral gelebt und alles mit Fahrrad und Bahn erledigt. Evtl. gehe ich ihn mal an. Aber da wir auch hier wieder sehr zentral leben ist er nicht so wahnsinnig Nötig. Eher ein Nice to have um auch mal ohne Mann einen Ausflug zu machen.

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Wie wäre denn dann ein Lastenrad, damit du Kind(er) und Einkauf und allerlei ins Rad packen und auch Ausflüge machen kannst? In den meisten Städten gibt's ja tolle Angebote für wenig Geld oder auch ohne.... Hier in meiner Umgebung zum Beispiel Bilderbuchkino in der städtischen Bücherei, Schwimmbäder, Parks und Spielplätze ohne Ende, n IndoorSpielplatz, die Uniklinik bietet kostenlos Theater im Flur, sonntags Sporteln in den Hallen der umgebenden Vereine, Ponyhof, Bauernhöfe zum anschauen und für Schulkinder gibt es tolle Ferienangebote ganztags oder stundenweise, mit oder auch ohne Übernachtung in jedem Stadtteil - dann könntest du Mal etwas exklusiv mit dem kleinen Kind unternehmen.

Um dich zu entlasten: wie wäre ein(e) Babysitter(in) einmal die Woche für das kleine Kind und/oder einmal für die größeren Kinder? Dann gibt's Quality time für das verbleibende Kind.

Oder du schaust, dass du dich vernetzt mit anderen Eltern und ihr euch verabredet mit den kleinen Kindern, idealerweise bei dir Zuhause, dann hast du die Schulkinder im Blick und die kleinen spielen.

N Minijob, ein oder zweimal die Woche, um einfach Mal was anderes zu tun und damit kannst du dann den Babysitter bezahlen.

Kommt dein Mann abends heim? Dann tu einfach Mal was für dich - Sport, Freunde treffen, spazieren gehen, Eis essen.... Das geht auch zu zweit mit einem Abend-Babysitter.

Ich wünsche dir, dass es sich bald besser anfühlt mit deiner Familie. Jetzt kommt ja die sonnige Zeit, mehr draußen und mehr gute Laune, da wird es sicher auch von alleine schon besser.

Liebe Grüße

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Ich würde am Wochenende versuchen, feste Zeiten für gemeinsam zu definieren und welche, an denen du Zeit für dich hast. Die Kinder sollten alle alt genug sein, um zu verstehen und akzeptieren zu können, dass du jetzt grad mal keine Zeit für sie hast (außer natürlich bei Notfällen o.ä.). Wenn sie sich dann nicht mit sich selbst beschäftigen, müssen sie sich dann halt langweilen. Erfahrungsgemäß finden die meisten dann relativ schnell was. Ich gehe davon aus, wenn du das Bespaßungsprogramm runterfährst und parallel die Kinder ermutigst, fangen sie vielleicht auch mit Verabredungen an (zumindest die Großen).
Ansonsten: dass du keinen Führerschein hast ist ne getrennte Baustelle, denke ich. Natürlich könntest du überlegen, den zu machen. In vielen Städten ist er allerdings meiner Meinung nach nicht 100% nötig und es geht, so wie ich es verstanden habe mehr um die Anspruchshaltung der Kinder?

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Wenn du deine Kinder fragst, werden die auch stundenlang alleine spielen und sich selbstständig verabreden 🙈 man nimmt Dinge als Kind anders wahr.
Ansonsten - ja, ohne Führerschein auf dem Land(?) mit drei kleinen Kindern und Mann der sich nicht am Familienleben beteiligt in beengter Wohnsituation ohne Garten hört sich jetzt nicht so an, als wäre das das Traumleben.
Wie hast du dir das denn vor der Geburt von drei vorgestellt? Welche Ideen hattest du da?
So wie du die Situation beschreibst, würde ich persönlich so schnell wie irgendwie möglich (es gibt auch 1,5-Wochen-Crashkurse) den Führerschein machen und mir eine Arbeit suchen, um a) aus der Eintönigkeit herauszukommen und b) dir die finanzielle Freiheit zu geben, z.B. in eine Wohnung mit Garten oder zentraler Lage zu ziehen. Du sagst, deine Familie wohnt weit weg, dann aber weiter unten, dass du Oma&Opa kompensieren willst. Wenn der Kontakt gut ist und die Großeltern "nur" weit weg - ist vielleicht in den Osterferien ne Woche Oma&Opa-Urlaub für die großen möglich?

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Nein, ich wohne mitten in der Stadt, daher ist der Führerschein nicht wirklich nötig. Der Kontakt zu Oma und Opa ist auch nicht gut, das ist aber ein anderes Thema. Besuche gibts da nicht. Wie gesagt, wir wohnen schon in sehr zentraler Lage, ich glaube kaum dass es zentraler geht :D
Da widerrum gibts eben keine Gärten. Wir sind ja auch oft im Park, aber eben nicht den ganzen Tag oder bei schlechtem Wetter auch mal garnicht.

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Aber wenn ihr so zentral wohnt, wird es doch genügend Parks und Spielplätze und Indoorspielplätze geben, oder nicht? Entweder ich wohne so zentral, dass ich alles mit Bus&Bahn&Fahrrad erreichen kann oder ich brauche halt irgendwie nen Auto 😅 ohne indoorspieplatz aber auch ohne Auto macht unfrei, das ist klar (indoorspielplatz jetzt als synonym für Freizeitaktivitäten aller Art, wir waren das letzte mal vor 4 Jahren in einem Indoorspielplatz und das Kind ist jetzt 5).
Führerschein bedeutet ja nicht dass du nie wieder zu Fuß zum Bäcker darfst 😅 aber donnerstagnachmuttags zum See fahren würde doch schon einiges erleichtern oder nicht?

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Ihr lebt nach eigener Aussage "direkt in der Stadt" und du brauchst für Ausflüge wie z b. Indoorspielplatz deinen Mann mit dem Auto? Und sagst einen Beitrag drunter, Auto ist nicht wirklich nötig, eher nice to have.....
Komisch......
Mir scheint eher, du willst nix ohne deinen Mann machen.

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Wie kommst du denn auf sowas? Ja wir wohnen in der Stadt. Indoorspielplätze sind außerhalb. Ich habe noch keinen Indoorspielplatz mitten in der Innenstadt gesehen...

Und ja natürlich ist der Führerschein ein nice to have. Ich benötige ihn eben nicht ziwngend. Einkäufe etc kann ich mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigen. Das sollte hier auch nicht das Hauptthema sein, es kann ja nicht sein dass man heutzutage als Lebensunfähig ohne Führerschein abgestempelt wird.

Bearbeitet von Tulpe001
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Nein man ist nicht ohne Führerschein automatisch lebensunfähig, ganz und gar nicht! Menschen in der Stadt brauchen keinen Führerschein, und du hast jetzt 3 mal erwähnt dass du eigentlich keinen brauchst. Dennoch sagst du, du kannst keine Ausflüge machen ohne dass dein Mann mit dem Auto mitkommt.
Das passt nicht zusammen. Wenn du mitten in der Stadt lebst, gibt es hunderte Angebote für Kinder, die mit den Öffis ohnehin besser zu erreichen sind als mit dem Auto (Innenstadtverkehr, Parkplatzsuche..... )

Du widersprichst dir halt leider: lebst mitten in der Stadt, braucht kein Auto, kannst aber ohne Auto mit deinen Kindern keine Ausflüge machen.

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Da sich hier alle auf den Führerschein festlegen: in der Stadt kommt man auch mit Kindern ohne Auto klar. Man muss auch nicht unbedingt zu Indoorspielplätzen fahren.
Nimm die öffentlichen Verkehrsmittel oder fahrt mit dem Fahrrad. Geht ins Schwimmbad oder Zoo. Besucht Museen oder geht in Parks. Nehmt den Zug und fahrt zum Wandern oder an einen See. Insbesondere in der Stadt hat man doch so viele Möglichkeiten.
Ihr könnt auch etwas an den Stadtrand ziehen, wo nicht so viel Verkehr ist. Da kann man die Kids dann auch mal alleine auf die Straße lassen und draußen spielen lassen.

PS: meine Eltern hatten auch nie einen Führerschein und ich fahre selbst auch nur ungern Auto.

Bearbeitet von i3luemchen
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Du solltest es den Kindern schnellstens angewöhnen, dass du nicht ihre Animateurin bist.
Sie sind zu dritt und können doch miteinander spielen. Oder sich zwischendurch mal selbst beschäftigen.
Man kann doch nicht täglich ein Tagsprogramm füllen, nur damit den Kindern nicht langweilig ist.

Du schreibst, ihr lebt direkt in der Stadt.
Viele ziehen dort extra hin, weil es ihnen auf dem Land zu langweilig ist. Wie kann es euch dann in der Stadt so langweilig sein? Habt ihr dort keine Spielplätze? Parks? Kindertreffs? Wo wohnen denn die Kiga-Schulfreunde? So weit entfernt, dass sie zu Fuß nicht erreichbar sind?

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Also ich glaube bei 3 Kindern ist so ein Garten oder so nicht verkehrt. Wir haben damals (bin die älteste von 3en) immer in Wohnungen mit maximal kleinem Balkon gelebt. Meine Eltern haben dann irgendwann einen Schreibergarten gefunden. Der ist jetzt seit über 10 Jahren Teil ihres Lebens. Und auch unseres. Ich wohne mittlerweile fast 4 Stunden mit dem Auto von meinen Eltern, aber gerade wenn das Wetter passt und mit meiner Tochter ist es schön quasi draußen zu Hause sein zu können. Also im Park etc ist zwar schön, aber nicht das gleiche wie ein eigener Garten.
So ein Schrebergarten muss natürlich gepflegt werden, die Vorgaben sind da aber von Verein zu Verein unterschiedlich. Meine Mutter hat den von meinem Eltern mittlerweile in ein Enkelparadies verwandelt. 😅 Aber auch für eigene Kinder ist das toll, wenn man dann selbst Pfalzen darf und im Sommer quasi einen festen Anlaufpunkt hat wo man vielleicht auch Mal ein Planschbecken aufstellen kann.
Langfristig wollen wir auf jeden Fall auch einen Garten. Im Moment reicht, auch weil wir sehr nah am grünen leben ein großer Balkon. Ohne den Balkon in unserer alten Wohnung bin ich während Corona auch mit nur einem Kind schon fast wahnsinnig geworden.

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Gehst du arbeiten? Es liest sich nicht so. Ich würde an zwei Dingen ansetzen:
1. eine Arbeit suchen. Das fordert nochmal auf eine ganz andere Art und Weise als die Kinder. Man kommt unter Erwachsene, hat wieder andere Themen und bekommt dort bestenfalls Bestätigung
2. Wenn du wenig Bekannte/Freunde hast, wäre es gut, wenn du Leute kennen lernen würdest, um mal wieder raus zu kommen.
Wenn du tatsächlich nur die Kinder hast und daheim bist, ist das insgesamt wenig Input und natürlich langweilig/eintönig. Da hilft meiner Meinung nach auch ein Ausflug nicht viel.
Wenn deine Kinder sich deiner Meinung nach zu wenig beschäftigen, kannst du ja einfach Zeiten einführen, in denen du nicht zum Spiel verfügbar bist und etwas anderes machst. Dann werden sie entweder in der Zeit selbst aktiv werden müssen oder sie langweilen sich.
Dass du Treffen ausmachen musst, finde ich im Grundschulalter normal. Meine Tochter ist auch in der 1. Klasse und ich frage mich wie Kinder in der Grundschule heutzutage wissen sollen, wann sie Zeit haben mit den ganzen Hobbies, Terminen etc.. auch noch der Geschwister. Dann schreibt man die anderen Eltern an und gut ist. An dieser Stelle würde ich also empfehlen nochmal realistisch deine Erwartungen zu überprüfen.