Ich habe 2 Vornamen, wobei ich den 2. als Rufnamen verwende. Meinen 1. hasse ich abgrundtief (klingt dramatisch ich weiß, aber er ist mir einfach zu ausgefallen für unsere Gegend und mit dem Land, in dem er gebräulich wäre, habe ich keinerlei Verbindung) und habe deshalb mit ca. 7 entschieden, dass ich so nicht genannt werden möchte. Seitdem stelle ich mich nur noch mit dem 2. vor und sehr wenige Leute wissen überhaupt von dem anderen.
Jetzt heiraten mein Partner und ich bald und ich werde seinen Nachnamen annehmen. Da ich in Österreich lebe, ist eine Änderung des Vornamens auch ohne triftige Gründe möglich (kostet halt was) und da ich durch die Hochzeit sowieso meine Papiere ändern lassen muss, denke ich darüber nach den 1. entweder völlig zu streichen oder die Reihenfolge verändern zu lassen.
Jetzt frage ich mich nur, ob das meine Eltern sehr vor den Kopf stoßen würde. Meinem Vater wird es vermutlich recht egal sein, aber meine Mutter hatte sich damals meinen 1. Namen ausgesucht und tat sich anfangs auch schwer damit, mich nicht mehr damit anzusprechen. Andererseits ignoriere ich diesen Namen seit 20 Jahren und ich lese ja immer, dass viele 2 Namen auswählen um dem Kind dann die Wahl zu lassen.
Wärt ihr, als Eltern sehr beleidigt?
Als Erwachsene den Vornamen ändern
Es ändert sich doch nichts, außer auf dem Papier, welches deine Eltern doch eh nie sehen.
Nicht böse sein, aber das ist eine sehr gefährliche Annahme. Und so geht man meiner Meinung nach auch nicht mit den Eltern um, wenn das Verhältnis einigermaßen gut ist.
Was ist denn gefährlich an dieser Annahme?
Dass die TE mit ihrem Namen unzufrieden ist, wissen die Eltern bereits, dass sie die Möglichkeit nutzt und ihn streicht, sollte also nicht überraschend kommen
Ich würds ändern lassen.
Dein Leben dein Name.
Selbst wenn deine Mutter Drama deswegen machen würde… es ist ihr Drama nicht deines.
Nein, auf keinen Fall wäre ich beleidigt. Erstens kann Deine Mutter Dich immer noch exclusiv mit dem ungeliebten Vornamen ansprechen. Da würde ich an Deiner Stelle auch Nachsicht walten lassen, falls sie sich verspricht. Zweitens ist das Dein gutes Recht, den Namen auch auf dem Ausweis ändern zu lassen, dafür gibt es das Verfahren ja inzwischen so vereinfacht.
Mein Name war durch einen Irrtum beim Standesamt von Geburt an falsch eingetragen, auch kenne ich weitere Personen, die aus ganz verschiedenen Gründen eine Namensänderung haben vollziehen lassen.
Vielleicht erzählst Du Deiner Mutter von dem Gedanken und wenn sie sehr verletzt reagiert, behältst Du den ungeliebten Namen eben als Zweitnamen bei. Ich für mich habe auch nicht streichen lassen, sondern umsortiert.
Ich würde etwas Rücksicht auf die Gefühle deiner Eltern nehmen und nur die Reihenfolge ändern. Ich bin aber auch ein absoluter Familienmensch und habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Deine Namensablehnung kann ich dennoch nachvollziehen auch ich wollte in der Pubertät nicht mehr mit meinem Vornamen angesprochen werden und hatte mir einen neuen (nicht meinen zweiten Vornamen) "zugelegt". Irgendwann hab ich mich dann wieder mit meinem richtigen Namen abgefunden. Aber diese Phase war für meine Eltern auch schwer zu verstehen.
Warum sollte ich beleidigt sein? Du bist erwachsen, es ist dein gutes Recht.
Ich frage mich eh, warum sich Kinder ihren Namen (wenn sie älter sind) nicht selber aussuchen können, bzw. warum das mit einem
Aufwand verbunden ist.
Wenn du dich mit dem Namen nicht wohlfühlst und identifizieren kannst, dann streiche ihn oder setze ihn an zweite Stelle. Was dir besser passt, deine Mutter wird darüber hinweg kommen
Müssen deine Eltern überhaupt davon erfahren?!
Bei meinen Schwestern ist es nur die Schreibweise, die sehr schwierig ist.
Meine Eltern haben sich bewusst für die ungewöhnliche Variante entschieden, in der Praxis ist es aber so, dass der Nachsatz "Nur T, kein H" prinzipiell überhört wird, Formulare, die von meinen Eltern oder meinen Schwestern ausgefüllt wurden "verbessert" wurden, meine Tante es nie geschafft hat, die richtige Schreibweise zu verwenden.
Für meine Eltern ist es verletzend, wenn meine Schwestern auf die Schreibweise schimpfen und es ihnen vorwerfen. Auch, wenn sie es rational nachvollziehen können.
Es gab auch einige ernste Gespräche über dieses Thema.
Die eine der beiden hat mittlerweile offiziell die Schreibweise ändern lassen. Als sie das erste Mal damit anfang, war das für meine Eltern sehr schwierig. Sie waren sofort in einer Abwehrhaltung und wollten es ihr ausreden.
Sie haben viel geredet und im Endeffekt haben meine Eltern ihr die Änderung erlaubt - bevor blöde Kommentare kommen: Das war notwendig, weil sie noch nicht volljährig war.
Als sie danach einmal einen Tiefpunkt hatte, ob es wirklich die richtige Entscheidung war (eigentlich findet sie die komplizierte Schreibweise auch schöner), hat mein Vater - für den es am schwersten war - ihr gut zugesprochen und ihr gesagt, dass es richtig so ist, wie es ist.
Ganz ehrlich: Keiner hier wird dir sagen können, was deine Eltern davon halten.
Sprich mit ihnen darüber, nicht mit uns. Sie haben den Namen für dich gewählt, sie können sagen, was sie empfinden.
Ich denke schon, dass es schwierig für Eltern ist, wenn ihr Kind den mit Liebe ausgesuchten Namen so hasst, dass es noch nicht einmal ausreicht, den Namen als so stummen Namen zu führen, dass ihn niemand kennt, sondern ihn wirklich streichen zu müssen.
Und gerade deshalb finde ich es wichtig, dass ihr ins Gespräch geht. Damit sie verstehen, was für dich dahintersteckt und du, was für sie dahintersteckt.
Hab jetzt mal die Kommentare gelesen. Ich finde einige davon sehr unfair den Eltern gegenüber.
Darf es denn nicht wehtun, wenn ein Name, den man mit Liebe ausgewählt hat, gehasst wird? So sehr, dass ihn nur zu verheimlichen zu viel verlangt ist, sondern er völlig aus sämtlichen Dokumenten verschwinden muss?
Natürlich tut das weh. Da steht es den Eltern völlig zu, nicht begeistert in die Hände zu klatschen.
Meine Eltern mögen es auch nicht, wenn meine Schwestern darüber reden, wie schlimm die ungewöhnliche Schreibweise ist. Es verletzt sie. Natürlich, tut es das. Sie haben sich ja auch etwas bei ihrer Entscheidung gedacht.
Deshalb bereuen sie trotzdem, nicht von vornherein die einfache Schreibweise gewählt zu haben.
Es wird für die Eltern aber deutlich einfacher, wenn man einfach redet, erklärt, statt sie vor vollendete Tatsachen zu stellen, oder es sogar zu verheimlichen.
Naja, da die TE den Namen nicht benutzt, dürften die Eltern eigentlich wissen, das die Tochter den Namen nicht mag.
Ich habe meine Kinder nicht bekommen, damit sie mich erfreuen... wenn sie eine andere Friseur wollen, Tattoos etc ist das ihre Sache ihr Leben.
Ich hätte lieber, das mein Kind glücklich lebt, als täglich zu leiden, weil es sich mit seinem Namen unwohl fühlt 🤷🏻♀️
Und nd außerdem will sie ja den zweit Namen (weiter) benutzen, der dann ja hoffentlich mit genau so viel Liebe ausgewählt worden ist?!
Dein Name, deine Papiere. Wenn sich deine Eltern deswegen dramatisch aufregen wollen, können sie das machen. Wegen sowas beleidigt zu sein, ist in meinen Augen völlig kindisch.