Manchmal bin ich so unglücklich als Mama ☹️

Hallo,

ich möchte hier anonym schreiben.

Ich bin in letzter Zeit so oft Unglücklich in meiner Mama Rolle 😔 Mein Sohn ist 9 Monate und war ein Wunschkind, 2 Jahre lang haben wir auf ihn gewartet.

Und nun werde ich mit der Realität des Mamaseins oft nicht fertig. 😖

Mein ganzer Tag richtet sich nach ihm, wir gehen in 2 Krabbelgruppen, spielen viel & trotzdem macht er in letzter Zeit ständig dein Eindruck so „Unzufrieden“ zu sein. Heute will er keinen Brei (eigentlich schon seit Tagen nicht).. ich bin heute mental so am Ende, dass ich einfach rotz und Wasser geweint habe 😔😔
Ich weiß, ich habe ihn mir so so sehr gewünscht & er kann nichts dafür, aber am Ende nehme ich es doch irgendwie Persönchlich 😕

Manchmal bin ich einfach nicht glücklich in meiner neuen Aufgabe. ☹️ Ein Kita Platz ist leider nicht in Aussicht für ihn. Mein Mann kann leider auch nicht kurzfristig die Elternzeit übernehmen, da er in einem Projekt festhängt.

Ich fühle mich so gefangen manchmal ☹️ und dennoch liebe ich mein Kind über alles & würde alles für ihn tun. Aber diese „unschönen“ Momente häufen sich seit 1-2 Monaten leider häufig 😔 wie oft habe ich geweint weil ich Einfach nicht mehr weiter wusste, verzweifelt oder verärgert war.
☹️☹️☹️

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Hallo Un-happy,

du weißt es ja selbst: Das Kind handelt nicht gegen dich, sondern für dich. Allein deshalb darfst du das nicht persönlich nehmen. Objektiv betrachtet ist es auch überhaupt kein Drama, wenn er keinen Brei möchte. Vielleicht möchte er am Familientisch mitessen. Versuch doch mal ihm einen hübschen Kinderteller anzubieten mit kleingeschnittenen Bananen, etwas Toast mit Frischkäse (in kleine Häppchen geschnitten), etwas Rührei, oder verschiedene Gemüsesorten… vielleicht mag er ja lieber „richtiges“ Essen. Kannst ja mal ausprobieren 🙂

Versuch mal die ganze Situation auf Abstand zu betrachten. Du wirst feststellen, wenn du deine Emotionen mal ausblendest, dass die Situationen nicht dramatisch sind. Mit etwas mehr Pause für dich würde es dir bestimmt etwas besser gehen. Also binde den Papa mehr ein, nutze die Mittagsruhe für dich, genieß einen Kaffee, oder lies ein Buch, leg dich in die Wanne oder geh zur Massage. Irgendwas nur für dich!

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Danke für deine Nachricht 💚

Finger Food haben wir probiert aber er kann noch gar nicht kauen und verschluckt sich ständig :( daher möchte er am liebsten noch an die Brust.

Grundsätzlich hast du recht, das weiß ich so gut. Ich sehe ja auch wie sehr er auf mich angewiesen ist & ich versuche ihn wirklich in allem zu „Unterstützen“… und dennoch werde ich häufig nicht das Gefühl los, dass ich der Aufgabe einfach nicht gewachsen bin, weil mir die nötige „Empathie“ für mein Kind fehlt 😔😔😔😔

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Was spricht denn dagegen, ihn einfach noch weiter voll zu stilen? Mein zweites Kind wollte auch partout keinen Brei in dem Alter, bis ich aus Verzweiflung meine Hebamme gefragt habe. Die hat mir dann empfohlen, das Kind einfach weiter zu stilen, bis zum ersten Geburtstag würde es auch so auf jeden Fall alles bekommen, was es braucht. Habe ich dann gemacht und - tadaaa - plötzlich hatte ich ein zufriedenes Kind und habe mir eine menge Arbeit gespart mit dem Brei gekoche und dem Fütterstress. Vielleicht wäre das einen Versuch wert?

Bearbeitet von juppi-x
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Hi

Ich kann dich sehr gut verstehen.
Ich hab mir auch so sehr ein Kind gewünscht und war so glücklich schnell schwanger geworden zu sein.
Dann kam die Geburt.... Ansich eine normale Geburt, dauerte zwar 20std aber war komplikationslos. Es fehlten mir aber die Glücksgefühl von den alle gesprochen haben. Ich war einfach nur fertig.
Der Start war etwas holprig,mir ging es gesundheitlich nicht so gut. Der babybluse hat mich voll erwisch. Erst nach dem Wochenbett kamen dieses Glücksgefühle und endlose liebe zu meine Kind.
Heute denke ich das ich eine verschleppte Wochenbettdepression habe.
Mein Kind war noch kein Jahr alt als Corona kam. Der erste Geburtstag viel im ersten lockdown. Es fanden keine Kurse mehr statt und ich war ständig alleine mit Kind.
Heute ist mein Kind fast vier und ich tue mich immernoch schwer mit der Mutterrolle.
Ich gehe bald mit meinem Kind in Mutter Kind Kur in der Hoffnung das man mir Tips geben kann.
Vielleicht versuchst du dich mit deinen Gefühlen jemanden anzuvertrauen. Einem Arzt oder Psychologen.
Ich kann dir leider nicht weiter helfen sondern nur wissen lassen das du damit nicht alleine bist.
Lg

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Ich verstehe Dich! Mich hat das erste Jahr komplett geschlaucht. Zu wenig Schlaf, nie das Gefühl, dass ich was richtig oder gut mache, ständig unzufriedene Kinder (also einer, dem anderen hat permanent die Sonne aus der Windel geschienen). Ich hatte das Gefühl, ich bin die schlechteste Mutter der Welt.

Und dann irgendwie die Erwartung an mich selbst, mir müsse doch beim Pupsen der Feenstaub aus dem Po kommen vor lauter Glück, dass ich nach so langer Kinderwunschzeit zwei gesunde Kinder habe. Sie war hauptsächlich hausgemacht, weil um mich rum gefühlt nur glückliche, endgechillte Mamis waren, deren Elternzeit ewig hätte gehen können. Und dann die Sprüche:" Genieß es, es ist so schnell vorbei!" Da habe ich mich noch schlechter gefühlt, weil ich nicht erwarten konnte, dass es endlich vorbei ist.

Aber weißt Du, es hilft manchmal schon zu wissen, dass es da draußen auch anderen so geht. Du bist nicht falsch oder schlecht oder sonstwas, Du bist einfach ein Mensch. Ein Mensch am Limit. Und jedes Mal, wenn Du versuchst, perfekt zu sein, wirst Du scheitern und frustrierst Dich noch mehr. Du darfst so fühlen, wie Du fühlst, und Du musst auch nichts perfekt machen!

Zu den rein praktiscen Tipps wurde ja schon was geschrieben, das wiederhole ich daher nicht.

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Leider wird uns in der Werbung und im Leben immer wieder suggeriert, dass das Leben mit einem Baby perfekt ist. Alles wunderschön. Rosarot.
Es ist aber nicht so. So ein kleiner Wurm stellt das Leben -meist das der Frauen- komplett auf den Kopf.

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Hallo un-happy,

du bist nicht allein und ich habe mich wirklich so gefühlt wie du. Dann hatte ich um mich herum nur Mütter, die in ihrer Mutterrolle aufblühten, während ich nicht wirklich glücklich war.

Ich bin nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen und das hat mir so gut getan. Durch den "Abstand" konnte ich die Zeit mit meinem Sohn viel mehr genießen und war zu mir selbst einfach entspannter.

Wenn es mit Kita nicht klappt, wie wäre es mit Tagesmutter oder können die Großeltern 1x die Woche auf ihn aufpassen?

Liebe Grüße

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Bei unserem Großen ging es mir auch so. Das 1. Jahr mit Kind ist einfach anstrengend. Man ist über- und unterfordert zugleich. Machst du auch was für dich? Hast du Auszeiten? Das ist ganz wichtig um die Akkus aufzuladen.
Unsere Tochter ist jetzt 10 Monate alt und isst bisher keinen Brei. Wir machen BLW aber sie isst natürlich nur wenig. Von daher stille ich sehr viel. Das macht ja nichts. Klar, kann es nerven, aber schlimm ist es nicht.
Mach dir keine Sorgen, es wird wieder besser und wenn das 1. Jahr vorbei ist, geht es stetig bergauf 😊

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Hallo, deine Gefühle können sicher viele Mütter nachvollziehen, es ging mir ähnlich... ich habe immer vom "Babyknast" gesprochen, wenn ich wieder alleine in unserer Wohnung saß... Gleichzeitig überfordert, übermüdet, gelangweilt, unterfordert, unterlobt ;-), schlechtes Gewissen wg dem ganzen Gefühlschaos gratis on top, denn natürlich liebt man sein Kind trotzdem über alles und fragt sich, weshalb man dann nicht die glückliche Muddi aus der Werbung ist.

Bitte lass noch mal nachschauen, ob es nicht doch in Richtung Depression geht, falls nicht... tief durchatmen - es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase ;-).

So richtig "menschlich", also wie ich selbst, habe ich mich erst wieder gefühlt, als ich wieder zweitweise arbeiten ging.

Du bist nicht allein!

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Hallo,

ich kann dich sehr gut verstehen. Man hat eine Vorstellung wie der Alltag mit Kind laufen soll. Leider schrammt das heftigst an der Realität vorbei.
Mir hat es geholfen meine Kinder immer so zu akzeptieren wie sie gerade waren. Ihr Phasen anzunehmen und entsprechend zu agieren. Das ist nicht einfach und häufig Tagesformabhängig aber so konnte ich den Alltag mit 2 Kleinen Kindern und Schreibaby halbwegs bewältigen.

LG

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Lieben dank für all eure lieben Antworten. Es tut gut zu sehen, dass man doch nicht alleine ist in allem. Vielleicht sollte ich mal eine Therapeutin suchen, um eine verschleppte Wochenbettdepression zu thematisieren. Wie gesagt ich liebe mein Kind über ALLES und bin so dankbar ihn zu haben. Doch momentan rollen einfach zu häufig Tränen 😭