Guten Abend, ich bin total durch den Wind und weiß nicht wie ich mich in Zukunft meiner SM gegenüber verhalten soll.
Meine SM und ich haben eigentlich ein gutes Verhältnis, aber das was sie heute aus dem nichts in den Raum geworfen hat, hat mich total schockiert.
Vorab meine Schwiegermutter lebte bis vor kurzem im Ausland und sah aufgrund dessen ihren einzigen Enkel sehr selten persönlich, sondern nur über Videotelefonat. Dadurch konnte sie ihn nie „richtig“ kennenlernen.
Mein Kind (1,5 Jahre) und ich waren heute zu Besuch. Mein Kind spielte vertieft und interessiert mit einem leuchtenden/Musik machenden Spielzeug. Er beachtet quasi uns und unser Gespräch nicht.
Da haut meine Schwiegermutter raus, dass sie mein Kind seit längerem beobachtet (sie lebt erst seit knapp 3Wochen wieder in DE und wir sehen uns Max. 2mal die Woche für Max 2 Std) und den Verdacht hat er hätte frühkindlichen Autismus und ich einen Termin beim Arzt machen soll und ihn aufjedenfall untersuchen lassen soll.
Ich war natürlich schockiert und wusste im ersten Moment nicht wie ich reagieren soll. Ich fragte zunächst wie sie denn auf sowas käme. Sie zählte daraufhin Dinge auf, die sie auffällig findet.
- Kind spielt viel für sich und immer wieder mit den selben Spielzeugen.
- Kind findet Kreisel super interessant und könnte sich minutenlang das drehende Spielzeug anschauen
- Kind beachtet SM nicht, reagiert nicht auf die Rufe der SM, möchte mit SM nicht kuscheln oder gar auf den Arm, hält keinen Augenkontakt mit SM
Natürlich stimmte ich ihr garnicht zu und empfand das als sehr respektlos und grenzüberschreitend. Außerdem sind die ganzen Verhaltensweisen die sie auffällig findet, ganz normal. Und dass ich davon überzeugt bin dass mein Kind kein Autismus hat, denn ich kenne mein Kind.
Zudem kennt mein Kind sie ja noch nicht wirklich, lernen sich erst jetzt richtig kennen. Da kann sie ja nicht erwarten dass er mit offenen Armen zu ihr rennt. Nur weil er nicht mit ihr kuscheln bzw. Körperkontakt haben möchte oder sich nicht so verhält wie sie es möchte oder für „normal“ erachtet ist er nicht krank oder sonstiges. Es ist sein gutes Recht Körperkontakt usw. abzulehnen, denn es ist sein Körper. Und dieser Wunsch wird selbstverständlich zu jeder Zeit akzeptiert.
Ich bin sauer obwohl ich es nicht sein möchte, für mich ist das Thema noch lange nicht abgeschlossen, wie man merkt.
Ich überlege das Thema nochmal anzusprechen und ihr nochmals deutlich zu machen dass sie unsere Grenzen massiv überschritten hat, aber andererseits denke ich mir, lass sie denken was sie will. Ich als Mama weiß ja, dass mein Kind keinen frühkindlichen Autismus hat.
Wie würdet ihr reagieren? Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Danke vorab für die Antworten.
SM was soll ich tun?
Ich könnte mir vorstellen, dass deine SM einen für sie nachvollziehbaren Grund sucht, warum das Kind kein Interesse an ihr hat.
Dabei ist es immer leichter, wenn es sich um eine Erkrankung/ Behinderung etc. handelt, als um eine direkte Reaktion auf das Verhalten des Anderen.
Sie war die ersten 1 1/2 Jahre seines Lebens nicht präsent, sie ist seit 3 Wochen greifbar und wird sich das Zusammensein mit dem einzigen Enkel wesentlich "glorreicher" und emotionaler vorgestellt haben als es nun ist. Es wird für sie große Bedeutung haben, weil sie eben "die Oma" ist und ist nun für deinen Sohn irgendeine Frau. Das schmerzt.
Ich finde es verständlich, dass du beleidigt und gekränkt bist und würde es ihr auch sagen. Gleichzeitig würde ich sie bitten solche Unterstellungen für die Zukunft zu lassen, da das Kind regelmäßig bei einem (kompetenten) Kinderarzt sei, der mit seiner Entwicklung sehr zufrieden ist. Auch ihr Eltern seid zufrieden und sie könne keine Erwartungen an Intimität (kuscheln) stellen, weil er sie eben nicht kennt.
So angep(...)t ich wegen ihrer Aussage wäre, sieh es als Reaktion auf ihre Enttäuschung und das sie wohl traurig ist, da reagieren viele Menschen nicht so, wie man es sich wünschen würde.
Er muss sie besser kennenlernen, dabei schlage ich nicht vor die Frequenz der Treffen zu erhöhen, da ich zweimal die Woche schon viel finde.
Sie muss dem ganzen Zeit geben, sich mit ihm ohne Erwartungen beschäftigen, dann wird das schon.
Unser kleiner Sohn wird nächste Woche 2 und sucht sich die Menschen aus, mit denen er Kontakt will, gezwungen wird er zu nichts, aber wenn man ihm Interesse entgegenbringt, freut er sich und erwiedert es (meist).
Hallo,
die Aussage deiner Schwiegermutter war unsensibel. Vielleicht würde ich beim nächsten Treffen sagen, dass es mich getroffen/ verletzt/ getroffen hat, es dann aber gut sein lassen. Sie wird es eher aus Sorge geäußert haben und nicht, um ihm Böses zu wollen.
LG,
ez
Was ich machen würde? „Danke Gudrun für den Hinweis.“ Käse gegessen, Thema abgeschlossen. Da würde ich mich null dran aufhängen.
Die SM kennt sich offensichtlich nicht besonders gut aus mit dem Thema und meint es ganz bestimmt nicht böse. Kein Grund ein Fass aufzumachen.
„Zudem kennt mein Kind sie ja noch nicht wirklich, lernen sich erst jetzt richtig kennen. Da kann sie ja nicht erwarten dass er mit offenen Armen zu ihr rennt. Nur weil er nicht mit ihr kuscheln bzw. Körperkontakt haben möchte oder sich nicht so verhält wie sie es möchte oder für „normal“ erachtet ist er nicht krank oder sonstiges. Es ist sein gutes Recht Körperkontakt usw. abzulehnen, denn es ist sein Körper. Und dieser Wunsch wird selbstverständlich zu jeder Zeit akzeptiert.“
Einfach genau das ihr sagen.
Grenzüberschreitend finde ich es nicht wirklich. Nur einfach eine dumme Aussage. Wieviel Erfahrung hat sie denn auf dem Gebiet frühkindlicher Autismus?
... und würde er nicht ruhig mit sich spielen und viel umher laufen, hätte er ADHS. 🙄
Ich würde ihr schlicht sagen, dass er kein Autist sei, der Arzt zufrieden mit seiner Entwicklung und das Gespräch für mich beendet sei. Fertig.
Vielleicht solltet ihr den Kontakt gut dosieren, wenn sie nun beginnt, euer Kind zu pathologisieren. Mir tun solche Kinder leid, die schon früh hören, dass sie nicht ok sind.
Alternativ könntest du ihr eine Tätigkeit im örtlichen SPZ vorschlagen 🤣 die freuen sich, wenn sie in Zukunft valide Diagnosen nach 3 Wochen anbieten könnten, deren Aufstellung sonst Monate in Fachambulanzen dauert.
>>Wie würdet ihr reagieren? Was würdet ihr an meiner Stelle tun?<<
Nächstes Mal gelassen bleiben, lachen und sagen, wenn das Kind eine Entwicklungsstörung hätte, würde der Kinderarzt diese wohl schon längst bemerkt haben. Immerhin ist er ja der Experte und nicht umsonst finden diese U-Untersuchungen bei sehr jungen Kindern gefühlt am laufenden Band statt.
Warum lässt Du Dich davon so aus der Ruhe bringen? Warte doch ab, bis sie nochmal damit kommt und sag ihr dann ganz in Ruhe, dass sie sich irrt. Und selbst wenn sie Recht hätte, bei einem Kleinkind wird kein seriöser Arzt schon jetzt eine Diagnose erstellen.
Kann es sein, dass du ein sehr merkwürdiges Bild von Autisten hast?
Warum hebt dich das so an? Es war ne Vermutung. Die moderiert man ab. Fertig!
Aber deine Aussage "Mein Kind ist nicht krank!" finde ich schon heftig. Machst du dir irgendwie (übermäßig) Sorgen um die Entwicklung eures Kindes?
Leider ist das immer wieder ein großes Problem, Eltern die sich direkt angegriffen fühlen, obwohl man sich nur Gedanken, um die Entwicklung des Kindes macht.
Haben schon einige Eltern begleitet, wo das Kind "auffällig" war aber die Eltern ist gekonnt ignoriert hatten.
Warum wird es direkt als Angriff gesehen? Sie hat lediglich ihre bedenken geäußert. Viele Eltern sehen ihr Kind mit anderen Augen.
Lass dich doch nicht so schnell auf die Palme bringen. Sag ihr, der Arzt ist zufrieden, Kind ist normal entwickelt. Die Fragen der SM so zu bewerten ist ja fast genau die gleiche Schiene, wie die Fragen der SM selbst. Nicht über dramatisieren.