Mein Mann und seine Eltern

Hallo an alle, die sich Zeit nehmen, den Beitrag zu lesen!

Ich mache mir sorgen um meinen Mann, und vielleicht habt ihr als Außenstehende den ein oder anderen Tipp.
Meine SE sind sehr, sehr schwierige Menschen und leider keine guten Eltern.
Ich versuche mal so geht es geht sie zu beschreiben:
Sie sind extrem egoistisch und aufs Geld bezogen. Leider haben sie davon nicht genug und erwarten von 2 ihrer 3 Kinder, dass man ihnen den Lebensstandard ermöglicht, den sie sich vorstellen. Wenn sie etwas wollen, können sie die liebsten Menschen der Welt sein, macht man etwas, dass nicht ihren Vorstellungen entspricht, zeigen sie ihr wahres Gesicht. Funktioniert der Weg des streits nicht, wird auf unglaubliche emotionale Erpressung zurückgegriffen. Sie leben für ein Butterbrot in einer unserer größten Wohnungen, wenn der SV in Rente ist, sind sie nur noch in der Lage maximal die Nebenkosten zu tragen. Damit haben wir unseren Frieden gemacht, auch wenn das finanzielle Einbußen für uns bedeutet. Mein mann könnte mit der "schuld" nicht leben, dass sie in eine sozialwohnung ziehen müssen. Man könnte meinen, dass das mehr als genug an Hilfe ist. Doch sie setzen ihn immer wieder mit anderen, ja fast Kleinigkeiten, unter Druck, die ihn mittlerweile enorm belasten. Trotzdem schafft er es nicht, sich gefühlsmäßig in dem Umfang zu distanzieren, dass ihn das nicht belastet. Immer wieder wird ihm eingeredet, nur schön unterschwellig, dass er nichts kann und er ihnen zu dank verpflichtet sein müsste. Das hat spuren hinterlassen, er fühlt sich so verpflichtet ihnen gegenüber, dass es schlimm ist. Er hat über die Jahre so viel von seinem Selbstwertgefühl verloren. Was mir unendlich leid tut für ihn, denn er ist ein toller, begabter, fleißiger Mann und ein großartiger Vater.
Die letzten Wochen war es wieder besonders schwierig und er wird dann immer stiller und stürzt sich in Arbeit, weil er meint, was er arbeitet und verdient ist einfach nicht genug.
Zu reden mit ihnen bringt nichts, sie manövrieren sich dann in die opferrolle und drücken genau die Knöpfe, die bei ihm wieder Zweifel bewirken.
Ich habe ihm gestern den Vorschlag gemacht, er solle ihnen einen Brief schreiben, in dem er sich alles von der Seele redet, was ihn so belastet. Er meinte, er denkt darüber nach. Aber ich weiß, er hat Angst vor ihrer Reaktion.
Ich würde ihm so gerne helfen aus diesem Teufelskreis auszubrechen, aber ich weiß nicht wie.
Vielleicht hat jemand von euch ja Ideen.

Bearbeitet von Zena123
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Hallo,

Ich würde deinem Mann eher zur Therapie raten, da kann er die Muster erkennen lernen. Und sich evtl. distanzieren

LG m.

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Hat dein Mann jemals zu dir gesagt, das er das ALLES so nicht mehr will, aber es alleine nicht schafft, sich davon zu lösen?

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Das hat er, wir hatten schon unendlich viele Gespräche darüber. Dieses Wochenende hat er gesagt, es wird wohl erst besser, wenn sie beide unter der Erde liegen. Und auch wenn er traurig wäre, wäre es eine Erleichterung. Ich denke das sagt alles.
Ich glaube er hat einfach wahnsinnige angst vor einem total eskalierenden Streit, wenn er mal ganz offen und tacheles redet.

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Sie leben also mietrfrei bei euchbund wollen noch mehr?

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Also ehrlich gesagt glaube ich nicht das so ein Brief was bringt. Prinzipiell finde ich so einen Brief schon gut aber bei diesen Eltern wird der wohl nicht weiterhelfen. Ich denke dein Mann bräuchte fachliche Hilfe um sich besser distanzieren zu können und zu verstehen das er nicht die Schuld hat und auch das er etwas wert ist.

Hier würde ich ansetzen. Und von wegen ihr könntet damit nicht leben wegen der Wohnung. Das wäre mir bei solchen Eltern ehrlich gesagt egal. Die können sich nicht auf Kosten anderer Menschen ein schönes Leben machen und euch dann noch so behandeln!


Ela

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Dieser Brief wird nix bringen, spreche aus Erfahrung.

Ich habe schon Jahre kein Kontakt mehr zu meiner Mutter, weil das die einzige Lösung war. Anders hätte ich mich nicht schützen können.
In ihrer Nähe bin ich immer das kleine Kind, das von nix Ahnung hat und dankbar sein soll, aus dieser Rolle konnte ich mich nie befreien.

Ich habe ihr geschrieben, versucht mich zu erklären aber das Gegenteil kam an. Sie hat sich mal wieder angegriffen gefühlt usw.

Am besten ist, so wenig Kontakt wie möglich.
Vllt auch eine Therapie, da kompletter Kontaktabbruch schwierig ist. Damit er lernt, damit umzugehen und für sich einzustehen.

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Kann da nur zustimmen, war genauso bei mir. Aus dieser Rolle kam ich nicht raus, es half wirklich nur Kontaktabbruch.

Bis dahin hat es gedauert. Geholfen hat mir die Unterstützung meines Mannes und die Angst, dass sie meine Kinder genauso manipuliert. Das hat für mich den Ausschlag gegeben. Es war trotzdem unglaublich schwer, weil - zumindest in meinem Fall - immer und immer diese (falschen) Schuldgefühle und schlechtes Gewissen in Gang gesetzt wurden, statt Wut und Zorn, was eigentlich die erwartbaren Reaktionen hätten sein sollen.

Aber das muss man erst mal erkennen. Und erkennen heißt dann noch lange nicht umsetzen.

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Ja ich habe es genauso gehandhabt. Meine Mutter hat mich lange gequält und dann auch noch meine Tochter schlecht behandelt mit ihren Machenschaften, ein Keil zwischen uns Geschwister getrieben und so viel mehr. Immer auf meinem Selbstbewusstsein rumgehackt. ich habe den Kontakt komplett abgebrochen aber es geht mir so unglaublich gut damit!
Klar, ich bin die böse schreckliche Tochter die das Enkelkind entzieht. Die rennt Rum und erzählt, ich würde ihr die Enkelkinder nicht vorbei bringen und sie würde leiden wie ein Tier.
Ihr Anspruch: ich soll die Kinder bringen, am besten unsichtbar bleiben weil sie mich nicht sehen will und nach 3 Stunden müssen sie Kinder wieder weg weil sie dann genervt ist.

Meine Mutter ist krank, nur ein Kontakt Abbruch hilft. Ich glaube auch hier hilft nur ein Kontaktabbruch und das Aushalten, dass sie rumflennen und flennen ihr böser Sohn. Noch 20 Jahre weiter und der Mann ist komplett kaputt.

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Darf ich mal fragen ob die Eltenr einen ausländischen Hintergrund haben? Dort gibt es so ein Konzept öfter und man braucht nicht mit Logik kommen.

„damit wir die aktuell leer stehende Wohnung nicht vermieten müssen. „

Das geht gar nicht!! Egal welcher Hintergrund. Und es hilft nichts; wenigstens (schonmal) in diesem Punkt muss dein Mann sich durchsetzen. Das fände ich als Ehefrau auch nicht mehr lustig. Oder könnt ihr euch das mal eben so leisten?
Ich würde mir einen klaren Satz überlegen, mit dem er kein Problem hat weil nicht aggressiv formuliert und höflich. Und den muss er sich einprägen und abspulen. Als Gerüst wäre mein Argument dass er sich das ganze in der heutigen Zeit auch alles weiter leisten können muss. Und etwas Honig ums Maul schmieren: er will das ja auch alles weiter für die Eltern und Schwester halten.
Und dann Mieter suchen, nicht weiter diskutieren und bei Gemecker von denen immer auf dieses Gespräch verweisen: er hat es doch erklärt/ geht nicht anders/ alle Kosten steigen, er muss das MH für ALLE halten also Einnahmen haben.

Viel Erfolg!

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Hallo Zena,
wenn ich dich richtig verstehe gehört das MFH dir und deinem Mann. Seine Eltern wohnen zur Miete, ebenso wie eine seiner Schwestern.
Es geht die Eltern deines Mannes schlicht nen feuchten Kehrricht an, wie ihr freistehend Räume verwertet. Werkstatt - warum nicht. Leere Wohnung vermieten - aber selbstverständlich!
Evl. könntest du deinen Mann etwas aus der Schußlinie nehmen, wenn ihr beide vereinbart, dass du dich um die Hausverwaltung kümmerst. Ihr könntet auch eine externe Hausverwaltung suchen, das kostet natürlich.
Ganz ehrlich, mit den Nebenkosten ist es auf Dauer nicht getan. Habt ihr wenigstens einen Mietvertrag? Dann müßten die Eltern im Zweifelsfall eben Wohngeld oder Aufstockung beantragen, wenn die Rente tatsächlich so gering sein sollte.
Bindung, Familie, Emotionen sind das eine. Das andere ist ein profesioneller Umgang. Verucht, das zu trennen. Ihr seid Vermieter, das ist wie ne kleine Firma und wahrlich nicht nur Spaß. Vermietung für Appel und Ei ist einem Bekannten kürzlich hart auf die Füße gefallen, er sollte dann die ortsübliche Miete versteuern, unabhängig von den tatsächlichen Einnahmen. Laßt euch vieleicht diesbezüglich beraten.
Ich denke nicht, dass ihr einen komplett einvernehmlichen Weg findet. Dazu sind zu viele Emotionen, zuviel Vergangenes, zuviele persönliche Verstrickungen im Spiel. Versucht es sachlich, wie gesagt notfalls mit der Beauftragung eines Hausverwalters.
Sag deinem Mann vielleicht auch öfter mal, was du hier geschrieben hast: Er ein toller, begabter, fleißiger Mann und ein großartiger Vater!
Alles Gute!

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Dann wollte der wohl auch Ausgaben für das Eigentum absetzen. Wenn man Ausgaben absetzen möchte, muss man mindestens die ortsübliche Miete als Einnahme angeben, ansonsten erkennt das Finanzamt das nicht an.
Kann ja auch nicht sein, dass die Allgemeinheit dafür zahlt, dass jemand zu wenig Miete zahlt.

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Statt sich weiter bei den Eltern abzustempeln, würde auch ich raten, deinen Mann zur Therapie zu schicken.

Er wird sich sonst erklären, sie schmettern es ab, erklären seine Gefühle und Ansichten für falsch und ihr seid so weit wie eh und je.

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Ich rate euch dringend zu einer Therapie. Der Satz " es wird wohl erst besser werden, wenn sie unter der Erde sind" sagt alles. Nicht das dein Mann noch vor lauter Kummer durchdreht. Holt euch Hilfe.
Alles Gute.

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Gibt es schon was neues ?