Wohnen weit weg zur Familie - wünschte es wäre nicht so

Hallo zusammen,

Ich will nur das Schreiben, erhoffe mir hier nix großartiges, denn es gibt eben nur eine Lösung.
Aber vielleicht gehts dem ein oder anderen auch so, und kann gerne die eigene Story teilen.

Wir leben ca 85km von meiner Familie entfernt und 300 km zu der Familie meines Mannes. Leben hier also ganz alleine, haben einen Sohn (4j) und haben kiwu.
Wir leben hier aufgrund der Arbeit. Überwiegend wegen meinem Mann.

Worum es mir geht? Ich bin ziemlich neidisch auf andere Eltern, die die Großeltern in der Nähe haben, um mal unter die Arme zugreifen und zu unterstützen. Wir machen alles alleine, bekommen es gut hin aber ich habe Respekt vor dem mit 2 kids.

Mein Bruder zieht bald mit seiner Freundin zusammen, meine Mutter schwärmt schon davon wie es wird, wenn ein Kind von denen kommt. Sie wohnen ziemlich nah. Ich meinte, dass sie sie dann ja unterstützen kann und meine Mutter meinte klar.
Ich bin etwas eifersüchtig, da ich nie diesen Luxus hab. selbst mal am Wochenende zu meinen Eltern zu gehen war immer mit Stress verbunden, da meine Mutter sich immer ausruhen will(arbeitstätig) und ich also so gut wie nie hinfahre.

Wie gesagt, was ich genau mit dem Beitrag erreichen will keine Ahnung. Frust rauslassen…
Mich nervt es einfach, das ich nicht immer mal kurz hingehen kann. Auch als Abwechslung.

Jobwechsel ist natürlich immer eine Idee, aber vielleicht nicht so einfach. Mein Mann verdient ganz gut und hat einen sicheren Job. Dieses Risiko kann man immer eingehen, klar. Aber bisher habe ich sowas nicht von meinem Mann verlangt. Cool wäre es natürlich.
Ich selbst finde überall eine Stelle.

Naja wie gesagt, was ich mir wünschte, wäre einfach mal diese Abwechslung. Mal hingehen. Mal Kind abholen lassen. Mal meinem Vater sagen, hey kannst du den kleinen hier und dahin bringen, oder abholen. Während ich evtl. Mehr arbeite oder einkaufen gehe oder zuhause koche was auch immer. Wisst ihr was ich meine?

Ich hoffe ich hab nicht sinnlos lange Nachrichten geschrieben 😅

Danke fürs lesen und ich freue mich auf eure Nachrichten.

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Und du weiß eben doch nicht, ob deine Eltern wirklich so unterstützen würden, wie du es dir gerade denkst.

Hier gab es schon genügend Nachrichten, wo Menschen ihren Lebensmittelpunkt zurück zu den Eltern gelegt haben, in der Hoffnung mehr Unterstützung zu haben und: Pustekuchen.

Alles haben und hatten ihr Leben und das dreht niemand nur weil ihr vielleicht zurück kommt. Mein Tipp also: lass die Gedanken nicht zu. Es ist so wie es jetzt ist und das ist sicher gut so.

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Ich weiß sehr gut, was du meinst.
Wir haben zwei Kinder und wohnen allerdings 700km von allen Großeltern entfernt. Das geht also nicht Mal für ein Wochenende. Seit 5 Jahren geht unser Jahresurlaub dafür drauf, unsere Eltern zu besuchen.
Ich kann deinen Neid verstehen, aber da bleibt wohl nichts anderes übrig als aushalten oder umziehen. Für uns ist wieder zurück ziehen keine Option, weil wir beide dort keine adäquate Arbeitsstelle finden würden. Und ich bin der Meinung, dass ich so viel Zeit bei der Arbeit verbringe, das muss Spaß machen und sinnvoll sein. Das würde ich dafür nicht aufgeben.
Wir haben aber auch Freunde, die genau das gemacht haben. Eine weniger befriedigende Arbeit gewählt, um wieder bei den Eltern zu wohnen. Und sie sind glücklich damit.
Muss eben jeder entscheiden, was einem selbst wichtiger ist.

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Als unsere Kinder ein halbes Jahr und knapp zwei waren, sind wir wieder in uns unsere Heimatstadt gezogen, nachdem wir fast 15 Jahre lang woanders gelebt haben. Unsere Familien leben hier und wir bereuen die Entscheidung nicht.

Die Kinder lieben ihre Großeltern und haben damit weitere Bezugspersonen.
Wenn die Kinder krank sind, betreuen die Großeltern auch mal und wir können dann dennoch arbeiten.
Wenn ich bei der Arbeit einen Termin habe, holen sie die Kinder auch mal von der Kita ab.
Im Gegenzug werden wir unterstützen, wenn meine Mutter bzw die Schwiegereltern in Zukunft vielleicht Hilfe brauchen werden.

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Deine Eltern wohnen nur "85 km" von euch entfernt. Wäre es eine Option, dass dein Papa oder deine Mama einfach mal deinen Sohn abholt? Sind sie schon Rentner oder wären bereit dafür mal einen Tag Urlaub zu nehmen?

Dann nehmen sie ihn mit zu sich oder machen bei euch in der Nähe einen Ausflug mit ihm. Wenn sie ihn mit zu sich nehmen, dann hat er noch ein paar schöne Tage mit ihnen. Ich denke, bei eurer Entfernung lässt sich das noch ganz gut machen. Noch ist dein Grosser nicht in den Ferien. Frag doch mal Oma und Opa.

Meine Kids können diesen Luxus aktuell nur in den Ferien geniessen, aber auch da kommt der Opa einfach mal unter der Woche und holt die Kids zu sich. Mein Papa ist allerdings inzwischen schon Rentner.

Wenn sie das vielleicht auch nicht ständig machen können, aber mal so hin und wieder zum Beispiel an einem Freitagnachmittag? Frag doch mal?

Ansonsten - wie jemand schon schrieb. Es ist nicht selbstverständlich, dass deine Eltern dich mit den Kindern unterstützen, selbst wenn du in der Nähe wohnst.

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Meine Eltern arbeiten beide. Klappt also nicht richtig.

Ja, dadurch, dass beide auch Vollzeit arbeiten, wäre eine Unterstützung natürlich nicht ganz leicht. Sie haben noch ca 5 Jahre zu arbeiten, wie es dann aussieht weiß man nicht. Vielleicht kann da mal der Opa kommen - hast schon recht.

Vielleicht sollte ich den Gedanken echt loswerden …

Bearbeitet von laris.sa
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Hallo,

wir wohnen zu unseren Familien 300 km und 400 km weit weg, haben dementsprechend alles alleine gewuppt, wobei sich die Großeltern schon gefreut hätten unterstützen zu können.
Haben wir mal Unterstützung gebraucht, weil Kind krank oder Ähnliches, sind sie immer gerne für ein paar Tage gekommen.

Aber selbst meine Mutter sagte, wenn du alles ohne Hilfe machst, musst du auch nicht danke sagen.

Vielleicht magst du es nicht gerne hören, aber es sind eure Kinder, also müsst ihr gucken, wie ihr klar kommt. Wenn es Unterstützung gibt, vollkommen legitim, aber man sollte nicht davon ausgehen, dass Hilfe automatisch kommt. Die Großeltern haben ihr Erziehungspflicht geleistet.

VG

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Hallo,

mir/uns ging es vor einigen Jahren auch so. Wir haben Zwillinge und keine Eltern bzw. Großeltern oder sonstige Verwandtschaft vor Ort. Das war mega anstrengend, als ich in den Beruf zurückgekehrt bin wurde es noch schlimmer.

Kaum gemeinsame Paarzeit, hohe Fremdbetreuungskosten, Spagat zwischen Beruf und Familie, alles musste genau geplant und abgestimmt werden, nie einen richtigen Plan-B, Erschöpfung, Schlafmangel ... kaum Auszeiten... da gibt es nichts schön zu reden.

Aber inzwischen sind unsere Kinder 9 Jahre als, sehr selten krank und wenn dann auch nur kurz, sie können auch mal tagsüber kurz alleine bleiben und für abends kommt ein Babysitter.
Insgesamt ist das Leben nun viel entspannter als noch vor wenigen Jahren. Im Ort fahren sie überall mit dem Rad hin und ich spreche mich mit anderen Eltern ab.

Viele, die gerade in den ersten Jahren viel Unterstützung hatten mit den Kindern (Betreuung, Fahrdienste, Kindkrank, abends aufpassen, für die Kinder kochen oder spontan mal einspringen), fangen nun an sich um die älter werdenden Eltern kümmern zu müssen ... Fahrdienste zum Ärzten, Einkäufe, Buchhaltung, Gartenarbeit, Haushalt usw..

Das erwartet keiner von uns, bzw. ist die Entfernung zu weit um da regelmäßig zu unterstützen oder gar später einen Teil der Pflege zu übernehmen.

Auch wenn es die zur Zeit so vorkommt, als wenn du das alles nicht mehr schaffst, doch du kannst. Dein Kind wird älter und ein zweites wäre dann nicht mehr so anstrengend. In ein paar Jahren bist du aus dem gröbsten raus und kannst dann dein Leben genießen, ohne jemanden etwas „schuldig“ zu sein.

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Es gibt noch ne 2. Möglichkeit: such dir so eine Person vor Ort :) das hat meine Mutter gemacht und es war toll, ich hatte quasi eine 3. oma und hab mein 2. Kind nach ihr benannt 😊

Motte ist jetzt fast 4 und Mäusekeks 9 Wochen. Bisher ist es viel entspannter als bei Kind 1 zu der Zeit 😊

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Ich finde 85km sind gar keine große Entfernung.
Meine Familie wohnt 2,5 Stunden weg, die von meinem Mann ca. 1 Stunde.
Die Familie meines Mannes sehen wir deshalb etwas öfter. Da fahren wir tatsächlich meistens nur für einen Tag hin, oder sie kommen zu uns (ist aber seltener der Fall).
Bei meiner Familie müssen wir aufgrund der Entfernung übernachten.
Besonders während der Babyzeit bin ich gerne für ein paar Tage unter der Woche zu meiner Familie gefahren, da ich ja eh frei hatte und mein Mann arbeiten war.
Seit ich Mo - FR arbeite, ist es auch stressiger geworden, wenn ich alleine fahre, aber für mich trotzdem kein Hindernis.
Wenn mein Mann mitkommt ist es super, dann können wir abends auch mal Kino oder zu Freunden und meine Eltern passen auf.
Meist fahre ich einmal im Monat und versuche mir sonst auch mal den Freitag frei zu nehmen oder ein verlängertes Wochenende zu nutzen.
Wir bekommen aber auch Besuch von meiner Familie. Meine Schwester kommt gerne mal mit ihrem Mann und dem Sohn, der gleich alt ist wie unserer. Mein Papa auch ab und zu.
Meine Mama kommt etwas seltener, meist so 1-2 mal im Jahr, dafür dann aber länger.
Im Sommer passt sie meist eine Woche auf unserem Kleinen auf, wenn die Kita länger zu hat.
Meine Schwester wohnt auch gleich bei meinen Eltern und sie bekommt natürlich auch mehr Hilfe.
Neidisch bin ich trotzdem gar nicht, denn dafür kann ich immer dort schlafen, wenn wir kommen, was auch nochmal etwas ganz anderes ist.
Meine Schwester kommt eher auf einen Kaffee vorbei, aber wir können am Abend zusammen fernschauen, morgens frühstücken, zusammen auf der Couch lümmeln, etc.
Außerdem ist es immer etwas besonderes, zu Oma und Opa zu fahren. Worauf mein Kleiner sich riesig freut. Auf uns freuen sich auch alle.
Lustigerweise treffe ich den Rest der Verwandtschaft auch viel öfter als meine Schwester.
Trotzdem ist der spontane Kaffee natürlich nicht möglich. Wenn unser Kind krank wird, müssen wir auch selber schauen. Aber ansonsten sind wir sehr zufrieden, wie es ist.

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Wir sind vor 22 Jahren beruflich bedingt in ein anderes Bundesland umgezogen, ca. 500 km weit weg von unseren Eltern und Geschwistern. Unser Sohn war damals Baby.

Wir haben unseren Alltag so geplant, dass wir ohne regelmäßige Hilfe von außen sehr gut klar kamen. Wir haben uns jedoch von Anfang an ein Netzwerk aus Dienstleistern aufgebaut, deren Unterstützung wir bei Bedarf buchen konnten.

Dass unsere Geschwister bis heute bei den Eltern quasi um die Ecke wohnen und ihre Kinder dadurch öfter bei Oma und Opa sind, war für uns immer normal. Neidisch waren wir da nie.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir bis heute sehr glücklich und zufrieden mit allem sind? Wir haben unsere Entscheidungen niemals bereut.