Vorübergehend Wohnung teilen, Diplomatie & Rückzugsraum

Hallo zusammen,
Ich bin in der Situation, dass ich eventuell - es steht noch garnichts fest- in nächster Zeit öfters wen aus meiner Familie zu Gast haben werde, um sozusagen irgendwo "mitzuhelfen".
Jetzt hat sich so im letzten Zwiegespräch ergeben, dass es gut sein kann, dass öfters mal an einem WE darauf zurück gegriffen wird, wo ich eigentlich das meiste Ruhe-Bedürfnis verspüre.Wie kommuniziert man das ohne undiplomatisch zu sein? Ein völliger Rückzieher käme mir nicht so gut vor, allerdings dachte ich mehr an Übernachtung mal werktags, nicht daran, am WE meine Räumlichkeiten zu teilen, wo ich ja selbst gerne Zeit zuhause verbringe und damit weniger Erholung hätte. :/

Bearbeitet von diplomatiegefragt
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"Hey Marie, wir freuen uns schon sehr darauf, wenn du unter der Woche bei uns zu Gast bist. Wie du weißt haben wir drei Kinder und am Wochenende häufig Freunde da, sodass es am Wochenende etwas zu eng in unserer Wohnung wird. Unter Woche bist du aber herzlich eingeladen - hast du besondere Wünsche oder Besonderheiten, von denen wir wissen sollten? Viele Grüße 😊"

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Nun ja... Wenn derjenige extra seine Freizeit opfert und kommt, um bei mir "mitzuhelfen", dann wäre ich froh darüber, egal wann er kommt und hilft.
Hätte ich diese Hilfe nicht nötig, dann würde ich dankend ablehnen und mein WE in Ruhe genießen.

Wie willst du das WE in Ruhe genießen, wenn ein Familienmitglied extra kommt, um dir unter die Arme zu greifen?
Oder hab ich da jetzt was komplett missverstanden?

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Hallo,

jemand aus deiner Familie kommt evtl.(!) am WE öfter um irgendwo zu helfen. Das heißt, dass die Person, wenn sie da ist, sich eigentlich nicht den ganzen Tag bei dir zu Hause aufhält, richtig? Es geht eher um Übernachtungen, oder? Und es ist etwas vorübergehendes, nicht dauerhaft?

Je nachdem, worin diese Hilfe besteht, würde ich erstmal abwarten, wie es läuft und mein Bedürfnis zurückstellen. Und wenn es mich doch so sehr belastet, würde ich evtl. ein Hotel o.ä. vorschlagen.

LG
ez

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Danke für eure Rückmeldungen.
Ich helfe, indem ich Raum zur Verfügung stelle, also nicht: es kommt wer, um mir zu helfen. Das war jetzt wohl nicht ganz klar lesbar oben. Also es ist eher so, dass besagte Person hier zu tun hat (hat nichts mit mir zu tun) und daher evt Raumbedarf am WE entsteht, weil sie nicht übers WE zu sich nachhause (zu viele Stunden entfernt) heimfahren wird vsl. Ich suche jetzt einfach den richtigen Mittelweg zwischen gemeinsam dann auch Zeit zu verbringen (in Form von punktuellen Dingen wie mal gemeinsam Kaffeehaus für mich gut vorstellbar) und dem Bedürfnis nach Ruhe und auch freier WE-Gestaltung für mich und meinen Partner.

Bearbeitet von diplomatiegefragt
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Die Person braucht eigentlich nur eine Schlafplatz. Habt ihr den? Ein Gästezimmer?

Fragt sich

Luna

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Erklär doch mal warum abwechselnd jemand aus deiner Familie bei dir übernachtet. Helfen diese Personen dir oder hilfst du ihnen? Man versteht es in deinem Beitrag leider nicht.

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Siehe Beitrag direkt über dir.
Ich stelle Raum (Gästezimmer) zur Verfügung, weil die Person ihn evt benötigt zur Überbrückung fürs Wochenende. Man kann es sich so vorstellen: unter der Woche arbeitet besagte Person eine gute Stunde entfernt und schläft auch dort, fürs Wochenende evt gern bei mir. Ich möchte da einladend und hilfreich sein, spüre aber auch meine Grenzen, weil meine Wochenenden dadurch ja etwas unfreier werden. Jetzt überlege ich also wie man das so gestalten kann, dass es einem selbst nicht zu eng wird, man aber auch trotzdem nicht ungastlich oder gar abweisend wirkt.

Bearbeitet von Diplomatiegefragt
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Okay, das erklärt es besser.

"Hilde, ich freue mich schon, dass du kommst. Gerne kannst du auch bei uns übernachten. Aber an dem und dem Wochenende haben wir schon etwas vor /brauchen Zeit für uns. Gerne darfst du hier schlafen, aber leider haben wir ansonsten keine Zeit für dich / wahlweise - du kannst gerne 1, 2 Wochenenden übernachten, dauerhaft ist das aber nicht möglich, weil wir auch Zeit für uns brauchen"
Ich wäre da zwischen diplomatisch und ganz ehrlich. Kommt auch darauf an, wie eng ich mit der Person bin.
Mein Bruder könnte hier jedes Wochenende verbringen, so ich den Platz habe. Aber er kennt unser Familienleben und weiß, dass wir den Sonntag auch mal gerne chillig auf der Knautsch verbringen. Entweder er setzt sich dazu oder er tut was anderes.
Ihn mit zu verpflegen ist kein Ding, aber ich richte mich dann nicht nach ihm, sondern er sich nach uns.
Wenn das eher entfernte Verwandtschaft ist und du Skrupel hast, ehrlich zu sein, schieb Termine vor - ein Gästezimmer ist kein Gasthaus.

Meint
Luna

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Ich verstehe was du meinst.

Ich denke, du musst die richtige Einstellung zu deinem Gast entwickeln.
Derjenige hat offenbar auch Wochenende und möchte sicher nicht den ganzen Tag mit dir auf Achse sein.

Überleg mal in Ruhe, wie dein Wochenende aussehen würde, wenn kein Gast da ist.
Und dann schau, was sich davon auch mit Gast umsetzen lässt - nimm ihn mit in dein Wochenende!

Beispiele:
- Du lümmelst gerne bis mittags im Schlafanzug rum. Mit Gast blöd - kauf dir einen chic Jogginganzug/Hausanzug und zieh den an, ist genauso gemütlich.
- Ihr frühstückt meist erst mittags. Erkär das deinem Gast und zeig ihm, wo er Kaffee, Toast und O-Saft findet, falls er vorher Hunger bekommt.
- Du magst gerne stundenlang auf dem Sofa chillen: achte darauf, dass dein Gast genug zu Essen und zu trinken hat, gib ihm das WLan-Passwort und lass ihm Platz auf dem Sofa ;-)

Weißt du, was ich meine?
Natürlich müsst ihr miteinander reden und gegenseitige Erwartungen abstecken. Aber der Gast scheint ja gar nicht zu dir zu wollen (sorry) sondern einen Aufenthaltsort zu brauchen.
Worst Case wäre, dass er dich ins Café einlädt, weil er meint, er müsste sich erkenntlich zeigen (obwohl er lieber nur in Ruhe in seinem eReader lesen würde) und du hockst da und sehnst dich nach deinem Sofa #rofl

Stell ihm einfach einen Space zur Verfügung (und essen, trinken, Bett und Dusche) und ansonsten mach dein Ding.
Klingt leicht gesagt, ich weiß. Vielleicht kommt da der totale Actionheld... Aber bei einem arbeitenden Menschen stehen doch die Chancen gut, dass er m Wochenende auch Pause braucht. Vielleicht seid ihr da ja kompatibel.

LG

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Ich verstehe den Sinn nicht ganz warum die Person bei euch schlafen soll und nicht die lumpige Stunde entfernt wo sie arbeitet und ja auch einen Schlafplatz hat.
Warum bleibt sie nicht dort?
Hat sie Anschluss in eurer Stadt? Wenn nicht kannst du davon ausgehen dass sie bei euch mit wohnt und mitlebt.

Ich würde das Angebot einschränken auf 1-2 Wochenenden im Monat.

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Also ehrlich gesagt, würde ich mit niemandem außer Mann/Tochter meine Räumlichkeiten dauerhaft teilen, kleine 3 Zimmer Whg.... Da hilft wohl nur klar kommunizieren, was für dich ok ist und was nicht.