Habe gerade einen -meiner Meinung nach komplett lächerlichen- Disput mit meiner Schwiegermutter.
Unser Kind, 5, spielt gerne Memory. Ist aber, sorry es so zu sagen, echt schlecht.
Wir haben jetzt neulich zusammen gespielt und dann kam meine Schwiegermutter zu Besuch. Sie hat gesehen, dass ich einen höheren Stapel hatte als mein Kind.
Daraufhin hat sie sich im Nachhinein telefonisch bei meinem Mann, seiner Tante, seiner Oma und noch zwei Freundinnen beschwert, dass ich pädagogisch eine 0 sei (ich Lehrerin, sie Hausfrau seit sie 22 ist...). Bei wem noch weiß ich nicht, aber diese Personen haben es mir berichtet. Ich habe sie daraufhin angerufen um die Situation zu klären. Brachte nichts.
Jetzt waren wir bei ihr zu Besuch und es lag wieder ein Memory rum, welches das Kind spielen wollte. Kind war von einem aufregenden Geburtstag aufgedreht und hat absolut nicht vernünftig mitgemacht. Also gar nicht. Gequatscht, rumgesprungen, weggelaufen, überhaupt keine Konzentration. Finde ich auch nicht so schlimm nach einer Feier, muss man aber auch nicht belohnen. Schwiegermutter erzählt dem "armen Kind" die ganze Zeit, dass es bei Mama ja zuhause nie gewinnen darf, dass es heute mal gewinnen darf etc. und spielt so unfassbar grottenschlecht und weist auch alles anderen am Tisch an, damit das Kind ja gewinnt.
Ich sehe das aus folgenden Gründen kritisch:
1. Es ist Einzelkind, erstes Enkelkind, erstes Urenkelkind etc. pp. Es darf sowieso quasi immer bestimmen weil es kein motziges Geschwisterkind gibt was etwas anderes machen will oder besser im Memory ist. Es ist ein Kind und kein Porzellankrug, den man nur mit Samthandachuhen anfassen darf. Wer nicht ordentlich spielt, kann halt nicht gewinnen.
2. Erfolgserlebnisse machen nur dann Spaß, wenn man wirklich gewonnen hat. Und nicht, weil die anderen einen gewinnen lassen.
3. Man kann das Kind ja gewinnen lassen, wenn es sich wirklich anstrengt und es nicht besser kann. Das war bei dem Memoryspiel gestern aber nicht der Fall. Es hat nur rumgehampelt.
4. Niederlagen sind ja nicht per se was schlechtes. Und Memory ist auch nicht zu kompliziert oder so, würde das Kind ordentlich spielen oder spielt es ordentlich, ist es ja deutlich besser.
Wie regelt ihr das zuhause? Lasst ihr das Kind immer gewinnen? Oder darf es auch mal Niederlagen erfahren? Spätestens mit zwei Kindern passiert das doch automatisch? 🤔 oder hat meine Schwiegermutter recht und man lässt das Kind lieber gewinnen, damit es keine Niederlage erfährt und demotiviert ist?
Kind bei Memory gewinnen lassen?
Anscheinend ist euer Kind ja nicht demotiviert, sonst hätte er keine Lust mehr auf das Spiel.
Würde mich auf so einen Kindergarten mit der Schwiegermutter gar nicht einlassen und weiterhin so spielen, wie du es für richtig hältst.
Nur weil man ein Kind ist, muss man nicht überall gewinnen, denn ansonsten macht das spielen keinen Spaß (und das auf beiden Seiten).
Im Kindergarten wird er wohl auch nicht immer gewinnen?
Es gibt Dinge, in denen erwachsene nun mal immer besser als Kinder sind und ja, dabei lasse ich Motte durchaus absichtlich gewinnen. Nicht immer, aber sie soll auch Erfolgserlebnisse haben.
Warum ein Memory-Spiel bei euch aber einen Familienstreit mit mehreren Personen anzetteln kann… da habt ihr doch ganz andere Probleme 😅
Meine Meinung:
Kinder lernen am meisten, wenn man sie nicht gewinnen lässt bzw. sie nur dann gewinnen, wenn sie auch wirklich gewinnen.
Na gut, wenn das Kind mal mehrmals hintereinander ganz knapp verliert und sich das Kind wirklich anstrengt, dann tipp ich auch mal daneben, aber grottenschlecht spiel ich nie. Weder mit meinen eigenen Kindern, noch mit anderen "normal entwickelten" Kindern noch mit meinen verhaltensauffälligen und entwicklungsverzögerten Schützlingen. Gerade bei denen ist es mal wichtig, dass sie im geschützten Setting lernen können, mit ihren Emotionen nach dem Verlieren klarzukommen. Und manchmal muss ich mich echt anstrengen, um auch wirklich selbst zu gewinnen
Mein jüngster war auch immer grottenschlecht in Memory. Gott sei Dank war es ihm schon immer völlig egal ob er gewinnt oder nicht, denn gegen seine Brüder hatte er nie eine Chance.
Trotzdem habe ich ihn auch absichtlich gewinnen lassen, um ihm auch mal ein Erfolgserlebnis zu geben.
Ich lasse mein Kind nicht in Memory gewinnen, es schlägt mich tatsächlich. 😄 Liegt aber an meiner nicht vorhandenen Merkfähigkeit. Soll sie ihn doch gewinnen lassen, zuhause spielst du auf deine Art. Wäre mir das ganze Drame wegen eines Spiels nicht wert.
Also ich halte eigentlich auch nichts von gewinnen lassen, aber bei manchen Spielen machen wir es trotzdem so, dass wir als Eltern ab und zu auch schlechter spielen. Z.B auch beim Memory oder anderen Spielen bei denen man als Erwachsener deutlich überlegen ist. Macht mir dann auch selbst keinen Spaß, wenn ich nach einer Runde alle Karten abräume 😅
Dennoch bin ich in deiner Situation voll bei dir. Was deine Schwiegermutter aus der Situation macht finde ich auch total überflüssig!
Finde es auch wichtig, dass die Kinder lernen das Verlieren völlig in Ordnung ist und wenn man sich Mühe gibt auch gewinnen kann. Und das Erfolgserlebnis ist was tolles
Ich lasse meine Tochter, 3, Einzelkind, nicht gewinnen. Bei Memory gebe ich ihr manchmal einen kleinen Tipp, wenn sie knapp daneben liegt oder schenke ihr das letzte Paar, aber das ändert meist nix an Sieg oder Niederlage 🤣
I.d.R. spielt sie die 1. Runde echt super und gewinnt sogar manchmal ehrlich und ab der 2. lässt die Konzentration nach.
Sieg oder Niederlage ist für sie beides total normal. 🤷♀️
Hi,
auf mich hat nie einer Rücksicht genommen................ich hasse Memory. Schon immer, da meine jüngere Schwester, "durch die Karten sehen konnte".
Meine Jungs haben mich immer total abgezogen, in jedem Alter. Mit 5 Jahren never ever, hatte ich da ne Chance.
Ich würde, ordentlich spielen. Aber dann doch eher andere Spiele favorisieren, wo er auch gewinnt. Und ihn nicht bei Memory, dann gewinnen lassen.
Jetzt werde ich bei Mau Mau abgezogen.................ätzend.
Gruß
und die Oma und all die anderen, sind wohl bisschen einfach gestrickt.