Völlige Selbstsaufgabe im Babyjahr des zweiten Kindes

... geht es hier jmd noch so?
Habe ein extrem trotzendes Dreijährigen Kind, dessen Betreuung ständig wegen Krankheiten oder ähnlichen ausfällt und ein sehr pflegeintensives Baby, das ich innerhalb von 12h vielleicht insgesamt 1h mal ablegen kann und das zudem schlecht schläft. Ich selbst schaffe gar nix mehr und kann gar nix mehr machen und meinen Mann sehe ich fast nur zur "Schichtübergabe". Zuhause herrscht das Chaos und einer schreit fast immer. Es ist definitiv die anstrengendeste Phase in meinem/unserem Leben und die pure und totale Selbstaufgabe. Wehmütig denke ich an mein "altes Leben" und blicke hoffnungsvoll in die Zukunft, struggele aber schon sehr mit der Gegenwart.
Geht es jmd derzeit ähnlich? Vielleicht habt ihr Interesse an einem Austausch?

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Mir geht es genauso.
Unser 3jähriges Kind hat erst im August diesen jahres einen Kindergartenplatz bekommen, ist total unausgelastet und trotzig. Unser Baby zahnt und zahnt was fürchterlich weh zu tun scheint. Nur tragen ist in Ordnung, es ist schon so groß und schwer dass ich dauerrückenschmerzen habe. An Schlaf ist nicht zu denken. Zusätzlich Kernsanierung seit 1 1/2 Jahren (war vor der Schwangerschaft geplant und dann alles verzögert durch lieferengpässe und co).
Ich weiß nicht mehr was Freizeit ist (mein Mann auch nicht)
Ich bin müde, fertig, geschafft, weine verdammt oft und frag mich auch manchmal warum wir uns das angetan haben.
Ich weiß es wird besser spätestens wenn unser großes Kind in den Kindergarten kommt und die Sanierung fertig ist...aber das dauert noch.
Ich hätte so gerne mal wieder etwas Zeit für mich.

Bearbeitet von 210323
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Ich fühle so mit dir! Habe eben auch erst wieder heulend dagesessen :(

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Dies sollte eine Antwort auf den Ausgangs-Beitrag sein und ist mir irgendwie "verrutscht" ;-)!

Hallo,

ist zwar schon eine Weile her bei uns, aber ich erinnere mich noch gut an die Zeit mit Baby und Kleinkind sowie einige Jahre später an Schulanfänger, Kleinkind und Baby. Wir haben mit Kleinkind unser Haus gebaut, ich im Verlauf hochschwanger mit unserem zweiten Kind und gesundheitlich extrem "angeschlagen". Einzug vier Wochen vor der Geburt ins noch relative Chaos, weil "damals" auch schon Dinge nicht immer rund liefen auf dem Bau.

Habt Ihr zumindest stundenweise Unterstützung durch Jemanden aus der Familie oder Freunde? Das ging bei uns aufgrund von Entfernung und Berufstätigkeit nur sehr bedingt, war jedoch Gold wert und wir konnten zumindest mal für einen Moment durchatmen.

Vielleicht findet Ihr auch einen Babysitter, der sich ein, zweimal pro Woche für zwei, drei Stunden mit Eurem älteren Kind beschäftigt und es so gut wie möglich auspowert. Bzw. umgekehrt sofern möglich mal ein Stündchen das Baby spazieren schaukelt.

Es wird auf jeden Fall leichter mit der Zeit, haltet durch! Wenn das Wetter jetzt wieder schöner wird, könnt Ihr viel nach draußen gehen. Sonne tanken und vor allem viel Bewegung für Euer kleines "großes" Kind tut gut und hebt die Stimmung :-)! Mal eine Kugel Eis "auf die Hand" oder einen Coffee to go, ändert zwar nicht alles- aber zumindest für den Moment ein klein wenig.

Viele Grüße & alles Gute!

Bearbeitet von kleine1102
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Mir ging es tatsächlich mit Motte so im ersten Jahr und da hatte ich „nur“ ein Kind 😅 aber es war meine persönliche Hölle.

Aus heutiger Sicht hat es sich total gelohnt. Sie ist fast 4, ein super liebes und tolles Mädchen (wobei hier auch noch extrem getrotzt wird, die können auch mal 1-2 Stunden gehen).

Mäusekeks ist 9,5 Wochen und tatsächlich ist es bisher ein „Spaziergang“. Zum Glück 😅

Ich möchte dir einfach nur Mut machen. Die schlimmen Zeiten gehen vorbei 😊

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Bei meiner Tochter war es auch schon recht krass und ich hatte jetzt auch auf ein "Anfängerbaby" gehofft, aber war leider nix... In diesem Leben also kein entspanntes Kind mehr....

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Huhu,

Ich versteh dich total aber hey ohne Mist jetzt: ES WIRD BESSER♥️♥️
Haltet durch, es ist wirklich hart. Habe zwei Jungs mit drei Jahren unterschied jetzt 5&2 und ja, es ist jetzt noch anstrengend aber im ersten Jahr, waren wir einfach nur fertig. Im Vergleich dazu haben wir jetzt echt schon wieder viel Leben!! Nicht aufgeben, es lohnt sich.

Und der Haushalt ist geduldig und aufreißen und erwärmen oder braten ist auch kochen 🙋‍♀️

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Vielen Dank für die Aufmunterung. Ihr habt ja einen ähnlichen Altersabstand.
Wir werden natürlich durchhalten, aber schön ist echt anders :( Ich denke auch, wenn die ersten zwei Jahre rum sind, hat man das "Schlimmste" hinter sich. Schade, dass man das so sieht, ich würde die babyzeit des Kleinen echt gerne mehr genießen können...

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Mir geht es genauso! Wir haben 4 in 6 Jahren. Das Baby ist entspannt, aber die Witanfälle und schlaflosen Nächte des 2 jährigen und die Streitereien der beiden großen machen mich wahnsinnig. Ich bin mittlerweile völlig fertig und habe das Gefühl die Mutter zusein, die ich nie sein wollte 😢

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Also 4 in 6 Jahren das übersteigt eindeutig meine Vorstellungskraft...
Aber Hut ab!!

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Inzwischen sind meine Kinder 5 und 2 aber das erste Jahr war trotzdem echt hart.
Die Kleine war zwar das absolute Chill-Baby, das man tagsüber ständig ablegen konnte, hat aber ganz normal Baby-schlecht geschlafen.
Dazu die tausend Lockdowns, die sensible Große ständig rein und raus aus der Kita. Diese endlosen Schreianfälle der Autonomiephase auf ihrem Höhepunkt lassen mir jetzt noch einen Schauer über den Rücken laufen. Wir zu viert -Papa im HomeOffice- eingepfercht in unserer mini Drei-Zimmer-Wohnung 🤯
Kurzum: Spaß war was anderes 😅
Aber: Wir haben überlegt. Soweit ich weiß ohne großartige Folgeschäden 😅

Manchmal ist es genug, Minimalziele zu erreichen. Sei milde mit dir und euch, lass Fünfe grade sein, vergiss dich und deine Bedürfnisse nicht.

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Ich kann nur empfehlen, raus zu gehen.
Baby in die Trage und wenn es schreit, spielt es keine Rolle ob zu Hause oder unterwegs.
Aber so kannst Du einen klaren Kopf bekommen und auspowern und frische Luft helfen immer bei einem trotzenden Kleinkind.
Am besten gehst Du Wald- und Feldwege, dann können die Kinder alles raus lassen ohne schlechtes Gefühl für Dich 😃
Ansonsten kann ich nur sagen: es wird besser. Ganz von allein und niemand kann Dir sagen, wann es so weit ist. Aber der Tag kommt!

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Hey,
Zum Glück haben wir das schon hinter uns, aber was war es hart. Ich habe bei unserem ersten Sohn schon nicht verstanden was alle am Babyjahr so toll finden und entsprechend niedrig waren meine Erwartungen an das zweite. Die Realität hats trotzdem noch unterboten.

Unser Großer war gerade 2 geworden als unsere Zwillinge geboren wurden. Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr ich am Limit war. Im Nachhinein weiß ich nicht mehr so ganz genau wie wir alle die ersten 6 Monate überlebt haben, aber wir haben es getan, das zählt. Die zweite Hälfte des Babyjahrs wurde besser, war aber immer noch - abgesehen von der ersten Hälfte - das mit Abstand anstrengendste was ich je geleistet habe.
Ich habe wirklich jeden Entwicklungsschritt gefeiert, weil es für mich jedesmal ein Quäntchen Erleichterung bedeutete. Mittlerweile sind die beiden 20 Monate alt, der Große fast 4 und seit etlichen Monaten ist das Leben wieder schön. Nicht immer, klar, aber die allermeiste Zeit. Anstrengend ist es immer noch, aber auf eine andere (für mich leichter zu händelnde) Art und das wichtigste: ich habe wieder Zeit für mich. Denn zum Glück hat diese Selbstaufgabe und Fremdbestimmung ein Ablaufdatum.
Die Zeit spielt netterweise für uns Eltern und praktischerweise geht sie von ganz alleine rum, immerhin etwas an das man weder denken, noch was man erledigen muss 😉

Ich wünsch dir alles Liebe!

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Ich frage mich oft, wie das in früheren Zeiten war. Vor 100 Jahren oder länger. Gab es da auch eine völlige Selbstaufgabe der Frauen, oder haben die es irgendwie anders gemacht?

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Hallo,

ja hier läuft es ähnlich. Nach 7 Jahren haben wir nochmal das Abenteuer Baby gewagt und holla die Waldfee, man hat wirklich vergessen wie hart das Babyjahr ist 🙈

Obwohl die Kleine absolut pflegeleicht ist, haben wir hier trotzdem die kurzen " Babynächte" und ich finde, das an sich reicht ja schon 😂

Keine Ahnung wie ich kommende Zähne und stundenlang Wachphasen in der Nacht nochmal überleben soll.

Ich hoffe einfach nur, dass alles schnell vorbei geht 😅