Hallo ihr lieben
Ich habe mal eine Frage bzw möchte ich mal eure Meinung hören.
Es geht um meine Mama. Unser kleiner ist ihr erster enkel und sie liebt ihn abgöttisch. Soweit ist das auch alles prima. Nun mein "problem". Leider mischt sie sich oft ein. Wir sind aktuell dabei, dass er beikost bekommt. Haben auch schon 2 breie erfolgreich eingeführt und testen uns langsam durch das Angebot an Gemüse. Er isst es prima und macht fein mit.
Sie ist aber der Meinung er hätte ja mit 3 Monaten schon Karotten haben dürfen. Man könne ja in seine Milch möhrensaft machen, das habe ja mein Bruder so gemocht. Er konnte ja dies und das essen und trinken. Lieblingsthema ist da der Tee. Er wäre ja nicht krank gewesen wenn er Kamillentee getrunken hätte (wir waren sogar in KH wegen seinem Fieber und das kam dann hinterher). Und man müsse ihn ja auch mal einfach in sein Zimmer legen zum schlafen und wenn er "rumzickt" wäre das so es schadet ja nicht. Er müsste ja eh schon lange in seinem Bett in seinem Zimmer schlafen (schläft im beistellbett in unserem Schlafzimmer). Und auch tagsüber müsste man ihn ja einfach mal ablegen und dann muss das schon gehen. Zum einschlafen brauche man ja auch nur einen schnuller und ein schmusetuch in sein Bett legen und gut ist.
Der kleine ist mein erstes Kind und die liebe meines Lebens! Ich möchte alles richtig machen und weiß auch was ich tue. Was ich nicht weiß hinterfrage ich bei meiner Freundin oder beim KA.
Ich weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll. Ich liebe meine Mama und weiß, dass sie ihm nue etwas böses wollen würde, aber diese ständigen Kommentare nerven mich
Oma weiß es besser
Diese Sprüche kamen 1:1 genau so von meiner Mama, noch ergänzte durch das Fläschchen haferschleim, damit sie endlich durchschlafen, weil sie vom Stillen offenbar nicht satt wurden.
Diese Generation hat es so gelernt und verinnerlicht, und da aus uns ja auch "was geworden " ist, kann es ja nicht so falsch gewesen sein. (aus ihrer Sicht). Mich hat es auch unendlich genervt, geholfen hat letztlich ein wenig Abstand, möglichst wenig übers Kind reden und Themen wie Stillen, beikost oder schlafen zu vermeiden.
Wenn ein neues Familienmitglied da ist, ändern sich die Rollen. Ich würde es ganz klar ansprechen, dass du dir diese ungefragten Ratschläge verbittest und ihre Rolle als Grossmutter nicht die ist, ständig rumzunörgeln. Ansonsten geht es ewig so weiter.
Ja genau, sie ist nicht die Mutter des Babys, sondern die Großmutter. Sie hat damals (teilweise grauenvolle) Entscheidungen für ihr Kind getroffen, und jetzt sind die Dinge anders und man informiert sich zeitgemäß und sie ist Oma und fertig.
Empfehlungen zur Ernährung ändern immer mal wieder. Dass man einen Säugling nicht irgendwo allein hinlegt und schreien lässt, wussten wohl schon Höhlenmenschen. Die, die das Geschrei eines allein gelassenen Säuglings nicht stresst und deren Instinkt ihnen nicht sagt, dass sie sich darum kümmern sollen, sind wohl schon zu Urzeiten von der Evolution ausgemerzt worden.
Meine Mutter hat endlos genervt, wann sie Jungs denn endlich mal nen Keks dürfen. Ich hätte ja schon mit drei Monaten Leberwurstbrot und Torte gegessen da habe ich nur gesagt:"Danke, dann weiß ich ja jetzt warum ich schon mein ganzes Leben lang Gewichtsprobleme habe!"
Vermutlich nerven wir unsere Kinder irgendwann Mal mit schlauen Ratschlägen.
Hallo! Mit meiner Schwiegermutter lief es teils ähnlich. Anfangs habe ich mich aufgeregt. Irgendwann bin ich dann aber mit der Strategie "zum einen Ohr rein, zum anderen raus" ganz gut gefahren.
Zunächst einmal: vor der Beikost ist alles außer Milch sogar lebensgefährlich, auf keinen Fall Tee oder Wasser für den Säugling.
Ich würde tatsächlich sagen, dass es damals vor XY Jahren so empfohlen wurde, es neue Erkenntnisse gibt, man Kinder nicht vor 6 Monaten Beikost gibt, die Milchmahlzeiten nicht ersetzt, da Milch Hauptnahrungsquelle im ersten Lebensjahr ist. Dies würde ich mit den Empfehlungen der WHO untermauern, da denk ich schon, dass die das besser wissen.
Es sind einfach veraltete Tipps, wenn sie die Realität nicht annehmen kann dann ist das ihr Problem, aber zum Glück nicht deins. Mache deine Haltung klar! Es wird mit zunehmendem Alter deines Kindes nämlich nicht einfacher. Thema Helme, Reboarder, Schuhe blablabla hat euch nicht geschadet, das Übliche. Sag es immer wieder. Schreien lassen SCHADET. Selbst der, der das Buch damals schrieb distanziert sich davon mittlerweile. Kinder dürfen per Gesetz keiner Gewalt ausgesetzt werden, weder psychisch noch physisch. Schreien lassen ist psychische Gewalt Punkt. Gib ihr Nora Imlau und Jesper Juul zu lesen. Das ist aktuelle Wissenschaft zur Baby- und Kleinkindentwicklung. Und bitte, JA tritt deiner Mutter zur Not auf die Füße, für dein Kind..es ist deine Pflicht und Verantwortung für das Kind zu sorgen, und nicht deine Mutter zufrieden zu stellen.
Wasser lebensgefährlich für Säuglinge?!
Ja genau, Stichwort Wasservergiftung. Du kannst das gerne selbst nachlesen bevor du die Hände an die Stirn klatschst.
Von meiner Mama kenne ich diese Kommentare nicht. Sie war wahrscheinlich für damalige Zeiten zumindest im Babyalter schon bedürfnisorientierter. Ich wurde im Tragetuch getragen und lange gestillt, im Bett meiner Eltern bin ich mit 12 Jahren etwa ausgezogen 😁
Trotzdem sehe ich natürlich manche Sachen anders als meine Mama. Da kommen auch mal kritische Kommentare, aber die sind eigentlich weniger geworden, weil ich darauf nicht eingehe oder ihr meinen Standpunkt erkläre.
Von meiner Oma kenne ich diese Sprüche auch. Haferbrei mit 8 Wochen, abgestellt in Stubenwagen und Laufgitter, aufpassen lassen durch ältere Geschwister usw. Ich lasse das relativ unkommentiert oder sage einfach nur, dass ich es eben anders mache. Was soll ich meine Oma mit 80 Jahren auch noch bekehren. Damals waren es andere Zeiten und sie möchte sicherlich nicht hören, dass ich ihre Art zu handeln als falsch empfinde. Es bringt ihr ja auch nichts mehr außer eventuell ein schlechtes Gewissen. Aber dazu ist meine Oma zu sehr von ihren Handlungsweisen überzeugt 😅 mein Mann muss auch immer lachen, wenn sie sich die Bestätigung und Befürwortung der Handlung bei meinem Opa holt 😁 ich bin gespannt, wie es mal für uns ist, wenn mein Mann und ich alt sind 😂
Meine Oma erzählt mir bei jedem Treffen die gleichen Geschichten. Sie freut sich wahrscheinlich, dass sie ihre Erinnerung nochmal aufleben lassen kann oder mich an ihrer „Erfahrung“ teilhaben lässt. Ich nicke meistens nur dazu und denke mir meinen Teil (auch wenn mich die Kommentare nerven) 😁
Hier genauso.
Ich (30) dachte mir: „mein Kind ist gerade erst geboren und ich muss mir jetzt schon so viel Sch… anhören, mich rechtfertigen und ständig erzählen ob das Kind heute gepupst hat?“ Nein. Ich habe entschieden, dass das nicht meine Zukunft ist. Ich dachte, wenn ich nicht von Anfang an klar bin, werde ich überrollt. Auch von meiner Schwiegerfamilie.
Ich habe mir z.B. auch schon in der Schwangerschaft einen Vortrag über Süßigkeiten anhören müssen, obwohl ICH das Thema NIE angesprochen hatte. Meine Mutter hat über Suppe in der Flasche gesprochen, dass Babys jeden Tag gebadet werden müssen, dass stillen über 1 Jahr ekelhaft ist…
Wegen solchen Situationen habe ich schon in der Schwangerschaft eine Art ‚Abneigung‘ entwickelt. Denn ich hatte Angst, dass die sich gar nicht mehr unter Kontrolle haben, wenn das Kind erst mal da ist.
Es folgten Diskussionen, Streit, ….und ich distanziere mich. Ich habe mir gedacht, dass ich die Kraft und meine Nerven für die Schwangerschaft, das Wochenbett und mein Kind brauche. Aber ich mich nicht noch um Erwachsene kümmern kann. Ich war an einem gewissen Punkt nur noch egoistisch.
Meine Eltern dachten halt, dass sie das Baby an sich reißen können, ihre Rolle ausleben können wie sie alleine es wollen. Es prallten komplett gegensätzliche Erwartungen, Vorstellungen und Wünsche aufeinander.
Ich will nicht über Brei diskutieren und mein Baby mit 2 Monaten abgeben. Nun sind sie beleidigt. Ich bin halt nicht „SO“.
Auf Dauer hat nur Distanz geholfen. Leider. Das Verhältnis ist jetzt kühler, aber die Fronten sind geklärt.
Ich frage mich echt was mit manchen Frauen meiner Generation schief läuft. Ihr jungen Frauen macht sehr viel richtiger als wir.. Sehe ich auch bei meinem enkel grad..
Langes stillen, beikost wird langsam vorgestellt, natürlich selbst gekocht.
Hut ab!
Warum man da mit Kritik daher kommt ist mir rätselhaft und wenn ich 100 werde kann ich es nicht verstehen.
Deine Mutter ist sicher 60 er jahrgang, du vlt Kind der 90er, aber auch da galt stillen schon so lange als möglich und beikost erst ab dem 5.monat.. Daher verstehe ich ihre Ansicht nicht bzw würde das eher der Meinung von 1960 und früher zuordnen.
Kauf ihr ein modernes Baby Buch sie möge sich schlau machen.
Lg
Das sehe ich genauso...Was sind denn das für Mütter bzw Omas? Sowas kenne ich absolut nicht von meiner Zeit als junge Mutter (Sohn Jahrgang 1995). Alle meine Freundinnen und Bekannte haben damals versucht, so lange wie möglich zu stillen und waren sehr unglücklich, wenn es nicht geklappt hat. Die Papas brachten sich selbstverständlich auch ein, wickelte etc. Auch hat mein Sohn (wie viele andere damals) auch lange in unserem Bett geschlafen, bis er mit 4 bereit war, in sein eigenes Bett umzuziehen. Und da war ich keine Exotin, die das praktiziert hat! Wir haben uns wirklich überwiegend nach den Bedürfnissen unseres Kindes gerichtet.
Ich denke, es ist wie überall: es gibt und gab schon damals wie heute unterschiedliche Einstellungen und Sichtweisen!
Liebe Grüße