Vor ab, es ist mir sehr unangenehm danach zu fragen!
Mein Mann und ich haben uns vor ein paar Wochen sehr doll gestritten, sodass es kam, dass er mich schuckte aus seiner Wut heraus. Ich war so unter Schock deswegen und rief die Polizei. Jugendamt wird bei solchen Vorfällen auch natürlich darüber informiert. Ich hatte dort einen Besuch und da ich mich zu dem Zeitpunkt getrennt hatte und mit unserem Kind ausziehen wollte, meinte die Dame vom Jugendamt, es wären keine weiteren Schritte nötig.
Nun haben mein Mann und ich uns allerdings ausgesprochen, da sowas vorher noch nie kam von ihm. Wir werden eine Therapie machen und das Problem gemeinsam lösen. Ich habe ihm also verziehen.
Nun habe ich allerdings Angst, was von Seite des Jugendamtes aus passieren könnte. Ob sie uns unser Kind nehmen würden oder sonstiges?
Unserem Kind würde mein Mann nie auch nur ein Haar krümmen, ihr geht es wirklich blendend bei uns und wir machen alles, dass es ihm gut geht.
Was könnte passieren? Hat jemand ähnliche Erfahrungen ?
„Handgreiflichkeiten“ und Kinder
Hallo
nein deswegen kommt kein Kind in Obhut, aber es kann sein das ihr eine Familienhilfe bekommt. Sie werden ihn auch falls es das bei euch gibt Programm anbieten wo er lernt mit seiner Wut umzugehen
Hallo
Da es ein einmaliger Vorfall war und Ihr eine Therapie machen wollt sehe ich eigentlich keine akute Kindeswohlgefährdung die so ein Durchgreifen seitens des Jugendamtes erfordert… Ich würde mich also nicht verrückt machen
LG :)
Wie soll das Jugendamt das erfahren ? Denke nicht dass die euch nochmal kontrollieren werden, außer du rufst nochmal die Polizei.
Ich habe bei dem Gespräch erwähnt, dass ich ausziehen werde. Sie wollte eine Bestätigung von den neuen Vermietern. Und sie sagte, dass in solchen Situationen, werden eigentlich Teams zusammen gerufen und es wird beraten.
Noch nie davon gehört.
>>>Mein Mann und ich haben uns vor ein paar Wochen sehr doll gestritten, sodass es kam, dass er mich schuckte aus seiner Wut heraus<<<
>>>Ich habe bei dem Gespräch erwähnt, dass ich ausziehen werde. Sie wollte eine Bestätigung von den neuen Vermietern. Und sie sagte, dass in solchen Situationen, werden eigentlich Teams zusammen gerufen und es wird beraten. <<<
Ich glaube dir deine Geschichte nciht. Ich arbeite im JA. Und wenn es in einer Familie zu einem Vorfall kommt, das irgendwer irgendwem "schuckt", dann wird ein Beratungsangebot rausgeschickt und die Eltern können sich freiwillig melden.
Wenn ein Gespräch seitens des JA anberaumt wird, dann stand da mehr in der Meldung der Polizei.
Wenn das JA Bestätigungen einholt, dann ist da wesentlich mehr vorgefallen und die Familie konnte auch im Gespräch nicht überzeugen, dass sie die Lage im Griff haben....
Ich sehe das ähnlich. Es wäre schon eher ungewöhnlich, wenn wegen eines einmaligen - ohne es herunter spielen zu wollen - Schubsens direkt eine Vermieterbescheinigung verlangt und ein Kinderschutzteam anberaumt wird. Andererseits arbeiten die Jugendämter in Deutschland natürlich doch auch deutlich unterschiedlich. Wenn es tatsächlich nur diesen einen Vorfall gab, würde ich offensiv mit dem Jugendamt ins Gespräch gehen, eure Überlegungen schildern, um regelmäßige Gespräche zum aktuellen Stand bitten und dann hoffen, dass es tatsächlich ein einmaliger Vorfall war und ihr das hinbekommt. Sollte es kein einmaliger Vorfall oder doch wesentlich heftiger gewesen sein als du hier schilderst, überlege dir bitte genau, ob und wenn ja, wann und unter welchen Bedingungen du mit deinem Mann zusammen bleibst. Ich habe zwei gewaltvolle Auseinandersetzungen meiner Eltern mitbekommen, ich werde sie niemals vergessen, obgleich ich sie nicht mal richtig gesehen, sondern 'nur' gehört habe und sie 30 Jahre her sind.
Jein, es gibt Gemeinden/Landkreise, da wird eine Fallkonferenz durchgeführt, auch bei Erstfällen. Diese haben aber auch äußerst gute Ressourcen.
Für alle nicht Süddeutschen:
Schuckte gibt's nicht, sie meint SCHUBSTE
Und du glaubst nun wirklich, dass die "nicht Süddeutschen" das allesamt nicht verstanden haben und sich nicht getraut haben, nachzufragen und deine Erklärung sie aus ihrer Unwissenheit rettet? Ernsthaft?
Ich bin mir relativ sicher, JEDER hier wusste, worum es geht, auch wenn das Wort korrekterweilse selbstverständlich schubsen und nicht schucken heißt.
:)
Nein das glaube ich nicht.
Man versteht es im Kontext.
Es ist nur einfach schrecklich, dass manche sich nicht einmal in schriftlicher Form dialektfrei ausdrücken können.
Beim sprechen darf man ja sehr gerne hören woher jemand kommt, aber beim schreiben doch bitte nicht unbedingt, da jann nan doch das richtige Wort nutzen.
Es gab hier schon Texte wo wirklich rein regionale Wörter vorhanden waren, und Leute echt nachfragen mussten.
Nicht jeder weiß nun mal, was schucken, dabben, pfezen oder gilfen bedeutet. Jeder der diese Worte umgangssprachlich nutzt, müsste doch aber wissen wie er die in hochdeutsch ausdrückt.
Auch Füllworter die regional in anderem Kontext genutzt werden als im Hochdeutschen, sind mitunter kritisch.
Diese Dialekt Worte/Ausdrucksweisen erschweren dann das Lesen, und somit auch das Antworten.
Und Antworten sind ja das, was die TEs hier erhalten möchten.
Übrigens verhält es sich ebenso mit Texten mit komplett fehlenden Satzzeichen. Da wird hier auch regelmäßig darauf hingewiesen dass Texte ohne Satzzeichen kaum lesbar sind.
Ich hoffe das ist für dich jetzt Erläuterung genug, ansonsten müsstest du einen separaten Thread dazu eröffnen, dass hier der Ursprungsthread der TE nicht gesprengt wird.
Ich wäre ehrlich und offen zum Jugendamt. Da wird nicht direkt ein Kind „weg genommen“, aber sie haben (zum Glück!) ein Auge drauf.
Ob dein Mann wirklich auch eurem Kind nie ein Haar krümmen würde, weißt du nicht. Bis vor kurzem dachtest du ja auch, dass er dir nie ein Haar krümmen würde, oder?
Es ist gut, dass er einsichtig ist, nicht dir dafür die Schuld gibt (à la „du hast mich dazu gebracht!“) und nun eine Therapie machen möchte.
Diese allerletzte Chance würde ich wohl auch einräumen. Würde er aber nur ein einziges Mal noch mal die Hand ergeben, wäre ich sofort weg! Mein Kind würde (bis er in Therapie ist und das länger) nicht mehr mit ihm alleine bleiben.
Ich wünsche euch alles Gute!
es reicht doch fürd Kind, wenn er sich dir gegenüber so verhält.
Die äusserste Grenze wurde überschritten, für mich wäre der erledigt
"es reicht doch fürs Kind, wenn er sich dir gegenüber so verhält."
Sehe ich auch so. Und auch schon sehr, sehr JUNGE Kinder wie das der Fragestellerin*Themeneröffnerin bekommen schon sehr viel mit. Die haben sehr feine Antennen und diese sollte man nicht unterschätzen. Und so etwas ist für (das) Kind*er nun mal überhaupt nicht gut.
"Die äußerste Grenze wurde überschritten, für mich wäre der erledigt."
Für mich auch. Und so ähnlich habe ich das ja auch schon geschrieben.
Ich doch auch nochmal, obwohl ja schon sehr viel zu Deiner*Eurer Situation geschrieben wurde: Ich habe damit zwar keine Erfahrung*en, aber ich glaube ebenfalls nicht, dass das gleich Eure Tochter vom Jugendamt in Obhut genommen wird. Denn Ihr misshandelt sie ja schließlich nicht und sie hat es gut bei Euch. Das einzig Blöde an der ganzen Sache war*ist Euer physisches Scharmützel. Und ganz ehrlich?! Eben deswegen würde ich doch über eine Trennung nachdenken... Denn einmal ist schließlich einmal und nicht keinmal - und ich hätte da schon irgendwie Bedenken, dass das erneut vorkommen könnte. Denn das war und ist ja des öfteren schon der Fall. Möchte auch nicht pessimistisch sein, sondern ich bin lediglich realistisch. Ist halt meine Meinung, aber Du kannst es natürlich trotzdem so machen, wie Du möchtest. Denn schlussendlich zählt ja das, was Du für richtig hältst.
Niemand nimmt ein Kind aus der Familie nach einem einmaligen Vorfall. Das ist ein Ammenmärchen. Ich weiß, ich werde gleich gesteinigt von Leuten, die es besser wissen von einem Fall der Cousine der Nachbarin der Großmutter oder so.
Fakt ist, dass häusliche Gewalt immer eine Form von Kindeswohlgefährdung ist und das Jugendamt als originär zuständige Behörde in Kenntnis gesetzt wird. Sofern Hilfe benötigt wird, wird diese im Gespräch eruiert, angeboten und koordiniert. Nicht mehr und nicht weniger.
Woher ich das weiß? Das ist mein Beruf.
Vielen Dank, für deine Antwort.
Hättest du Tipps wie ich mich am besten verhalten kann?
Hallo, sorry, dass ich erst jetzt wieder Zeit habe zu antworten. Ich würde kooperativ und offen sein. Das Jugendamt ist eine Institution, die Eltern und ihren Kindern helfen will, Hilfe anbieten will. Es geht um das Kindeswohl und Kinder sind am besten, und das weiß natürlich auch das JA, bei ihren Eltern aufgehoben. Nimm Angebote an, wenn du meinst, es könnte dir helfen, dich unterstützen. Ein guter Anfang ist schon mal, wenn man seine Perspektive wechselt und das Jugendamt nicht verteufelt und Angst davor hat, sondern einfach als das ansieht, was es ist: eine Behörde, die für das Wohlergehen der Kinder zuständig ist.