Wieso Kinderwunsch obwohl überfordert - eure Meinungen?

Hey :)

Ich bin seit kurzem hier im Forum unterwegs und mir ist etwas aufgefallen: Manche Mitglieder haben einen Kinderwunsch, obwohl sie bereits auf dem Zahnfleisch gehen.
Ich kenne auch im Bekanntenkreis Familien, die mit ihren 2 oder 3 Kindern nicht zurecht kommen. Entweder ist nicht genug Geld da, die Wohnung viel zu klein oder die Eltern sind komplett mit der Erziehung überfordert.
Ich verstehe natürlich vollkommen, dass nicht jeder Millionen auf dem Konto haben kann und 200 qm mit Garten. Aber es muss doch nun wirklich nicht sein ein 3. Kind zu bekommen, wenn man in einer 2 Zimmer Wohnung lebt und an allen Ecken und Enden sparen muss. -> Nur meine Meinung. Man sollte doch den Kindern etwas bieten wollen. Ich bin in einem Haushalt mit relativ wenig Geld aufgewachsen. Meine Eltern mussten immer sparen, aber ich hatte alles was man zum Leben braucht. Habe aber oft die Geldsorgen meiner Eltern mitbekommen.
Auch verstehe ich nicht wieso Eltern so versessen sind ihrem Kind ein Geschwisterchen "schenken" zu wollen. Was ist denn so schlimmes daran, wenn man keine Geschwister hat? Ich kenne so viele Menschen, die überhaupt nicht mit ihren Geschwistern zurecht kommen. (Und natürlich auch welche, die ein Herz und eine Seele sind.)
Ich finde auch, dass manche Menschen immer ganz laut schreien, dass Kinder das schönste auf der Welt sind und dann eben diese Kinder für all ihren Stress verantwortlich machen. Ich weiß, dass das Elternsein nicht immer wunderschön und spaßig ist. Stress und schlechte Tage gehören selbstverständlich dazu. Mir geht es darum zu verstehen, wieso man zum bereits vorhandenen Stress noch ein zweites oder drittes Kind on top drauf setzt.

Kurz zu mir: Ich habe ein Baby und weiß wie teuer, anstrengend aber auch total niedlich Kinder sein können. Und nein, ich möchte (aktuell) kein zweites Kind haben. #huepf

Ich freue mich über eure Meinungen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Rational spricht doch auch schon das meiste gegen ein erstes Kind, oder? Kostet jede Menge Zeit und Geld. Und der Wunsch ist dann da auch stärker.

Ich glaube, die Entscheidung für ein weiteres Kind ist immer ein Kompromiss aus dem Wunsch, den man halt einfach noch verspürt und dem rationalen. Ja, ich finde auch, dass es da Grenzen geben sollte, aber wo genau die verlaufen, ist halt bei jedem anders und von Außen auch nicht so klar ersichtlich.

Manche finden 20 zu jung, andere 35 zu alt, manche finden Zimmer teilen bei Geschwistern gut, andere furchtbar, manche wollen mit Kindern in den Urlaub fliegen, andere finden zelten am Baggersee pädagogisch viel wertvoller und gebrauchte Kleidung nachhaltiger. Manche haben den Anspruch, jedem Kind einen Auslandsaufenthalt im Studium zu finanzieren, andere finden es besser, wenn Kinder selbständig werden und selbst arbeiten und klar kommen.

Wo genau da die richtige Grenze verläuft, weiß doch keiner.

Und wer weiß, vielleicht wünschst du dir nächstes Jahr doch noch ein Kind. Vielleicht auch nicht.

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Die Antwort find ich super und auf den Punkt

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Deine Antwort ist sehr gut, ich bin auch der Meinung. #pro

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Ist doch ganz einfach; ein Kinderwunsch ist eine emotionale Angelegenheit, die man mit Rationalität nicht wegbekommt.

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Einen Kinderwunsch zu haben heisst aber nicht zwingend ein weiteres Kind zu bekommen. Ich habe zwei Kinder. Manchmal sagt mir mein Gefühl: ohhh wäre so schön ein weiteres Kind 🥰 dann überlege ich aber rational und sage mir dann: nein gehts noch. 😀

Ich finde man sollte schlussendlich schon rational darüber denken. Vor allem dann wenn mein eigentlich keine Kapazität für weitere Kinder hat.

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"Einen Kinderwunsch zu haben heisst aber nicht zwingend ein weiteres Kind zu bekommen"
Ich kann nicht nachvollziehen warum ich so eine Antwort krieg, hab doch nirgendwo das Gegenteil behauptet. Oder war das allgemein auf den Eingangspost bezogen?

Und ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber manchmal das Gefühl zu haben, dass ein weiteres Kind ganz schön wäre, ist doch überhaupt nicht vergleichbar mit einem richtigen Kinderwunsch. Der kann einen nämlich echt verrückt machen.

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Verstehe ich auch nicht, ist aber deren Bier.
Wünsche kann man ja haben, aber man sollte diese rational betrachten bevor man sie sich erfüllt.
Aber mann muss Menschen nicht immer verstehen.

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Wie äußern sich denn Familien für dich die mit ihren Kids überfordert sind?

Oft bekommt man doch nur einen kleinen Moment mit, der an einem anderen Tag wieder ganz anders aussehen kann.

An manchen Tagen sind wir müde von der Arbeit, schlaflose Nächte vom zahnendem baby, Hund hat Durchfall, kleinKind genau indem moment einen Wutausbruch weil es Schuhe anziehen muss. Da siehst du uns und denkst um himmelswillen und die wollen noch ein 3 kind.

Evtl könntest du uns aber auch 15min später antreffen freudig beim Eis essen, kinder spielen zusammen, ein Elternteil schmeißt dem hund Stöckchen und wir sehen wie die perfekte insta familie aus

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Wir haben in der Nachbarschaft eine Familie die ihr 6 Kind bekommen hat. Aktuell haben sie 3 Kinderzimmer. Sie nennt sich "die Mutter der Mütter"
Zwei Kids sind im Schlafzimmer dabei (baby und 4j.)
Müssen die wissen ,anscheinend ist es perfekt so für die

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Hi,
diese Erfahrung hab ich auch oft gemacht.
Meine Erfahrung dazu ist auch noch, dass je kürzer der Abstand ist, desto mehr wird sich von den Eltern beklagt.
Würde hier bei Urbia natürlich kaum eine zugeben, aber in meiner Lebensrealität ist es so.
Ich denke beim Thema Kinderwunsch zeigt sich ganz stark, dass es Kopf- und Herzmenschen gibt.
Ich wünsche mir such sehr, dass wir in ein paar Jahren noch ein 3. Kind bekommen.
Es treibt mir echt die Tränen in die Augen, dass mein kleiner Sohn jetzt unser letztes Kind sein wird.
Aber:
Ich bin eben ein Kopfmensch. Wir haben nur zwei Kinderzimmer, zwei Autos die für 4 Personen groß genug sind, aber such nicht zu riesig, das Geld reicht, damit wir gut, aber nicht übertrieben leben können und unsere Zeit reicht, sodass jedes Kind auch mal etwas Aufmerksamkeit und Exklusivzeit bekommen kann und und und.
Deshalb wird es kein 3. Kind geben, auch wenn mein Herz laut brüllt, dass es es Sehnsucht hat, diesen Zauber des Anfangs nochmal zu erleben und alles was dazu gehört.
Jeder muss es so machen, wie er oder sie es für richtig hält.
Das man selbst ein anderes Konzept hat ist vollkommen ok

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Beim zweiten ist es der gesellschaftliche Druck oder Gruppenzwang, weil man eben 2 Kinder hat, erst dann richtig Familie ist und weil die anderen um einen rum alle 2 haben oder planen. Das ist in den Köpfen verankert, dass man nicht schon mit einem Kind die Familienplanung abschließen darf, eben auch aus Angst wegen der Einzelkindklischees. Ich für meinen Teil bin froh, dass meine Eltern da schlauer waren und sich nicht haben beeinflussen lassen, nur geschaut haben, was sie selbst wollen und für uns passt. Die sagen immer, sie waren mit mir sowohl glücklich als auch ausgelastet, also bin ich ihr einziges Kind geblieben und fand es toll, wollte nie Geschwister. Find es auch schrecklich, wie viele sich ein zweites Kind abringen, nur damit das Kind ein Geschwisterchen hat, dafür aber dauergenervte Eltern. Gerade für Mütter ist es wohl hart mit 2 kleinen Kindern und Beruf.

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Genau so ist es. Leider...

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Hallo,

also, ich sehe bei meiner Freundin, sie hat 5 Kinder und erst seit sie 5 Kinder hat geht es ihr richtig gut dank ordentlicher sozialleistungen (kein hartz vier sondern wohngeld und kinderzuschlag). Ihre Kinder haben alles, was meine Kinder auch haben.

Sie ist Mutter mit leib und seele und da es denen so gut geht- denkt sie auch über weitere kinder nach.

Soviel zum thema "kinder kosten viel geld".


lg

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Naja, wenn das der Anspruch an sich selbst ist, in einer von der Allgemeinheit bezahlten Wohnung zu leben und sich nicht selbst versorgen zu können… finde ich persönlich daneben.

@TE ich bin da bei dir, ich verstehe Kinderwunsch sehr gut, ich habe sehr lange auf mein Baby warten müssen (lange falscher Mann etc) und könnte jetzt wo ich sie habe nicht glücklicher sein. Ich möchte auch gern noch ein zweites, aber nicht sofort und auch nur, wenn alles so gut bleibt wie bisher.

Wir haben beide Jobs, Auto, ein großes Haus und leben wirklich gut.
Ich möchte meinen Kindern definitiv was bieten und nicht jeden Euro umdrehen müssen und jeden Wunsch abschlagen, weil ich es mir nicht leisten kann.
Da tickt jeder anders, aber mit Kindern kommt auch Verantwortung. Und das beinhaltet für mich ein gutes Leben ohne ständige materielle Sorgen und Platzmangel (kann sich natürlich alles ändern, aber es sollten bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllt sein)

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Für mich war klar: solange ich es ALLEINE schaffe, finanziell und von der Betreuung her, kann ich auch ein weiteres Kind bekommen. Mit "alleine" meine ich sowohl ohne stattliche Zuschüsse als auch ohne Partner oder sonstige Familienangehörigen. Niemals würde ich das Wohlergehen meiner Kinder von irgendjemandem abhängig machen wollen. Gut, ich selber darf natürlich nicht ausfallen #zitter Aber das gilt wahrscheinlich für alle Eltern irgendwie.