Mein Mann und ich (30) sind seit 13 Jahren zusammen. Das mir der Zeit Gewohnheit rein kommt ist klar und auch das Eltern-sein verändert eine Beziehung natürlich auch.
In letzter Zeit habe ich aber stark das Gefühl, dass der Alltag uns sehr bestimmt.
Es ist zwar schön, dass es diese Normalität gibt, dieses "beim anderen zu Hause sein", aber gleichzeitig ist es häufig auch einfach langweilig. Er macht selten Vorschläge etwas zu unternehmen. Unsere Gespräche können zwar tiefgründig sein, oft sind die Themen hier aber auch Job oder Kind.
Früher hat er sich sehr um mich "bemüht". Mir mit kleinen Gesten seine Liebe gezeigt. Wenn es mir Mal nicht so gut ging (gesundheitlich) gar er sich zb. Sehr um mich gekümmert, liebevoll umsorgt. Jetzt macht er "das nötigste"
Ich glaube meinerseits ist es ähnlich. Wir nehmen uns als viel zu selbstverständlich wahr, weil wir es kaum noch ohne den anderen kennen.
Klar ist das nach längerer Zeit auch irgendwie normal, aber ich finde eine Partnerschaft darf auch aufregender bleiben. Das meine ich nicht im sexuellen Sinne.
Kennt ihr das auch ? Wie geht ihr damit um ?
13 Jahre: "Langeweile" in der Beziehung
Wir sind etwa 25 Jahre zusammen, haben drei Kinder, arbeiten seit wenigen Jahren zusammen (selbständig)…Hund, Katzen, großes Haus.
Langweilig war es noch nie. Jede Zeit war neu herausfordernd. Jede Zeit ergab neue Gespräche. Jede Zeit ergab neue Interessen und Ziele.
Wir machen viel zusammen. Das war uns schon immer wichtig, wurde aber wichtiger als die Kinder kamen (das man nicht nur Eltern wird), und als wir uns selbständig machten nochmal. Ich hatte Angst, dass wir uns aus den Augen verlieren könnten, oder selbstverständlich sehen könnten. Seitdem führen wir einen Datekalender. Anfangs bezog der sich der Kinder wegen auf zu Hause. Die werden nun größer und so unternehmen wir auch häufig was zu zweit.
Man muss dran arbeiten, an einer Beziehung. Also auch selber aktiv sein.
Wir sind seit 31 Jahren verheiratet, aber Langeweile / Eintönigkeit empfanden wir noch nie.
Da wir beide beruflich viel unterwegs sind, gibt es Zeiten, in denen wir nicht so viel Zeit miteinander die Woche über haben.
Deshalb genießen wir die Wochenenden ganz besonders. Wir gehen gern wandern, schwimmen, ab und zu in Konzerte (Gospel / Klassik). Und wir lieben es, gemeinsam zu Hause zu kochen.
Und wir planen ab und zu ein verlängertes Wochenende, an denen wir verreisen. Das muss gar nicht weit weg und auch nicht teuer sein. Einfach miteinander eine kleine Auszeit haben - das ist genial.
Und ab und zu Freunde besuchen oder Freunde zu uns einladen - auch das genießen wir sehr. Gerne auch so wie am vergangenen Sonntag z. B.: Da haben wir uns zu Mittag mit Freunden in einer Pizzeria zum Essen verabredet.
Gute Gespräche entstehen auf diese Weise immer in solch tiefenentspannten Zeiten. Der Austausch miteinander ist für uns selbst nach 31 Jahren immer wieder faszinierend und auch öfters überraschend. Wir lernen uns immer mehr und immer besser kennen 😊
Hallo!
Ich finde echt faszinierend, dass hier so viele schreiben, dass sie das was du schreibst nicht kennen. Mein Mann und ich sind auch seit 13 Jahren verheiratet und leider kenne ich das zu gut, was du beschreibst. Mir ist es bewusst und ich leide darunter, meinem Mann scheint es nicht so viel auszumachen. Für meinen Geschmack ist er einfach zu passiv und überlässt vieles mir.
Ich achte aber schon sehr drauf, dass wir immer wieder zu zweit etwas unternehmen. Kino, Theater, essen gehen, Therme. Am Wochenende nehmen wir uns immer Zeit für uns zwei. Wir machen eine Flasche Wein auf und sitzen lange am Tisch und unterhalten uns. Bei uns ist es sicher, nicht so eintönig wie in vielen anderen Ehen, aber ich kenne es einfach anders und möchte nicht so wie meine Eltern enden, die sich seit vielen Jahren nichts mehr zu sagen haben.
Was ich empfehlen kann, ist das Buch "Das weißt du sicher noch nicht über mich! 365 aufregende Fragen für eure Beziehung." Dabei entstehen gute Gespräche.
Wir haben übrigens zwei Kinder fast 11 und 9 Jahre alt.
Ich wünsche dir alles Gute!
LG
"Ich finde echt faszinierend, dass hier so viele schreiben, dass sie das was du schreibst nicht kennen."
Anekdotische Evidenz plus Mensch auf bestimmte Fragestellungen antworten bestimmte, aber unterschiedliche Personengruppen, deshalb könnte man manchmal auch den Eindruck bekommen, die Community bestünde lediglich aus Biofleisch essenden Großverdiener(-gattinnen) mit 250qm EFH. Oder anders: Man ist lieber die Zehnte im Thread, bei der die Leidenschaft auch nach 20 Jahren noch durch Betten, Sofas, Autos, Aufzüge etc. tobt als eine der wenigen, die zugibt, dass Dem nicht so ist.