Hallo!
Mein Sohn ist 9 Jahre alt und vom Wesen her das komplette Gegenteil von mir.
Ich bin ruhig, brauche nicht ständig andere Leute um mich, mag nicht streiten, bin recht umgänglich und ich kann zwar schimpfen, bin aber grundsätzlich ein fröhlicher Mensch.
Mein Zwerg ist laut, nur an Motzen, ständig schlecht gelaunt, will nur mit dem Kopf durch die Wand, redet ständig dagegen.
Nein,es ist nicht die Pubertät, das ist schon seit Jahren so. Es wird aber immer ausgeprägter...
Wir sind irgendwie nur noch am Streiten, ich muss ständig schimpfen und bremsen. SO macht das Familienleben echt keinen Spaß. 😮💨
Ich hab mal den Spruch gelesen, "nur weil man sie geboren hat, muss man sie nicht mögen". Ist zwar ziemlich hart, aber momentan verstehe ich den Satz...
Ich liebe mein Kind, aber abends bin ich froh, wenn er im Bett ist... Auf Ausflüge und Co. hab ich zZ keine Lust. Es gibt nur Diskussionen...
Kennt das jemand?
Bin ich nicht ganz normal?!
P.S: ich sage meinem Kind ,daß ich ihn liebe - nur sein Verhalten gefällt mir nicht.
LG!
Charaktere passen nicht zusammen...
Hallo Gegenteil,
das stelle ich mir echt schwer vor. Ich bin auch jemand, dem viele Menschen schnell zu viel werden und verstehe dich.
Ihr habt unterschiedliche Bedürfnisse. Dabei ist dein Bedürfnis nach Ruhe gleichwertig wie seines nach Action anzusehen. Kannst du in einer harmonischen Situation vielleicht mit ihm darüber sprechen? "Hör zu, mein Kind. Ich liebe dich wirklich sehr, aber manche Sachen stressen mich einfach. Magst du mir erzählen, was dich so unzufrieden macht? Verstehst du, das Menschen verschieden sind, und jeder etwas anderes braucht, um sich gut zu fühlen?"
Wie lange geht diese Phase denn bereits? Ist dein Sohn gewohnt, dass du für ihn über deine Bedürfnisse gehst? Gibt es einen präsenten Vater? Wenn ja, wie ist dort das Verhältnis? Wie läuft es in der Schule? Hat dein Kind Freunde und Hobbies?
Viele Grüße,
Lexi
Hallo und danke für deine Antwort!
Mein Mann ist im Rahmen der Möglichkeiten präsent. Aber auch er kommt mit unserem Jungen an seine Grenzen. Beim Papa hat er noch ein bisschen mehr Respekt (blödes Wort, aber auf Papa hört er noch eher, wie auf mich). Bei mir macht er, was er will. Oder versucht es zumindest.
Wir haben feste Regeln, aber nicht zu viele und nicht überzogen.
Mein Zwerg hat genau einen Freund, mit dem es aber auch täglich kracht.
Hobby ist schwierig, da ja alles blöd ist... Aber 2 Termine hat er pro Woche.
In der Schule reißt sich mein Bub recht zusammen, eckt aber auch da gelegentlich an.
Ich habe schon mehrfach mit meinem Sohn geredet. Da gibt er sich auch verständig. Das hält aber leider nicht lange.
In seinen Augen darf er gaaar nichts, bekommt gaaar nichts, alle anderen Eltern sind nicht so streng und überhaupt tut er sich selber ganz schrecklich leid. (Wir reden von stundenlangem Tablett schauen, Süßigkeiten for free und Fernsehen bis die Kiste glüht. Dazu täglich neue Pokemon Karten und jedes Wochenende mind. ein Ausflug... - das ist laut meinem Sohn Standart bei anderen...🙄)
Es ist so anstrengend.
Hallo,
die Situation kommt mir in Teilen bekannt vor.
Wir haben zwei Kinder, unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Während der Große anscheinend das Naturell seiner Eltern geerbt hat (ruhig, genügsam), ist die Kleine der Burner.
Es ist sehr anstrengend, eben weil bei ihr gilt: Wenn dann mit dem Kopf durch die Wand, koste es was es wolle. Dennoch liebe ich sie genauso wie meinen angepassten Sohn. Sie ist eben ein eigenständiger Charakter, der nur schwerer im Alltag zu handeln ist, als der Große.
Hier helfen nur Konsequenzen durchziehen und vor allem Ruhe bewahren. Sobald ich emotional hochfahre oder genervt bin, ist an Entschärfung der Situation nicht zu denken. Dann wird es nur schlimmer.
Auch hier wird gern das und jenes eingefordert, jeder Nonsens muss gekauft werden, sonst kann man nicht überleben, megaseufz Bei uns hat da Taschengeld geholfen. Seit dem sind die Diskussionen zwar nicht weg, aber deutlich weniger.
Ausflüge plane ich, wie ich es schaffe. Manchmal brauche ich wirklich am Wochenende meine Ruhe, weil die Arbeitswoche heftig war. Dann versuche ich aber dennoch, dann ein ruhiges Alternativprogramm zu geben. Dann wird eben stundenlang das Gesellschaftsspiel gespielt, dass sie so gern mag. Oder im Garten gespielt. IUnd ja, auch ich bin abends oft froh, wenn endlich Ruhe einzieht und ich mich aufs Sofa werfen kann. Das können sicher ganz viele Eltern nachvollziehen und bedeutet nicht, dass man seine Kinder nicht liebt.
Es hat mich noch nie interessiert, was andere Familien wann wie und wo machen. Sie leben nicht mein Leben und ich nicht ihres. Das vermittle ich meinen Kindern auch so. Dabei rede ich es nicht schlecht oder rechtfertige mich, warum wir das nicht so machen. Einfach dazu stehen und das Gemotze aushalten und Alternativen anbieten
Wenn er überall aneckt, gib ihm zu Hause das Gefühl, dass er gut ist wie er ist. Und erfrage, was ihn stört, wenn er meckert, ohne Wertung, ganz sachlich. Irgendwann kann er es sicher benennen. Fällt einem ja manchmal echt schwer zu beschreiben, warum man gerade so mies drauf ist.
Alles Gute und LG
NoName2
Wie wäre es mal mit ner Erziehungsberatung oder Diagnostik bei ner KJP?
Ich finde den Satz den du da zitierst echt übel. Unser Kind hat ADHS und das was du beschreibt kann durchaus auch an einer neurodiversen Veranlagung liegen die behandelt werden müsste um dem Kind Mittel an die Hand zu geben besser zurecht zu kommen. und in meinen Augen ist das ein Freifahrtschein für Eltern nicht die Verantwortung zu übernehmen ob das Kind nicht eine Auffälligkeig hat oder man vor lauter Umgänglich sein die Erziehung vernachlässigt hat.
Also hör auf zu schwadronieren ob das jetzt ok ist sein Kind nervig zu finden sondern schau erst mal ob ihr nichts pathologisches übersehen und er Hilfe bräuchte
Hallo!
Laut SPZ liegt kein Adhs vor. Mehr wird nicht getestet.Da sich mein Sohn in der Schule sehr gut zusammen reißt bzw. anpasst, gibt es auch da keine Ideen.
Bei der Erziehungsberatung hieß es, "typisch Junge. Ist hald sehr willensstark. Klare Regeln und Grenzen, dann wird das schon"
So, und jetzt?
Was soll ich tun bzw. wo soll ich noch hin? Wenn wir nicht schon mehr Kinder groß bekommen hätten (also seine Geschwister, Sohn ist der Jüngste), würde ich echt an unserer Erziehungsfähigkeit zweifeln...
LG
Das SPZ ist für ADHS einfach der falsche Ansprechpartner und stellt da oft Fehldiagnosen, für derartige Tests sollte man zum Kinder- und Jugendpsychiater gehen. Und dann mit einer Psychologin betreut alles angehen, wir haben alle Vierteljahr ein Treffen mit einer Psychologin mit der wir alles besprechen was so problematisch ist. Lasst Euch nicht abwimmeln!
Liebe Grüße
Dorfkind
Was sind denn die Hauptstreitpunkte? Wo bremst du ihn aus? Wäre es da nicht mal möglich, ihn einfach mal machen zu lassen? Sprich mal die Süßigkeiten nicht zu begrenzen (mit etwas Glück überfuttert er sich dann und hat erstmal genug von ihnen) oder so. Lass ihn mal mit dem Kopf so richtig durch die Wand. Findet Kompromisse, klar er ist erst 9 aber ein bisschen Mitsprache schadet ja eigentlich nie.
Für mich klingt es fast so als wäre er nicht ausgelastet. Wie sieht es mit Sport aus, wird er richtig ausgepowert? Ansonsten könntest du dich an eine andere Erziehungsberatung wenden. Auch "typische Jungs" können gehändelt werden. (Bei welchen Stümpern warst du eigentlich? Man sollte meinen mehr als alte Rollenklischees und "mehr Regeln" sollte man schon bekommen).
Hallo!
Wir waren im zuständigen SPZ. Mit 6 Monaten Wartezeit.
Mein Sohnemann ist viel draußen - Trampolin, Hütten bauen, Bauernhof. Wir wohnen auf dem Land.
Ich muss ihn bremsen, was Essen und Medien betrifft. Wir haben es schon 2x versucht, ohne einzugreifen. Aber auf abendliches 🤮 putzen da überfressen hab ich echt keine Lust mehr.. Er stopft,was rein geht. Und ganz ehrlich, 3 Eis an Tag sind auch im Sommer too much. Da gibt es keinen Lerneffekt...
Liebe Grüße!
Das klingt aber wirklich nach ner Störung und nicht mehr normalem Verhalten, wie gesagt, KJP ist da die einzig wahre Anlaufstelle.