Aus gegebenem Anlass muss ich mal fragen wie andere das sehen..ich bin mir in diesem Punkt nicht sicher ob es objektiv doof ist, oder ob ich da etwas von mit auf das Kind projiziere.
Also kurz vorab: in dem Moment indem mein Kind seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen deutlich machen kann, soll er diese auch wahren oder verteidigen dürfen. Also später wenn er jemanden nicht umarmen, küssen, etc..will, dann möchte ich ihn so stark machen, dass er das kommuniziert und seine eigenen Grenzen wahrt.
Mein kleiner fremdelt aber noch nicht und lässt sich eigentlich noch von jedem alles gefallen. Das heißt ich sehe es als meine Aufgabe an, seine (oder in dem Fall meine) Grenzen zu verteidigen.
Prinzipiell darf jeder aus der Familie den Kleinen halten/ tragen. Ggf. Altersentsprechend halt nur im Sitzen bei kleinen Kindern oder so. Manchmal bekommt er dann auch einen Kuss auf die Stirn verpasst. Das finde ich aber garnicht schlimm, weil meist nur einmalig.
Eine der Omas ist aber wahnsinnig distanzlos. Sie hängt dem kleinen immer wenn sie ihn sieht ca. 20cm vor dem Gesicht. Sie knutscht ihn ab (bisher Gott sei Dank noch nie auf den Mund) fummelt wirklich permanent an seinen Händen rum und neuerdings nimmt sie Finger und Zehen in den Mund, was ich ziemlich abstoßend finde weil der Kleine seine Finger auch selbst in den Mund nimmt. Ich habe ihn dann bisher immer aus der Situation genommen und bin "wickeln" bzw. Hände waschen gegangen. Verstärkt wird mein Ekel dadurch, dass betreffende Oma starke Raucherin ist (natürlich nie in Gegenwart des Kindes, dafür sorge ich rigoros) und ich es einfach auch ungesund finde. Wenn ich den kleinen auf dem Arm habe, gehe ich immer weiter zurück und versuche mit ihm auszuweichen. Sie rückt immer mehr nach. Wenn er irgendwo liegt, dann hängt sie über ihm drüber. Selbst wenn andere gerade mit ihm reden, drängt sie sich dazwischen. Mich macht das rasend.
Jetzt brauche ich mal andere Meinungen denn MEINE Grenzen überschreitet sie damit um längen (schon immer, aber das is tein anderes Thema) Aber um meine geht es in dem Fall nicht, weil mein Kind ist nicht mein Eigentum. Wenn er den Blick abwendet und es ihm sichtlich zu viel wird, dann sage ich auch, dass er jetzt eine Pause braucht. Aber meistens lacht er und es stört ihn noch nicht wirklich.
Ich möchte, dass mein Kind lernt seine eigenen Grenzen wahrzunehmen. Ich möchte ihm nicht meine aufdrücken. Ich befürchte aber, dass ich alleine durch das zurück weichen und mein Gefühl bei der Sache meine Grenzen auf ihn übertrage.
Woe seht ihr das? Normales Oma Verhalten oder soll ich das einschränken?
Und wenn einschränken, wie am besten? Wenn ich sage "ich finde es ekelig und grenzüberschreitend, wenn du mein Kind küsst", dann ist das ja auch schon verletzend. Das möchte ich auch vermeiden, denn verletzen möchte ich die Oma nicht.
Eigene Grenzen vs. Grenzen des Babys bei Familienmitgliedern
Was ist schon normal.
Zeige deinem Kind immer wieder diesen Stopp Zeichen. Wie alt ist dein Kind? Wenn jemand uns zu nahe kommt, dann gehe ich automatisch ein Schritt zurück und kommuniziere das. Ist mir nicht immer gelungen. Aber hinterher kommunizieren ist immer machbar.
Mein Kind ist zwei Jahre und schüttelt den Kopf und zeigt Stopp.
3 Monate, also definitiv noch zu klein um das selbst zu tun. Wenn er alt genug ist, werde ich ihm das natürlich zeigen.
Ich würde das Finger und Füsse in den Mund nehmen aus gesundheitlichen Gründen bremsen. Die Mundhöhle ist eine Bakterien- und Virenbrutstätte und die Mundflora eines Babies benötigt keine Keime Dritter.
Karies ist beispielsweise eine Infektionskrankheit und auch wir Eltern teilen kein Besteck usw mit den Kindern.
Sowas ist klar und sachlich korrekt zu erklären und eine vernünftige Grenze. Wohl keine Person kann abstreiten, dass es zum Besten des Kindes ist, hier seine körperlichen Grenzen zu wahren.
Die Nähe der Oma vor dem Gesicht kann dem Baby sogar angenehm sein, weil die Kleinen je nach Alter halt nur auf die Nähe scharf sehen. Vielleicht hilft das auch dir, als Argument, warum sie nah ran geht?
Mit der Entwicklung wird Baby das vielleicht selbst bremsen.
Unserer hat sich zuverlässig so weit weg wie möglich von der zu nahen Oma aufgehalten sobald er mobil war und da hab ich dann seine Grenzen gewahrt, indem ich verhindert habe, dass sie ihn verfolgt. Ganz ohne Konfrontation, wir sind einfach zusammen rumgewandert.
Ich finde du machst es toll
Bezüglich Karies hatte ich auch erst vor, kein Besteck zu teilen etc., aber dann hatte ich gelesen, dass alleine schon pusten (z.B. heißes Essen) Karies-Bakterien übertragen kann und dann war mir das echt zu doof 😅 macht ihr das dann auch nicht? Und meine Tochter möchte immer gerne ihr Eis mit meinem tauschen, sowas macht ihr dann ja auch gar nicht oder? Einfach aus Interesse
😉 Ist mir noch eingefallen: Was ist mit Krabbelgruppen oder ähnlichem? Babys nehmen ja alles mögliche immer in den Mund, hast du das die ganze Zeit verhindert?
Ich denke, man kann kein Kind effektiv vor Kariesbakterien schützen. Leider! Gerade Babys haben irgendwann ihre orale Phase und erkunden die Welt mit allen Sinnen. Ich würde darauf achten, dass sie sich keine Trinkflasche oder Besteck mit anderen teilen... aber das hat man nicht immer im Blick. Hat Kind 1 in der Schule eine Apfelschorle gekauft und teilt diese mit Kind 2 - kannst Du nichts machen.
Sie einbremsen kannst (und solltest) du ohne deine persönliche Befindlichkeit dazu mitzuteilen.
"Bitte nimm seine Hände und Füsse nicht in den Mund. Du überträgt so Karies und andere Bakterien auf ihn."
Wenn sie diskutiert die Zauberworte "Kinderarzt" oder "Hebamme" einstreuen.
Nicht mehr ganz der Stand der Dinge, aber dafür sollte es reichen.
Wenn dein Sohn ein bisschen ist wie meiner wirst du ggf schneller mehr tun müssen als jetzt. Meinem Sohn wurde die massive Stimmulation der Schwiegermutter mit 7/8 Monaten akut zu viel. Durchgebrüllte Nächte, noch mehr Speiattacken. Wir mussten sie förmlich von ihm runter ziehen oder ihm ging's mies die ganze Nacht.
"Das ist zu viel. Gib ihm eine Pause." hat bei uns nicht gewirkt. Hat mein Mann tagelang an sie hingeblubbert. Sei ganz präzise. "Setz dich bitte da drüben aufs Sofa und schau ihm eine Weile zu. Ich gebe ihn dir wenn's wieder geht."
Ganz klare Anweisung auf Abstand und auch den Hinweis dass du die Situation wieder auflöst. Und sofort zurück schicken wenn sie aufsteht.
Kurze Besuche. 1.5h. Entspannt das ganze auch. Oder geht spazieren. Am Kinderwagenlenker kann sie weniger Unruhr stiften. Ultimativ: Kind in Trage oder Tuch nehmen. Dann ist es weg.
Bei dir liest man dass es sich langsam anstaut. Lass es nicht überschwappen. Auch du hast ein Recht auf Grenzen. Wahre sie. Jetzt. Lieber das als dass es knallt. Du wirst im überlegen wie man sie einbremst schon wertend. Es ist höchste Zeit. Du hast auch Bedürfnisse und Rechte. Dazu gehört dass du das Kind nicht stundenlang an Babygrabbler abgeben musst.
Vielen Dank für deine Antwort.
Zauberworte wie "Kinderarzt" oder "Hebamme" führen hier leider nur dazu, dass man belächelt wird, weil man zu übervorsichtig ist. Früher hat man das auch alles nicht gebraucht und die Kinder sind groß geworden.
Es ist tatsächlich schwer, weil man mit rationalen Argumenten nicht weiter kommt, aber alles andere schnell als Angriff gewertet wird. Selbst eine Begründung wie "Wir machen es aber heute anders weile s neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu dem Thema gibt" eröffnet ein Streitgespräch. Entweder im Sinne von "du denkst wohl, du wärst was Besseres" oder versinken in Selbstmitleid, weil man ja früher alles falsch gemacht hat. Manchmal ist es auch eine Mischung aus beidem ^^.
Aber ja du hast recht. Da hat sich über die Jahre völlig unabhängig vom Kind einiges angestaubt, was sich wenn überhaupt nur noch schwer auflösen lasst. Ich möchte eigentlich nur, dass der Kleine ein möglichst normales Verhältnis zu seinen Großeltern hat, so lange es ihm nicht schadet. Ich stelle aber jetzt schon fest, dass das garnicht so einfach ist.
Lass dich auf beides nicht ein. Es sind beides nur Maschen dich zu untergraben.
Wenn sie weinerlich wird "Ich sehe, du bist aufgeregt. Lass uns für heute abbrechen. Wir setzen den Besuch ein ander Mal fort wenn du dich beruhigt hast. Ich bringe dich zur Tür." Kann man ganz liebevoll formulieren. Aber im heute-ist-Ende bleibst du hart.
Und dann geht sie.
Auf anno 1880:
"Damals war die Kindersterblichkeit auch 3x so hoch. Wir hatten einfach Glück."
"Ich möchte das nicht mir Dir diskutieren. Die Leitlinien für unser Kind legen wir Eltern fest."
"Bitte hör auf zu diskutieren, es wird so gemacht."
Wenn sie darauf rastet, sh oben. Beenden.
Das kostet etwas Eier. Und wahnsinnig viel Selbstkontrolle es ruhig und nett zu machen. Aber es lohnt.
Sie will ans Kind. Nach ein paar kurzen Besuchen weiss sie was sie lassen muss wenn sie da bleiben will.
Ich hab manchmal als Gefühl wir sind zu höflich für die Boomer. Und die nutzen das aus.
Du musst das nicht bis auf ihren Nagellack runterbrechen. Aber da wo es dir wo es dir wichtig ist hast du ab sofort das letzte Wort.
Ich bin da ganz pragmatisch. So lange mein Kind nix versteht, entscheide ich alles. Wenn ich was doof finde, dann gibts das nicht.
Bei Fremden sage ich auch: Nur anschauen, nicht anfassen. Oder: Finger weg. Egal ob mein Kind es lustig findet oder nicht.
Du hast recht..bei Fremden ist das sowieso klar. Aber die lass ich meistens schon garnicht so nah an ihn ran. Beim Einkaufen stelle ich mich z.B. zwischen Mensch und Kinderwagen. Wer sich da wagen würde, ihm anzufassen, würde ich anfassen.
Sehr gut. Es gibt da, finde ich, eigentlich kein Unterschied bei Familienmitglieder und Fremden. Die elterlichen Pflichten bleiben dieselben. Du als Mutter entscheidest, was du als Grenzüberschreitung siehst und schützt das Kind davor.
Hi,
Finger anfassen und ablutschen, sowie auf den Mund küssen würde ich rigoros unterbinden. Dein Kleiner kann noch nicht wissen, dass damit Keime übertragen werden, also musst du das für ihn unternehmen.
Wenn das Baby auf deinem Arm / in der Trage ist kannst du deine Grenzen aufzeigen.
Dein Kind kann aber auch seine Grenzen zeigen, selbst in dem Alter.
Mein Sohn war 6 Wochen alt und in der Trage und Oma tänzelte vor seinem Gesicht. Er hat den Kopf auf die andere Seite gedreht, bewusst von ihr weg. Sie auf die andere Seite, gleiches Spiel wieder. Als sie wieder hinterher wollte, habe ich deutlich gesagt, dass er das nicht möchte.
Nächstes Zeichen wäre weinen gewesen.
LG
ChaosSid
Vielen Dank für deine Antwort. Ja, wenn das Kind die Grenze so deutlich macht, dann sag ich natürlich was. Wenn es ihm zu viel wird, guckt er weg. Das hat sie dann auch zu akzeptieren. Mir ging es jetzt eher um Momente, in denen er lacht, ich es aber zu viel finde, weil eben Körperteile angelutscht werden etc.
Wieso nimmt man denn Finger oder Zehen in den Mund? 🫣😵💫
Das würde ich auch verbieten.
Ich fände das auch ähnlich aufdringlich und zu viel
Das habe ich mich dann auch noch gefragt😅 Manche Menschen kommen auf Ideen🙄
Hm, ich mache das bei meinem Baby tatsächlich auch, wenn sie mir die Hände oder Füße (meist Hände) in den Mund schiebt 😂 genau so wie sie sich meine Hände mal zum entdecken in den Mund schiebt 😂
Freunde / Verwandten dürfen das auch, wenn es von Mini aus geht 🤷🏻♀️
Packe jetzt nicht aktiv die Hand in den Mund, aber wenn es von ihr ausgeht 😅 sie hat mir zB auch schon in die Zunge "gebissen", weil sie es lustig findet 😅
Also dieses hier hoch-gehypte Thema Grenzüberschreitung/ Übergriffigkeit (v.a. der Schwiegerfamilie) kann ich ja immer nur schwer nachvollziehen. Aber DAS finde selbst ich zu viel. Das ist absolut eklig und auch unter gesundheitlichen Aspekten nicht in Ordnung. Und das würde ich auch ehrlich sagen. „Du Erna, bitte nicht immer die Hände in den Mund nehmen. Das ist unappetitlich. Du willst doch aucj nicht, dass Onkel Herbert dir deine Finger ablutscht.“ Und wenn sies wieder macht, kommt das Kind halt vom Arm runter und außer Griffweite. Bei sowas würde ich mir wenig Gedanken machen, ob ich da überreagiere oder sonst was.
"Du willst doch auch nicht, dass Onkel Herbert dir deine Finger ablutscht" :-d Made my day.
Es geht in dem Fall auch tatsächlich garnicht um die Schwiegerfamilie.
Die Betroffene Oma und ich haben da unsere eigene Historie mit viiielen Diskussionspunkten. Gerade deshalb fällt es mir so schwer, zu sehen was jetzt meine eigene Abneigung ist und was objektiv nicht in Ordnung ist, weil ich möchte ihn natürlich so weit wie nötig schützen, aber sein Verhältnis zu den Großeltern auch nicht unnötig belasten.
Also das mit den Händen in den Mund stecken kenne ich von meinen Kindern auch. Wenn sie das bei Oma oder Opa gemacht haben und lustig fanden, fand ich es nicht schlimm. Auch das knuddeln von süßen Babyfüßen hab ich nicht unterbunden … Zehen in den Mund nehmen weiß ich jetzt nicht genau wie sie das macht, aber so an den Füßen „knabbern“ als würde man die Fuß aufessen haben wir hier auch gemacht und bestimmt auch mal Oma und Opa.
ABER bei uns ist niemand Raucher und das würde mich schon auch stören.
Ich bin generell aber ziemlich entspannt, solange die Kinder es lustig finden und die Person gesund ist.
Meine Kinder sind jetzt 2 und 4 und kommunizieren ihre Grenzen klar gegenüber ihnen nahestehenden Personen.
Wenn dich das mit den Händen und Füßen stört, dann würde ich sie erstmal ohne Begründung bitten die Hände und Füße nicht mehr in den Mund zu nehmen. Ich müsste das bei meiner Familie nicht begründen, aber ich weiß natürlich nicht, ob die Oma das bei dir so akzeptiert 🤷🏼♀️