Wie entwickelte sich eure Beziehung zum ersten Kind nach der Geburt des zweiten?

Hallo ihr Lieben Mamas da draußen,
Mich würde interessieren, wie sich eure Beziehung zum ersten Kind entwickelt hat, nachdem das zweite auf die Welt kam? Wie war die Anfangszeit in der Beziehung zu euch? Hat sich das wieder verändert?
Besonders würde mich interessieren wenn ihr eine ähnliche Konstellation habt 🙂
-Vater bis auf wenige Monate Vollzeit arbeitend
-Kind 2 Jahre als das zweite kam
-kein Kitaplatz/keine Familie in der Nähe -Beziehung sehr eng, bleibt aber auch gerne mal bei Papa und wird auch von ihm abwechselnd zu Bett gebracht
-Kind eher kuschelig

Ich bin gespannt was ihr berichtet.

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Ich erkenne uns in der Beschreibung sehr gut wieder:
Knappe 2 Jahre Altersunterschied, keine Großeltern, keine Kita, Mann durchgängig arbeiten

Bis zum zweiten Kind habe ich mir keine Nacht alleine vorstellen können, K1 schlief am liebsten mit dem Kopf auf meinem Bauch.
Seit K2 sehr lange dann getrennte Schlafzimmer, heißt Papa und K1 und ich mit K2.
Geändert hat sich nicht viel, es gab zwischenzeitlich eine sehr lange extreme Papa-Phase. Das schiebe ich allerdings nicht aufs zweite Kind, ich denke das ist normal. Ansonsten gibt es keine Veränderungen.

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Hallo,

mein Sohn war 21 Monate alt, als meine Tochter auf die Welt kam. Ich habe nie wahrgenommen, dass sich die Beziehung aufgrund des Geschwisterchens verändert hätte. Ehrlich gesagt ist mir das vorher nie so doll durch den Kopf gegangen. Erst hier bei urbia habe ich davon gelesen, dass es Probleme geben kann. Da war es aber schon zu spät 😅.

Meine Kinder sind jetzt 16 und 14 Jahre alt. Wir haben ein normal gutes Eltern- Teenager- Verhältnis und recht wenig Streit. Obwohl es schwierige Phasen gab, scheint doch vieles gut gelaufen zu sein 🙂.

Alles Gute 🍀
ez

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Die Große war fast 4 und super verständnisvoll. Unsere Beziehung hat sich eigentlich gar nicht geändert. Wir sind und waren sehr eng.

Tatsächlich ist einfach die Bindung zum Papa zusätzlich etwas enger geworden. Und ihre Schwester liebt sie auch abgöttisch, das wird tatsächlich aber immer intensiver.

Die kleine ist jetzt 5,5 Monate und himmelt die Große an. Egal was die Große macht, die Kleine lacht sich lauthals (!) kaputt 😂 das genießt die Große natürlich total 😜

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Wie hatten zu allen Kindern eine wunderbare Beziehung und dies auch noch nach der Geburt der Geschwister.
Unsere Kinder sind sehr spät in die Kita gekommen und wurden bewusst lange zusammen betreut.
Warum soll das Geschwisterkind wegorganisiert werden?
Allerdings haben wir uns ganz bewusst gegen die klassische Rollenverteilung entschieden und haben beide die Arbeit reduziert und uns um unsere Kinder gekümmert.
Mein Mann wollte nicht nur Geld anschaffen sondern gerne auch Vater sein.
Ich wollte beruflich nie ganz raus.
Wir haben und hatten eine innige Beziehung zu unseren Kindern
BEIDE

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Bis auf "Kind eher kuschlig" traf bei uns alles andere ganz genau zu, als Kind Nummer 2 auf die Welt kam.
Unsere Beziehung wurde noch enger, es wollte immer dabei sein, also beim Baby und hat sich auf seine Art schon total liebevoll gekümmert. Es wurde dadurch sehr kuschlig, was ich total schön finde, zumal ich vorher große Angst hatte wie es unserem 1.Kind mit einem 2 gehen wird.
Heute ist das 2.Kind schon über 1 Jahr und die beiden lieben sich total. Auch die Beziehung zu uns Eltern ist eher noch enger geworden.

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Ich würde dir ja jetzt gerne sagen, dass es genau so geblieben ist, aber die Beziehung hat sich bei mir doch verändert, auch über die Jahre, was vielleicht auch als Einzelkind so gewesen wäre.
Ich fange mal von vorne an. Zwischen meiner Tochter und mir hat kein Blatt gepasst. Sie war ein totales Mamakind, mein Mann selbstständig, Großeltern nicht vor Ort. Also viel Zeit mit Mama. Es war eine schöne Zeit, 3 Jahre lang wir zu Zweit.
Als ich mit unserem Kleinen schwanger war dachte ich immer, dass es der Kleine mal sehr schwer haben könnte, mein Herz zu erobern, da ich ja meine ganze Liebe meiner Tochter geschenkt habe.
Aber: Es kam ganz anders. Auf den 1. Blick war ich schockverliebt in ihn. Er war ein so viel einfacheres Baby, der Umgang mit ihm war so routiniert, er schlief! … es war traumhaft (im Vergleich)!
Beim 1. Zusammentreffen der Beiden hätte ich Bäche heulen können (habe mich aber natürlich zusammen gerissen), weil es sich plötzlich so komisch anfühlte. Ich fühlte mich hin und her gerissen in meiner Mutterliebe. Meine Tochter kam mir plötzlich sooo groß vor. Ich habe versucht, meiner Tochter die gleiche Aufmerksamkeit wie vorher zukommen zu lassen, habe aber schnell gemerkt, dass das sehr schwierig wird. Plötzlich hat sie angefangen mich zu stressen, mich zu nerven. Die vielen „Mamas!“ waren mir plötzlich zu viel, sie brauchte gefühlt immer etwas und ich habe mich gefragt, ob sie vorher auch so anstrengend gewesen ist, ich sie zuvor nicht als anstrengend empfunden habe, weil ich ja nur sie hatte oder sie nun besonders anstrengend war, weil der Bruder da ist, um noch gesehen zu werden. Dabei war sie traumhaft! Sie hat ihren Bruder von Anfang an bestens behandelt und ihn geliebt. Sie war in den ersten 2 Wochen vielleicht etwas ungeduldiger als zuvor, aber angesichts dieser Veränderung hat sie sich super geschlagen. Nur ich, ich kam die ersten Tage ins Zweifeln ob ihr Bruder etwas von meiner Liebe zu ihr „gestohlen“ hätte und das hat mich wirklich fertig gemacht und war auch der Grund für mein tägliches, abendliches Geheule. Ich war so traurig dass ich sie ein Stück weit emotional und liebestechnisch verloren hatte und es fühlte sich auch wirklich so an.
Nach ein paar Tagen hörten die Heulnächte auf und ich habe mich wieder berappelt und mich auf das neue Leben mit zwei Kindern eingelassen.
Tatsächlich hat mich im 1. Jahr oft das Multitasking mit zwei Kindern gestört, wollte ich doch eigentlich jedem Kind meine ungeteilte Aufmerksamkeit geben, aber so blieb es eben mehr bei einer gespielten vollen Aufmerksamkeit, während man aus dem Augenwinkel das andere Kind beobachtet. Das fand ich einfach oft schade. In diesem Punkt kann ich Eltern, die sich bewusst für „nur“ ein Kind entscheiden, absolut verstehen. Dieses nur auf ein Kind konzentrieren ist dann eben nicht mehr wirklich möglich.
Beim 2. Kind war ich auch 3 Jahre zu Hause. Wir sind in der Zeit zu einem tollen Dreiergespann zusammen gewachsen.
Es gibt keine bessere große Schwester als unsere Große und der Kleine liebt sie heiß und innig und sie ihn natürlich auch.
Inzwischen sind sie fast 9 und fast 6 Jahre alt. Ich liebe beide gleichermaßen über alle Maßen und sie spielen immer noch super gerne und viel miteinander.
Der Kleine ist ein totales Mamakind und die Große hat in den letzten Jahren einen ganz engen Kontakt zum Papa gefunden und manchmal würde ich fast sagen, dass sie ein Papakind geworden ist, was mich natürlich auch für meinen Mann freut.
Also für mich kann ich sagen, dass die Beziehung zu meiner Tochter nicht mehr so absolut innig, wie vor dem Kleinen geworden ist, was nicht heißen soll, dass wir keine sehr innige und tolle Beziehung zueinander haben.
Natürlich hat das aber auch mit dem zunehmenden Alter und der immer größeren Selbstständigkeit zu tun.
Ich bin sehr glücklich als Zweifachmama. Durch ein Geschwisterchen bekommen im besten Fall ja alle noch jemanden dazu, den man über alles liebt. Für unsere Kinder ist die Geschwisterbeziehung unglaublich wertvoll. Das würde ich niemals missen wollen und für uns als Eltern sind unsere Zwei die größten Schätze sowieso.
Ich wäre aber auf gar keinen Fall eine Mama für noch mehr Kinder, weil ich meinen Kindern einfach zu gerne Zeit und Aufmerksamkeit schenke und mich mehrere Kinder absolut überforderte würden. Noch mehr zerteilen bzw. den Kindern weniger Zeit widmen zu können, ist nichts für mich.

Bearbeitet von mamaaa1417
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Genauso war es bei uns auch. Unsere Kinder haben 7 Jahre Unterschied und die ersten Monate waren für uns sehr heftig.
Die Grosse wollte plötzlich ständig irgendwas und ich war genervt und überfordert, da ich ja im Wochenbett mit Baby war. Gleichzeitig habe ich viel geweint, weil ich Zeit mit der Großen vermisst habe und das Gefühl hatte, sie total zu vernachlässigen.
Die Kleine wird jetzt 8 Monate und so langsam spielt es sich ein.
Aber ich bin jetzt auch definitiv durch mit der Kinderplanung 😅

Bearbeitet von NewGirl2604
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Altersabstand 2 Jahre, mein Älterer war ein unternehmungslustiger Superkuschler. Keine Großeltern, aber Kita.

Während der Schwangerschaft mit meinem Jüngeren hatte ich manchmal die Befürchtung, meinen zweiten Sohn nicht in gleichem Maß lieben zu können wie ich den ersten liebte.
Dass das völlig unbegründet war, wissen wohl alle mit mehreren Kindern.

Die Beziehung zu meinem Älteren änderte sich überhaupt nicht, wohl weil das Baby ein kleiner Buddha war und schlief wie ein Sack.
Manchmal wagte ich mich untertags, wenn er wieder Stunden lang pennte, kurze Zeit nicht ins Zimmer, weil ich solche Angst hatte, der Kleine wäre an SIDS verstorben.
Wenn er wach war, lachte er sehr früh und weinte nur sehr wenig.
Ein extrem pflegeleichtes und gechilltes Baby, deshalb gab es weiterhin viel Zeit mit Mama für meinen Älteren.

Er kam mir allerdings plötzlich unglaublich groß vor. Während meiner Schwangerschaft war er plötzlich trocken geworden, wollte partout keine Windel mehr.
Töpfchen oder Training hatte es nie gegeben, er benutzte gleich das eilig angeschaffte Kinderklo.
Er wollte auch plötzlich den Buggy nicht mehr, einige dieser Babyzeit-typischen Tätigkeiten und Dinge fielen also innerhalb kurzer Zeit weg, umso größer war der Unterschied zum Kleinen.
Eifersucht gab es nicht, er liebte den Kleinen sehr.
Etwas schwieriger wurde es für rund 2 Monate, als der Kleine begann zu krabbeln und dem Größeren dessen kunstvoll errichteten Türme aus Bauklötzen umwarf.
Mein Großer wurde sehr wütend, verständlicherweise. Da musste ich ihn manchmal bremsen, er hätte den Kleinen dann wohl am liebsten geschlagen und geschüttelt - und daran sah man halt auch gut, dass er zu dem Zeitpunkt erst 2,5+ war.

Was ich hatte: In den ersten zwei, drei Monaten manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich ausufernd mit dem Kleinen beschäftigte und der Große entweder daneben spielte oder mit seinem Vater beschäftigt war.
Als würde ich ihm die Zeit mit mir stehlen und seinem kleinen Bruder geben.
Völlig unsinnig.
Habe einige Male intensiv darüber nachgedacht und reflektiert ("Das ist unbegründet, dem Kind geht es wunderbar.") und dann war das auch rasch Geschichte.

Ich denke, vieles steht und fällt mit dem Gemüt des zweiten Babys. Ist es entspannt und schläft gut, ist das Gefühl auf etwas verzichten zu müssen beim Älteren nicht so drängend.
Ist es ein Schreikind sieht das sicher anders aus.

Bearbeitet von survived