Hallo,
mich würde echt interessieren wie bei euch der Haushalt aufgeteilt ist. Ich bin in Elternzeit mit unserem bald 4 Monate Baby und versuche so viel wie möglich zu machen. Unsere Kleine schläft leider nicht alleine und wacht immer nach 5 Minuten auf wenn ich aufstehe. Abends schaffe ich es seit einer Woche ab und zu mal.
Sobald mein Mann von der Arbeit heimkommt (17:30/18:00) koche ich und versuche das zu dem ich nicht gekommen bin zu machen. Leider bleibt dann nie qualitative Zeit für mich übrig, weil ich nur am hin und her flitzen bin. Am Wochenende das selbe, wenn wir nicht als Familie unterwegs sind und er die Kleine nimmt. Nachts schlafen wir in getrennten Zimmern und ich stille die Maus. Zurzeit ist sie gefühlt nur unzufrieden und ich fühle mich einfach energielos.
Ich hatte den Wunsch bei meinem Mann geäußert, dass ich es echt toll finden würde wenn er abends oder am Wochenende wenigstens 10 Minuten mal was im Haushalt macht. Er findet aber der Part, der in Elternzeit ist, sei für den Haushalt verantwortlich. Er hätte keine Kraft zusätzlich da was zu machen.
Wie ist das denn bei euch? :) Vielleicht ist meine Erwartungshaltung da auch zu hoch, keine Ahnung. Danke euch!
Elternzeit und Haushalt
Ich bin jeweils 3 Jahre in Elternzeit und mache 99% des Haushaltes.
Auch am Wochenende? Der Mann sitzt das ganze Wochenende entspannt da, und Du machst alles? Oder wie läuft das?
Ne. Er macht schon was, das zähle ich aber nicht zu "Haushalt machen" sondern zu "selbständiger Erwachsener Mensch".
Er ist meistens von 6:30-21 Uhr beschäftigt. Oft auch samstags.
Es gibt null Argument, wieso Du am Wochenende Haushalt machst und er nicht.
Dass er während seiner Arbeitszeit eben arbeitet und Du Haus und Kind machst, ja, keine Frage.
Bei uns war es so, dass ich auch ein Baby hatte, das nicht alleine schlief, nie. Ich habe tagsüber das Nötigste im Haushalt gemacht (mich und Kinder mit Essen versorgt, danach Küche aufgeräumt, Spülmaschine ein- und ausgeräumt, Waschmaschine ein- und ausgeräumt). Sowas. Außerdem war ich täglich den Kleinkram einkaufen, mit Kind im Kiwa.
Mein Partner hat grundsätzlich den Großeinkauf gemacht und sich für sowas wie Putzmittel, etc, verantwortlich gefühlt. Mein Partner hat am Wochenende beide Tage gekocht.
Zusätzlich haben wir 1x die Woche eine Putzhilfe für 3h.
Mein Partner hat abends die Küche nochmal durchgeputzt, wenn ich mit Kindern schlafen gegangen bin (mein Kind kam stündlich, bis es 2 Jahre alt war, ich hatte also abends nie frei, zumal es erst gegen 21 Uhr eingeschlafen ist).
Ab 12 Monaten habe ich meinen Partner gegebeten, am Wochenende einen Tag von morgens bis abends das Baby zu betreuen, damit ich in der Zeit auch mal anderes tun kann (Papierkram, Kochen, aber auch mal einfach Pause machen).
Wenn der Mann sagt, wer Elternzeit hat, muß auch am Wochenende alles alleine machen, weil das sein Job ist, dann würde ich große Augen machen. Denn ja, ich habe in den ersten 12 Monaten das Baby auch am Wochenende komplett alleine betreut, fand das allerdings schon etwas seltsam, weshalb ich das dann auch irgendwann geändert habe.
Dein Mann macht es sich leicht. Leider siegt in dem Punkt die Frechheit. Wenn sich das einmal so einspielt, wird es schwer, da wieder rauszukommen.
<<<Ich hatte den Wunsch bei meinem Mann geäußert, dass ich es echt toll finden würde wenn er abends oder am Wochenende wenigstens 10 Minuten mal was im Haushalt macht. Er findet aber der Part, der in Elternzeit ist, sei für den Haushalt verantwortlich. Er hätte keine Kraft zusätzlich da was zu machen.<<<
Liebe TE,
für diesen Spruch hätte ich deinen Mann ordentlich auf den Pott gesetzt. Der hat für mich nicht alle Tassen im Schrank. Und selbst wenn er mal für eine halbe Stunde etwas macht, bricht er sich keinen Zacken aus der Krone. Und das würde ich ihm auch zu verstehen geben.
Ansonsten hole dir eine Putzfee. Dein Mann darf sie dann gerne auch bezahlen.
LG Hinzwife
Zahlt er? Also übernimmt er Miete und andere Kosten wie Einkauf für dich komplett?
Auf den Zusammenhang bin ich gespannt.
Wenn ein Elternteil kein Gehalt bekommt, um sich um die gemeinsamen Kinder zu kümmern, und der andere deshalb die gemeinsamen Kosten trägt, hat er sich damit von sämtlichen Tätigkeiten außerhalb der Arbeit freigekauft?
Find ich auch spannend. Da würde ich dann tatsächlich auch lieber arbeiten gehen und mir daheim die Rosinen raus picken, weil ich ja alles zahle 🙃
Wir haben nie etwas aufgeteilt , wir haben einfach das gemacht was anstand ohne das der eine den anderen bitten musste.
Mein Mann wusste von Anfang an das ein Baby daheim nicht heißt das man 24/7 auf dem Hintern sitzt.
Du hast also Care-Arbeit etwa 16-20 Stunden am Tag, richtig? Und dein Mann arbeitet wieviel? 8-10 Stunden?
Ich sehe das wie beim Geld: alles nötige wird durch zwei geteilt, wenn möglich (also fast alles bis auf Stillzeit zum Beispiel) und was übrig bleibt an Zeit oder Geld wird auch aufgeteilt.
Sehe keinen Grund, warum der Mann nicht auch Haushalt und Care-Arbeit zuhause machen sollte.
Ich frage mich eher immer, was manche so im Haushalt anstellen, dass da am Wochenende immer so viel Arbeit anfällt?
Als ich in Elternzeit war, habe ich das meiste zwischendurch erledigt: die Wäsche habe ich aufgehangen, wenn unsere Tochter geschlafen hatte oder ich hatte sie in der Trage dabei. Spülmaschine ausräumen ebenso oder mein Mann und ich haben das Abends zusammen schnell gemacht, dauert keine fünf Minuten. Wir haben täglich den Staubsaugerroboter fahren lassen, zweimal die Woche mit dem großen Sauger gesaugt und einmal durchgewischt. In den Bädern werden die Armaturen und Spiegel zwischendurch immer mal wieder schnell mit einem Microfasertuch gereinigt und einmal die Woche komplett geputzt, was dann aber auch schnell geht, wenn eine gewisse Grundsauberkeit vorhanden ist. Das habe ich auch meistens zwischendurch mit gemacht.
Eigentlich blieb am Wochenende nur noch Kochen und das haben wir meistens zusammen erledigt.
Wie seit ihr denn jetzt organisiert?
Ich versuche auch das meiste über den Tag zu machen, leider schläft die Maus noch noch in der Trage wenn ich mich konstant bewege. In ihren Wachphasen versuche ich so gut wie möglich alles zu machen, Spülmaschine, Wäsche, Essen für abends vorbereiten, aufräumen und co.
Abends wenn Papa nach Hause kommt, übergebe ich ihm die Kleine um fertig zu kochen, Wäsche abzuhängen, Küche aufzuräumen etc.
Am Wochenende fallen dann für mich die intensiveren Aufgaben an wie saugen, wischen, Bad richtig putzen. Die Lebensmittel werden durch Rewe momentan noch geliefert, weil ihm der Einkauf mit dem Auto zu viel war. Ich habe keinen Führerschein.
Unter der Woche wäre das sicherlich zeitlich auch einfacher wenn die Kleine es schaffen würde alleine zu schlafen. 🙈
Was spricht denn dagegen, dass dein Mann den Staubsauger schwingt und du hinter ihm herwischst?
Welche Aufgaben hat er denn vor dem Kind übernommen? Und hat er dann einfach aufgehört diese zu machen und du hast seine Aufgaben kommentarlos erledigt?
In jeder Lebensphase mit Kind muss man sich als Team neu finden und Aufgaben verteilen. Derjenige, der in Elternzeit ist, macht bei uns auch mehr. Lässt es das Kind aber nicht zu, dann übernimmt selbstverständlich der andere.
Als wir nur ein Kind hatten, haben wir es so gemacht:
Im Wechsel bringen wir das Kind ins Bett. Der andere räumt solange Küche und Wohnzimmer auf. So haben beide "gleichzeitig" Feierabend.
Samstag darf ich ausschlafen, Sonntag mein Mann.
Großeinkauf wird online vom Sofa aus bestellt und geliefert.
Wenn er jetzt nicht mit dir gemeinsam als Team euer Kind und euren Haushalt "betreuen" will, wird das später schwierig, wenn du wieder arbeiten gehst.
Die Männer sind oft bequem, wenn du dich nicht dagegen wehrst und deine Bedürfnisse klar äußerst, dann bleiben die Aufgaben bei dir.
Ist es ihm zu viel, kann er ja anstelle dessen in Elternzeit gehen oder Stunden reduzieren, das kannst du ihm auch anbieten.