Hallo
Ich mach mir sorgen um meinen Mann.
Wir sind beide Mitte 30, kennen uns seit dem Kindergarten, sind seit 15 Jahren zusammen und verheiratet, haben 3 Kinder (2-7 Jahre alt), eigenes Haus mit Garten, 1 alleinstehendes Großelternteil das gesundheitlich Hilfe braucht (Haushalt, Kochen ab und an, einkaufen, Fahrten zum Arzt). Wir haben Verwandtschaft im Ort, die helfen aber nur widerwillig, ist keine wirkliche Option.
Großes Kind in der Schule, die zwei kleinen in Kita (3x Woche bis 14 Uhr, sonst 12 Uhr).
Ich kümmere mich um Kindererziehung, Haushalt (alle 2 Wochen kommt eine Putzfrau die Boden und Bäder macht), Wäsche (Mann bügelt meistens) , Garten, Einkaufen, Hilfsbedürftiges Großelternteil,... Ich bin zur Zeit kn Elternzeit, hab auch noch bis jüngstes Kind 3 Jahre ist elternzeit, bin grade dran für 1-2 vormittags die Woche was am suchen damit ich meine Mann entlaste.
Mein Mann ist Lehrer, Schulleitung und macht Stunden und Vertretungsplan und Personalplanung. Dafür bekommt er Freistunden, so daß er nur noch 2 Klassen im Unterricht hat, aber natürlich tun die Ausgleichsstunden den Tatsächlichen Arbeitsaufwand nicht gerecht werden. Er fährt täglich um 6 in die schule und kommt um 17-18 Uhr zurück, über die letzten jahre betrachtet wird es später und er ist im letzten schuljahr auch ein paar mal unangekündigt nicht pünktlich zum essen dsheim gewesen. Abends wenn die Kinder im Bett sind sitzt er nochmal ca 3 Stunden am Schreibtisch. Am Wochenende oder an Feiertagen morgens bevor sie aufstehen,wenn die Kinder mittagsschlaf machen und abends.
Bisher wollte er das so und er arbeitet gerne und hat immer betont das er es so will, auch wenn ich gesagt hab das es zu viel ist.
Nun haben wir Ferien und er ist jeden Tag 8-10 Stunden in der schule gewesen um personelles zu regeln und den Stundenplan für nächstes Schuljahr zu machen. Eigendlixh wollte er mit dem mittleren Kind schwimmen üben, das hat nicht täglich geklappt wie vorgenommen. In den Kindergarten hat er die kleinen nicht einmal bringen können, oder abholen...
Gestern abend ist er dann um 21 Uhr ins Bett weil er nicht mehr konnte. Er hat viele freche und böse Antworten von Kollegen bekommen weil die mit den bisherigen Stundenplan Entwürfen nicht zufrieden sind. Das ist jedes Jahr. Ich muss ehrlich sagen die sind undankbar, ich weiß nicht wir viel Energie mein Mann da rein legt
Er hst jetzt gesagt er gibt sich 3 Jahre, dann macht seine Klasse Abschluss, dann will er gehrn wenn sich bis dahin nichts geändert hat. Ich glaube es muss sich jetzt was ändern.
Sorgen um Mann
Hi,
das klingt extrem anstrengend für euch beide. Wie groß ist die Schule denn? Hat er Unterstützung durch ein Programm bei den Plänen? Ich mache auch Stundenpläne, stecke von Hand. Wir sind aber auch nur 16 Kollegen. Wie lange ist dein Mann schon Schulleiter? Gibt es einen Konrektor?
Liebe Grüße
Isy
Sie haben ein Programm. Fast 100 Kollegen (viele Teilzeit), Referendare on Top, fast 1500 Schüler.
Seit Anfang 30 ist er in der Positon, also nicht erst seit gestern. Er liebt seinen Job, das organisatorische. Aber es ist denke ich hakt auch zu viel.
Es ist ja nicht so das der Stundenplan Anfang des Schuljahrs steht. Ständig wird wer Schwanger, kommt aus Elternzeit zurück etc. Jeden Monat gibt es einen, zumindest in Teilen erneuerten, Stundenplan.
Die Schulleitung ist auch unterbesetzt, teilweise wegen dauerkrank, teilweise weil erst in ein paar Jahren die Stelle ausgeschrieben wird und teilweise weil aixh kein geeigneter Kandidat findet
Hi,
bleib mit deinem Mann im Gespräch. Er muss gut auf sich achten. Zur Not auch die Reißleine ziehen. Das wichtigste Gut ist seine Gesundheit.
Das mit den vielen Plänen ist an großen Schulen echt ein Problem. Achte gut auf ihn. Auch was schlafen etc. angeht.
Liebe Grüße
Isy
Liebe Besorgte,
ich arbeite selbst seit 16 Jahren an verschiedenen Schulen und würde never ever Schulleitung werden wollen (bin auch "nur" Sozialarbeiterin, da stellt sich die Frage zum Glück nicht). Und in Kombination mit der Stundenplanung ist das so ungefähr der undankbarste Job, den es gibt. Und dann ist er auch noch Klassenlehrer? Das ist viel zu viel. Kann er die Klassenleitung abgeben?
Wie groß ist die Schule deines Mannes? Gibt es die Möglichkeit die Stundenplanung als Funtionsstelle abzugeben, oder andere Lehrkräfte stundenmäßig einzubinden?
Gibt es seitens der Schulbehörde die Möglickeit zur Supervision, zum Coaching, oder zur Führungskräfteweiterbildung?
Was ich an Stelle deines Mannes tun würde:
- offene Kommunikation, warum bestimmte Stundenpläne so getrickt werden müssen, wie sie sind, vielleicht auch im Rahmen einer Dienstbesprechung oder Gesamtkonferenz den Ablauf der Erstellung erläutern. Vielen Lehrkräften ist gar nicht klar, auf wie viele Faktoren der Stundenplaner achten muss.
- der Schulbehörde Dampf machen, dass sie für die Stundenplanung mehr Stunden zuweisen oder eine Funktionsstelle ausschreiben
- Verbündete suchen. Im Idealfall könnte das der Personalrat sein, der bestimmte Entscheidungsprozesse dem Kollegium vermittelt
-wenn es keine Supervision seitens der Behörde gibt, privat einen suchen. Themen: Abrenzung, Kommunikation
- Aufgaben abgeben, Perfektionismus herunterschrauben und darauf achten, dass die Wochenarbeitszeit nicht überschritten wird und nach Möglichkeit auch die 30 Tage Urlaub im Jahr nicht angetastet werden.
Und noch etwas: freche oder übergriffige E-Mails muss dein Mann sich nicht gefallen lassen. Da würde ich mit den Leithammel aus der Herde picken und ihm im 4-Augen-Gespräch sachlich verdeutlichen, wie ein professioneller Umgangston aussehen sollte. Ich weiß, Schulleiter, haben fast keine Möglichkeiten, querschießende Kollegen loszuwerden, ich würde denjenigen verdeutlichen, dass sie besser mit Kooperation statt Konfrontation fahren.
Das ist das, was mir fürs erste einfällt.
Alles Gute,
Lexi
Hallo
Danke schonmal für deine vielen Anregungen.
Ja Klassenlehrer muss er sein, ist bei ihnen so festgelegt das jeder muss, aber es gibt wenigstens Teams.
Schule ist 7 Zügig, 1500 Schüler, 100 Kollegen knapp
Er hatte schon ein Paar mal Kollegen in die Stundenplanung eingespannt, das war den anderen aus der Leitung nicht passend, da es ja keine Schulleitung war und die wurden dann raus geekelt. Dadurch ist da jetzt niemand mehr der Lust drauf hat.
Mein Mann ist nicht Schulleiter, sondern nur für seinen Zweig. Daher kann er halt auch nicjt alles bestimmen. Die anderen sind zudem älter und länger im Job.
Weiterbildungen hat er viele. Auch so Dinge wo es dann um Schlafhygiene etc. Ging was er dann im Gespräch mit mir als "das brauch ich nicht, mir geht es ja gut" bisher abgetan hat.
Es gibt immer eine gedsmtkonferenz. Da wird dann zum Beispiel erklärt das es grade zu wenig englisch Lehrer gibt und daher jeder der das Fach hst 4 oder 5 anstatt nur 3 Klassen haben muss, ändert aber nichts dran das erbis zur Konferenz am Ende der Ferien es ab bekommt und sie auch dann noch schimpfen werden. Aber was soll man tun wenn die englisch Lehrer nicht von den Bäumen fallen...
Die funktionsstellr gibt es schon für den Stundenplan, die hat mein Mann, weil der alte krank wurde der es gemacht hat und von heute auf morgen nicht mehr konnte und jetzt will halt kein anderer. Und eigendlich macht er das gerne (und gut... aber bei 100 Leuten kann man es nicjt allen recht machen)
Der Personalrat ist eher wurzel allen Übels. Die Hälfte sieht sich nur als Party Organisatoren, die andere Hälfte ist aus Prinzip gegen alles was jemand aus der schulleitung sagt und Stacheln die Stimmung eher auf.
Perfektionismus. Ja da muss er wirklich runter schreiben. Da hast du recht
Urlaub beschaffe ich ihm, indem ich einfach buche und Verabredungen aus mache. Sein Handy bleibt dann bewusst daheim, dafür sorge ich auch.
Diese 4 Augen gespräche gibt es auch. Aber wie du richtig sagst,einmal verbeamtet und man wird sie nicht mehr los.
LG und danke
An der Schule meines Mannes sind Personalplanung und Stundenplan aufgeteilt. Das macht nicht nur einer. Wäre das nicht eine Option, diese undankbare Aufgabe einem anderen zu übertragen?
Personalplanung machen 3 (schulleitung für die Orientierungsstufe, Schulleitung für Realschüler, Schulleitung fürs Gymnasium) und das macht das ganze nur komplizierter weil jeder seine eigenen Wünsche hat und es dann Streit gibt.
Ist aber auch ein bisschen selbstgewähltes Leid. Schulleitung ist viel Verantwortung und Organisation, dafür bekommt man auch wesentlich mehr Gehalt. Die Frage ist, warum er daran festhält, wenn ihr drei Kinder habt.
Eigentlich muss man als Schulleiter 10 Stunden unterrichten. Er nimmt sich da schon mehr raus als er dürfte. Andererseits ist es Aufgabe der stellv schulleitung den Stundenplan zu erstellen. Das muss er also nicht machen.
Vielleicht sollte er mehr delegieren, aber konsequent. Also nicht für ein bis zwei Jahre einen Verantwortlichen, sondern dauerhaft (zum Beispiel zur Unterstützung beim Stundenplan). Und die Person bekommt dafür auch eine dauerhafte Entlastung und Anerkennung. Es demotiviert nämlich auch unglaublich, wenn man sich in etwas hinein arbeitet und dann wieder abgeschoben wird. So meckern irgendwann alle, aber keiner will mehr helfen. Wofür auch? Einen feuchten Händedruck?
Ich hab da immer wenig Mitleid, wenn man sehenden Auges eine Chefposition übernimmt, aber dann nicht gut führen (also auch Aufgaben abgeben und Wertschätzung zeigen) kann. Kollegen meckern ja auch nicht aus Spaß an der Freude.
Dein Mann soll trotzdem auf seine Gesundheit achten und im schlimmsten Fall eben den Posten abgeben. Familie und Gesundheit gehen immer vor.
Ich gebe dir bei einigen Punkten recht.
Zum Beispiel das man weiß das ein Chefposten mit mehr Arbeit verbunden ist und mehr Gehalt bringt. Auch das mein Mann gewiss lernen muss Dingr abzugeben, 5 Grade sein zu lassen und Punkte zu dirigieren.
Grade schreibt er eine Beurteilung für ein Mädchen das ein Jahr ins Ausland gehrn will, das könnte auch ein anderer Lehrer. Da gebe ich dir voll jnd gsnz recht.
Was ander Punkte angeht weiß ich nicht woher du denkst das mein Mann das größte Problem oder das Problem in diesem Bereich ist oder das er es sich unbedingt so ausgesucht hat.
Was zum Beispiel die Stunden angeht: er unterrichtet 12 Stunden die Woche, nicht nur 10, er nimmt sich also nichts raus. Dazu kommen die üblichen 3 Vertretungsstunden.
Er ist sehr jung in die schulleitung gekommen. Da hatten wir noch keine Kinder. Und er ist von den Schulleitern der beliebteste, weil man mit ihm reden kann, weil er Verständnis für teilzeit arbeitende Eltern hat, sich Sorgen anhört etc. Das bekommt er von Kollegen gespiegelt, das bekomme ich gespiegelt wenn Schulveranstaltungen sind und seine Kollegen mit mir reden. Ja sie spiegeln auch das er zu viel macht, das sir angst haben das er sich so aufteilt und vor die Hunde geht.
Es ist auch nicht so das er nicht auf seine Kollegen eingeht. Wenn wünsche sind, z.B. das nicht mehr nachts um halb 1 noch eine Email kommt, dann ändert mein Mann sein Verhalten und stellt die Email halt auf zeitverzögerndes versenden zu einer normalen Uhrzeit am nächsten Tag.
Mein Mann ist auch nicht der Schulleiter sondern quasi einer von 3 Konrektoren, für jeden Zweig gibt es einen. Genauer kann ich da jetzt nicht ins Detail gehrn, sonst wird man irgendwann noch erkennen wer er ist. Da hab ich keine lust drauf. Aber ich kann dir versichern das es schon so ok ist das er den Vertretungsplan etc macht, er aufgrund der schulstruktur aber auch über den Plan hinaus sehr viel Verantwortung hat.
Es gab in der Vergangenheit schon Versuche von ihm jemand anderen mit ins Boot zu nehmen, die bekamen dann quch ausgleichsstunden, aber die anderen (und das sind dann halt 3 gegen 1) waren dann immer gegen diese personen. Nun ist da niemand mehr der sixh das antun will.
Das mit der Beliebtheit klingt halt etwas widersprüchlich, da du sagst, die Kollegen sind undankbar und meckern nur. Wenn er so beliebt ist, dann wäre man doch viel nachsichtiger oder würde mehr Unterstützung anbieten. Ist er denn transparent seinen Kollegen gegenüber? Vielleicht würden die weniger meckern, wenn sie seine Entscheidungen verstehen würden. Was wird denn konkret gemeckert?
Da du geschrieben hattest, dass er zwei Klassen hat, dachte ich, er unterrichtet weniger.
Trotzdem wusste er ja, was die Arbeit als Schulleiter bedeutet. Er ist ja dann sogar quasi in die Rolle hinein gewachsen. Dass ihr trotzdem drei Kinder bekommen habt, ist eure Entscheidung gewesen. Jetzt zu sagen "ist alles zu viel" kommt dann reichlich spät. Ich weiß, dass Schulen sich manchmal blöd entwickeln (wie mit den drei Konrektoren und alles wird immer größer und komplexer), aber die reißleine hätte früher gezogen werden sollen.
Seine Position als Chef wäre es halt gewesen, sich gegen die anderen durchzusetzen, wenn er die Unterstützung braucht. "schlechte Laune" der anderen muss man dann auch mal aushalten können. Jetzt sind die Kollegen weggeekelt und keiner will es mehr machen. Die anderen Konrektoren sind zufrieden und dein Mann guckt in die Röhre.
So blöd es klingt, aber als Chef muss man auch pragmatisch sein und nicht everybodys darling sein. Das klappt vielleicht bei einer kleinen Schule, aber bei so einem Orga-Monster muss man härter sein (zum Beispiel darauf bestehen, dass der Kollege die Beurteilung schreibt). Vielleicht wäre ja ein Schulwechsel eine Option für ihn?
"Bisher wollte er das so und er arbeitet gerne und hat immer betont das er es so will"
Das wäre eine geeignete Aussage, wenn er Single wäre. Als 3-facher-Familienvater funktioniert das nicht, das geht es nicht darum was er will, sondern was die Familie (zu der er gehört) will und braucht.
Ja, Schulleitung ist ein sch... Job. Als Schulleitung ist er aber auch selbst in der Verantwortung, seine Arbeit so zu koordinieren, dass es klappt. Schulen sind unterbesetzt, er ist in Führungsposition und kann nicht einfach "aussteigen", wenn die anderen SLen krank ist, ist das ungünstig.
ABER er muss delegieren können. An einer Refschule von mir wurde z.b. die Stundenplanung durch "normale" Lehrer gemacht, die SL hat es nur abgesegnet. Ja, dann gibt es weniger Entlastungsstunden an anderer Stelle, aber irgendwann muss dein Mann halt auch mal Pause machen.
Ist doch sch... wenn seine Schüler sagen "toller Lehrer" und seine Kinder überspitzt gesagt "Wer war das nochmal?".
Er sollte sich da dringend mit anderen SLen kurzschließen und die Aufgabenpriorisierung auf den Prüfstand stellen.
Ja da hast du recht. Die Aufgaben müssen klarer aufgeteilt werden. Ein Thema was er bei jeder Sitzung auf den Programmpunkt schreibt aber es dann nicht wirklich zu kommt.
So extrem wie jetzt grade war es bisher noch nicht. Unsere Kinder lieben ihren Vater und für sie ist er immer da, die 3 Stunden während der Woche und alle Freizeit am Wochenende gehört ihnen.
Paarzeit fehlt halt komplett. Wir schauen vielleicht alle 3 Monate abends einen Film zusammen oder machen einen Spieleabend. Ansonsten muss es reichen wenn wir miteinander reden, während ich in der Küche klar Schiff mache und er bügelt...
Vorweg: ich bin keine Lehrerin.
Bei dem was du schilderst, kannst du schon mal nach Plätzen in der psychosomatischen Klinik suchen, der burn-out ist schon am Horizont zu sehen. Mit Glück bleibt es dabei mit Pech macht das Herz erst schlapp.
Wie lange möchte dein Mann das Pensum denn noch fahren?
Ich war in einigen psychosomatischen Kliniken, 50% meiner mitpatienten waren Lehrer.
Ich sehe 2 Möglichkeiten: die Notbremse ziehen.
Arbeitszeiten genau notieren und eine Überlastubgsanzeige nach der anderen schreiben.
Oder noch vor seinem 40.geburtstag in die Kiste springen, weil sein Körper aufgibt.
Was will er?
Mir ist bewusst, dass viele Lehrer Berufsideologen sind. Aber, wahnsinnig viele Lehrer, die ich kennen gelernt haben, ertragen ihren Alltag auch nur noch durch rotwein.
Das System ändert nur, wenn es keiner mehr am laufen hält.
Sprich mit ihm. Nimm das, was gestern passiert ist, als Anlass. Warte an besten, bis die Kinder schlafen, setz dich mit ihm hin. Schildere was du siehst und was deine Ängste sind. Mach ihm keine Vorwürfe. Aber mach ihm deutlich, dass du dir ernsthaft Sorgen machst
Ich wünsche euch alles Gute. Und allen Lehrern, dass sich endlich was ändert.
Danke
Hallo SorgenumMann,
wie dein anonymen Nickname schon indirekt sagt, spürst du, dass es mit der beruflichen und wahrscheinlich zusätzlich auch privaten Überlastung und permanenten Überforderung deines Mannes nicht mehr lang gut gehen wird. Du ahnst, er könnte in nächster Zeit psychisch bei der von dir geschilderten Vorgeschichte voll gegen die Wand fahren und mit einer Erschöpfungsdepression (Burn out) vor den Trümmern seines Lebens stehen.
Deine Angst halte ich für keineswegs unrealistisch.
Das hilft deinem Mann aber erst mal nicht weiter. Nach deiner Schilderung leidet er zwar unter seiner permanenten Überforderung und sieht bzw. ahnt irgendwo schon, dass es nicht ewig so weiter gehen kann. Er will daher perspektivisch etwas an seiner beruflichen Situation ändern und habe sich ja bereits auf andere Stellen beworben.
Aber ist dein Mann bereit sich einzugestehen, dass er so nicht weiter arbeiten und leben kann? Das ist für mich der entscheidende Punkt:
Dein Mann will sicher irgendwo nicht so weiter machen wie bisher, aber nach meiner Meinung sollte er versuchen ehrlich zu sich zu sein und sich einzugestehen, dass er keinesfalls zu weiter machen kann. Er lebt im Problem aber nicht in der Lösung.
Dieser entscheidende Schritt vom nicht mehr wollen zum nicht mehr können fehlt mir bei ihm noch.
Wenn er erst mit burn out in der Klinik ist, ist es zu spät. Er könnte dann Jahre brauchen, um sich wieder aus dem tiefen Loch zu arbeiten. Die Familie wird ganz schwer in Mitleidenschaft gezogen werden.
Könntest du ihm helfen, zu einer Kapitulation zu kommen? Wenn er endlich sein nicht-mehr-können ehrlich eingestehen könnte, dann kommen auch die Auswege und Lösungen.
Ich bin selbst Lehrerin und kenne das aus meinem Umfeld. Ich nehme an, dein Mann ist A15 an einem Gymnasium, einer gymnasialen Oberstufe oder an einer Gesamtschule. Was machst du denn beruflich oder bist du nur zuhause? Dann wird das A15-Gehalt bei eurem Eigenheim ja gern gesehen sein. Da wäre mein Rat, dein Mann soll aufhören zu jammern und sich ein dickeres Fell den Kollegen gegenüber zulegen und du solltest ihm in den Hochzeiten einfach den Rücken frei halten. Oder du gehst halt auch arbeiten und er geht zurück auf A14, ja, das geht tatsächlich auch.
Sorry, in der freien Wirtschaft ist der Druck teils weitaus höher, dein verbeamteter Mann macht sich den selber.
Aber wer „alles“, was das Leben so vermeintlich zu bieten hat (3 Kinder, Hausfrau, Eigenheim, Gähn….) haben will, muss das wohl aushalten.
Oder ihr ändert halt was gemeinsam, könnte ja evtl. spannend werden.
Die Antwort ist stellenweise schon recht garstig, meiner Meinung nach und bietet dabei kaum wirklich eine Empfehlung, die sich sehen lassen kann.
Ich komm nicht aus dem Bereich, lese aber mit. Empfehle generell freundlicheren Umgangston!
Ich hab mir echt überlegt ob ich auf deine Worte antworten soll. Weil mir bewusst ist das egal was ich schreibe, es wird in der Luft zerrissen.
Da ich mich aber nicht als faule Hausfrau die gemütlich Kaffee trinkt während ihr Mann vor die Hunde geht hinstellen lassen will, hier meine Antwort:
Mit manchen deiner Vermutungen was die Stelle meines Mannes angeht hast du recht, mit anderen nicht. Genauer gehe ich da jetzt nicht drauf ein.
Ja ich bin zur Zeit zuhause. Ich habe meinen Haushalt, 3 Kinder von denen alle im Alltag noch Hilfe brauchen. Wir haben keine familiäre Unterstützung die sich um die drei kümmern könnte, also sind meine potenziellen Arbeitszeiten eingeschränkt. Zudem arbeite ich in meinem Beruf im Schichtsystem. Das haut einfach nicht hin und ich bin nach Kind 1 und 2 am Wochenende arbeiten gegangen, aber macht es das besser wenn wir gar keine Familienzeit mehr gemeinsam haben? Nein. Ich habe trotzdem mehrere Bewerbungen laufen, teilweise in ähnlichen oder fremden berufen. Aber wenn sie hören das ich 3 Kinder habe oder von meinen geringen Flexibilität was die Arbeitszeiten angeht dann ist es meist direkt rum, bzw. Stehe ich auf Warteliste bis was passendes da ist.
Wir leben nicht auf großen Fuß. Wir leben sparsam. Den einzigen Luxus den wir haben sind 2 Autos, den ohne kommt man hier nirgendwo hin. Und wir haben das Haus. Wir fahren in Urlaub, nie weit weg und die Kinder sind noch nie geflogen. Immer Selbstversorger Haus.
Ich kümmere mich um ein Großelternteil. Dessen Partner ist gestorben und war fit, war unsere stütze und hat uns immer mit den Kindern geholfen. Jetzt kümmere ich mich also auch um ein Großelternteil (übrigens seine Seite). Und das frisst enorm Zeit zusätzlich.
Und jetzt kannst du gerne weiter gehässige, nichts helfende Aussagen tätigen. Mir war klar das blöde Kommentare kommen werden, jetzt von einer (angeblichen) Lehrerin. Na dann...