ADHS wie Ehefrau entlasten Alltag strukturieren

Liebes Forum,
Meine Frau Vollzeitmama und Hausfrau und ich Vollzeit berufstätig haben derzeit einen Konflikt. Wir haben einen wunderbaren 2,5 Jährigen Sohn, der noch etwa ein halbes Jahr zu Hause ist, bis wir einen Betreuungsplatz in der Kita haben. Leider sind mehrere Versuche mit Tagesmüttern bislang gescheitert und meine Frau hat die Suche aufgegeben, es ging für den Übergang um eine stundenweise Betreuung zur Entlastung im Haushalt. Leider haben wir keine Hilfe aus Familie/Freundeskreis was die Betreuung angeht, nicht zuletzt auch aufgrund der Bindung zwischen Mama und Sohn.

Wir haben uns für ein klassisches Modell entschieden weil unser Gehaltsunterschied sehr gross war und wir in einer teuren Region leben und auch hier unseren Lebensmittelpunkt haben. Allerdings bin ich auch mit Pendeln zwischen 11 und 13 Stunden weg. Sie schmeißt den kompletten Haushalt und kümmert sich um die Carearbeit und hat auch den Großteil des Mental Loads.

Wenn ich nach Hause komme, (meist 17/18 Uhr) versuche ich noch Zeit mit meinem Sohn zu verbringen, üblicherweise spielen / lesen wir dann, oder ich koche, das ändert sich je nach spontaner Absprache, ich habe damit auch kein Problem.

Wir essen dann meistens zusammen zu Abend und anschließend beginnt das Bettritual, leider stoße ich dabei auf völlige Ablehnung seitens unseres Kindes. Im Ernstfall bedeutet das Heulkrampf bis Mama übernimmt, oder er nichtmehr kann, er schreit und windet sich dann auch mit aller Gewalt und auch die komplette Abwesenheit von Mama (1x die Woche abends Sport) ändert daran nichts, das Einschlafen wird dann zum Erschöpfungskampf, bis er irgendwann vor Müdigkeit/Kraftlosigkeit in meinem Arm einschläft. Das geht seit ca 1 Jahr so, davor war ich dauerhaft (Coronabedingt) im Home-Office und ich habe ihn jeden Abend zu Bett gebracht, aber seit ich wieder 100% im Büro bin, ist es so, vom einen auf den anderen Tag.

Leider braucht die Einschlafbegleitung, welche wir in der Regel zu 3. machen trotzdem jeden Abend (trotz keinem Mittagsschlaf) etwa 1h. Wachzeit etwa 6:00-19:30/20:00. Die beiden unternehmen regelmäßig Dinge über den Tag verteilt, kognitiv als auch körperlich ist unser Sohn (meiner Einschätzung nach) gut gefördert/gefordert. Was sich jedoch sagen lässt, ist das er unfassbar schlecht abschalten kann.

Ich leide leider unter ADHS und konnte bisher in meinem Leben leider keine Organisationsart finden, welche dauerhafte Strukturen erhalten könnte, egal wie viele Bücher/Ratgeber oder Apps/Kalender etc ich ausprobiert habe. Früher oder später sorgt ein Ereignis für einen "Bruch" und dann entgleist mir meist die gesamte Struktur. Ich bin deshalb im kompletten Gegensatz zu meiner Frau eher chaotisch, unorganisiert und impulsiv.

Ich erfülle gemeinsame Aufgaben in diesem Zusammenhang leider nicht zu ihrer und meiner Zufriedenheit oder mir fehlt der Blick Defizite/Offenes zu erkennen, dies betrifft Tätigkeiten im Haushalt sowie familiäre oder persönliche Organisation. Ich möchte unterstreichen dass dies nicht aus Faulheit oder Dispektierlichkeit geschieht, auch wenn das für einige nahe liegen mag. Ich brauche einfach länger um manche Dinge wahrzunehmen oder mir fehlt die entsprechende Priorisierung.

Ich verstehe, dass meine Frau dann manchmal nicht die Geduld hat zu warten oder ein "weiteres Kind" zu erinnern und es selbst übernimmt und sich damit Stück für Stück überlastet. Ich bitte sie darum, mir situativ einfach einen Anstoß zu geben, leider sorgt diese Bitte eher für Diskussionen.

Sie stößt gerade an ihre Grenzen und ich suche nach einem Ausweg, eventuell weiß jemand Rat.

Ich habe bereits eine Medikamentierung mit Medikinet versucht und diese bringt mich auch in "normale" Bahnen, leider lehnt meine Frau diese ab, weil sie sagt das mich das auch auf emotionaler Ebene verändert, was ich auch aus meiner Selbstwahrnehmung bestätigen kann, ich würde diesen Umstand allerdings in Kauf nehmen.

Vielen Dank für eure Antworten.

Shine

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Wir haben zwei Kinder (allerdings gehen sie in die Kita) und mein Partner hat auch ADHS, während ich eher perfektionistisch veranlagt bin (auch wenn ich versuche daran zu arbeiten). Ich verstehe, dass das manchmal für beide nicht einfach ist.

Ihr habt euch gemeinsam entschieden, dass du Vollzeit arbeiten sollst und auch den Wohnort und somit die Fahrzeit habt ihr euch gemeinsam ausgesucht. Somit kann sie dir nicht vorwerfen, dass du werktags kaum anwesend bist. Für ein halbes Jahr lohnt es sich vermutlich auch nicht, daran etwas zu ändern, oder? Wenn du im Schnitt werktags 12h unterwegs bist, kannst du natürlich viele Aufgaben nicht übernehmen, weil sie in dieser Zeit stattfinden. Überlegt euch gemeinsam, welche Aufgaben abends noch erledigt werden sollen und welche davon in deiner Verantwortung liegen. Bei meinem Partner funktioniert es am besten, wenn es ganz feste Abläufe sind. Also nachdem die Kinder schlafen, macht er jeden Abend x,y und z in genau der Abfolge und dann kann ich mich auch darauf verlassen, dass das klappt und vollständig erledigt wird. Durch den täglich gleichen Ablauf wird nichts vergessen und es passieren weniger Fehler. Spontan Aufgaben abgeben funktioniert weniger gut, da vergisst er die Hälfte der Aufgabe oder es passieren blöde Fehler.

Aktuell ist unser Ablauf, dass mein Partner nach der Arbeit sofort die Kinder übernimmt, während ich fertig koche (und wenn's ein ganz schlimmer Tag war, macht er mit den Kindern Brotzeit und ich mache eine kurze Pause, das ist aber vielleicht 2x im Monat). Dann essen wir bald gemeinsam und dann geht er mit den Kindern bettfertig machen, während ich die Küche aufräume und die Spülmaschine einschalte. Wenn ich fertig bin, gehe ich zu den Kindern. An guten Tagen ist zumindest das ältere Kind schon fertig, wir kuscheln kurz zu viert und einer von uns bringt K1 ins Bett, der andere geht mit K2 noch ins Wohnzimmer. Danach übernehme ich K2 und mein Partner spült ab (falls ich es vorher nicht geschafft habe), bringt den Müll raus, gießt bei Bedarf im Garten, lüftet etc. Wenn's ein guter Tag war, schläft K2 um 20:15 Uhr und wir können gemeinsam Feierabend machen. Wenn's ein schlechter Tag war, räume ich noch auf oder mein Partner übernimmt noch eine dringende Aufgabe, die liegen geblieben ist (z.B. noch irgendwas reinigen wenn ein Kind abends einen Pipi-Unfall hatte, oder noch ein paar Rechnungen bezahlen).

Ansonsten ist natürlich noch wichtig, wie die Wochenenden ablaufen und dass du da die hauptsächliche Kinderbetreuung, aber auch ein paar Haushaltsaufgaben übernimmst. Mein Partner nimmt sich Samstag Vormittag ein Kind und macht den Wocheneinkauf, die Liste mache allerdings ich.

Mental Load aufteilen ist echt eine Herausforderung. Ich hab schon vor den Kindern mehr Mental Load übernommen, war für die Terminplanung, Urlaubsplanung, Finanzen, Steuererklärung etc. verantwortlich, weil es dann einfach viel zuverlässiger klappt. Als ich dann den Mental Load für 5 Personen übernommen habe (pflegebedürftig Angehörige gibt es auch), war das natürlich viel zu viel. Aber vieles schafft mein Partner nicht zuverlässig genug für meine Ansprüche. Sehr schwieriges Thema. Ich habe Stück für Stück klar umgrenzte Themen völlig abgegeben. Jeglichen Kontakt mit Dienstleistern, Vermietern, Finanzamt, Verträge. Da kann er von der Arbeit aus in den Mittagspause abtelefonieren. Alles was mit dem Auto zu tun hat, aber auch Ordnung in die Abstellkammer bringen oder solche Projekte zu Hause. Er fragt trotzdem immer nach Feedback und früher hätte ich das auch gut gefunden, aber mittlerweile ist meine Haltung meistens "mach wie du meinst und lass mich mit dem Thema einfach in Ruhe". Ich hatte auch probehalber die Terminplanung fürs Wochenende abgegeben, das klappt eher mittelmäßig, da müssen wir noch schauen.
Neuanschaffungen kann man auch noch gut auslagern. Klar, der der die Carearbeit macht, merkt zum Beispiel eher, was das Kind braucht, aber wenn ich feststelle das Kind soll zum Geburtstag ein Fahrrad, eine Spielküche oder was auch immer bekommen, dann kann mein Partner die Aufgabe übernehmen, ein gutes Modell zu finden und verschiedene Angebote zu vergleichen und das passende zu kaufen. Aktuell ist unser Waschtrockner kaputt und ich will nun zwei Geräte, Waschmaschine und Trockner, übereinander. Welche Geräte sich eignen, gut bewertet und preiswert sind und wie die geliefert und angeschlossen werden, das soll mein Partner machen. Früher hätte ich mit aussuchen wollen, aktuell habe ich für sowas keine Energie mehr.

Ja jetzt hat du Einblicke, wie es bei uns läuft , vielleicht kannst du ja daraus etwas für euch nutzen.

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Danke auf jeden Fall für diesen ausführlichen Einblick, ich denke ich kann hier und da was mitnehmen. Gerade die Verteilung von ganzen Aufgabenbereichen finde ich gut, dort liegt vermutlich das meiste Potential zur Entlastung.

Im Bereich Anschaffungen, Finanzen & Steuererklärung bspw. bin ich tatsächlich sowieso schon zuständig und kümmere mich auch darum, es muss eben nur in meinem Tempo passieren Also nicht jeder Tag, nur weil er freie Zeit beinhaltet ist gleich gut "geeignet". Diese Sonderpostitionen bereiten mir auch tatsächlich nicht die größten Probleme. Wenn der Fokus mal sitzt und auf das Thema ausgerichtet ist setze ich an diese Punkte auch ganz gut meinen Haken auf der Liste.

Ganz feste Strukturen kann ich denke ich auch, wie du von deinem Mann beschrieben hast, gut erfüllen. Aktuell jeden Abend bevor ich als Letzter ins Bett gehe als notorischer Schlafprokrastinierer, wirbele ich einmal durch die Küche, schmeise die Spülmaschine an und mache übrigen Abwasch. Nach der Betthygiene fülle ich meist noch die Wasserflasche und wickele unseren Sohn noch einmal, der Nachts oft viel trinkt, um Unfälle zu vermeiden.
Ich hatte mich auch schon mal an unserem Einkauf/Essensplan versucht und dafür ein Programm geschrieben, aber das war meiner Frau leider zu strukturiert, es kann durchaus geschehen dass das geplante/noch vorhandene Gericht(e) nicht zusagt und das hat dann leider mein "System" gecrasht.

Es mag aktuell aber auch primär die Betreuungssituation sein, ich will damit nicht sagen dass ich nichts verbessern soll/kann. Aber aktuell ist der kleine Mann derart vereinnahmend und anhänglich über Tag und seit etwa 1-2 Monaten auch noch von Nachtschreck betroffen.

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Lieber Shine,

ich hab leider nicht ganz verstanden wo genau das Problem liegt.
Dass Du nicht erkennst, was zuhause zu tun ist? Ist es das?

Ansonsten liest es sich mehr, als habe Deine Frau auch einige in der Orga und Struktur zuhause. Manchen fällt mit 1 Kind und Haushalt einfach die Decke auf den Kopf, weil sie unausgelastet sind. Aber ich finde, Du schreibst zumindest, dass Du Dich auch schon adäquat einbringst sobald Du zuhause bist. Wenn das alles so ist frage ich mich: wo genau liegt das Problem?
Dass Euer Kind Dich beim Einschlafen nicht akzeptiert ist doof. Das hatten wir auch und das ändert sich wieder. Das ist (meistens) nur temporär.

Solltest Du ADHS-bedingt Probleme zu haben aktuell anstehendes zuhause nicht zu erkennen frage ich mich, wo das Problem ist, dass die Partnerin das sagt. Ja es nervt bisweilen aber das kommt doch überall vor. (Mein Mann sieht auch tagelang seinen Pizzakarton offensichtlich nicht, den er schon lange wegräumen wollte)
Ist es für Deine Frau wirklich so ein Problem, Dich da einzubinden?
Wie wäre es ansonsten, wenn Du einen Haushaltsteil fix übernimmst? Kann ja vom Müll raustragen bis Wäsche machen oder Einkauf/ Badputz am WE sein. Je nachdem. Sie dann die spontanen Sachen wenn sies sieht und Du was Fixes, das immer ansteht und das Du Dir in den Kalender eintragen kannst. Man muss sich eben seinen Modus suchen der für alle gut ist.

Auf jeden Fall kann ich Dir mehr nicht schreiben da ich aus Deinen Worten nicht wirklich erkenne was jetzt das genaue Problem ist. Weder von Dir noch von Deiner Frau kann ich es so richtig erkennen - auch wenn es offensichtlich welche gibt ;-)

LG shealove

Bearbeitet von shealove
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Ich kann aus eigener Erfahrung sagen das es nicht nur nervt jemanden dauernd zu erinnern es kostet zusätzlich eine Menge denk arbeit und wenn man schon für die Kinder mit denkt kotzt es irgendwann je nach ausmaß richtig an.
Mein Mann hat auch ADHS es ist wirklich extrem anstrengend.
Wo andere das Problem erkennen und mal kurz mit anpacken ist es hier immer mit bitten und sagen verbunden und je nach aktueller Leistungsfähigkeit hilft das sagen manchmal auch nicht viel.
Ich muss also für mich denken
Für 2 Kinder und für meinen Mann.
Ich könnte hier mit Kind unterm Arm ein Hausputz veranstalten und er würde von allein nicht mal auf die Idee kommen zu helfen das ist keine Absicht aber das ist emotional wirklich nicht einfach.
Wenn man dann aus welchen Gründen gerade mehr gefordert ist kann diese extra Arbeit extrem anstrengend sein.

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Ich Frage mich ehrlich gesagt,ob das ein "ADHS Ding" ist oder eher ein "Männer Ding". Ich höre es von allen Seiten nämlich so.

Wir haben es hier zu Hause genauso.
Und ich bin sowas von ausgebrannt grade.
Dabei bin ich mit der Kleinsten noch zu Hause und Frage mich,wie ich das bewerkstelligen soll,wenn ich im nächsten Jahr wieder arbeiten gehe.

Ich denke auch für meinen Mann mit. Und dann sind da noch drei Kinder, ein Hund,meine Mama im Haus.

Mein Mann macht das nicht absichtlich. Er hat es aber auch nie anders gelernt.
Seine ganze Familie ist so "blind" und reagiert nur auf Ansprache.

Wir feiern im nächsten Monat unsere 40.Geburtstage. Grosse Gartenparty mit über 60 Personen.
Während ich Listen abarbeite, Dinge organisiere, putze,den Garten vorbereite...
Ist sein Kopf:Leer. Genau. Er ist leer. Er macht sich um nix Gedanken .komm ich heute nicht komme ich morgen.
Ich finde es übelst anstrengend und frage mich,was man dagegen tun kann?

Sorry. Ist etwas offtopic. Aber ich musste es Mal raus lassen.

Ein schwieriges Thema. Und die Überlastung der Frau... Höre ich aktuell an allen Stellen.
Ist das der Zahn der Zeit?
War es früher genauso?
Sind wir zu sensibel geworden oder zu penibel?

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Also zum einen gibt es auch noch andere Medikamente wie zb Elvanse, da habe ich gehört dass es nicht so wesensverändernd sein soll wie Medikinet. Wir fahren bei unserem Kind damit auch viel besser.

Zum anderen - ich habe selber leichtes ADHS - ist es halt so dass man immer wieder von vorne anfangen muss. Allerdings würde ich nicht dauernd was neues probieren sondern wenn sich etwas für eine Weile ebwährt hat und nur durch ein Ereignis aus der Bahn geraten ist würde ich schauen dass ich daran wieder anknüpfe und nicht den nächsten Ratgeber ausprobieren.

Alles Gute Euch!

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Hallo,
Ich verstehe sehr gut wie deine Frau sich fühlt ich kann davon ein Lied singen.

Habt ihr andere Medikamente versucht?
Um selbst Organisation zu lernen wirst du um einen Therapieplatz nicht drum rum kommen wenn du schon sagst das alles was geraten wird nicht hilft.

Mein Mann hat das auch nicht so raus.

Familien Kalender war hilfreich.
Dinge die erledigt werden müssen bsp Werkstatt Termin ausmachen oder Sperrmüll beantragen kommen auf ne to do Liste.
Aber im Alltag haben wir selbst noch keine perfekte Lösung.
Ich muss auch immer ansagen was zutun ist.

Lg

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Hey!

Ich habe auch adhs- hilft nichts, die Organisation hängt an mir.

1. Sorg wieder für die Medikation. Wenn Medikinet nicht hilft, dann vielleicht Elvanse. Aber ich würde jedenfalls nicht auf die Medis verzichten, um anderen besser zu gefallen. Ohne Medikamente riskierst du an Depressionen zu erkranken oder einen Unfalltod zu erleiden, weil du nicht richtig aufpasst. Das ist sehr gefährlich. Du kannst keine Struktur halten, aber Autofahren geht?

2. Guck dich mal nach einer Lerntherapie um. Dort kannst du Maßnahmen trainieren.
Ich führe to Do-Listen über die App to Do, meinen Handykalender und eine Zettelwand im der Küche.

3. Wenn es brennt und ich nicht priorisieren kann, hilft mein Mann.


Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Medikinet hilft ausreichend was meine Defizite angeht, ich verliere dann eben meine Kreativität, Impulsivität und lustige Art. Es geht nicht ums gefallen, dieser Zustand macht mir auf Dauer ebenfalls zu schaffen, da ich eher den Eindruck habe, dass ich ohne Medikamente "ich selbst" bin.
Ich hatte länger keine Angst/Depressionsepisode begebe mich dann jedoch stets in Psychotherapie, was sich bewährt hat.
Ich pendele vollständig mit öffentlichen Verkehrsmitteln und fahre so gut wie nie Auto, früher bin ich mit dem Auto gependelt, aber meine Vorliebe für Sportwagen und fehlende Impulskontrolle in Stresssituationen sind keine guten Partner für Pendlerverkehr, ich weis das auch, aber situativ kann ich es nicht kontrollieren. Abseits der Arbeit und im Urlaub bin ich ein guter und sicherer Fahrer, da ergeben sich eher selten Probleme, im Gegenteil, ich trinke selten Alkohol und bin deshalb auch oft ein gern gesehener Fahrer in der Familie/Freundeskreis.

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"leider lehnt meine Frau diese ab, weil sie sagt das mich das auch auf emotionaler Ebene verändert" an dieser Stelle habe ich mich gestoßen.
Mein Mann findet auch, dass ich mich mit Medikinet verändere. Ich bin dann oft völlig durch den Wind und dadurch zurückhaltender, als wenn ich alles genau mitbekomme; dann bin ich weniger zurückhaltend. Aber so bin ich dann eben.
Da du von Depressionen schriebst: Es gibt auch Medikamente für Menschen mit Depressionen und ADHS. Denn ADHS kann unbehandelt zu Depressionen führen. In meinem Medikinet steht in der Packungsbeilage, dass es bei Depressionen nicht genommen werden sollte.

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Ich habe auch ADHS und trotzdem bin ich diejenige. die den Überblick hat. Ich sage auch: Probier eine andere Medizin, es ist eine grosse Entlastung. Meines Wissens nach - und ich hab mich doch ziemlich intensiv damit beschäftigt - gibt es keine Persönlichkeitsveränderungen durch Medizin. Die Persönlichkeitsveränderung besteht darin, dass man endlich man selbst ist. Und das würde ich mir nie verbieten lassen.

Sollte es aber so sein, dass es sich um Nebenwirkungen handelt, dann solltest du eine andere Sorte probieren. Ich hab mal Elvanse probiert, und da war ich ganz komisch drauf. Das sind dann Nebenwirkungen. Und da kann man mir auch sagen, es sei ja der gleiche Wirkstoff wie bei meiner anderen Medizin, nur länger wirkend.Aber trotzdem kann irgendein Hilfsstoff, Bindemittel oder weiss der Geier was, eben Nebenwirkungen verursachen. OBS - das ist sehr individuell unterschiedlich, offensichtlich vertragen viele andere Elvanse gut. Daher kann dir auch keiner sagen, welches keine Nebenwirkungen macht. Musst du ausprobieren.

Ausserdem finde ich, deine Frau hat da zu hohe Erwartungen, du bist schliesslich den ganzen Tag nicht da. Ich meine, da kannst du gar nicht alles wissen und einen genauso guten Kontakt mit dem Kind haben. Wenn es möglich ist, sollte sie wieder arbeiten, du etwas kürzer treten, dann ist es auch mehr verteilt.

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Ich schreibe nichts zur Aufgabenteilung, da wir eine andere zuhause haben.

Wir haben in unserer Familie gehäuft ADHS Symptome, bei meiner Mutter stark ausgeprägt (chaotisch, unkonzentriert, vergesslich, sprunghaft), bei mir selbst nicht ganz so schlimm, aber auch stark merklich.

Ich nutze OneNote zur Organisation der Gedanken und ich habe eine Sammlung, wo ich nur Abläufe drinnen stehen haben. Da sind Abläufe für ALLES drin: Wäsche machen, Wohnzimmer aufräumen, Auto aufräumen, zum Sport gehen, Morgenroutine. Jeder Schritt ist einzeln aufgeführt und die Verben markiert.

Wenn ich was machen muss, öffne ich den entsprechenden Ablauf und mache diese Schritt für Schritt und nach jedem oder eine Gruppe von Schritten markiere ich die Verben grün.

Dieses Vorgehen hilft mir (a) dass ich mich nicht in einer Aufgabe verrenne, (b) wenn ich abgelenkt werde wieder direkt beim nächsten Schritt weitermachen kann und (c) ganz wichtig, ich vergesse keinen Schritt.

Ich laufe gut damit und habe auch eine Sammlung für Arbeitsabläufe. So halte ich mich organisiert.

Bearbeitet von Cassie88