Hallo zusammen,
ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps zu meiner Situation geben.
Mein Mann und ich sind seit fünf Jahren verheiratet und haben eine dreijährige Tochter, die momentan in die KITA eingewöhnt wird. Ab November werde ich dann auch wieder Arbeiten gehen.
Das Problem sind meine Schwiegereltern. Eigentlich verstehen wir uns ganz gut, sie sind aber extrem altmodisch eingestellt. Für sie ist es selbstverständlich, dass sich die Frau um Haushalt und Kind kümmert.
Nun ist zum Glück mein Mann nicht so gepolt: er wäscht Wäsche, er kauft ein, er putzt, er kocht und er kümmert sich um unsere Tochter. Immer wieder muss ich mir von meinen Schwiegereltern anhören, wie dankbar ich doch sein muss, dass ich einen so tollen Mann bekommen habe und ob ich das überhaupt zu schätzen wisse. Es wäre ja überhaupt nicht selbstverständlich, dass ein Mann alle diese aufgezählten Tätigkeiten übernimmt obwohl er ja so schwer arbeitet.
Wenn ich meinen Schwiegereltern dann erkläre, dass es sehr wohl selbstverständlich ist - schließlich ist es auch der Haushalt meines Mannes und unser gemeinsames Kind - werden nur die Augenbrauen nach oben gezogen.
Das Thema kommt immer wieder hoch, seit unsere Tochter auf der Welt ist. Vor ein paar Wochen ist es nun aber praktisch übergekocht.
Ich werde im Oktober fünf Tage mit Freundinnen weg fliegen. Als meine Schwiegereltern das mitbekommen haben (das war blöderweise auch noch auf einer Familienfeier) ging die gleiche Leier wieder los, nur diesmal wurde meine Schwiegermutter richtig pampig. Sie fragte immer wieder, ob mir überhaupt klar sei, was für ein Glück ich mit meinem Mann hätte und ich sollte doch mal ein wenig Dankbarkeit zeigen, dass er mich so entlastet und ich jetzt auch noch alleine in den Urlaub "darf". Daraufhin stimmten allen Anwesenden auch noch mit ein.
Die Krönung des Ganzen war dann aber, dass mein Mann sich diese Worte nun scheinbar zu Herzen genommen hat und mir nun auch vorhält, dass das ja alles nicht selbstverständlich ist, was er alles an Aufgaben übernimmt und in den Familien seiner Freunde ja alles ganz anders läuft.
Mich nervt das furchtbar, dass jetzt plötzlich Diskussionen bzw. Probleme aufkommen, wo es bisher keine gab. Seine Eltern haben nun damit genau das erreicht, was sie wollten.
Ich soll doch mal ein wenig dankbar sein...
Hallo,
an deiner Stelle würde ich nichts mehr erzählen.
Es gibt doch genügend andere "unverfängliche" Themen für eine Unterhaltung mit der Schwiegerfamilie wie... Brokkoli im Angebot, schöner Regenbogen gestern, einen Hasen beim Spaziergang gesichtet.
Es fängt aber schon bei vermeintlich unverfänglichen Themen an: mein Mann erzählt irgendeine Story von unserer Tochter beim Einkaufen. Und schon geht es los wie toll das ist, dass meine Mann einkaufen geht und auch noch unsere Tochter mit nimmt.
Oder er erzählt von irgendwelchen Karotten, die er für die Bolognese gebraucht hat: wieder muss ich mir anhören, wie dankbar ich doch sein muss, dass ich einen so tollen Mann habe, der Bolognese für uns kocht.
Und dann, es ist doch egal... Steig doch nicht drauf ein oder sag einfach "du bist ein toller Mann" oder "ich bin ja so dankbar", falls es der Fall ist, dann - abgehakt, nächstes Thema.
Du wirst deine Eltern nicht ändern können. Es liegt an dir wie du damit umgehst.
Denke mal nach, wie kommen denn dein Mann und deine Schwiegereltern darauf, dass du dich nicht dankbar zeigst? Warum ist ihnen das so wichtig? Ich würde mich nicht ärgern, sondern einfach genauer nachfragen? Was haben sie für eine Erwartung?
Meine Schwiegereltern denken eben, dass Haushalt und Kindererziehung Aufgabe der Frau sind. Sie heben das, was mein Mann macht, immer als so besonders und ausergewöhnlich hervor. Für mich ist das aber was ganz normales.
Dann sollten Sie aber auch entsprechend dankbar sein, dass ihr Sohn eine verantwortungsvolle Frau hat, die wieder arbeiten geht und einen erheblichen Teil des Familieneinkommens erwirtschaftet. Wenn sie nämlich ihr ach so tolles 50er Jahre Hausfrauen Modell als selbstverständlich sehen, wäre es ja selbstverständlich, dass dein Mann dich Zeit deines Lebens alimentiert.
Ich würde den Spieß umdrehen
dein Mann kann dankbar sein, dass Du Elternzeit genommen hast
Denn es gibt soviele Paare wo das der Mann macht und die Frau geht arbeiten
Und mir einige Bsp zurecht legen ...
Auch Eingewöhnung im Kiga --- das machen auch öfter mal Männer
Jeden Elternabend als Bsp. nutzen " da war der Papa von xxx da und die Mutter durfte zu Hause bleiben"
Wenn du mit Freundinnen wegfährst----
Hat da jemand von Kinder? Diese auch als Bsp nutzen
Immer und immer wieder --- auch gegenüber den SE --
Und wenn dann was kommt von wegen kennen sie ja nicht oder sowas--
Dann kennt ihr die falschen Leute.....
Du kannst ganz einfach deinen SE den Wind aus den Segeln nehmen:
…Helga, du hast etwas wunderbares geschafft mit deinem Sohn. Ich bin dir sehr dankbar, dass es für ihn so selbstverständlich ist (Kindererziehung, Einkaufen, Haushalt etc). So können wir gleichberechtigt (unsere Beziehung, unser Leben, meine Unabhängigkeit…) sein
Warum wurmt dich das alles so? Die Zeiten haben sich geändert, und wenn deine SE das anders sehen, muss man sie doch nicht belehren.
Es wurmt mich, weil mein Mann nun auch auf diesen Zug aufspringt und meint, er würde ja viel mehr Aufgaben übernehmen, als das z. B. die Männer in unserem Freundeskreis machen und sich nun irgendwie ungerecht behandelt fühlt. Ich vermute, dass seine Mutter ihn irgendwann mal zur Seite genommen hat, nur würde er das mir gegenüber nicht zugeben.
"Daniel, wenn in deinem Freundeskreis alle Männer ihre Frauen verprügeln, muss ich dir jetzt auch dankbar sein, weil du das nicht machst?"
Es sind tatsächlich alte und blöde Sprüche, die bestimmt nerven. Ich verstehe das.
Aber realistisch gesehen, wäre ich wirklich dankbar, denn die meisten Männer sind total faul, was das betrifft.
Ich wäre dankbar gewesen, wenn der Vater meiner Kinder so gewesen wäre. Der hat nämlich gar nichts gemacht!
Jaaa es ist Euer gemeinsamer Haushalt, aber ein dreijährigen Kind muss man nicht mehr 24/7 bespassen und kann wohl einen Großteil der Arbeit nebenbei erledigt bekommen.
Das Einkommen wird ja im Moment auch von euch beiden genutzt, wie gross ist denn da gerade dein Beitrag dazu? Wenn du so argumentierst, hättest du auch nicht 2 Jahre länger zu Hause bleiben dürfen.
Ich sehe das nicht so 'auch sein Haushalt'. Ich sehe uns als Team das Arbeit - bezahlt oder unbezahlt - erledigen muss. Die wird zu gleichen Teilen aufgeteilt, unabhängig davon, was bezahlt ist und was Haushalt ist, und nein 2 Stunden gechillt in der Sonne auf dem Spielplatz hocken ist da nicht gleichzusetzen mit einer normalen Erwerbstätigkeit.
Du solltest mit deinem Mann reden, ich denke schon dass er sich ungerecht behandelt fühlt. Warum habt ihr die Elternzeit nicht unter euch aufgeteilt? Gerade wenn ein Mann sich derart einbringen will wäre das gerechter.
Das ich so lange in Elternzeit bin, haben mein Mann und ich gemeinsam so beschlossen. Ich kümmere mich den ganzen Tag um unsere Tochter und finde es schlimm, dass das immer noch weniger als eine bezahlte Erwerbstätigkeit zu zählen scheint.
Natürlich zählt es nicht weniger, aber ich würde mal behaupten das es sogar anstrengender ist 100 % zu arbeiten, nach der Arbeit das Kind zu betreuen und den Haushalt zu schaffen und am nächsten Tag wieder konzentriert zu arbeiten. Zu Hause mit einer 3 jährigen hat man doch mehr Pausen und muss sich weniger konzentrieren, muss nachts nicht mehr stillen oder Flasche machen, schläfst also realtiv durch, also trägt dein Mann gerade eigentlich die größere Last und ja, dafür kann man dankbar sein
Ich kann wärmstens das Buch „wir sind doch längst gleichberechtigt“ empfehlen !!
Vielleicht als Geschenk zu Weihnachten für die Schwiegereltern?! Auch für deinen Mann und für dich. Das sollten einfach alle lesen😃
Toll, dass es dir so bewusst ist, dass es sich so gehört und du nicht in demütige Dankbarkeit oder Schuldgefühle verfällst. Finde das persönlich gar nicht so einfach.
Liebe TE,
das finde ich aber sehr blöde von den Schwiegereltern. Darüber solltest du auf jeden Fall noch mal mit der Schwiegermutter reden.
Vielleicht so ungefähr:"Erna, du kannst gerne deine Meinung für dich behalten. Für mich sind das sinnlose Diskussionen. Das sich die Vater und Mutter sich gemeinsam um das Kind kümmern ist für uns selbstverständlich, genauso wie Haushaltsaufgaben, Einkaufen (kannst ja noch einiges mehr aufzählen, da fällt mir im Moment nichts weiter zu ein). Genauso die Freizeitgestaltung jedes einzelnen. Und mehr werde ich dazu nicht mehr sagen und du brauchst auch nicht mehr weiter mit mir darüber diskutieren". Falls es nicht hilft: Erna misch dich bitte hier nicht ein, ansonsten bin ich gleich weg.
Und deinem Mann, für diese Äußerung hätte ich ihn auf den Pott gesetzt.
LG Hinzwife
(Sorry für OT)
Ich würde dir heute gern zwei Herzchen geben, eins für diese Antwort und ein anderes für... du weißt schon was
Hallo Gynmaedel,
dankeschön für deine Antwort. Ich schreibe dir noch eine PN
LG Hinzwife