Guten Abend zusammen,
Mein Mann und ich haben leider viele Probleme in der Ehe, was m.M. nach vor allem dran liegt, dass er sich nicht (genug) vom Elternhaus abgenabelt hat.
Wir wohnen mit den SE in einem Haus, welches meinem Mann gehört. Es ist der Horror. Privatsphäre und Respekt sind Fremdwörter. Nahezu täglich, unangemeldet, standen die SE bei uns im Wohnraum, es wurde durch die Badezimmertür mit einem geredet, auch, wenn man auf dem Klo saß, geduscht hat etc. Ich habe dann daraufhin gewiesen, dass ich das nicht möchte. Mein Mann findet es irgendwie wohl nicht schlimm. SE wühlte in unserer Dreckwäsche, ja auch Unterwäsche von mir, wusch sie einfach mit deren Sachen zusammen , weil sie nicht genug Wäsche hatte, durchwühlte unseren Müll, meine Privatsachen usw. Ich habe dort bereits klare Kante gesetzt und verriegel unsere Etagentür usw.
Weiterhin gibt es immer viele Streits mit ihr. Sie möchte bestimmen, auf welchen Parkplatz ich mich mit meinem Auto stelle, wo mein Wäscheständer steht, sie macht sich überall breit, erzählt im Dorf rum, sie müsste für mich putzen . Es gab eine Situation, als wir eine Baustelle hatten, da bat mein Mann sie, als ich nicht vor Ort war, zu putzen. Er muss immer alles, was das Haus und den Garten angeht, mit Ihnen besprechen, ich bin zweitrangig. Sie dürfen sich überall breit machen. Meine Kinderwagen, Fahrradanhänger usw. stellen schon ein Problem dar. Es muss dann Platz für deren Kram gemacht werden. Er positioniert sich nie zu mir. Darüberhinaus bleiben zwei kleine Kinder und der Haushalt nahezu alleine meine Aufgabe oder sie werden von ihm zu seinen Eltern gebracht. Sie behandelt ihn wie einen kleinen Bub und ich empfinde das als so mega unsexy. Sie ruft durch den Hausflur nach ihm, als säße er in seinem Kinderzimmer, schreibt ihm vor, was in welchen Müll reinkommt, wo ihre Sachen Platz zu finden haben, dass er dies oder das für sie machen soll.
Durch die ganzen Probleme bin ich natürlich auf deutsch gesagt, angefressen, habe oft schlechte Laune und abends wenig Lust auf Zweisamkeit. Es scheint, als sei die SM im Haus das beste Verhütungsmittel. Daraufhin ist mein Mann beleidigt und behauptet, ich würde die Ehe kaputt machen. Dadurch, dass er sich einfach nicht klar positioniert und keinerlei Grenzen setzt, fühle ich mich nicht genug gewertschätzt und geliebt. Außerdem nutzt er freie Zeit eher dazu, seinen Eltern zu helfen oder dort zu quatschen, anstatt mich mal im Alltag zu unterstützen.
Gerne würde ich unserer Beziehung eine Chance geben, aber ich weiß einfach nicht, wie.
Probleme in der Ehe
Das klingt doch, als könnte eine Paartherapie sinnvoll sein. Vielleicht kann man deinem Mann so vermitteln, dass bei dir täglich und das seit Jahren massiv Grenzen überschritten werden!
Dass es für ihn nicht so schlimm ist, wie für dich, verstehe ich. Sind ja seine Eltern, so wurde er groß. Aber wäre er umgekehrt auch so locker? Würde DEINE Mutter in seiner Wäsche wühlen und mit ihm reden, während er auf dem Klo ist? Oder plötzlich in der Wohnung stehen?
Ich denke, ihr müsst gegenseitiges (!) Verständnis schaffen und wenn dein Mann und du an einem Strang zieht, könnt ihr Regeln gemeinsam mit den SE für ein friedliches Zusammenleben aufstellen (ja das geht, erfordert aber Verständnis und Willen von allen Parteien).
Wenn gar nichts geht, mir absolut kein Verständnis entgegen gebracht wird und man meine Gefühle und Grenzen weiter getrost ignoriert - ja, dann würde ich da gehen. Das würde ich mir nicht antun!
Da unterschreibe ich.
Für deinen Mann ist das ganze Theater völlig normal. Er kennt es nicht anders und in seinen Augen bist du die "Zicke" die Stress wegen "nichts" macht.
Und wegen "nichts" wird er nicht ausziehen. Und bei einem gemeinsamen Sorgerecht kannst du problemlos nur ohne Kinder ausziehen.
Erkläre ihm nochmal wo deine Probleme liegen und zwar möglichst ohne deine SM irgendwie zu erwähnen.
Und bis er einer Paartherapie zustimmt, leg ihm den Ehering auf den Tisch und fahre das Eheleben auf 0 runter. Zwischenzeitlich kannst du dich ja auch alleine an eine Beratungsstelle wenden.
Das wäre eigentlich die Lösung. Die eigene mama mal einladen für ne woche und sie genau das machen lassen, was die SE so machen. Das wäre mal interessant wie Länge die Ehepartner das mitmachen.
Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden:
Zieht aus diesem Haus aus!
Gewinnt räumlichen Abstand von den Schwiegereltern und zwar schnell.
Bitte zieht weiter weg von den Schwiegereltern, nicht nur wenige km, eine halbe Stunde Fahrzeit sollte es mindestens sein.
Wenn dein Mann sich dieser Lösung verweigert, dann würde ich dir zur Trennung raten. Sonst wirst du kein glückliches Leben mehr führen können. Nach deiner Schilderung ist die Zeit für faule Kompromisse auch längst abgelaufen.
So leid mir das tut.
Manchmal verengen sich grundhafte Konflikte des Familienlebens auf nur zwei Alternativen:
Entweder - Oder
Deine Aufgabe ist es, deinem Mann offen und schonungslos diese beiden Alternativen klar zu machen.
Ich schätze, bzw. ich weiß, dass er dort nicht ausziehen möchte.
Der erwachsene Weg wäre es, mit ihm verständnisvoll darüber zu sprechen und eventuell einen Mediator oder eine Paartherapie in Betracht zu ziehen.
Aber das funktioniert ja scheinbar nicht.
Also bin ich ein Fan davon, den Spieß mal umzudrehen:
- Deine Eltern einladen, die sich dann wie seine Verhalten sollen
-Deine SM nerven: einfach mal hochgehen und ihre Wäsche durchwühlen, irgendwas erledigen und dann herumerzählen, dass du so viel helfen musst, weil sie halt schon älter werden
-Kinderwagen, Wäscheständer, etc. extra genau dahin stellen, wo es sie nervt
-überhaupt ein nerviger Mitbewohner sein: Abends laut Fernsehen, viel Besuch haben, Staubsaugen wenn ihre Lieblingsserie läuft, etc.
-vor deinem Mann dich gar nicht mehr beschweren und immer ganz unschuldig tun, wenn seine Eltern sich beschweren. Dann können sie ja mal in die Rolle der meckernden Zicken wechseln.
-wenn dein Mann lieber mit den Kindern zu seinen Eltern geht, als Zeit mit dir zu verbringen, dann mach du einfach lustige Sachen: triff dich mit Freunden, geh ins Kino, auf ein Konzert, geh shoppen, mach einen Wellnesstag, zieh dir eine gute Serie rein.
-du könntest auch noch ein schönes neues Hobby anfangen: Bienenzüchten, Schlagzeugspielen, etc.
Wenn dann die anderen auch alle irgendwann bemerken, dass das Zusammenleben keinen Spaß macht, könnt ihr ja schauen, wer auszieht und wie man das am besten regelt.