Ganz ehrlich, wenn das ein Beruf wäre, Haushalt und Kinderbetreuung gleichzeitig - ich hätte aufgrund mangelnder Kompetenz schon längst gekündigt und mir etwas gesucht, was zu meinen Fähigkeiten passt…
Im Vergleich zu der Zeit ohne Kinder und meiner gesamten Kinderheit und Jugend - ich bin sooo viel ordentlicher geworden und kriege deutlich mehr hin! Aber es reicht gefühlt nie… ich werde nichts und niemandem gerecht und gestern haben mein Mann und ich uns noch gestritten. Den ganzen Tag hatte ich Sachen erledigt: Hautarzttermin für mich, was aus der Apotheke abgeholt, Pakete zur Post gebracht und noch weiteres. Alles mit beiden Kindern (seit kurzem erst 5 und 1). Dann Zuhause versucht zu packen, aber beide Kinder haben entweder gleichzeitig geweint oder hintereinander, so dass ich überhaupt Mühe hatte, irgendwas hinzukriegen (Essen machen, aufräumen etc.). Als mein Mann dann abends nach der Arbeit kam meinte er, ich hätte ja wenigstens schon mal rauslegen können, was wir mitnehmen wollen… da wurde ich sauer, weil er keine Ahnung hatte, wie der Tag abgelaufen war… er macht extrem viel und das schneller als ich, aber kann ich etwas dafür, dass ich langsamer bin oder weniger kompetent? Ich bemühe mich Tag und Nacht und es reicht gefühlt nie…
Eigentlich hatten wir schon am Mittwoch entspannt zusammen packen wollen, aber seine Mutter ist krank und es war nicht klar, ob wir heute in unseren Urlaub hier in Deutschland fahren würden oder ob wir für Wochen oder Monate ins Ausland fliegen würden. Das stand erst gestern Mittag fest… dann wurde es jetzt entsprechend stressig mit dem Packen, weil ich gestern Abend auch noch einen Termin hatte.
Heute Morgen dann wieder Streit, alles zu viel. Bin dann nochmal auf ihn zu und meinte: „Wir sind beide momentan sehr gestresst, geben beide über 100% und haben uns lieb. Wollen wir es jetzt erstmal dabei belassen und zusammen den Rest packen?“ Haben uns dann umarmt und gut zusammen gearbeitet. Jetzt sitzen wir gerade im Auto. Mein Kleiner schläft zum Glück.
Ich bin einfach traurig, weil ich nicht weiß, warum ich es nicht gut hinkriege. Wir haben 70qm Wohnung, seit ein paar Wochen einen Staubsaugroboter, zum Glück! Ich wollte letztens seit ein paar Tagen das Bad putzen, wenn ich schnell bin, brauche ich 30 Minuten. Ich kam mehrere Tage am Stück nicht dazu, obwohl ich permanent was getan habe, ich saß nicht rum oder so, dann wüsste ich auch, dass ich noch mehr Zeit dafür hätte… meine Tochter war jetzt einen ganzen Monat raus aus der KiTa wegen eines dollen Hustens, das war natürlich auch anstrengend.
Mein Mann fährt einkaufen (ich habe meinen Führerschein erst in der 2. Schwangerschaft gemacht und traue mich noch nicht, am liebsten wäre mir 1 Jahr begleitetes Fahren, aber der Kleine schreit so viel im Auto, da ist es nicht leicht für mich zu üben, weil ich sowieso schon Angst habe).
Überfordert
Also mein Mann kauft ein, kocht auch häufig noch nach der Arbeit, kümmert sich alleine um den Garten und wenn mal was extra in der Wohnung anfällt (was streichen, reparieren…).
Ich habe theoretisch „nur“ die Kinder, Bad putzen, aufräumen, den Staubsauger losschicken, Wäsche, Spülmaschine ausräumen… und es ist mir viel zu viel! Obwohl ich durchgehend was mache am Tag, schaffe ich nie alle Punkte und es macht mich fertig, weil mein Mann auch was anderes erwartet… keine Ahnung..
Er meinte, wenn ich mehr mit den Kindern rausgehen würde, wäre vermutlich weniger Zuhause zu tun. Weil durch das viele in der Wohnung sein, immer wieder Arbeit anfällt. Wie ist da eure Erfahrung? Ich bin halt viel Zuhause, weil Ich ja was im Haushalt schaffen möchte und bin dann immer wieder frustriert, wie wenig ich letztlich geschafft habe… irgendwelche Tipps?
Also dass es weniger zu tun wäre, wenn man mehr draußen ist, ist mMn ein Trugschluss😅 Während ich zwei Kids für draußen fertig mache, also was snacken, trinken, wickeln, ggf Zeug zusammenpacken, dazwischen nochmal selbst in den Spiegel gucken, ob nicht schon Vögel in den Haaren nisten und dann alle und alles ins Auto packen oder den KiWa, komme ich ja auch nicht zum Haushalt. D.h. wir verlassen das Haus idR im
Chaos. So siehts dann auch aus, wenn wir zurück kommen🙄 Zusätzlich zu dem Chaos, das wir wieder mitbringen🤷🏼♀️ Aber: die Kids sind zumindest beschäftigt und dann glücklich und zufrieden, wenn sie zurück daheim einfach in Ruhe spielen können. Das ist auch schon was👍🏻 Am ordentlichsten sieht es hier aus, wenn der Kleine gut mittags schlief, ich halbwegs Ordnung machen konnte und wir dann gleich nach der Kita mit dem Großen aufn Spielplatz gehen.
"er macht extrem viel und das schneller als ich, aber kann ich etwas dafür, dass ich langsamer bin oder weniger kompetent?"
Ich frage mich gerade:
Macht er die Dinge, die er so schnell und gut schafft, alleine oder während er seine 2 Kinder betreut?
Alles (wirklich alles) dauert halt 2-5x länger wenn man sich nebenbei noch um 2 (darunter ein sehr kleines) Kind kümmert. Hausarbeit, Wege, Einkaufen, Termine, ...
Und du musst ja auch ständig unterbrechen, von vorne anfagen - auch kopfmäßig bist du ständig wieder "raus".
Also, ich vermute du bist wirklich zu streng mit dir ...
Tips:
- Minimalismus hilft. Weniger Zeug rumstehen zu haben erleichter das Aufräumen, putzen, und macht ohne viele Handgriffe ohnehin einen ordentlicheren Eindruck.
- einen festen Aufräumtag (zusammen mit dem 5 Jährigen absteimmen) in der Woche in der dann auch fürs große Kind klar ist - der Vormittag wird zum putzen genutzt, es kann helfen (z.B. Zimmer aufräumen muss, bei anderen Sachen kann es helfen) - super ist auch Wochenende - ein Elternteil geht mit den Kids raus, das andere putzt die Bude.
1x die Woche 2h (Bad, Boden, Staub, Küche, ...) reichen mMn für ne 70m² Wohnung aus, für die Grundreinigung. Unter der Woche nur noch das, was ausgemöhlt/benutzt wird (Geschirr, Wäsche, Staubsaugen, ...)
- Kochen und anschließendes sauber machen kostet mitunter viel Zeit - gerade mit 1 Jährigem.
Vielleicht ist es für euch eine Iotion, Abends Warm zu essen - wenn papa von arbeit ist spielt er mit den Kindern und du kochst in Ruhe. Dann macht einer die Kinder bettfertig und der andere räumt die Küche auf.
Tagsüber kann man dann Brot, Joghurtm, Müsli, Obst Gemüse, Brötchen, Reste vom Vortag essen.
- oder generell abends (wenn papa mit den Kindern oder zu Bett bringt) für den nächsten Tag kochen und dann nur noch aufwärmen?
- gleich das wegräumen/richtig wegstellen was man benutzt hat/nicht mehr benutzt.
das auch den Kindern früh beibringen. Bin ich mit einem Spielzeug fertig, wird es weggeräumt und dann erst nehme ich das nächste (natürlich dürfen Spielsachen kombiniert und aufgebautes auch stehen gelassen werden - aber 3 angefange Puzzel rumliegen haben oder 5 Bücher ausgemöhlt oder die Magnetbausteine in der Küche haben obwohl das Kind nun doch lieber Puppen spielt - das "gibt es hier nicht" - naja, beim 1 Jährigen schon - das ist dann ein Prozess ;)
Ich bin sehr viel draußen und unterwegs.
Weniger Arbeit habe ich dadurch nicht.
Mahlzeiten werden ja trotzdem meist Zuhause gegessen - auch für unterwegs Snackdosen, Trinkflaschen, ... wollen abgewaschen werden.
Kleidung wird draußen meist schmutziger als drinne - also genausoviel, oder mehr Wäsche.
man bringt Spielplatzsand mit rein - wieder saugen.
Auf toilette und duschen und Hände waschen macht man ja auch mehr Zuhause als draußen - also Bad reinigen wird auch nicht weniger wenn ich es morgens und abends weiterhin nutze.
Ein Patentrezept gibt es nicht.
Ich teile alles in Häppchen. Bad putzen: manchmal brauche ich 3 Tage dafür. Tag 1: Waschbecken putzen (5-10 Minuten), Tag 2: Klo putzen (wieder 5-10 Minuten), Tag 3 dann Boden 😅 manchmal machen die Kids gut mit und ich schaffe alles in einem Schwung, manchmal halt nicht. Aber so ist grundsätzlich immer alles erledigt und das Level kann man halt halten.
Ich lege beim Packen auch schon mal Klamotten raus uU, oder packe für eine Person, dann spielen mit den Kindern, dann für die nächste usw.
Es dauert alles, manchmal klappt es auch nicht (grade will ich ein Plakat gestalten. Bin seit 10 Uhr dabei, aktuell hab ich dir Infos raus geschrieben und mit Bleistift Linien aufs Papier gemalt, zu mehr kam ich noch nicht. Ist ok! 😂 dazwischen habe ich: gespielt, Baby sauber gemacht (hat das Wasser der Katze verschüttet), Wäsche angestellt, Baby zum schlafen gebracht und gestillt, Frühstückstisch abgeräumt und war bei der Apotheke. Und hab einen Kaffee getrunken 🤪).
Der beste Tipp ist wohl: akzeptieren, locker bleiben und sich sagen, es ist nicht das Ende der Welt 😊
Weißt du was meine Ärztin letztens für einen tollen Satz zu mir gesagt hat:"Würden sie auch so streng mit ihrer besten Freundin sein?".
Ich bin aktuell absolut überfordert. Zu lange Zeit auf gefühlten 200% gelebt.
Das rächt sich.
Und dann macht man sich selbst noch schlecht dabei...
Ich habe aktuell aber ganz viel das Gefühl,dass viele,Grade Frauen in meinem Umkreis, fix und alle vom normalen Alltag sind.
Egal wie viel wer schafft.
Man muss es nicht immer vergleichen.
Du schaffst so viel wie DU schaffst.
Egal wie schnell andere sind.
Und by the way... meistens schaffen wir sowieso mehr als unsere Männer
Was mir manchmal hilft. Einmal richtig Grundreinigung machen, Minimalismus, nur die wirklich wichtigen Dinge haben.
Und dann liegt auch meistens weniger an zum ordentlich machen.
Ich habe früher super viel dekoriert. Mittlerweile beschränke ich es aufs Wesentliche.
Das spart Zeit.
Für mich ist es ok so.
So arbeite ich mich langsam an den "normalen Alltagswahnsinn" zurück...
Alles Gute für dich!
Also ich bin jetzt auch nicht super ordentlich und immer mega motiviert und mach alles an einem Tag oder so. Deshalb kann ich dich schon verstehen.
Mir hilft es, wenn ich mir ein realistisches Ziel für den Tag setze. Und wenn es mal weniger ist, dann ist es so. Aber ich Versuch immer mein eigen gesetztes (wie gesagt, für MICH realistisches!) Tagesziel zu erfüllen. Und wie das aussieht kannst du selbst am besten einschätzen.
Manchen hilft es auch einen Putzplan etc zu erstellen, aber sowas setzt mich eher unter Druck. Ich schau immer tagtäglich wonach mir gerade ist. Wenn ich super motiviert bin mach ich mehr und am nächsten Tag dann halt das nötigste...
Liebe Grüße und stress dich nicht so! Genieß den Urlaub :)
Klar, mit einem 1jährigen Kind "schon mal die Sachen rauslegen"....ich lach mich schlapp, dann kann ich sie auch gleich im hohen Bogen in den Garten werfen. Nee, nee....die bleiben schön im Schrank, bis man packen kann. Da hat dein Mann aber echt nen Clown gefrühstückt.
Ich habe damals (als Kind noch kleiner war) immer für mich selber Beweisfotos gemacht, das zB das Bad wirklich an dem Tag echt geputzt war. Ernsthaft, es ist unglaublich, wie schnell es dort wieder wie vorher aussah. Das ist (aus meiner Sicht) auch die größte Umstellung.....im alten Leben räumte man auf und es blieb ordentlich....das ist einfach vorbei.
Irgendwann hatte ich mich dabei erwischt, das ich während des Zähneputzens die langen Haare meiner Tochter aus dem Abfluß pulte.....mein Schlüsselerlebnis, das alles änderte. Ab da konnten mich alle mal, wem es hier nicht passt, der soll selber einen Lappen in die Hand nehmen und seitdem lebe ich echt entspannt.
Später kam mein Mann ins Grübeln....wieso wir eigentlich machen und tun BEVOR unser Kind Besuch bekommt, danach sieht es wieder genauso wie vorher aus. Joah, recht hatte er und wir haben uns ne Menge Arbeit gespart, denn danach musste man meistens eh durchwischen, aber zumindest saugen.
Schraube deine Ansprüche an dich selber runter, du bekommst keinen Orden dafür, wenn die Hütte immer blinkt. Und es wird später auch nicht auf deinem Grabstein stehen.
Um es auf deinen witzigen Vergleich in der Einleitung umzumünzen....ich/wir habe/n in dem Job "Haushalt" überhaupt keinen Bock Karriere zu machen oder mitarbeiter des Monats zu werden. Die Kraft stecken wir lieber ins Kind.
Und laß dich bloß nicht von der "Meine Hütte war immer porentief rein, trotz 6 Kindern, 20 Schafen, 10 Hunden und nem Hochhaus"-Fraktion verunsichern.
Ich kann dich verstehen.
Seit das Baby da ist, komme ich zu nichts was nicht mit dem Baby zu tun hat. Meine Me-Time ist kochen … dann hat mein Mann das Baby.
Wir leben allerdings eh nicht in einem Schöner Wohnen Katalog - wir haben das Projekt Haussanierung hinter uns und um den Kredit nicht hoch zu treiben sind wir quasi mit den Studentenmöbeln und der alten Einrichtung teilweise aus 1957 eingezogen. Und das macht was mit der eigenen Haltung. Nach und nach renovieren wir die Zimmer und da gilt: geschlossene Schränke - bis zur Deckenhöhe. Klar, ich mag auch offene Regale oder gar Vitrinen. Aber das muss geputzt werden. Lieber erfreue ich mich bei anderen daran. Wunderschön. Und daheim geh ich am Ende dennoch lieber mit Hund und Baby raus in den Wald.
Ihr scheint grundlegend wertschätzend miteinander umzugehen - das ist wunderbar. Redet noch einmal darüber. Vielleicht lasst ihr einmal im Monat jemanden kommen, der euch lästige Arbeiten wie Fenster putzen abnimmt.
Wir führen gerade die 15 Minuten Regel ein. Wann immer der Kleine mal schläft und sich ablegen lässt, putzen wir beide 15 Minuten irgendetwas - dann nehmen wir uns Zeit für uns.
Das neben dem Alltagsgeschäft (Müll, Küche, Baby) ist vollkommen ausreichend für uns.
Manchmal wünschte ich, es wäre anders. So wie es meine Mutter hinbekommen hatte. Dafür war sie sehr oft sehr müde und konnte für sich lange kein eigenes Hobby mehr pflegen. Und ich mag offen gesagt nicht erst mit Mitte 40 wieder ein eigenes Interessengebiet für mich entdecken. Denn wer weiß, ob ich nicht auch wie sie dann krank werde und vieles nicht mehr machen kann.
„Später“ ist nicht nur ein Buchtitel von Stephen King, sondern auch das echte Gift, das sich durchs Leben zieht und unglücklich machen kann.
Vielen Dank euch allen für eure Antworten! Es tut gut zu hören, dass ich mit der Problematik nicht alleine bin ♥️ Und ich nehme mehrere Dinge aus euren Beiiträgen mit! Ich bin noch z.B. noch gar nicht auf die Idee gekommen, das Bad in Etappen zu putzen 😅👍 und mir kam durch eure Beiträge die Idee, meinen Mann mal nach seinen Prioritäten zu fragen. Es stresst mich bestimmt weniger, wenn ich seine Prioritäten erledigt weiß und nicht denke „Yey, ich habe es geschafft, das Bad heute zu putzen“ und er sich darüber ärgert, dass zu viel Kram rumliegt. Und klar, er möchte da schon einiges, aber er macht echt viel und ohne ihn wäre ich wahrscheinlich ein Messi geworden, ich habe viel durch ihn gelernt. Danke euch nochmal!!! ♥️ Uuund ja, sie werden älter! Ein Glück! Nicht für immer putzen, kochen und co. mit 1 Jährigem am Start 😅🙈😄👍