Überfordert mit Allem

Hallo, ich habe mich hier neu angemeldet, weil ich mal hören möchte, ob es anderen Eltern auch so geht wie mir.

Ich bin verheiratet, Krankenschwester in Vollzeit im Schichtdienst. Mein Mann ist auch voll berufstätig und oft beruflich über Nacht unterwegs. Wir sind beide Normalverdiener. Unsere zwei Jungs sind 10 und 11 Jahre alt und gehen beide auf die weiterführende Schule. (Realschüler)
Der Kleinere hat ADHS, was aber medikamentös gut eingestellt ist.

Ich fühle mich einfach manchmal völlig überfordert mit Arbeit, Kindern zu Hobbies fahren (Für das Rad zu weit. Wir wohnen sehr ländlich), Haushalt...

Abends bin ich oft fix und fertig und schlafe nur noch auf dem Sofa ein.

Sagt mir bitte, dass es euch auch manchmal so geht.

Grüsse Pauline

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Hallo
Ging mir auch so ich bin im Einzelhandel tätig ich habe mich einfach, nein nicht einfach,aber von vielen Dingen getrennt
Mann,Haus 160 qm plus Garten, Landleben jede Menge angebliche Helfer
Jetzt leben wir in einer kleinen Stadt auf 68 qm zu dritt es gibt keine aufwendige deko, küchenhelfer minimal, und es fluppt alles
In meinem alten Leben habe ich geputzt, geräumt, aufwendig gekocht, 17 Fenster geputzt, 2 Bäder, Unkraut geimpft,Laub vor dem Haus hinter dem Haus gefegt 5 Zimmer gepflegt, Garage aufgeräumt usw
Zusätzlich Kinder von A nach B gefahren
Alles nicht mehr nötig
Und ich bin so zufrieden und fein mit allem das ich sogar noch Energie habe 4 mal die Woche meinen Sport auszuüben

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Ich bin auch Krankenschwester und mache "nur" 30 Stunden/Woche und fühle mich in letzter Zeit wie täglich überfahren, also Hut ab, dass du Vollzeit arbeitest. Kann man hier evtl etwas runterfahren?
Bei mir ist mein Mann auch unterwegs, aber meistens komplett die Woche, da haben wir jetzt angesetzt und er sucht sich etwas Neues. Mehrere Vorstellungsgespräche sind schon gelaufen.
Das ist mein großer Lichtbild momentan, dass es in Zukunft anders laufen wird und innerhalb der Woche nicht alles an mir kleben bleibt.
Also nein, du bist definitiv nicht alleine damit!

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Das würde doch jedem so gehen in deiner Situation, wenn er nicht gerade Super-Woman ist.
Gerade die Schichterei ist ja enorm anstrengend.
Vielleicht könnest du eine neue Arbeitsstelle finden in einer Ambulanz, in einer ambulanten Kinderkrankenpflege, in einem Palliativteam……..wo du nicht schichten müsstest.
Wenn die langen Fahrten zu allem das Problem sind……könntet ihr näher in die Stadt ziehen, oder an eine gute öffentliche Verkehrsanbindung ? Dann könnten sich deine Kinder selbstständiger bewegen und du könntest auch andere Arbeitsmöglichkeiten finden.

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Leider ist der Verdienst in der Pflege im Krankenhaus besser bezahlt, als in der ambulanten Pflege etc. Möglich wäre es noch in die Leiharbeit zu gehen, aber davor habe ich zu sehr Respekt. Ich bin leider nicht sehr flexibel und brauche Gewohntes. Ein Umzug ist leider auch nicht möglich, da wir ein Haus hier haben. Auch die Jungs haben ihre Freunde hier in der Nachbarschaft.

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Vielleicht lese ich das falsch aus deinem Text heraus, aber wie ich das verstanden habe arbeitet ihr beide Vollzeit, aber Hausarbeit und Kindertaxi spielen etc. bleibt hauptsächlich an dir hängen?

Macht dein Mann gleich viel im Haushalt und bei der Kinderbetreuung, wie du?
Falls nicht, solltet ihr da ansetzen.

Sonst kann man tatsächlich nur überlegen, ob du jobmäßig etwas änderst. Wie oben schon vorgeschlagen wurde - evtl. etwas ohne Schichtdienst, evtl. weniger Stunden?

Und ich schlafe auch abends oft auf der Couch ein und ich arbeite nicht im Schichtdienst - also du bist nicht allein. ;-)

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Vielen Dank für eure Nachrichten.
Finanziell ist weniger arbeiten leider nicht möglich. Wir haben vor ein paar Jahren ein Haus gekauft, was noch abbezahlt werden muss und da wird jeder Cent gebraucht. Ab und an möchte man ja auch mit den Kindern etwas unternehmen oder mal an die Nordsee fahren. 😉
Mein Mann ist oft weg unter der Woche, somit bleibt viel Kinderbetreuung an mir hängen. Wenn er aber da ist, kümmert er sich sehr gut und aufopferungsvoll um die Beiden. Auch im Haushalt hilft er mir dann, wenn auch nur auf Ansprache meinerseits.

Aber es beruhigt mich schon einmal sehr, dass ich mit meiner Erschöpfung nicht alleine bin.

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Dann habt ihr euch finanziell wohl übernommen. 2 x Vollzeit in Schichten und 2 Kinder. Da werdet ihr ordentlich verdienen.
Nur nicht so klug, wenn ihr mit 2 vollen Gehältern in Schicht kalkuliert habt! Es kann immer was passieren wie Arbeitslosigkeit, Krankheit etc. Das muss man doch bedenken.

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Hätte ich so eine Belastung wie du, puh, ich würde wahrscheinlich von der Couch nicht mehr aufstehen.
Ich finde es schade, dass ihr euch durchs Leben so kämpft, um ein Haus abzubezahlen. Und ländlich wohnen, immer nur aufs Auto angewiesen sein, fände ich auch nicht schön. Ist es dir wert? Sonst würde ich essentielle Veränderungen anstreben. Ich finde den Gedanken, dass eine Immobilie und die Wohngegend mich so negativ bestimmt, ganz schlimm.

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Vollzeit Krankenschwester im Schichtdienst ist wirklich extrem hart. Bei uns haben selbst die allermeisten jungen, kinderlosen Kollegen reduziert (auf 75 oder 80%), um da auszubrechen. Es ist ja leider auch nicht so, dass die Dienste entspannt sind und man zufrieden pünktlich gehen kann oder? 🙉 Ich bin alleine schon durch, wenn ich mir deine Situation nur vorstelle. Wenn du sagst, das Geld sei dringend nötig, aber du bist fix und alle, wäre es vill eine Möglichkeit zu reduzieren und einen Minijob anzunehmen? Oder eben doch einen Job suchen, der nicht so schlaucht. Vielleicht in der 1:1 Pflege?

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Kinder und Vollzeit arbeiten und dann noch als Krankenschwester. Wer soll das denn bitte schaffen? Reduziere Stunden oder such dir einen anderen Job. Kein Wunder, dass du Stress hast.