Verschleppte Wochenbett Depression oder bin ich einfach nicht gerne Mama?

Liebe Urbia Community,

ich wünsche mir dringend einen Rat, Denn ich bin so unglücklich. Ich bitte um ehrlich gemeinten Rat & bitte keine bösen Worte…

Ich habe einen 18 Monate alten Sohn. Seit Tag 1 Kämpfe ich mit meiner Mutter Rolle.

Habe viele Tränen vergossen, viel Wut & Ärger in meiner neuen Aufgabe gespürt. Ich dachte es wird langsam besser. Aber das wird es nicht. Manchmal habe ich Angst meiner Gefühle nicht Herr zu sein und auszurasten. Oft halte ich das Mama sein emotional nicht aus.

An einzelnen Tagen läuft das Leben als Mutter sehr gut. Doch häufig fühle ich mich einfach nur ausgelaugt, müde, traurig und genervt (von ihm)…

Ich zähle die Minuten bis der Vater nach Hause kommt. Familie wohnt 3 Stunden entfernt. Haben keinen großen Freundeskreis da mein Mann viel arbeitet & es hier wenig Mamas gibt.

Die Eingewöhnung hat vor 5 Wochen begonnen; klappt aber leider nur schleppend.

Die ständige Aufmerksamkeit meines Kindes engt mich so unfassbar ein. Ich darf keine Sekunde aus seinen Augen, sofort wird in lautem hohen Kreischen nach mir gefordert (und dieser Ton macht mich wahnsinnig !!!)….

Ich bin ständig von ihm gefordert. Fühle mich erdrückt - kann mich in manchen Momenten einfach nicht aufraffen mit ihm zu spielen, zu lesen.

Ich sitze in seinem Zimmer damit er spielt. Aber er will oft an mir kleben. Ich werde so wütend. Fühle mich so erdrückt.

Und wisst ihr was so schlimm ist? Ich schaue ihn manchmal an und erkenne rein gar nichts von mir an ihm. Er Kommt 1:1 nach meiner der Mutter meines Mannes (ich hab sie sehr gern)… aber irgendwie fühlt es sich manchmal so an als gehören wir nicht zusammen. Ich weiß nicht wieso ich mich emotional so losgelöst Fühle. Diese Gedanken machen mich so fertig & ich habe Angst dass unser Verhältnis langfristig darunter leidet, dass ich so dermaßen ambivalente Gefühle habe.

Ich kann nicht unterscheiden ob meine Gefühle „berechtigt“ / normal sind oder ich einfach keine gute Mutter / egoistisch bin??.

Ich lebe auf dem Land & finde keinen Therapeuten. 😞😞

3

Wende dich mal an deine Krankenkasse oder deinen Hausarzt. Auch auf dem Land (eventuell mit Fahrtweg) wirst du langfristig einen Therapeuten finden!

So ist weder dein Sohn (der die Ablehnung sicher spürt und daher um so mehr klebt), noch du glücklich und das bringt doch keinem was.

Kann kurzfristig dein Mann zu Hause bleiben (Elternzeit!) und du gehst arbeiten? Wenn du das finanziell stemmen kannst, würde ich es einfordern (und Elternzeit nimmt man, da muss man nichts beantragen oder „die Firma erlaubt es nicht“).

Ich hoffe, du findest einen Weg! Alles Gute! 😊

7

Mein Sohn wird ja aktuell eingewöhnt dass ich wieder arbeiten gehen kann. Aber es läuft nicht so gut weil er einfach an mir klebt.

8

Das ist völlig normal und altersgerecht und kann eben viele Gründe haben.

Wenn du das nicht packst, kann vielleicht dein Mann übernehmen.

weiteren Kommentar laden
1

Hi,

hört sich wirklich nicht so doll an, aber dieses Gefühl von "Babyknast" kenne ich auch noch - diese Isolierung und fehlende Selbstbestimmung ist echt hart, aber ich war auch keine Babymama, es wurde gefühlt erst schöner, als der Große größer wurde und man richtig interagieren konnte und nicht nur tragen-füttern-wickeln-schlafen... die Umstellung von 0 auf 1 Kind fand ich heftiger als von 1 auf 2 - da konnte ich das mehr genießen, war ausgelasteter und nicht mehr so unsicher wie denn alles so funktioniert.

mein Tipp: a) ich würde schon weiter nach einem Therapeuten suchen - allein schon diese Schuldgefühle, dass man ja nicht die Vorzeigemama ist, sind schon doof, und eine kleine Depression würde ich nicht ausschließen b) gleichgesinnte Mütter finden, bzw Kinderkurse (du brauchst ganz dringend Gesellschaft und "Mitleidende" ;-)) c) evtl bald wieder ein paar Stunden arbeiten, falls du das kannst und willst, dann wird man auch wieder menschlicher und ist nicht nur "Muttertier" und kommt mal raus.

Hört sich jetzt vielleicht nicht so an, aber ich bin sehr sehr gerne Mama und liebe meine Kinder sehr - aber aller Anfang ist schwer, und nicht jeder ist gleich die geborene Übermutti ;-)

Fühl dich gedrückt!

2

Du bist sicher keine schlechte Mutter, aber mit der Situation nicht glücklich. Und da bist Du nicht allein. Mutter sein ist definitiv kein Ponyhof. Und keine Frau muss eine perfekte Mutter sein.

Aber nach deinen Schilderung , denke ich du musst Dir Hilfe holen. Und dies hast Du ja auch selber erkannt.

Wende Dich zum Beispiel an das Step Telefon und lass Dich anonym und kostenfrei erstmal beraten lassen, ausserdem gibt es Onlinekurse usw.

DAS STEP TELEFON - BEI STRESS IM ERZIEHUNGSALLTAG
Erfahrene STEP Erziehungsexpert/innen helfen Eltern, Stress und Herausforderungen im Umgang mit ihren Kindern in diesen besonders anstrengenden Zeiten besser zu bewältigen.
Beratung kostenlos, anonym, bundesweit
unter 0211 - 81 97 10 81.
Ab sofort: 7 Tage die Woche, auch an den Feiertagen, 8:00 - 22:00 Uhr.


Ruf bei deiner Krankenkasse an , viele bieten ebenfalls Onlinekurse und Unterstützung an.

Wende Dich schnell zum an deinen Hausarzt, er kann Dir gegf. auch helfen.

4

Ich finde das völlig in Ordnung wie du denkst.

Nicht jede Frau geht in ihrer Mutterrolle auf ( so wie es Social Media uns verkaufen will)

Bei Männern wird das einfach so hingenommen (er kann halt nicht so mit Babys/Kleinkindern...)

Gibt es die Möglichkeit für dich, deinen Sohn abzugeben und evtl wieder ein paar Stunden zu arbeiten?
Kann der Vater 1-2 Monate in Elternzeit gehen?

Ich würde auch mal mit meinen Hausarzt reden.

5

Lass beim Hausarzt aufjedenfall mal deine Werte testen, Eisen, Schilddrüse etc. ( kann mal nicht Schaden um körperliches auszuschließen). Ansonsten kann ich dich gut nachvollziehen. Halte durch, es wird besser. Wenn die Eingewöhnung klappt und du vielleicht wieder bisschen arbeitest und raus kommst

6

Hallo,
ja leider wird uns ja immer und überall gezeigt, dass ein Leben mit Baby super ist. Und noch perfekt dazu.j
Leider ist es oftmals nicht so, weil das Baby uns natürlich rund um die Uhr in Beschlag nimmt.
Kannst Du Dein Kind nicht einpacken und spazieren gehen? Krabbelgruppe, Babyschwimmen?
Keine Ahnung, gibt es keine Babys mehr in Deinem Ort mit dessen Eltern Du Dich treffen kannst?

Die meisten Kontakte ergeben sich über die Kinder.

Viel Glück

Blume

9

Hallo, ich würde hier immer den Vitamin D Blutspiegel überprüfen lassen und ihn in die Mitte des Normalwertes einstellen. Während der Schwangerschaft und des Stillens, gibt der Körper meist sehr viele Nährstoffe an das Neugeborene ab. Alles Gute