Reicht die Energie für ein 2. Kind?? Sry länger - wer Zeit und Lust hat... ;)

Hi zusammen,
ich weiß zum Thema zweites Kind oder mehr flattert hier regelmäßig was rein. Ich lese meist auch interessiert mit, wenn ich es sehe.

Nun sind wir immer wieder hin und her gerissen bezüglich dieser Entscheidung. Und ich hätte gern mal ein bisschen Input von Euch, vielleicht habt ihr ja eine Meinung/Tipps/Anregungen...?

Hintergrund: Kind 1 ist 15 Monate alt, ich Anfang 30, Mann Ende 30. Vorher 1 Fehlgeburt.

Wir lieben, lieben, lieben unseren Mini unglaublich doll und sitzen jeden Abend da bzw sagen zwischendurch, wie toll er doch ist und wie süß etc. Aber wir gehen auch regelmäßig so krass aufm Zahnfleisch, wie man so schön sagt. Die Umstellung zum Elternsein hat uns hart getroffen. Und so sehr wir Mini lieben, haben wir auch so viele Momente, wo wir uns einfach nur eine richtige Pause wünschen. Ja Mini ist jetzt in der Kita eingewöhnt und es klappt super, 5-6 h täglich. Aber mit Kita Start sind wir jetzt auch im Dauer-Krank-Modus. Die Krank-Tage zuhause sind dabei die Härtesten, wenn Mini fiebert und man nicht mal raus kann. Und selbst krank sein. Aber wem erzähle ich das, kennen wohl die meisten hier.

Aber außer Kita ist Unterstützung bei uns Mangelware. Das war uns aber auch vor der Kinderplanung klar (Entfernung zu interessierten Verwandten/Freunden durch Umzug/Job zu groß für eine ausreichende Regelmäßigkeit).
Grundsätzlich kommen wir auch gut zurecht denke ich, mein Mann und ich sind ein gutes Team und ja Tatsache, mein Mann unterstützt wo er nur kann.

Wir wollten immer zwei Kinder und auch jetzt, wo Mini richtig mobil wird und immer mehr versteht und "kann", kommt der Wunsch nach einem Geschwisterkind hoch. Aber die große Sorge, dass es uns die letzten Energiereserven raubt, sind riesig. WIr werden nicht jünger, die Welt nicht besser. Unsere Wohnung ist zwar groß aber seltendämlich geschnitten und 2 vernünftige Kinderzimmer und 1 Homeoffice Platz lassen sich schwierig vereinbaren. In der Umgebung was anderes finden scheint unmöglich, wenn es bezahlbar sein soll.

Wir kennen keine einzige Familie, die ein zweites Kind OHNE Unterstützung von Familie und Co bekommen hat. Immer sind Großeltern involviert, die regelmäßig die Kinder /ein Kind haben, abholen usw. Hören aber von allen, wie viel kräfterzehrender Zwei Kinder sind, man könne ja nun mal nicht mehr mal eben was allein machen, während der andere das Kind hat usw. Ich habe jetzt schon super wenig Pausen, versuche gerade jede freie Minute mit Selbstfürsorge und Sport zu verbringen, um mich wieder besser und fitter zu fühlen. Aber es reicht irgendwie nicht.

Es gibt eben beide Momente: Die wo wir uns sicher sind, es ist einfach so toll mit Mini, wir können und wollen zwei.. und die wo wir einfach nicht mehr können und tierische ANgst haben, dass wir uns mit einem zweiten übernehmen und kaputt machen. Fragen uns manchmal auch, ob unser Erziehungsanspruch schon zu hoch ist und wir uns einfach auch da schon zu viel Druck machen....


Geht das, zwei Kinder, ohne jegliche Unterstützung??

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Hey,

wir sind so ein Fall - wir haben zwei Kinder ganz allein (das heißt ohne Verwandten-Unterstützung) durchgebracht.
Die Verwandtschaft wohnt zu weit weg.

Und ja, es ist anstrengend, ich war verdammt froh, dass mein Mann so engagiert war. Er hat z.B. bei der Geburt von Kind zwei 6 Monate Elternzeit genommen. Das war echt hilfreich, da meine Kids nur 2 Jahre auseinander sind und ich nicht weiß, wie ich das sonst gemeistert hätte.

Aber man kann sich ja auch Unterstützung von außerhalb holen. Wenn euer Kind jetzt eh schon in der KiTa ist, dann wäre ja die erste Zeit mit Baby auch erleichtert - ich hatte ein Kleinkind und Baby parallel zu Hause (daher auch die EZ meines Mannes).

Aber ich muss auch sagen, dass in mancherlei Hinsicht zwei Kinder weniger anstrengend sein können, als nur eines.

Ja, die ersten beiden Jahre sind echt kräftezehrend und man geht auf dem Zahnfleisch - aber dann zahlt sich das Geschwisterchen aus. Denn man hat immer einen zur Verfügung stehenden Spielpartner für das erste Kind.

Teilweise fand ich es echt stressig, wenn manche Mütter mit nur einem Kind für jeden Tag ein Playdate geplant haben - bei uns war das nicht nötig, denn es gab ja immer jemanden zum Spielen.

Und was die Wohnung angeht - macht euch da keinen Kopf, Kinder können sich auch gut eine Zeit lang ein Zimmer teilen.
Also ich stimme für ein zweites Kind. :-)

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Danke dir!

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Ja klar geht das.

Ich finde 2 Kinder sind leichter sls eins.
Am Anfang natürlich noch nicht ;)
Aber wenn das zweite aus dem gröbsten raus ist, dann wird es immer einfacher.
Vor allem weil die beiden sich gegenseitig haben.

Wie gesagt, die erste Zeit war sehr anstrengend und kräfteraubend, aber mit Anfang 30 steckt man das noch weg. Mit 40 könnte ich mir persönlich kein Baby mehr vorstellen, weil einfach meine Energie weniger geworden ist.
Wenn nicht jetzt, wann dann?

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Darf ich fragen, welche Situationen genau einfacher sind mit zwei Kindern und an welchem Alter?

Vielleicht an der Fragestellung vorbei, aber ich sitze hier mit Zwillingen unter 2, male mir regelmäßig aus wie viel einfacher viele Situationen mit nur einem wären und hoffe auf einen Lichtblick 😅

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Dann, wenn es auch mit einem Kind einfacher wird - so mit 2,5-3,5 Jahren. Ab 4-5 Jahren wird es dann einfach nur unfassbar mega schön 😊 keine Sorge, U2 ist egal ob mehrere oder eines kein Spaß wenn man keine Babymama ist 😅 aber danach wird es definitiv besser! Bei uns tatsächlich Punkt 2ter Geburtstag, sowohl beim Einzelkind als auch den beiden mit 12 Monaten Abstand!

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Hallo,
wenn ihr euch wirklich ein zweites Kind wünscht, dann bekommt noch eins. Beschäftige dich nicht damit wie andere das managen, das bringt dir doch nichts zu wissen, dass eure Freunde und Bekannten Unterstützung durch die Familie erhalten. Ihr habt das halt nicht. Damit zu Hadern bringt dich nicht weiter. Eurer Kind ist noch sehr klein, die Umstellung von 0 auf 1 Kind ist enorm, die nächste Stufe empfinden die meisten (auch ohne Unterstützung) als nicht so fordernd.
Wir haben vor fast 10 Jahren Zwillinge bekommen, so schön die Baby-und Kleinkindzeit auch war, es war auch mega anstrengend. Unterstützung hatten wir nie, ich habe auch oft "neidvoll" auf andere geblickt ... aber das lag an der permanenten Erschöpfung...ab dem dritten Geburtstag wurde es immer besser. Inzwischen ist es ziemlich cool und entspannt... unsere Kinder sind sehr selbständig, durch ihre Termine (Freunde und Hobbys) habe ich viel Freiraum, die beiden können fast alles mit dem Rad erreichen.
In meinem Umfeld, fängt es langsam an, dass die Eltern Hilfe brauchen (Arzttermine, Einkäufe usw.) ... das wird von uns aufgrund der Entfernung nicht machbar sein. Jede Medaille hat auch eine Kehrseite, auch wenn viele das abstreiten, Großeltern erwarten häufig auch etwas zurück, wenn sie jahrelang unterstützt haben (nicht alle).

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Danke für deinen Beitrag! Und klar hast du Recht, es gibt immer zwei Seiten der Medaille, absolut!! Toll, dass ihr jetzt wieder Freiraum und Zeit für euch habt :)

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Wir haben mehrere Kinder und hatte nie Unterstützung. Ich kenne viele wo das auch so ist die wegen Studium / Job weit weg von der Heimat gezogen sind . Es ist normal das es anstrengend ist und das es Phasen gibt wo man auf dem Zahnfleisch geht es wird aber auch besser . Der jetzt Zustand mit kleinem Kind das viel krank ist im ersten Kitajahr bleibt nicht so .

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Danke für deine Meinung!

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Hallo,

Wir haben unsere Kinder ohne Hilfe der Großeltern groß bekommen, es gab lediglich einmal pro Jahr die Möglichkeit, sie 1 Woche zur Oma in Ferien zu schicken, die restlichen 51 Wochen haben wir alleine geschafft. Beide Vollzeit arbeiten (müssen) und nie "Ruhe".
Die ersten Jahre hatten wir eine Tagesmutter, dann Kindergarten und in den Randzeiten bezahlte Babysitter, wenn nötig.
Ja, das ist anstrengend, aber ich war und bin stolz darauf, dass wir das alleine gewuppt haben und wenn ich hier so die ganzen Postings über die übergriffigen Großeltern und das dauerhaft gestörte Verhältnis in der Familie so lese, bin ich auch ganz froh darum. Wir mussten halt für Betreuung zahlen, dafür konnten wir aber auch die Konditionen bestimmen, die Regeln festlegen. Besuche von und bei den Großeltern waren dann immer für alle eine Riesenfreude. Hatte auch seine Vorteile.
Ihr schafft das auch. Ihr müsst euch organisieren und entsprechende Hilfen in Anspruch nehmen (Putzfrau, Babysitter, Netzwerk mit anderen Eltern). Es gibt ja nicht nur Großeltern, die unter die Arme greifen können, wenn mal Not am Mann ist.
LG

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Danke für deinen Beitrag - genau, wir machen uns viele Gedanken darüber, wie man dieses Netz stricken könnten. Mal sehen... :)

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Wir haben drei Kinder und haben zwar Großeltern, aber die sind mehr so... für den zwingenden Notfall.

Es kommt etwas auf die Konstellation an. Ich arbeite Vollzeit, mein Mann ist zu Hause, da er erkrankt ist. Diesen Monat fällt die Schule 2 Tage aus. Die Kita auch, allerdings zwei andere Tage. Das passiert halt ständig. Solange beide Kinder in die gleiche Einrichtung gehen ist das unkompliziert. Ferien und Schließzeiten sind ohnehin ein Thema.

Für die Kinderzimmer findet sich schon eine Lösung.

Ansonsten muss man halt wissen: Man macht alles zweimal: Laterne basteln, Martinssingen, Elternabend, Nikolausfeiern, Weihnachtsfeiern, Adventsbasar usw.usf.
Dann kommt Turnen, Sport, Schwimmen, Spielverabredungen. Man muss immer zwei im Blick haben.

Für mich ist es ganz einfach so: Kinder sind toll. Wirklich, aber zwei Kinder sind im Vergleich zu einem Kind nicht doppelt so viel Arbeit, sondern mehr als das.
Die Kinder haben ja auch eine Dynamik untereinander und was dazu kommt ist das permanent schlechte Gewissen.

Im Hinblick darauf, kann ich dir nur dazu raten, das alles zu vergessen und auf dein Herz zu hören.

Es wird super, egal wofür ihr euch entscheidet.

Man wächst mit seinen Aufgaben.

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Hey danke, ja es kommt sicher auf so einige individuelle Punkte an. Mir ist natürlich auch klar, dass ich hier nicht wirklich DIE Antwort finde. Aber deine Punkte mit "alles doppelt" ist irgendwie auch nochmal interessant :D

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Wir haben auch 2. Die beiden trennen nur 19 Monate. Es ist anstrengend und total kräftezerrend. (Schreib ich vielleicht auch nur heute, weil der Große heute meine Nerven bis aufs letzte gereizt hat).
Ich freue mich jetzt schon total, wenn in 1,5 Jahren die kleine 2 Jahre alt ist und die beiden vernünftig was miteinander anfangen können. Ich glaube, ab dem Moment ist es schöner 2 zu haben als nur eins. Für mich ist es jetzt zwar super anstrengend, aber die Vorteile für später haben immer überwogen.
Unsere Wohnung ist auch eine Katastrophe für 2 Kinder. Bis zum Schuleintritt von Großen müssen wir definitiv umziehen. Das ist aber ja noch 3,5 Jahre hin, also mach ich mir da jetzt noch nicht so viele Gedanken drum.
Also eigentlich find ich es toll mit beiden. Sie können jetzt nur noch nicht viel miteinander anfangen und laufen viel nebeneinander.

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Wow Respekt bei so einem kurzen Abstand, das hätte ich rein körperlich nicht wuppen wollen (also direkt ne zweite Schwangerschaft). Alles Gute euch :)

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Hallo,
wir haben vor 11 Monaten unser zweites Kind bekommen. Die Kinder sind 3 J und 7 Monate auseinander. Der Abstand war so nicht gewollt, gefällt uns inzwischen aber gut, da es einiges einfacher macht. Großes Kind ist schon recht selbstständig, kann sich alleine anziehen und essen, geht auf Toilette und versteht die Situation besser und kann sich gut kommunizieren, wenn er sich „vernachlässigt“ fühlt 🙈 Wir haben keine familiäre Unterstützung, da unsere Eltern 2,5 Autofahrstunden entfernt wohnen. Es geht. In 3 Monaten fange ich an zu arbeiten und dann mal schauen, ob und wie es geht 🙈

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Danke für deinen Beitrag und toi toi für den Start zurück ins Berufsleben! :)

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Hallo,

mein Mann und ich haben auch unsere beiden Kinder ohne Unterstützung im Alltag.

Eine Freundin und ihr Mann ebenfalls.
Viele nehmen familiäre Unterstützung in Anspruch, das sehe ich hier auch, daher messen wir uns nicht mit anderen. Man schafft nicht mit zwei Kindern alleine ein Haus zu renovieren oder einen großen Garten zu bewirtschaften oder einem zeitraubende Hobby nachzugehen.

Als es mir gesundheitlich ganz schlecht ging, kam meine Mutter für eine Woche. Zur Not geht das bei euch vielleicht auch? Sonst darf sich glaube ich auch der Mann frei nehmen, wenn die Frau krank ist um sich um das Kind zu kümmern. Auf jeden Fall gibt es Haushaltshilfen etc., wenn ihr mal sowas brauchen solltet.

Ich würde es rückblickend nicht anders machen. Unsere Kinder teilen sich bisher auch ein Zimmer. War bei uns zu Hause auch so, da gab es kein eigenes Kinderzimmer. Davon würde ich es nicht abhängig machen.

Mit einem Kind ist es auf eine andere Art anstrengend. Bei den meisten Eltern ist es so, dass die Kinder entweder viele Freundetreffen brauchen oder die Eltern müssen mitspielen. Ehrlich, ich mag Rollenspiele nicht so extrem, wie die Kinder und bin froh, da nicht ständig mitspielen zu müssen. Es ist ganz nett mal so tun als ob, aber irgendwann reicht es mir auch. Ich höre den Kindern lieber nebenbei zu, während ich den Haushalt mache.
Andererseits streiten sie sich, das gibt es bei einem Kind natürlich nicht.
Am Anstrengendsten finde ich immernoch, wenn beide gleichzeitig auf dem Klo sind und rufen. 😅 Davor war die ständige doppelte Windelwechselei anstrengend. Bei euch wird das aber vermutlich nicht so werden. Wir haben einen kürzeren Abstand, dafür müsstest du längst schwanger sein. 😉

Alles Gute!

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Danke für deinen Beitrag - ja es gibt immer Vor- und Nachteile auf beiden "Seiten"