Mir macht das Thema zunehmend Sorgen, meine Kinder sind 24 und 21 und ein Auszug scheint unmöglich.
Mich belastet das, weil ich auch Pläne habe, das Haus würde ich gerne verkaufen.
Die Sanierungskosten sind einfach zu hoch und ich möchte nicht nochmal so viel Geld aufnehmen, würde wahrscheinlich auch den Kredit nicht bekommen, da das Haus längst nicht abbezahlt ist.
Ausserdem möchte ich hier weg ziehen, wieder in meine alte Heimat, ich komme absolut nicht weiter mit meinen Plänen und das belastet mich.
Der Große ist mit dem Studium zwar bald fertig aber er wird nicht ausziehen können, da der Wohnungsmarkt nichts Bezahlbares hergibt, was mit seinem Anfangs Gehalt realistisch wäre.
Er überlegt aber zumindest jetzt mit einem Freund was zusammen zu mieten, aber auch das wird sich zeigen ob es funktioniert.
Der Jüngere ist mit der Ausbildung fertig und arbeitet seit 1 Jahr.
Auch er verdient nicht genug um ausziehen zu können, obwohl sein Gehalt auch ganz ok ist, er hat 2100 Netto.
Abgeben tut er 200 Euro im Monat, der Große 150, für ihn bekomme ich auch noch Kindergeld.
Also, es ist keine Perspektive vorhanden bei beiden , dass sich da,was tun könnte.
Der Jüngere hat mir jetzt gesagt, dass er in 2 oder 3 Jahren die Meisterschule machen will, und dann auf Teilzeit geht damit er das schafft....also weniger Geld und das Ausziehen wird dauerhaft noch unwahrscheinlicher.
Ich wollte meine Kinder nie raus werfen, war so naiv zu denken, dass das Thema Auszug von alleine kommt.
Dass sich das so entwickelt und es einfach nicht bezahlbar ist, hatte ich natürlich nicht auf dem Schirm, blöd von mir das nicht zu sehen.
Mein Bruder lebt in Italien, da wohnen die Kinder mittlerweile bis über 30 noch zu Hause, da alles so teuer ist....kein eigenes Leben möglich für die Kinder, keine Möglichkeit selbständig und unabhängig zu leben.
Auch eine eigene Familie gründen, undenkbar.
Sein Sohn ist 29, wohnt noch bei ihm und seiner Frau,, hat keine Möglichkeit auszuziehen aus finanziellen Gründen, hat natürlich auch keine Möglichkeit zu heiraten und eine Familie zu gründen da er keinen bezahlbaren ausreichend großen Wohnraum findet.
Er ist frustriert, dass er nicht weiter kommt und die Stimmung zu Hause ist ständig angespannt.
Meine beste Freundin hat ein ähnliches Problem, ihr Sohn ist 27 und wohnt auch noch daheim .
Er hat bis vor 2 Jahren studiert, ist Lehrer an einer Berufsschule und kann sich von dem Gehalt hier in der Stadt auch keine Wohnung leisten....aber es gibt auch einfach keine.
Es ist gefühlt ein lähmender Stillstand für alle, ich habe die Befürchtung, dass meine Kinder sich hier so einrichten und nie ausziehen werden.
Denn die Lage auf dem Wohnungsmarkt wird ja nicht besser, d h das kann noch ewig so weitergehen, und ich bleibe mit meinen Vorstellungen auf der Strecke
Wie soll ich damit umgehen?
Sie wissen, dass ich weg will, aber ignorieren das, weil es geht ja nicht und sie gehen davon aus dass ich als Mutter dann selbstverständlich zurück stecke..
Mein großer Sohn meinte mal, dass sie das ja nicht extra machen und nicht alle Pläne sich umsetzen lassen.
Ich meine, es sind meine Kinder aber ich hätte gerne mein Leben wieder für mich.
Muss ich das jetzt dauerhaft so akzeptieren?
Wer kann mir einen Rat geben?
Kinder die nicht ausziehen wollen bzw können
Ja das ist eine unerträgliche Situation. Meine Tochter ist mit 24 in eine wg gezogen weil wir zu Hause nur noch Stress hatten. Sie hat einen netten Mitbewohner. Sie wohnen in 5 Zimmern zu zweit. Sie hat 2 Räume für sich. Trotzdem sucht sie eine eigene Wohnung. Schmerzgrenze 1200 warm. In München unmöglich zu finden.
Wie wäre es wenn deine Jungs eine wg gründen?
Wo wohnt ihr, dass man selbst mit 2100 € Netto nichts findet?
Gut, in München oder Hamburg sind die Mieten echt teuer - aber wenn es nur ein Zimmer ist?
Mir fällt auch nur WG ein.
Das sollte doch mit ihren Finanzen machbar sein??
Evtl. etwas außerhalb der Stadt suchen?
Ach und noch ein anderer Gedanke....
Wie sieht es eigentlich mit Beteiligung an Haushaltsaufgaben etc aus?
Ich nehme jetzt einfach mal an, du kochst, wäschst Wäsche, putzt und kaufst für alle ein?
Ich würde die Herren mal ganz klar zur Mitbeteiligung im Haushalt bitten.
Dann ist nämlich Hotel Mama auf einmal gar nicht mehr so bequem....
Ich dachte eben auch schon, dass ich ahne, welche Beiträge die zukünftigen Schwiegertöchter in urbia 2030 schreiben werden.
Hey,
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso du davon ausgehst, dass niemand von den genannten ausziehen kann.
Für den Studenten könnte es schwierig werden, ließe sich aber mit einem Nebenjob und WG machen. Aber entschuldige, von 2.1k netto (und ebenso als Berufsschullehrer) kann sich jeder eine Wohnung leisten. Ok, nicht das Penthouse in München, aber das muss die erste eigene Wohnung auch nicht sein.
Alle Jungs scheinen ein sorgloses Leben zu haben: von den Eltern umsorgt, nur ein Bruchteil ihres Einkommens abgeben zu müssen und ansonsten ein sehr chilliges Leben.
Rede mit deinen Jungs über deine Pläne. Sag ihnen, dass du das Haus mittelfristig verkaufen wirst und sie sich rechtzeitig nach einer eigenen Bleibe umsehen müssen. Sie sind alt genug, um auf eigenen Veinen zu stehen.
Du musst deine Wunschvorstellung vom Leben nicht opfern, damit sie es möglichst lange bequem haben.
Viele Grüße
Soley
Das mit dem Berufsschullehrer habe ich auch gedacht! Auch bei 2100) sollte sich etwas finden lassen, man muss halt Abstriche machen und aus der Komfortzone mal raus
Wo zum Henker wohnt ihr, dass sich ein fertig ausgebildeterer Berufsschullehrer keine Wohnung (1 Zimmer-Apartment) leisten kann?
Wie wäre es denn dann mit nem Ortswechsel?
Ist ja nicht überall so teuer und auch kleinere Städte haben Berufsschulen.
Ich hab lange zunächst im Wohnheim, dann in einer WG gewohnt… ich habe heute Schüler (!), die sich durch Jobs in der Oberstufe WG-Zimmer finanzieren.
Ich glaube, deine “Kinder” wollen nicht, ich würde die Miete bei dir mal dem Mietspiegel vor Ort angleichen. Zumindest annähernd…. Irgendwann ist man m.E. nicht mehr verantwortlich dafür, wie sie ihr Leben finanziert bekommen. Ich hab eher den Eindruck, da wächst ne Generation ran, die Hotel Mama und die gewohnte Komfortzone nicht verlassen will.
Mach ne Ansage.
Ich bin Berufsschullehrerin 😂 und als ich 25 Jahre alt war haben meine Eltern mir die 300€, die ich bis dahin monatlich bekommen habe, nicht mehr gegeben da das Kindergeld und irgendwas anderes ausgelaufen war. Selbst als Studentin habe ich es geschafft, mir weiterhin meine Wohnung (WG), essen und Urlaube zu erarbeiten. Damals habe ich teilweise sogar mehr Geld nur für mich zur Verfügung gehabt als heutzutage mit Familie und Zweitverdiener. Sag deinen Kindern wie es ist, dass sie eine WG Gründen sollen, und dann sollte es, wenn sie normal wirtschaften, doch absolut funktionieren. Ich wünsche dir alles Gute!
Ich hab als Studentin von 800DM gelebt, 350 gingen davon für Miete (WG) drauf. Kleidung hab ich mir zu Weihnachten und Geburtstag schenken lassen...
Das einzige, was wirklich oft weh tat, waren Fachbücher. Wenn wieder so ein Schinken für 200DM fällig wurde, blieb mir nur 3 Wochen Reis mit Butter
LG
Ich würde einfach Klartext reden. Mit 2100 netto ist zum Beispiel eine Wohnung durchaus drin. Und Meisterschule ist lobenswert, würde aber praktisch auf deine Kosten durchgezogen.
Sag den Kindern, dass du noch Pläne hast. Wie wäre es denn, wenn sie oder einer von ihnen das Haus kauft oder erst mal von dir mietet?
Ich würde echt sagen: Anfang 2025 möchte ich in die Heimat ziehen, ihr habt ein Jahr Zeit, euch was zu überlegen.
Für die Kinder, die sich noch auf ein paar Jahre Hotel Mama zum Selbstkostenpreis eingerichtet haben, ist das sicher erst mal ein Schock, aber sie müssen auch verstehen, dass du lieber jetzt lebst als später, wenn die Kinder freiwillig ausziehen und das Haus dein ganzes Geld aufgefressen hat.
Für mich ist das kein Rausschmiss in dem Sinne, sie haben ja noch ein Jahr Zeit. Schlimm wäre, wenn du ihnen drei Tage gäbest, vielleicht noch mit der Bemerkung, dass sie sich lange genug bei dir durchgefressen haben und jetzt endlich mal du dran bist...
Deinem Sohn ist es mit 2100€ unmöglich auszuziehen? Sorry, das kann ich nicht glauben. Ja, der Immobilienmarkt ist nicht leicht, aber das sollte ja nun wirklich genug Geld sein.
Ich würde bei seinen Plänen tatsächlich fragen, ob das wohl klappen wird mit Meisterschule und eigener Wohnung und TZ. Und ja, das schaffen auch andere, man muss dazu nicht zwangsweise bei Mutti wohnen.
Auch dein Großer: mit Kindergeld, Unterhalt von dir und Nebenjob schafft er es nicht, in ein WG Zimmer zu ziehen? Wie intensiv sucht er denn? Auch außerhalb? Er hat ja sicher ein Studi-Ticket?
Deine Söhne sind bei dir, weils der bequemste Weg ist. Wenn das für dich ok ist, ist das ja auch in Ordnung. Es ist aber nicht ok für dich!
Männer werden ja tatsächlich immer noch oft so sozialisiert, dass es „normal“ ist, solange im „Hotel Mama“ zu bleiben. Für mich wäre das trotzdem keine Option. Es sei denn, es gibt sehr gewichtige Gründe (Krankheit, irgendwelche Krisen, sowas halt).
Setzt euch an den runden Tisch, berichte du von DEINEN Plänen und überlegt, wie ihr alle zusammen umsetzen könnt bzw stecke einen Zeitrahmen, wie lange sie noch mit dir und dem Haus rechnen können.
Du darfst das tun! Nur Mut :)
Wenn ich aktuell nur 200 Euro für Kost und Logis zahlen muss, klingt doch jedes Wohnungsangebot zu teuer!
Setzt euch hin und rechnet zunächst mal fair die Kosten aus. Seine Lebensmittel, anteilig Nebenkosten vom Haus, ggf. noch anteilig Kredit. Du brauchst doch deinen vollzeitarbeitenden Sohn nicht auch noch finanziell unterstützen! Und dann guck mal, ob es immer noch so attraktiv ist, bei Mama wohnen zu bleiben.
Den Wunsch nach der Meisterschule in Teilzeit kann er ja nur deswegen träumen, weil er sich bei dir zuhause sicher fühlt. Einerseits gut, andererseits frage ich mich, ob du tatsächlich mal über deine Pläne und Wünsche gesprochen hast. Wissen sie, dass dir ebenfalls die Kosten fürs Haus über den Kopf wachsen?
Setzt euch zusammen und überlegt gemeinsam!
Klar können sie ausziehen, es ist nur weniger gemütlich und nicht so luxuriös wie daheim.
Meine Söhne sind 21 und 23 und Studenten und leben beide in WGs. Der eine von Bafög ähnlichem Unterhalt in einer Großstadt hier, der andere aktuell von einem Stipendium in Italien. Das ist beides ziemlich sicher weniger Geld als ein Anfangsgehalt. Trotzdem kommen sie gut klar, sie passen ihre Ansprüche eben den Verhältnissen an.
Meiner Meinung nach werden die jungen Leute alle Abstriche machen müssen, die fetten Jahre sind vorbei. In meinem Umfeld sehe ich auch junge Erwachsene, deren Eltern es so gut machen wollten mit der Erziehung, dass sie ganz vergessen haben, den Kindern beizeiten die Verantwortung für sich selbst zu übergeben. Da wurden viele Steine aus dem Weg geräumt, an denen die Kinder hätten üben können und müssen, wie man das selber macht…
Mein Rat ist deshalb: Tacheles reden. Und den Jungs sagen, was du hier auch geschrieben hast. Es ist okay, sie nicht mehr zu versorgen. Sie sind erwachsen. Zusätzlich kannst du es dir ja nichtmal leisten. Ich würde mich mit ihnen an einen Tisch setzen, erklären, was du hier erklärt hast und sagen, dass das Haus ab xxx in den Verkauf geht, weil du es dir nicht mehr leisten kannst. Wenn sie meutern, frag sie, was du machen sollst, es ist dafür kein Geld da. Du musst ja auch ausziehen. Wenn sie keine zündende Idee haben, wie es doch so gehen kann, verkaufst du das Haus. Sie werden etwas finden, wenn sie ein bisschen flexibel sind. Das kann schon auch bedeuten, in den Nachbarort zu ziehen oder andere Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen, bis man sich was besseres leisten kann. So ist das mit dem Erwachsenenleben. Für dich ja auch. :)
Gute Nerven für dich.
:)
Was heißt “Die fetten Jahre sind vorbei”? Auch vor 25 Jahren war es so, dass der erste Auszug definitiv Verlust von Komfort bedeutet hat. Nicht umsonst sind Dosenravioli als Student:innenfraß bekannt. Ja. Heute ist alles teuere, aber 2100 Euro… ernsthaft. Das klingt nach fehlgeschlagener bedürfnisorientierter Erziehung, nicht nach “Die fetten Jahre sind vorbei”.
Ich glaube schon, dass die aktuelle Generation junger Erwachsener sich auf ein anderes Leben einstellen muss, als viele von uns es sich leisten können. Oder glauben, leisten zu können. Der ständig zunehmende Bedarf an Wohnraum pro Person zum Beispiel ist eine Entwicklung, die umgekehrt werden muss. Mit anderen Dingen eben auch. Wir halten vieles für selbstverständlich und die Kinder erst recht, was so nicht mehr leistbar sein wird.
Dass Ravioli schon seit Urzeiten Studenten retten, stimmt schon. Trotzdem konnten sich viele relativ bald Autos und Häuser kaufen und Flugreisen machen. Ich denke, das wird weniger werden (muss es auch unter dem Umweltaspekt).
Fehlgeleitete Bedürfnisorientierung sehe ich allerdings auch. Hier und auch sonst nicht so selten.