Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht, was ich mir hiervon erhoffe… ich bin einfach auf. Meine Tochter ist nun 3 Monate alt. Wir haben eine Odyssee an Krankenhausaufenthalten hinter uns, direkt nach der Geburt war sie weg, direkt auf der Intensivstation… das ging die nächsten Wochen so weiter… wir haben 5 Krankenhäuser und 2 Intensivstationen durch. Nun wurde endlich eine Diagnose gestellt. Eine so seltene Krankheit, die erst weltweit 100 mal registriert wurde.
Wir sind nun zuhause, ihr geht es erstmal soweit gut. Trotzdem wissen wir nicht, was die Zeit bringt. Ich bin ständig voller Sorge, denke ich muss sie schützen und traue mich wenig vor die Tür. Habe mich aber nun schon wirklich aufgerafft, mit ihr Freundinnen besucht, war auch schon essen und frühstücken mit ihr oder shoppen. Es geht bergauf.
Jetzt hab ich aber das Gefühl, das alles hat meine Ehe zerstört. Ich hatte einfach wenig Kopf für Zärtlichkeit, ich mags einfach grade nicht. Mein Mann möchte das gerne. Ich fühle mich im Alltag so allein gelassen. Die erste Zeit sollten wir Kontakte meiden, war Ansage der Ärzte. Er konnte raus, wie er wollte. Geht ständig seinem Hobby nach, ist dann auch mal Tage am Stück unterwegs. Ich saß/sitze zuhause. Er sieht nicht, was ich den ganzen Tag leiste. Meint ich kann den ganzen Tag mit Baby schlafen oder mich ausruhen. Fragt, warum ich noch nicht eingekauft habe… dabei ist mein Beckenboden wirklich durch die Rennerei nach der Geburt sehr kaputt, ich kann die Lebensmittel noch nicht so gut die Treppe hochschleppen. Ständig herrscht Streit wegen banalen Kleinigkeiten.
Ich muss mich ständig rechtfertigen, wenn er mal was übernehmen soll, kommen fragen, wie ob unser Baby ne neue Windel braucht, während ich unter der Dusche stehe… ich hab nicht eine Minute für mich… das muss er doch selbst sehen. Wenn ich das anspreche, meint er, er macht doch viel.. er ist eigentlich immer für mich dagewesen, hat mich immer mit allem unterstützt, aber im Moment habe ich das Gefühl, wir sind nur noch genervt voneinander. Spreche ich das an, meint er, das ist nicht so.
Zudem möchte ich über die Krankheit Bescheid wissen, ich will wissen, worauf ich mich einstellen muss und wie ich im Ernstfall reagieren muss. Soweit das erforscht ist. Er meint, das wird schon alles, ich solle mich da nicht reinsteigern und erstmal schauen, wie sich alles entwickelt.
Ich bin einfach durch nach den letzten Wochen. Habe mir auch schon psychologische Hilfe gesucht. Habe das Gefühl mein Alltag besteht nur aus Sorgen, Ängsten und Streit…
Könnte Zuspruch gebrauchen
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Es tut mir furchtbar leid, was du da durchmachst musstest und noch machen musst, immer in Sorge!
Ich kenne dich nicht, finde aber du klingst wie eine Kämpferin. Du klingst stark, weißt was du willst und brauchst!
Ich finde es Mega, dass du trotz der Geschichte dich aufraffen konntest um Freundinnen zu besuchen, essen oder zu frühstücken.
Deine Tochter ist sicher so stark wie du!!! Ihr schafft das.
Zeig deinem Mann den Text. Du brauchst ihn. Eure Tochter braucht ihn.
Vielen Dank, früher hätte ich gesagt, ich bin eine Kämpferin, jetzt liege ich einfach am Boden. Unsere Maus ist auf jeden Fall stark, sonst hätte sie das alles die letzten Wochen nicht so weggesteckt. Ich brauche einfach mal das Gefühl, es kommt alles in Ordnung.
Vielleicht kann deine Therapeutin mal eine Paar-Sitzung machen? Das wäre ja vielleicht gut… scheinbar könnt ihr grade nicht gut miteinander reden.
Ich verstehe dich absolut! Aber vielleicht KANN dein Mann grade nicht anders reagieren - vielleicht verdrängt er Ängste und Sorgen und will daher alles runter spielen und seinen gewohnten Alltag? Vielleicht ist er auch einfach egoistisch und will nicht länger zurück stecken, keine Ahnung 😅
Aber alleine kommt ihr da vermutlich nicht raus!
Ich drücke dich, wünsche dir viel Kraft und alles Gute!