Großeltern, 2. Weltkrieg...Wo kann ich da was rausfinden?

Im Zuge der Grabauflösung meiner Großeltern wurde alte Begebenheiten aus der Zeit zwischen 1945 und 1947 erzählt. Leider hat meine verstorbene Mutter, im Gegensatz zu meinem Vater, nie großartig was erzählt und wenn dann kam jetzt durch meinen Onkel raus, das da einiges so nicht passen kann.

Jedenfalls hat mein Onkel mir jetzt etwas über meinen Opa erzählt, es ging darum das er einen russischen Kommandeur(?) kennengelernt hatte. Am Ende dieser Begegnung gab ihm dieser Mann eine Art "Plakette", an einer Kette (mein Onkel bezeichnet es eher als Münze) mit der Aussage, er soll sie immer bei sich tragen und sie würde ihm noch nützlich sein. Mein Opa hat das nicht so Ernst genommen.....bis er in der damaligen russischen Besatzungszone festgnommen wurde. Bei der Durchsuchung fanden die russichen Soldaten diese "Plakette" und er wurde umgehend freigelasssen. Da wusste er, das er wohl doch etwas sehr wichtiges geschenkt bekommen hatte und setzte sie bewußt noch mehrmals ein....immer ließ man ihn dann gehen, sie rettete aber auch meiner Oma und Mutter das Leben.

Im Nachlass meiner Großeltern war sie nicht mehr, mein Onkel meint das sie mit meinem Opa beerdigt wurde, denn er hatte sie Zeit seines Lebens immer bei sich. Ich halte diese Erzählung nicht für eine erfundene Geschichte, im Gegenteil. Jetzt habe ich mir schon die Finger wund gegoogelt...aber ich finde einfach nichts darüber, bzw. suche ich sicherlich falsch. Ich kann mir nicht vorstellen, das mein Opa als einzige deutsche Person so einen "Schutzschild" erhielt...da muß es doch noch mehr von gegeben haben.

Mein Onkel hat auch erzählt, das mein Opa oft an diesen Kommandeur(?) gedacht hat, was wohl aus ihm geworden ist....leider ist er lange vor der Wende gestorben und konnte nicht nach ihm suchen.

Jetzt frage ich einfach mal hier.....hat davon schon jemand durch die Erzählungen der Großeltern gehört? Vielleicht sogar aus der russischen Sicht? Oder hat jemand eine Idee, wo ich da weitersuchen könnte? Ich würde so gerne mehr darüber rausfinden.

Ich habe schon die Friedhofsverwaltung kontaktiert, wie das bei der Grabräumung abläuft und ob man danach schauen könnte....dann kann ich sie wenigstens ins Netz stellen und hoffen, das jemand darüber was weiß. Ich warte da noch auf Rückmeldung. Mein Anliegen war wohl nicht alltäglich.

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Spannendes Thema.

Ich würde vielleicht bei einem Museum mit der Thematik 2. Weltkrieg nachfragen, oder bei einem dieser Sammler von militärischen Gegenständen.

Viel Erfolg bei deiner Suche nach Antworten! 🍀

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Ein Sammler, natürlich....der könnte was darüber wissen. Lieben Dank für deine Anregung, das hat mir sehr geholfen.

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Hallöchen
Vielleicht kannst du bei den Opferverbänden kommunistischer Gewaltherrschaft was in Erfahrung bringen.

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Danke für deine Anregung.

Wäre ich so nicht drauf gekommen, weil die Geschichte für mich so positiv ist, wenn man bedenkt, was da alles damals so abging.

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Gerne! Viel Erfolg!
Und vielleicht magst du ja berichten, was du möglicherweise herausfinden konntest ☺️

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Sehr spannend.

Vielleicht hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge etwas?

Die arbeiten und forschen nicht nur direkt zu Gräbern, sondern auch weiter gefasst zu Nachlässen von Soldaten, Erinnerungskultur usw.

Und es gibt auch ein paar Historiker:innen, die zu solchen Themen bloggen, vielleicht kannst du da jemanden anschreiben.

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Danke für deine Anregung, ich wusste gar nicht, das das Themenfeld der Organisation so breit gefächert ist....spannend.

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Das DRK betreibt einen Suchdienst oder hat Akten über ehemalige Kriegsgefangene in Russland. Leider weiß ich nicht mehr genau, wie das heißt, wir hatten vor vielen Jahren mal eine offizielle Anfrage für meinen Opa gestellt.
Auch wenn dein Opa wieder freigelassen wurde, so existiert evtl. ein Registrierungseintrag mit dem Grund, warum er wieder freigelassen wurde.

Gerade nochmal gegoogelt:

https://www.drk-suchdienst.de/informationen-und-hintergruende/archiv-und-dokumentationsstelle/uebersicht-archivbestaende/digitale-bestaende-aus-archiven-der-russischen-foederation/

https://www.drk-suchdienst.de/wie-wir-helfen/suchen/zweiter-weltkrieg/kriegsgefangene-und-vermisste/

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Danke für deinen Tipp, aber so wie es mir erzählt wurde, wurde er sofort wieder auf der Straße laufen gelassen. Es klang so, als wenn er wegen der "Plakette" einfach in Ruhe gelassen wurde. Er war auch nie Soldat, sondern vorher hier schon aufgrund seines Berufes als "kriegswichtig" (hieß das so?) eingeordnet. Ich behalte es aber mal im Hinterkopf, falls andere Wege ins Leere laufen.

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Als einfachster Anfang einer Suche würde ich Dir https://www.forum-der-wehrmacht.de/ empfehlen.

Edit:
Je nach dem wieviel Aufwand Du treiben willst: das Militärhistorisches Museum der Bundeswehr in Dresden wäre eine Empfehlung, wenn Du einen namhaften Historiker zum Zweiten Weltkrieg kontaktieren willst, dann Roman Töppel.

Bearbeitet von Angina
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Danke für deinen Tipp, habe gerade mal kurz in dem Forum gestöbert, aber da muß ich wohl etwas mehr Zeit investieren. Ich behalte es auf jedenfall im Auge.

Außerdem ist das Museum ein ganz toller und passender Tipp, denn wir sind im nächsten Jahr dort in der Nähe und haben uns entschlossen, es zu besuchen. Kannten es noch gar nicht.

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Zu dem Museum: Ich bin aus Dresden, und ja, es lohnt sich wirklich! :-)

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Ich kann dir leider nicht dabei helfen, wo du suchen kannst, jedoch hat mir meine Oma in meiner Kindheit etwas ähnliches erzählt. Dabei ging es in meiner Erinnerung aber nicht um einen Anhänger, sondern eher um etwas Geschriebenes, das mein Uropa vorzeigen sollte, wenn russische Soldaten auf ihren Hof kommen würden.
Ich weiß nicht, ob es auf Papier war oder sowas wie bei dir, allerdings hat es wohl tatsächlich funktioniert. Als die Russen einmarschierten und mein Uropa das, was er von den Soldaten bekommen hatte, vorzeigte, wurden alle Familienmitglieder sowie der Hof in Ruhe gelassen.
Leider kann ich meine Oma nicht mehr fragen, weil sie verstorben ist, aber möglicherweise war es ja so ein ähnlicher Gegenstand wie bei dir, nur dass ich es als Kind anders aufgefasst habe.

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Ach schau, doch ich glaube, das du das richtig verstanden hast.

Von diesen Zetteln habe ich schon öfter gehört...u.A. von der Familie meines Vaters. Vor der Vertreibung konnte der Zettel nicht schützen, aber davor und während schon.....und wenn es nur eine Portion Essen ging. Ich weiß sogar, warum mein Opa diesen Zettel bekommen hatte.

Für mich war jetzt diese Plakette ganz neu, deswegen bin ich auch so neugierig. Und eine Plakette ist eben haltbarer als ein Zettel, ich reime mir da jetzt zusammen, das der Grund für den Erhalt, eben auch "wichtiger" sein müsste. Wenn man bedenkt, das ein Teil der einfachen russischen Soldaten damals gar nicht lesen konnte....ist diese Plakette einfach noch mal ein ganz anderes Symbol, Statement. Vielleicht bin ich da auch komplett auf dem Holzweg, die Plaketten waren einfach nur alle und man ist auf Papier umgestiegen. Bestandteil meiner Neugierde ist natürlich schon, wer und warum (und von wem) Zettel oder Plakette bekommen hat.

Ja, schade das es nur noch wenige Zeitzeugen gibt, die man fragen kann. Gerade die Informationen aus der Familie habe ich schon immer aufgesaugt. Aber, wie schon geschrieben, meine Mutter und ihre Mutter wollten nie darüber reden. Man hat auch meinen Onkel, der von seinem Vater ja vieles erzählt bekommen hat, mir gegenüber zum Schweigen verdonnert. Er holt das jetzt nach dem Tod meiner Mutter nach und für diese Gespräche muß ich echt konzentriert und aufnahmefähig sein, denn er ist auch nicht mehr der Jüngste.

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Das mit den Zetteln habe ich schon häufiger gehört. Siehst du als Beispiel auch im Film "Schindlers Liste". Das waren Briefe von Juden oder anderen Verfolgen, denen geholfen wurde und die als Dank einen "Nachweis" dafür ausstellten. Inwiefern man damit erfolgreich war, weiß ich natürlich nicht.

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Hallo,

eine spannende Geschichte. Bist Du Dir sicher, dass es sich nicht einfach um eine russische Ehrenplakette (vergleichbar einem Orden) gehandelt haben könnte? So etwas wie diese zum Beispiel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Medaille_%E2%80%9EPartisan_des_Vaterl%C3%A4ndischen_Krieges%E2%80%9C

Eine umfangreichere Liste findest Du hier, weiter unten im Artikel unter "Medaillen":
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_sowjetischen_Orden_und_Ehrenzeichen

Vielleicht erinnert Dein Onkel sich ja, wenn er eine Abbildung sieht.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

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Auf genau diese Madaille bin ich auch bei meiner Suche gestoßen. Habe den Gedanken aber wieder verworfen, denn man hätte ihm damit unterstellen können, das er sie einfach einem toten Besitzer abgenommen haben könnte.

Aber du hast recht, ich werde sie meinem Onkel zeigen. Und irgendwas kommt mir an dieser Medaille sehr bekannt vor, das kann aber auch mit Erinnerungen an die DDR zusammenhängen. Ich habe aber von meiner Mutter sämtlichen Schmuck und einige Münzen geerbt, die seit Jahren (ungesichtet) in einem Schließfach bei der Bank liegen. Wäre ja irre, wenn sie längst in meinem Besitz wäre und ich nicht mal was davon weiß. Es ist ja nur eine Vermutung, das sie mit meinem Opa beerdigt wurde, weil mein Onkel sie nirgends finden konnte.

Ich sehe ihn Weihnachten, bin auf seine Reaktion gespannt.

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Prima, ich drücke Dir die Daumen.

An Dein Gegenargument habe ich zunächst auch gedacht, aber das würde ja für alle Medaillen / Plaketten gelten.

Liebe Grüße und schöne Weihnachten!

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Da hast du dir ein mega spannendes Stück Familiengeschichte rausgesucht. Bitte berichte wenn du was rausfindest.

Ich kann dir zum Thema selber gar nichts sagen, leider.
Aber ich habe 2 Impulse.
Erstens, der Bestatter gibt dir alles mit. Wenn etwas mit in den Sarg geht hat das jemand explizit erbeten. Ich würde daher dein Schließfach in Ruhe durchsehen.
Zweitens, anderes Ende, aber eine persönliche bleibende Erfahrung.
Ich habe Mal Auschwitz besucht, und weil an dem Tag so viel los war wurde die Führung von einem Herrn im Rentenalter gemacht, der dort seit Jahren geforscht hatte. Der Mann hatte ein Wissen, das war... Hättest du dem so ein Info-Bröckchen zugeworfen, er hätte bestimmt Stunden erzählen können. Der Mann war absolut beeindruckend.
Wenn du an einen themenbezogenen Forscher kommst, wenn es was gibt, bringt dich so einer bestimmt super schnell auf die richtige Spur.

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Oh ja, das mit dem Bestatter ist richtig...deswegen ist jetzt auch der Lieblingsschmuck meiner Mutter weg....da hatte ich doch einen kleinen emotionalen Aussetzer, als die Erbstücke von ihrer Mutter und Oma mit ins Grab gab. Keine Ahnung welcher Teufel mich da geritten hat, heute ärgere ich mich sehr darüber....nicht weil das alles so wertvoll war, aber es waren echt schöne Stücke....die mit meiner Mutter verbrannt wurden. Sie selber würde mir dafür nen Vogel zeigen, ich seh sie da richtig kopfschüttelnd vor mir stehen...naja, nun ist es zu spät.

Auf einen Bericht mußt du noch etwas warten.....ganz plötzlich ist mal wieder Weihnachten und mir hat keiner Bescheid gesagt ;-). Im Januar "forsche" ich dann mal weiter, bin einfach zu neugierig und habe hier ja auch tolle Denkanstöße bekommen. Dann werde ich mir auch den Inhalt des Bankfachs mal genauer ansehen....wird eh mal Zeit nach all den Jahren:

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Gestern anhand der verrückten auf der hiesigen Einkaufsmeile auch festgestellt dass es schon diese Woche ist. 🥴 Und ich hab gestern erst .jt dem Backen angefangen. 🙈
Ich wünsche dir ein glückliches Händchen beim suchen und finden.
Und einen zarten Braten am Wochenende.