Hallo,
Ich bin 30 Jahre alt und liege mit meinem Mann unter anderem im Streit, weil er meine Eltern immer zu uns nach Hause willkommen heißt, obwohl ich dagegen bin. Es sind zu viele Dinge vorgefallen, die mich sehr verletzt haben:
Einige Beispiele aus meiner Jugend:
- meine Mutter laß regelmäßig in meinem Tagebuch. Ich bekam es mit, als sie z.B. meinem Vater im Wohnzimmer hinter verschlossener Tür erzählte und sich über meine Gedanken lustig machte.
- Als ich mich zum ersten Mal schminkte, war ihre Reaktion: "so schön wie ich wirst du aber nie sein." Sie hetzte meinen Vater auf mich, der mit einem riesigen Küchenmesser auf meine Hände zielte und im letzten Moment anhielt- Grund: Meine Fingernägel waren etwas länger als raspelkurz.
- Ich hatte das Gefühl, nicht erwachsen werden zu dürfen, wie meine Freunde. Alles wurde kontrolliert. Jeden Tag nach der Schule wurde ich ausgefragt. Über alles, was ich erlebt hatte. Ich durfte nur das Anziehen, was sie mir erlaubte (d.h. in langen Winterhosen den Sommer durchschwitzen). Ich durfte von Montag bis Freitag 45 Minuten eine Wissenssendung schauen und am Sonntag Siebenstein und Tom und das Erdbeermarmeladenbrot mit Honig oder Kleiner roter Traktor (mit 16!). Da gibt es noch unendliche Geschichten.
Wie schätzt ihr sie ein?
Wie schätzt ihr meine Mutter ein
Klingt wie die Geschichte von Schneewittchen. Die Stiefmutter fühlt sich bedroht und will das Kind um jeden Preis klein halten.
Wie geht sie denn mit dir um seit du erwachsen und von zu Hause ausgezogen bist?
Sie hört nicht auf. Bei jeder Gelegenheit versucht sie mir Vorwürfe zu machen. Ich mache grundsätzlich vieles ihrer Meinung nach falsch: Haushalt, Kindererziehung, Lebenseinstellung, wie ich meinen Partner behandle.... Man könnte sagen, fast alles. Sie besteht auf ihrer Meinung über mich, versuche ich ihr meine Beweggründe für diese oder jene Entscheidungen zu erklären, hört sie nicht wirklich zu. Denn im nächsten Atemzug geht es weiter mit dem Erzeugen mit Schuldgefühlen. Früher wollte sie regelmäßig telefonieren. Das ging noch. Der räumliche Abstand tat gut. Erzählte ich ihr am Telefon, was ich alles " falsch gemacht " hatte und sie dann noch die Möglichkeit hatte, mich zu "belehren", dann war sie glücklich. Ein halbes Jahr, nachdem mein Mann und ich umgezogen waren, setzte ich meine Ausbildung fort. In diesem Jahr war ich stark von ihr abhängig, da sie meinen Sohn nach dem Kindergarten betreute. Mein Sohn wurde frech, hatte Wutanfälle und mein Mann sah die Ursache in der Erziehung meiner Mutter. Mit meinem Mann lief es auch nicht besonders gut. Er hatte selbst diverse Wutanfälle, darüber hinaus hatte er mich zu Anfang der Beziehung 6 Monate betrogen..... das konnte ich ihm nicht verzeihen. Ich hatte bereits seit meiner Kindheit mit Zwängen zu kämpfen. Allerdings wurde dies mit fraglichen Methoden meiner Eltern unterbunden... auslachen, mir Namen geben, wie Lama, Finger mit Chili einreiben (ich kaute mir eine Zeitlang zwanghaft die Fingernägel ab). Seit Anfang diesen Jahres haben mich die Zwänge wieder eingeholt. Ich erfuhr von meiner (ungewollten) Schwangerschaft und mein Mann überzeugte mich, das Baby zu behalten. Dann entwickelte sich mein Zwang, ihn um jeden Preis der Welt vor Schadstoffen beschützen zu wollen... ich wasche mir überdurchschnittlich oft die Hände und lasse niemanden das Baby anfassen... Ich weiß in vielen Fällen, dass es übertrieben ist. Ich gebe mein Bestes, bin seit Anfang des Jahres in Therapie.... Für meine Mutter ist meine Zwangserkrankung ein gefundenes Fressen geworden. Anstatt dass sie die Gründe für mein "böses" Verhalten an den Haaren herbei ziehen muss, kann sie mich offen und mit Vorwürfen geschmückt damit konfrontieren, was für eine schreckliche Mutter und Ehefrau ich geworden bin. Auch droht sie mit dem Jugendamt. Sie kann es nicht unterlassen, ständige Vergleiche zwischen sich und mir zu ziehen. Meine Schwiegermutter aus Ägypten war in den letzten Wochen meiner Schwangerschaft hier. Aufgrund meines Waschzwangs und Angst vor Schadstoffen war das Zusammenleben sehr schwierig. Meine Mutter muss seitdem gegenüber meinem Mann immer wieder erwähnen, wie schrecklich ich meine Schwiegermutter behandelt hätte. Dabei war ich stets respektvoll zu ihr. Aufgrund der Sprachbarriere holte ich jedoch oft meinen Mann dazu, der dann ihr erklären musste, warum ich nicht möchte, dass mit heißem Wasser aus dem Wasserhahn gekocht wird oder dagegen bin, dass sie ihre Wäsche im Gästewc wäscht und dass sie meine Waschmaschine immer benutzen kann. Oder warum ich nicht möchte, dass sie Teig auf dem Boden in einer Schüssel knetet, wo es doch eine Arbeitsfläche gibt...Meine Mutter kam entgegen meines Willens zwei Tage vor Abreise meiner Schwiegermutter hierher (ihre Worte:" es ist nicht dein Haus. Es ist das Haus deines Mannes"). Und übernachtet hier 2 Tage. In dieser Zeit schwebte sie mit einer unnatürlich hohen Stimme durch das Haus, lobte meine Schwiegermutter in den Himmel und versuchte mich als Lügnerin darzustellen über die Zeit des Zusammenlebens mit meiner Schwiegermutter. Auch sagte sie, sie wäre selbst eine viel bessere Schwiegertochter. Wenn sie hier wider meines Willens zu Besuch sind, versucht sie, gegen meinen Willen hier weiterhin zu übernachten und hat demonstrativ jedes Mal bei ihren Besuchen ein Kleid von meiner Schwiegermutter an. Ich habe das Gefühl, dass sie meinem Mann manchmal offen, manchmal subtil immer wieder versucht zu vermitteln, wie schrecklich ich seine Mutter behandelt hätte. Und er hat inzwischen eine immens große Wut auf mich entwickelt. Er behandelt mich sehr schlecht, wochenlang schweigt er mich an, gibt höhnische Antworten und sieht meine Zwangserkrankung als eine "Entscheidung" ihm und dem Rest der Familie das Leben schwer zu machen. Schon lange droht er mit einer Trennung. Meine Mutter hat so schlecht über mich in meiner Familie geredet, dass meine Geschwister den Kontakt zu mir abgebrochen haben. Ich bin alleine und muss jeden Augenblick damit rechnen, dass meine Mutter wieder hier auftaucht, sich mir aufzwingt. Gestern konnte sie es wieder geschickt einfädeln, zu kommen. Ich flehte meinen Mann an, dass er nicht zusagen sollte. Doch er hat nur noch Hass für mich übrig. Ich sagte, dann gehe ich in der Zeit des Besuches weg. Er drohte mir, dass wenn ich das täte, ich es sehr bereuen würde. Ich dürfte weggehen, aber mein 2 Monate altes Baby nicht mitnehmen. Er schubste mich und stellte sich neben dem schlafenden Baby , bis ich versprach nicht zu gehen. Als er im Wohnzimmer war schlich ich mit dem baby nach draußen. Ich wollte mit dem Auto so lange herum fahren, bis der Besuch vorbei war, und dann zurückkommen.... Heute wurde ich von meinem Mann als ein Stück Scheiße betitelt...
Wenn das wirklich alles wahr ist, dann lebst du ein echtes Horrorleben....
Ich würde gucken, dass ich da verschwinde. In ein Frauenhaus oder so. Bloß weg von dem Pack.
Vorher würde ich noch meinen Mann anzeigen wegen dem Schubsen und der Beleidigung.
Liebe Aurora,
für mich stellt sich als erstes die Frage: Weiß dein Mann wie deine Eltern dich behandelt haben. Wenn ja, kann ich ihn nicht verstehen. Er sollte dich dann in meinen Augen unbedingt vor deinen Eltern schützen.
Ich weiß nicht warum deine Mutter/ Eltern dich so behandelt haben. Für deine Entwicklung war es aber nicht hilfreich. Ich möchte nicht ausschließen das deine Eltern selbst sehr große Probleme mit sich selbst haben. Das deine Mutter dich kontrolliert hat, dir vorgeschrieben hat was du anziehen darfst und nur Kinderfilme schauen lassen hat könnte eventuell zu deinem Schutz gewesen sein. Es kann auch sein, das sie lange an einem kleinen Kind festhalten wollten und dich daher sehr lange wie ein kleines Kind behandelt haben. Es wird dich aber nicht geschützt haben, sondern hat dich eingeschränkt und kann dich sogar bei deinen Mitschülern ausgegrenzt haben. Es zeigt das deine Mutter/ Eltern in meinen Augen nur begrenzt oder nicht erziehungsfähig waren. Das dein Vater mit einem Messer auf dich losgegangen ist, ist in meinen Augen eine Kindeswohlgefährdung die durch nichts zu entschuldigen ist. Ich kann mir vorstellen das diese Erlebnis dich traumatisiert haben könnte.
Darf ich fragen wie du mit den ganzen Erlebnissen aus deiner Kindheit und Jugend umgehen kannst. beeinflussen sie dich noch? Hast du therapeutische Hilfe gehabt um es zu verarbeiten.
Vg blaue-Rose
Liebe Blaue rose,
Mein Mann weiß, wie sie mich behandeln. Er war in einigen Situationen mit dabei und andere Geschehnisse hat er von mir erzählt bekommen. Doch mittlerweile kümmert ihn das nicht mehr. Mir scheint es, als ob er nur noch Hass für mich übrig hat aufgrund der Wochen des schwierigen Zusammenlebens mit meiner Schwiegermutter aus Ägypten. Genaueres habe ich oben als Antwort an Sora2 geschrieben.. Mir scheint, als ob meine Mutter mich unbedingt als böse darstellen will.... oft sehe ich mich verzweifelt bei dem Versuch, es allen rechtzumachen und wieder und wieder zu scheitern. Ein Beispiel: Mein Mann lebte mit mir zusammen 5 Jahre lang in der unteren Wohnung im Haus meiner Eltern. Ich wurde schnell schwanger (während meiner Ausbildung, die Schwangerschaft war ein Vorschlag meiner Mutter und ich war zu naiv, um ihrer Idee zu folgen). Ich half ihr viel im Haushalt, doch wollte ich nicht mehr die schweren Wäschekörbe aus dem Keller nach oben schleppen, aufgrund meiner Schwangerschaft. Hätte ich geahnt, was das nach sich ziehen würde, hätte ich die gesamte Wäsche übernommen. Meine Mutter konnte nicht aufhören, auf mich einzuschimpfen und am gleichen Tag erzählte sie meinen Geschwistern und meinem Vater, was ich schreckliches gemacht hätte. Ab diesem Tag wurde ich, anders kann ich es nicht ausdrücken, monatelang geächtet. Ich wurde böse angestarrt, ignoriert, es wurde nicht mit mir gesprochen. Es war schlichtweg unerträglich. Mein Mann wurde besser behandelt. Ich hatte keine richtige Küche, nur eine Herdplatte und ein Kühlschrank. Ich wusch mein Geschirr entweder im Badezimmer oder auf dem Hof... Meine Mutter, die mich entweder wütend ankeifte oder wie Luft behandelte, bot mir zu keinem Zeitpunkt ihren Geschirrspüler oder jegliche Hilfe an.. Ich wollte wieder Kontakt zu meiner Schwester haben und dachte mir, wenn ich ihr ein paar Geschenke zum Geburtstag mache, dann könnten wir vielleicht wieder ins Gespräch kommen.. Also zerbrach ich mir den Kopf darüber und überreichte ihr an ihrem 17. Geburtstag ein Buch, ein selbstgezeichnetes Comic mit einer Katze und einem lustigen Spruch und Süßigkeiten. Als meine Schwester die Geschenke sah- ich war die einzige, die ihr etwas schenkte- brach sie in Tränen aus. Meine Mutter betrachtete wortlos und böse meine Geschenke und berichtete im Wohnzimmer meinem Vater von diesen Geschehnis.. Ich weiß nicht, wie sie darauf kamen, doch beide waren davon überzeugt, ich hätte absichtlich meiner Schwester durch meine Geschenke schaden wollen.... Mein Vater kam herein, inspizierte angewidert das Buch und insbesondere das Comic, um hier vielleicht auf eine versteckte böse Botschaft zu stoßen?... Vorwurfsvoll beschuldigte er mich, ich hätte die Tränen meiner Schwester beabsichtigt, es geplant, sie traurig zu machen. Ich war am Boden zerstört. Und jegliche Mühe einer Erklärung meinerseits es nur gut gemeint zu haben, war ausweglos..Mein Mann war die ganze Zeit dabei.
Es ist ein ewiges Auf und ab mit meiner Mutter. Wenn sie beschließt, mir das Leben zur Hölle zu machen, dann schafft sie es auch. Dann wiederrum, wenn sie wieder ein Teil meines Lebens werden will, kommt sie auf mich zu, entschuldigt sich zwar nicht, aber sie ist freundlich. Und dann bin ich so naiv, sie wieder in mein Leben hereinzulassen.. Sie hat in dem letzten Monat bevor mein erstes Kind geboren wurde, mit meinem Vater richtig viele Besorgungen gemacht.. das komplette Kinderzimmer für meinen Sohn gekauft. Sie war bei der Geburt dabei. Und die erste Zeit nach der Geburt war sehr schön mit ihr... Doch dann ging es wieder los... die Ereignisse aus meiner Kindheit, Jugend und auch heute sind kaum auszuhalten... es geht immer wieder nach dem gleichen Schema. Meine Mutter entscheidet, dass ich wieder etwas Schlimmes angestellt hätte. Z.B. als ich meine Fingernägel etwas länger als ganz kurz hatte. Sie stellt es als etwas ungeheuerlich schlimmes dar und mein Vater lässt sich sofort mitreißen. So redete er auf mich stundenlang inhaltlich zum Teil sehr schwer verständliches Zeug hinter verschlossener Küchentür ein... seine Grundaussage, was ich verstehen konnte war: er hätte Angst, ich könnte aufgrund der "Länge" meiner Fingernägel als Drogensüchtige auf der Straße enden... Er holte einen großen Küchenmesser, befahl mir, meine Hände auf den Tisch zu legen... Meine Angst war riesig, dass er zustehen würde... Doch meine Angst vor seiner Wut, wenn ich seinem Befehl nicht gehorchen würde, war noch größer... also legte ich meine Hände auf den Tisch. Er holte aus und zielte darauf und ich zog meine zitternden Hände nicht reflexartig zurück, wie es wohl jeder gemacht hätte... Ich zwang mich, sie auf dem Tisch zu lassen, die Angst vor seiner Wut war größer, als die Angst vor dem Schmerz, wenn er in meine Hände mit dem Messer stechen würde... Natürlich haben mich diese Erlebnisse extrem geprägt. Meine Eltern kleiden ihre Handlungen und Entscheidungen stets mit Sorge um mich. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Therapie habe ich am Anfang diesen Jahres begonnen. Aber wir sind, so habe ich das Gefühl, kein bisschen vorangekommen. Es sind Gesprächstherapien und die meiste Zeit redet meine Therapeutin.
Ich habe dir eine PN geschrieben.
Die ersten 2 Absätze finde ich charakerlich als Mutter sehr verwerflich! Sowas tut man nicht, da brodelt es in mir wirklich total.
Ich hatte leider auch eine eher selbstverliebte Mutter und es gab Momente und auch heute noch Momente, da würde ich sie am liebsten wieder zur Tür befördern.
Deswegen habe ich Treffen auf das Minimun beschränkt, auch wenn sie das manchmal traurig macht. Aber mit ihr darüber reden bringt nichts. Sie kann Fehler nicht einsehen und hat keinen Gerechtigkeitssinn.
Ich lass sie viel über sich sprechen, lache, mach Scherze, bleibe oft oberflächlich. Sie geht happy nach Hause und ich hab meine "emotionale" Ruhe.
Ich hoffe, eines Tages kann ich es auch machen und sie lässt mich in Ruhe. Das Problem ist, wenn ich etwas oberflächlich angehen will, merkt sie es und mein Vater wird wieder einmal instrumentalisiert, um mich psychisch nieder zu machen. Ich stecke in dieser Geschichte tief drin und habe es wie man auch sieht, fast nie geschafft, "rauszukommen". Ausgenommen für ein Jahr Kontaktabbruch. Allerdings hat mich damals mein Mann unterstützt, obwohl er selbst zu ihnen Kontakt hatte. Dann hat er mich dazu überredet, den Kontakt wieder aufzunehmen... Mir war es wichtig- deshalb meine Frage- zu wissen, wie andere Menschen diese Erlebnisse als außenstehende Personen wahrnehmen. Ich sehe jetzt als einzigen Weg, meine Therapeutin komplett hinzuziehen. Vielleicht kann sie mir die nötigen Wege aufzeigen und mir zur Seite stehen.
Das tut mir sehr Leid, dass Du eine solche Mutter hast. -Sora2s Interpretation war auch mein erster Gedanke, dass hier das Schneewittchen-Thema im großen Stile läuft, deutlicher geht's ja gar nicht mehr. Wenn's eine Diagnose bräuchte, wäre man am ehesten bei einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung der Mutter. - Die Mutter fühlt sich bedroht durch alles, was gut an TE ist (Lebendigkeit, Schönheit, Jugend). Das allein wäre schlimm genug; normalerweise freut man sich als Mutter, wenn die Tochter sich gut entwickelt. Aber es ist eben verbunden mit dem Willen, das zu zerstören, durch was sie sich bedroht fühlt.
Je selbstständiger/lebendiger/ressourcenreicher Du wirst, desto mehr wird die Mutter versuchen, Dich klein zuhalten und zu zerstören. Du hattest nicht nur das Gefühl, nicht erwachsen werden zu dürfen: das war die Realität. Sie hat alle mittel aufgefahren, um das zu verhindern.
Das ist ein schweres Päckchen und ein mühsamer Weg, weil man mühsam darum kämpfen muss, so sein zu dürfen wie man ist, werden zu können, was man sein soll. Die (unbewusste) Loyalität zur Mutter macht das nochmals schwieriger. Da würde ich mich schützen und fern halten so gut es geht bzw. den Kontakt auf ein Minimum beschränken. Bei Kontakt vorher emotionalen Schutzmantel anziehen. und mich mit vielen Menschen umgeben, die sich freuen, wenn Du wächst statt Dich davon abzuhalten.
Wenn Therapie, dann am Besten bei jemandem mit Traumaschwerpunkt.
alles Gute
Dass meine Mutter eine narzisstische Persönlichkeitskeitstörung haben könnte, habe ich auch immer wieder in Betracht gezogen. Hoffen wir nur, dass sie nicht durch ein Zufall auf meine Frage und eure Antworten stößt, denn dann wird sich aufgrund dieser Vermutung ihr ganzer Zorn hereinbrechen... vielen lieben Dank für deine Ratschläge, ich denke auch, dass eine Traumatherapie sinnvoll wäre..
ja, das ist sehr wahrscheinlich und das Ausmaß an Destruktivität das von ihr ausgeht ist nicht zu unterschätzen. Verwende aber nun Deine Energie darauf, Dich zu schützen und nicht dafür darüber nachzugrübeln, warum Deine Mutter sich so verhält. Mutmaßlich hat sie ihrerseits schon früh im Leben traumatische Beziehungserfahrungen mit ihren relevanten Bezugspersonen gemacht, sonst wird man so nicht. Ich meine dies nun aber def. nicht als Entschuldigung, sondern ggf. als Erklärung und Entlastung für Dich. Mit Dir hat es jedenfalls nichts zu tun (außer, dass Du eben als Tochter das Objekt bist auf das sich ihr Neid und ihre Zerstörungswut richtet). Es gibt aber nichts, was Du ggf. falsch gemacht hättest und/oder in irgendeiner Weise hättest anders machen können, um dem zu entkommen. Deine Aufgabe ist es nun "nur", Dich zu schützen (und Deine Kinder)...und natürlich Dein Leben gut zu leben nach Deinen Ressourcen und Wünschen.
Eine gute Traumatherapie kann sicher helfen, denn sowas hat ja gravierende, tiefgreifende Folgen.
Hier kannst Du nach geeigneten Traumatherapeuten suchen: https://www.degpt.de/hilfe-fuer-betroffene/therapeut-innen-in-ihrer-naehe-finden/
edit: bzw. nach überfliegen der restlichen Antworten von Dir: Du lebst in anhaltend narzisstisch missbräuchlichen Strukturen, also in einer anhaltend traumatisierenden Situation (dein Mann verwendet ebenfalls narzisstische Gewalt gegen Dich). Er manipuliert Deine Wahrnehmung, gaslighting, gezielte Zerstörung Deines Selbstwerts. Eine toxische Kollusion zusammen mit deiner Mutter. --Du musst da raus. Aber mit Unterstützung, sonst besteht Gefahr durch den Mann (wenn sein Objekt ihm genommen wird; hohes Risiko für Tötung von Frau):. Wende Dich an einschlägige Beratungsstellen für häusliche Gewalt, Frauenhäuser etc.
Psychotherapie kannst Du machen, wenn Du in einer sicheren äußeren Situation bist. Das ist jetzt nicht der Fall. u bist anhaltender Gewalt ausgesetzt.
Hi,
wie ist denn dein Mann sonst so gestrickt? Respektiert er deine Bedürfnisse sonst auch nicht?
Eigentlich hast du ja jetzt die Freiheit, dich von deiner Mutter zu distanzieren und zu bestimmen, wie eng und häufig der Kontakt sein soll. Dass dein Mann sich herausnimmt, sich da einzumischen, ist unmöglich.
Hast du deine Kindheit schon irgendwie therapeutisch aufgearbeitet?
vlg tina
Hallo, wie schon vorher geschrieben, mein Mann kann mich nicht mehr ausstehen. Ich bin für ihn der Grund für alles schlechte in seinem Leben... Ich muss dazu sagen, dass ich ihn niemals geheiratet hätte, hätte ich gewusst, wie er wirklich ist. Er hat mir einen komplett anderen Charakter vorgegaukelt und ich habe es ihm bereitwillig abgekauft. Es war eine Internetbekanntschaft - ich weiß wie naiv sich das anhört- und nach einem gemeinsamen Urlaub von drei Wochen wurde ich von meiner Mutter dazu gezwungen, ihn zu heiraten... Sie hat mich für den zweiten Urlaub meine Sachen so packen lassen, dass ich dann für immer bei ihm und seiner Familie im Dorf in Ägypten leben sollte. Ich kannte seine Familie nicht.. Eine andere "Wahlmöglichkeit" wurde von meiner Mutter in Aussicht gestellt: ich müsste jeglichen Kontakt zu ihm abbrechen, mein Handy meinem Vater abgeben und alles tun, was sie von mir verlangte. Ich versprach es.. Doch dann sagte sie zu mir, sie hätte es sich überlegt, was sie befreundeten Familien/ unserer Gemeinschaft erzählen sollte über mich.. Und da man nicht lügen darf, würde sie allen erzählen, was ich getan hatte (Sex vor der Ehe). Das würde in unseren Kreisen einem gesellschaftlichen Tod gleichkommen... also entschied ich mich, diesen Mann, den ich kaum kannte, zu heiraten. Er wollte es auf jeden Fall. Doch ich glaube nicht, dass ihn "Liebe" dazu bewogen hatte... ansonsten würde man ja nicht vier Monate nach der Familienzusammenführung eine Affäre mit einer verheirateten Frau mit Kind aus dem Deutschkurs beginnen.. während der Schwangerschaft seiner eigenen Ehefrau... von außen würdest du ihn niemals als einen solchen Menschen erkennen. Er hat sich in kürzester Zeit hochgearbeitet, hat eine sehr gute und angesehene Position inne und kann alle Menschen (und sogar mich immer wieder) von seiner charmanten Art überzeugen..
Im Grunde hast du das männliche Pendant zu deiner Mutter irgendwie. Mit einem Mann, der „mich nicht mehr ausstehen kann“ wollte ich nicht mehr verheiratet sein. Ich vermute mal, dass eure familiären Strukturen kulturellbedingt anders sind, da lässt man sich nicht eben mal scheiden und minimiert den Kontakt zur Familie. Du bist leider von Menschen umgeben, die es nicht gut mit dir meinen. Hast du da überhaupt irgendwie eine Möglichkeit rauszukommen?
Ich habe vollstes Verständnis für Dich, dass Du zu solchen Eltern keinen Kontakt möchtest und sie nicht in Deinem Zuhause, welches ja ein Rückzugsort ist, in dem man sich sicher und geborgen fühlen möchte, empfangen willst.
Ich verstehe Deinen Mann nicht. Hast Du ihm mal erzählt, wie schlimm Du Deine Kindheit empfunden hast? Selbst wenn er das anders sieht, hat er Deine Meinung zu respektieren und sollte Dir den Rücken stärken, anstatt Dir in den Rücken zu fallen.
Wäre ich in der Situation, würde ich meinem Partner noch einmal ganz deutlich sagen, dass ich zu diesen gestörten Menschen keinen Kontakt mehr möchte und die Beziehung in Frage stelle, sollte er diese Psychopathen noch einmal gegen meinen Willen ins Haus lassen.
Hallo, danke für deine Antwort und dein Verständnis. So habe ich das Gefühl, nicht komplett verrückt zu sein, wie es meine Familie gerne sieht und darstellt. Wie schon vorher auch geschrieben in den anderen Antworten- er kennt alles aus meiner Kindheit.. aber es scheint ihn nicht sehr zu berühren. Er hat jedoch selbst gesagt, dass es eine Rangordnung in der Familie zu geben scheint und den letzten Platz bekomme ich immer wieder zugewiesen, das hat er selbst zugegeben. Ich könnte ihm ja drohen, die Beziehung zu beenden- habe es auch mehrfach getan- doch da er selbst angeblich sich gerne trennen möchte, hat das nicht viel Auswirkung auf ihn. Er hat schon eine Wohnung besichtigt.. Als ich ihm dann nach Wochenlangem Anschweigen seinerseits sagte, er habe es geschafft, ich würde nicht einmal mehr kommen, um ein paar Worte zu wechseln und er solle bei der Wohnung zusagen, war er plötzlich richtig nett zu mir...
Für mich klingt so, als hättest du dir leider ein Mann gesucht, das charakterlich deinen Eltern näher ist und dich ebenso respektlos behandelt. Nachdem was du schilderst (ich nehme an er kennt die Geschichten) deine Wünsche und Bedürfnisse zu missachten ist eine absolute Red-Flag.
Ich habe den Kontakt zu meiner Familie abgebrochen, mein Mann unterstützte mich dabei, würde er sich heimlich mit meiner Mutter treffen, sie in unsere Wohnung lassen, könnte ich nicht mehr mit ihm zusammen sein.
Ich habe monatelang Albträume bis ich endlich den Abbruch durchziehen konnte. Danach monatelang Psychoterror, Drohungen, Triangulation über Verwandte, emotionale Erpressung. Bei mir waschzwang, Migräne, Schlafstörungen, binge eating...
Es war furchtbar.
Nun geht es mir seit längeren gut, ich konnte nach 2 Jahren meinen Waschzwang in den Griff kriegen, habe keine Albträume mehr usw.
Wenn mein Mann mir das kaputt mach in dem er diese Menschen wieder in mein Leben holt, wir somit kein Team sind, er nicht auf meiner Seite ist, dann würde ich gehen. Ich hätte keine Kraft für noch so jemanden in meinem Leben.
Ich würde da (wenn du skrupel hast) mit ihm reden, vielleicht auch Paarberatung versuchen. Wenn er aber von der Vorgeschichte weiß, würde ich die Erfolgsaussichten eher "mau' einschätzen.
Eine Paarberatung haben wir versucht... allerdings eine kostenlose von der Caritas und dementsprechend wenig zufriedenstellend war es auch für mich.. Mein Mann ist ein großer Redner, er ist schlau und weiß, wie er die Menschen für sich einnehmen kann. Als ich die Affäre meines Mannes ansprach, was mich mein Leben lang prägen wird, fragte die Beraterin, warum ich denn nach fünf Jahren immer noch Gesprächsbedarf darüber hätte... im rest des Gespräches ging es um meine Unsicherheiten, wenn er mit anderen Frauen zu tun hatte, und wie ich es zu unterbinden hatte, zu versuchen, ihn zu kontrollieren, weil er sehr darunter leiden würde...
Paarberatung ist kontraindiziert, wenn der Partner narzisstische Gewalt anwendet und also von ihm keinerlei Wille besteht, zu reflektieren, zu entschuldigen oder überhaupt etwas zu verändern. --Leider bist Du an eine Beraterin geraten, die keine Ahnung von der Gefährlichkeit von Menschen hat, die narzisstisch missbräuchlich agieren. Die hat sich von Deinem Mann manipulieren lassen. Passiert leider oft. Darum unbedingt nur Beratung suchen bei einschlägig qualifizierten Beratern/Therapeuten.
Ich sage es klar: meine Einschätzung ist, dass Du in großer Gefahr bist und dass es, solltest Du in dieser Situation verbleiben, nicht eine Frage des Ob, sondern lediglich des Wanns ist, wann Dir körperlich etwas angetan wird.
Liebe TE,
Du hast alle Berechtigung, dich zu fühlen, wie du es tust. Du musst dich weder rechtfertigen noch irgendwie beweisen, dass es schlimm war.
Dein Partner verhält sich wie deine Eltern und du hast wahrscheinlich nicht gemerkt, dass du da reingerutscht bist. Ich bin mit meinem Mann 20 Jahre zusammen, trotzdem würde er nie meine Eltern anrufen und einladen. Darüber entscheide ich. In den ersten Jahren hatte er nicht mal die Telefonnummer, wozu auch? Wenn dein Partner das über deinen Kopf hinweg tut und deine Wünsche übergeht, liegt da sehr viel im Argen. Ich hätte da einen riesen Aufstand mit einem fetten STOP veranstaltet.
Aber vermutlich hätte ich gar nicht erst so einen Partner gesucht. Meine Kindheit war auch problematisch und mich hat es in die Autonomie getrieben. Das verursacht auch Probleme, aber es hätte auch das Gegenteil passieren können und ich hätte jetzt jemanden, der mich wieder manipuliert und nicht ernst nimmt. Du brauchst vielleicht professionelle Unterstützung, um das alles mal für dich zu sortieren und zu lernen, gesunde Grenzen zu ziehen. Was willst du wirklich und wie reagiert man, wenn diese Grenzen missachtet werden ich habe lange gebraucht, erst mal mich selbst und meine Bedürfnisse wahr zu nehmen.
Notfalls würde ich von meinem Partner Abstand nehmen, denn ohne dich wird er ja kaum deine Eltern einladen. Alles Gute!