Sie möchte Kommentar zu Schwangerschaft?

Hallo ihr lieben, ich weiß nicht ob das das richtige Forum ist, aber da ich anonym bleiben will stelle ich hier einfach die Frage. Es geht um meine Schwägerin (in spe) und meinen Bruder. Sie hat schon 3 super süße Kinder aus einer früheren Beziehung und mit meinem Bruder auch 4 (zwillinge und noch eine Tochter, ein Kind ist danach leider im letzten monat der Schwangerschaft tot geboren worden). Die letzte Schwangerschaft war wirklich sehr kritisch und ich hatte wirklich Angst um sie. Sie ist auch eine gute Freundin von mir und ich habe sie oft im Krankenhaus besucht. Jetzt hat sie mir erzählt, dass sie und mein Bruder nochmal ein Kind bekommen wollen, sie wollte schon immer viele Kinder und geht darin total auf und mein Bruder ist damit auch glücklich. Sie hat mich dann gefragt ob ich auch noch ein Kind bekommen würde nach so einer Schwangerschaft, vor allem nach dem Tot ihrer Tochter. Das war hart für uns alle aber die beiden haben unfassbar gelitten. Sie hatte danach auch noch lange Komplikationen und war Monate lang im Krankenhaus. Ich würde am liebsten sagen "Nein mach es nicht " aber das kann ich natürlich nicht. Ich kann aber auch nicht sagen "klar würde ich noch ein Kind bekommen". Was würdet ihr tun?

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Ich würde ganz ehrlich sagen, dass ich nach so vielen Kindern und Schwangerschaften kein Kind mehr bekommen würde. Bei der letzten Schwangerschaft hat man ja eindeutig gesehen, dass der Körper nicht mehr will. Man kann einfach nicht unbegrenzt schwanger werden. Nach so viele. Schwangerschaften ist es normal, dass es zu Komplikationen führt. Das ist vollkommen natürlich und da sollte man auch auf den eigenen Körper hören. Irgendwann ist auch mal gut. Vorallem weil sie wahrscheinlich auch nicht mehr die jüngste ist? Verstehe immer nicht warum Leute nicht dankbar sein können für die Kinder die sie haben und immer neue brauchen, „Koste es was es wolle“.

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So einen Wunsch kann man eben auch nur begrenzt nachvollziehen, wenn man ihn nicht teilt. Das ist dann nicht mit einem lapidaren "Sei doch mal dankbar!" abgetan. Für manche Frauen ist das ein Kampf, und das sollte man nicht kleinreden, nur weil man es nicht versteht. Ich persönlich verstehe es auch nicht, mir liegts nicht ferner als der Wunsch nach sehr vielen Kindern, aber ich bin halt auch nicht das Maß.

Es ist auch kein Gesetz, dass viele Schwangerschaften immer zu Komplikationen führen. Meine Mutter hat deutlich mehr Kinder als die Freundin der Threaderöffnerin, und sie hat bis zum letzten Kind nichts gehabt. Gar nichts. Schwangerschaften ohne Wehwechen, einfache Geburten, alles top. Ich würde nicht mit solchen Verallgemeinerungen rangehen, mit "Das ist auf jeden Fall so!" .Jede Frau, jede Schwangerschaft ist individuell. Nichts ruft mehr Widerstand hervor als Allgemeinplätze.

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Ja gut, aber die Frage war ja was man auf die Frage der Schwägerin antworten würde. Ich würde sowas auch nur dann antworten, wenn ich direkt gefragt werde (sowie die TE von der Schwägerin). Da würde ich auch sehr ehrlich sein, sonst muss man ja niemand fragen.
Bei deiner Mama war alles einfach und das ist toll, aber bei der Schwägerin der TE gab es ja schon Komplikationen (und nicht nur kleine, wenn es zu einem längeren KH Aufenthalt geführt hatte). Und da würden die wenigsten noch weiter machen, wenn sowas geschah und man bereits viele Kinder hat.

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Du kannst sagen, dass du nicht in ihrer Position bist und daher dazu nichts raten kannst. So etwas kann nur jedes Paar für sich allein entscheiden.

Ich persönlich hatte 4 frühe Fehlgeburten, 3 vor und 1 nach meinem Sohn, und kann es gut nachvollziehen, wenn nach einer Totgeburt der Wunsch nach einem weiteren Kind vorhanden ist.

Wie kritisch die medizinische Situation ist, kann ich nicht beurteilen, das kann nur ein Arzt.

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Tut mir leid, dass du wohl (erneut) eine FG hattest 😔

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Danke liebe esistjuli😘

Leider eine biochemische Schwangerschaft beim ersten TF fürs Geschwisterkind.

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Ich würde ihr offen sagen, dass ICH kein weitere Kind bekommen würde.
Was SIE macht, ist natürlich IHRE Entscheidung.

Wenn sie eine Antwort auf ihre Frage haben will, muss sie auch damit rechnen, dass du anderer Meinung bist als sie.

LG

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Ich kann ihren Wunsch verstehen, aber sie sollte versuchen rational an die Sache ranzugehen.

Eine Freundin von mir hätte die 4. Geburt auch fast nicht gepackt, der kleine ist jetzt 2 Jahre alt und sie hat immer noch übelste Nachwirkungen (die Symphyse wurde zerstört und hoher Blutverlust). Sie hätte so gerne noch mehr Kinder, ihr Mann auch. Aber beide sind sich bewusst, dass sie eine weitere Schwangerschaft in Lebensgefahr bringen würde. Und das ist es einfach nicht wert, ihre anderen Kinder brauchen doch auch eine Mama!

Es war ein langer, harter und emotionaler Prozess, in dem ich sie auch begleitet habe. Letzten Monat haben wir ein Ritual gemacht, damit sie sich von dem Gedanken und dem ungeborenen, welches vielleicht schon in den Startlöchern steht, verabschieden kann. Das mag manchem zu spirituell sein, ihr hat es geholfen.

Vielleicht kannst du sagen, wie du entscheiden würdest, Verständnis für ihren Wunsch aufbringen, aber auch nochmal die Risiken ansprechen.

Entscheiden müssen sie es letztendlich als Paar

Bearbeitet von nadberlin
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Genau aus diesem Grund (sehr hoher Blutverlust aufgrund von Gebärmutteratonie beim dritten Kind) haben wir auf ein viertes verzichtet.
Denn ich hatte keine Angst, zu sterben, aber vor lauter "Blessuren" den Kindern nicht mehr gerecht werden zu können.

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Als Mutter eines verstorbenen Babys (im Alter von 1 Monat nach der Geburt) fällt mir folgendes dazu ein:

1) Wenn du nicht selbst in einer ähnlichen Situation bist, kannst du überhaupt nicht wissen, was du tun würdest. Du kannst ihr natürlich deine Gedanken dazu, evtl. Bedenken schildern, das hat auch seinen Wert, aber so richtig hineinversetzen kannst du dich vermutlich nicht und das ist auch nicht nötig.

2) Egal, wie viele Kinder man schon hat, der Verlust ist immer riesengroß. Wenn jemandem ein erneuter Kinderwunsch Kraft und Perspektive bietet, ist es extrem unsensibel sowas zu sagen wie "du hast doch schon xy Kinder, sei doch dankbar für diese". So funktioniert das meiner Erfahrung nach nicht. Eine neue Schwangerschaft kann seinen Teil zur eigenen "Heilung" beitragen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen ist ein neuer Kinderwunsch nach Verlust bei den Mamas, die ich aufgrund unserer Geschichte inzwischen kenne, ein sehr präsentes Thema.

3) Je nachdem, was überhaupt der Grund für die Stille Geburt war, kann es natürlich sein, dass aus medizinischer Sicht eine neue Schwangerschaft nicht empfehlenswert wäre. Die Entscheidung für oder gegen ein weiteres Kind können nur die betroffenen Eltern treffen. Da Kinderwunsch immer ein sehr großes und emotionales Thema ist, ist es mit Sicherheit auch super schwierig, zu akzeptieren, dass kein Baby mehr kommen wird. Das von außen "aufgedrückt" zu bekommen (als Rat einer Freundin, nicht als medizinische faktenbasierte Empfehlung), würde bei mir nicht gut ankommen.

4) Ich finde wichtig, dass die Familie auf jeden Fall mit medizinischer und psychologischer Expertise versorgt ist. Ich habe eine Psychologin, die mich auf dem Weg begleitet und mit der ich auch alle Gedanken rund um einen neuen Kinderwunsch ordnen konnte. Das würde ich jedem empfehlen, damit man eben nicht "überstürzt" oder nur aus dem Bauch heraus entscheidet.

5) Es ist seltsam, dass sie die Frage überhaupt so stellt und erwartet, dass du dich da hineinfühlen kannst.

Bearbeitet von Himmelskind22
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Man trägt auch Verantwortung für die vorhandenen Kinder. Man pfeift auf das Risiko seine Kinder zu Halbwaisen zu machen, Hauptsache der verrückte Wunsch nach Kindern, aus welchen Gründen auch immer, wird gestillt.

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Ich meine nicht, dass man unbedingt dem neuen Kinderwunsch nachkommen muss. Ihn fallen zu lassen, ist aber auch ein harter Prozess, welcher sensible (!) Begleitung erfordert.

Über medizinische Hintergründe und tatsächliche Risiken ist hier nicht viel bekannt.

Ich hoffe, du kannst deine Sichtweise (die OK und auch nicht völlig unbegründet ist), etwas empathischer verpacken, solltest du mal mit jemandem direkt sprechen, der einen großen Verlust erlitten hat.

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Die Frage war ja, ob DU es machen würdest, und genau so würde ich auch antworten: "Nein, ich würde es nicht machen, mir wäre das Risiko zu groß". Letztlich liegt die Verantwortung da auch bei deinem Bruder und ihrem Arzt. Letzterer sollte mit ihr klar aufarbeiten, woran es gelegen hat - war die kritische Schwangerschaft "Pech" (ich hoffe, du verstehst, wie ich es meine), oder ist ihr Körper einfach fertig von zu vielen Schwangerschaften? Das muss abgeklärt sein, ihr muss ein Profi eine Einschätzung geben, vorher kann man doch sowieso keine fundierte Entscheidung treffen.

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Warum darfst du denn deine Meinung nicht ehelich sagen? Sie fragt nach deiner Meinung, also ist es ihr wichtig zu wissen, was du denkst.
Du verbietest es ihr ja nicht, sondern äusserst einfach deine Bedenken. Dafür sind doch Freunde da

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Also sicherlich wenn sie dich nach ihrer Meinung fragt würde ich diese auch sachlich kundtun, sonst aber diese für mich behalten. Denn ich finde es ehrlich gesagt schon Ok wenn jemand mehrere Kinder kriegt. Muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber sie weiß hier um die möglichen Gefahren und begibt sich bewußt wieder rein? Das finde ich mehr als leichtsinnig und fahrlässig. Wenn sie das nicht heilt ist ihr nicht zu helfen dann musst du es wohl leider hinnehmen. Außerdem weiß ihr Mann schließlich ebenso Bescheid und scheint nicht zu handeln.

Ela

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Ohne selbst erlebte Totgeburt kann man nicht wirklich nachempfinden, welche Gefühle ausgelöst wurden.

Man hat sich auf ein Kind gefreut und alles in der Schwangerschaft war vollkommen in Ordnung. Plötzlich ist es vorbei - keine Kindsbewegungen mehr. Ich gebar mein Kind. Auf der einen Seite freut man sich, ein Kind geboren zu haben. Es schaute rosig aus, als ob es schlafen würde. Auf der anderen Seite die Fassungslosigkeit und Schock. Mein Kind atmet nicht.

Mit viel Zeit wandelt sich die Fassungslosigkeit in Traurigkeit.

Der Wunsch nach einem weiteren Kind (kein Kindersatz!) nach einer Totgeburt ist stark - bei den meisten Menschen.

Dabei ist es egal, ob man 0 Kinder oder 14 Kinder hat.

Grundsätzlich würde ich ihr antworten: "Es tut mir sehr leid. Ich kann dir nicht sagen, ob ich an deiner Stelle noch mal schwanger werden möchte. Ich habe keine Totgeburt erlebt und kann daher nur bedingt nachempfinden wie es dir geht.
Ich rate dir aber zu folgendem:
- Hole dir 2-3 Arztmeinungen (auch von einem Klinikum mit Level 1, sie kennen komplizierte Fälle) ein. Lass dich medizinisch komplett durchchecken (Sectionarbe, Gerinnungsstörungen etc) --> wenn alles ok ist, dann ist dieses Wissen gut für den Kopf. Wenn nicht ok ist , dann sollte man nochmal gut abwägen, was man tut.
- hast du Strategien, wie du mit der wachsenden Angst in der Schwangerschaft zu Recht kommst (vielleicht hilft nähen, malen, laufen etc.)
- gibt es Unterstützung bei den Kindern, wenn du in der Schwangerschaft liegen musst
-..."

Sehr hilfreich ist eine Trauergruppe von Gleichgesinnten. ..

Ich finde es wichtig, sich der Trauer zu stellen. Es gibt auch Hilfen (Trauerbegleiter, Rückbildung verwaister Mütter, Psychologen, Freunde, die immer zuhören, auch wenn es schon oft erzählt wurde,...)
Erst wenn die Trauer nicht mehr so schlimm ist, würde ich einen neue Schwangerschaft antreten.

Grundsätzlich hätte ich als Betroffene nur medizinische Gründe akzeptiert.
Die Leute, die sagen, man sollte dankbar sein, mit dem, was man hat, haben mir gar nicht geholfen. Sie haben auch mir gegenüber wenig Empathie gezeigt.

Ich habe nach der Totgeburt ein gesundes Kind geboren. Vor der Totgeburt hatte ich zwei Kinder lebend geboren. Alle Schwangerschaften waren unauffällig. Mein medizinischer Komplettcheck nach der Totgeburt war sehr hilfreich. Arbeiten hat mich vom Denken abgelenkt. Und im Mutterschutz habe ich jeden Tag ein Bild gemalt.

Bearbeitet von Stille Geburt