Meine Schwiegermutter hat ein enormes Bedürfnis ihr Umfeld zu bemuttern. Zum Teil auf extremer Ebene.
Mein Gefühl ist, dass sie das braucht um sich selbst "gut zu fühlen"
Ganz nach dem Motto " ich werde von allen gebraucht. Wenn ich mich um alles und jeden kümmere, bin ich etwas Wert."
Sie hat ein massives Bedürfnis gebraucht zu werden. Ein stückweit verstehe ich das. Ich denke jeder Mensch möchte irgendwie gebraucht werden.
Nun ist es allerdings so, dass sie manchmal etwas im Gegenzug erwartet. "Ich habe doch... Für dich gemacht, dass MUSST du doch auch für mich ..."
Dann werden manchmal Bedingungen/Anforderungen gestellt die wir so gar nicht möchten bzw. In welche sie sich einfach nicht einzumischen hat.
Unsere Tochter ist relativ regelmäßig bei meinen SE. Sie vermitteln großen Spaß an ihr und die Kleine geht auch gerne zu ihnen. Als Großeltern waren sie bisher wirklich toll.
Nun gab es aber wieder eine Situation:
Meine SM hatte meinen Mann gebeten im Badezimmer Schimmel für sie zu beseitigen.
Er gab ihr darauf hin etwas zum sprühen mit und sie besprachen, dass mein SV die Stelle besprüht.
Heute telefonierte sie mit meinem Mann und sagte, dass sie ja immer unsere Tochter zu sich nimmt, aber er nichts für sie machen würde. (In diesem Kontext zur Badezimmer-Aktion)
Mal ganz abgesehen davon, dass er ihr das Zeug mitgegeben hatte und mein SV sich um das besprühen kümmern wollte, finde ich es nicht gut unsere Tochter an dieser Stelle rein zu nehmen. Ganz nach dem Motto " ich kümmere mich dann um die kleine und ihr habt ne schöne Zeit, aber wenn ich Mal was möchte, springst du nicht.
Entweder sie verbringt gerne Zeit mit ihr, oder nicht. Aber dafür etwas zu verlangen finde ich nicht OK
Grundsätzlich finde ich auch, dass das Leben ein geben und nehmen sein sollten. Aber sie meint immer dass man ihr die Füße küssen muss wenn sie (ungefragt) hilft. Und das mit unserer Tochter ist noch Mal ne andere Nummer.
Nun war für morgen ausgemacht, dass meine Tochter zu den beiden geht ( sie geht x 1x pro Woche/alle 2 Wochen)
Ich hab nach dieser Aussage aber schon gar keine Lust mehr, dass sie morgen auf sie aufpasst.
Wie würdet ihr hier reagieren ?
SM Bemuttern/Bedingungen
Hallöchen, ist natürlich schwierig., und man sollte auch nicht fordern mit dem Dankbarkeits Zwang
Aber das Beispiel mit dem Schimmel heißt für mich, dass einer nicht richtig zugehört hat.
Die Schwiegermutter hatte doch deinen Mann gebeten, den Schimmel zu entfernen. aber dein Mann hat ihr ein Spray gegeben, dass sie es selbst machen kann. Wenn man sich im Laufe der Unterhaltung so abgesprochen hat, dann OK. Aber wie ich das lese, sollte dein Mann sich selbst darum kümmern, dass der Schimmel wegkommt. Der Schimmel kann an Stellen sein, an denen deine Schwiegermutter vielleicht schlecht drankommt, weil sie vielleicht auf eine Leiter stetigen müsste etc. Wenn dein Mann sich selbst gekümmert hätte, wie darum gebeten wurde, wäre kein Frust in deiner Schwiegermutter aufgekommen und es wäre wohl nicht zum gegenseitigen Ärgernis gekommen. Vielleicht noch einmal das Gespräch suchen und Missverständnisse ausräumen?
Ich weiß was du meinst.
Es war so, das sie bei uns waren und mein Mann sagte, dass wir dieses Zeug haben und fragte ob sie das erstmal damit besprühen wollen.
Dann kam von ihr, dass sie es ja erstmal so machen können ( ihr Mann) und man ansonsten dann noch Mal weiter guckt.
Die sache an sich ist ja nur eine von vielen. Aber dass sie das "gleichstellt" und sagt, sie würde ja immer auf unser Kind aufpassen, aber wir würden nichts für sie machen ist nicht gerechtfertigt.
Wir machen oft was für sie. Allerdings bemuttert sie uns den ganzen Tag als seien wir kleine Kinder. Das selbe macht sie bei bei ihrem Mann
Wenn wir da für alles (blöd gesagt) ihre Füße küssen haben wir viel zu tun 😅
Nicht falsch verstehen, es ist ja toll, dass sie uns so unterstützen möchte. Aber dieses "ich mach doch, dann musst du auch ..." Und das teilweise schon bei heftigen Sachen. Finde ich nicht OK.
Und da jetzt meine Tochter so reinzunehmen...
Wie gesagt .. entweder sie verbringt gerne Zeit mit ihr oder sie lässt es. Aber uns das nun "vorzuwerfen"...
Ich würde deshalb kein Fass aufmachen.
Deine Tochter geht dort gerne hin, warum also auf ihrem Rücken Streit beginnen?!
Braucht ihr denn ihre Hilfe oder geht die Tochter hin, weil es allen Spaß macht? Bei letzterem würde ich es dann auch immer so formulieren. "Xy freut sich und hat immer so eine schöne Zeit bei euch. Aber wegen uns müsst ihr nicht aufpassen, eben nur wenn ihr gerne Zeit zusammen verbringen möchtet."
Unabhängig davon finde ich es einen schönen Zug, den Großeltern auch mal Hilfe anzubieten, aber eben von euch aus und nicht als erzwungenes Gleichgewicht für was nettes was man für euch tut.
Ihre Hilfe brauchen wir nicht. Aber natürlich ist es schön auch Mal sagen zu können, dass wir Mal ein paar Stunden für uns haben.
Ich glaube aber dass sie denkt, wir brauchen sie.
Sicher bin ich mir nicht
Wir machen ziemlich viel für die beiden. Aber eben nicht den ganzen Tag, sie sie es gerne tut.
Ich kenne das von meiner eigenen Mutter auch. Sie hat tatsächlich oft formuliert: ihr braucht mich und deshalb müsst ihr auch für mich was tun. Und auch da wurde sehr stark aufgewogen. In meiner ersten Ehe war es sehr schlimm, da ich in der Anfangszeit noch zu Hause gewohnt habe und sie dadurch sehr großen Anteil an allem hatte und sich dementsprechend eingemischt hat. Sie hat mich aufgehetzt gegen meinen Mann gegen meine Schwiegereltern und im Endeffekt sehr sehr viel Zuwendung von unserer Seite erwartet. Sie wollte auch immer hören dass sie die bessere Mutter ist . Ich kann das also alles wirklich sehr gut nachvollziehen. Meine Mutter ist 2017 gestorben und seitdem hat sich mein Blickwinkel sehr stark verändert. Sie war einfach letzten Endes tief in sich drin total einsam und hat nie mit ihrer Mutterrolle wirklich abgeschlossen oder sie verändert. Man muss wissen, dass meine Mutter seit meiner Geburt zu Hause war und für den Haushalt zuständig. Und man weiß ja selbst wie wenig Wertschätzung Hausfrauen oft bekommen. Vielleicht hilft auch manchmal etwas Lob. In eurer Situation mit dem Schimmel kann ich mir vorstellen, dass die Mutter nach Hause kam und dem Vater gesagt hat, er solle es machen. Eventuell kam es dann zu einer Diskussion, weil der Vater das nicht eingesehen hat.
Um zu verstehen was da eigentlich passiert müsste man auch dringend die Paarbeziehung der beiden betrachten. Leben sie nur nebeneinander her oder sind sie sich immer noch wichtig, Unternehmen gemeinsame Dinge und mögen sich.
Um es noch abzuschließen in meiner zweiten Ehe war ich schon lange abgenabelt von meiner Familie und auch da gab es noch viel Kontakt, aber wir haben eben nicht mehr so viel preisgegeben. Und je weniger man persönliche Dinge erzählt, umso weniger kann sich der andere Gedanken machen.
Mittlerweile bin ich selbst in der Position, dass meine Kinder Freunde haben und ich empfinde es extrem schwierig einerseits genug Abstand zu waren und andererseits auch nicht zu wenig interessiert zu sei. Ehrlicherweise wünscht man sich natürlich dass die Kinder gerne bei einem sind und man einen guten Kontakt hat. Dadurch dass ich Vollzeit arbeite, fällt es mir leicht, mich abzugrenzen. Im Rentenalter wird das dann sicher deutlich schwieriger, vor allem wenn man bis dahin keine wirklich ausfüllende Beschäftigung gefunden hat. Und in eurem Fall seid ihr offensichtlich die Beschäftigung, die heute Schwiegermutter gefunden hat
Ich hätte den Schimmel wahrscheinlich einfach weggemacht. Auch, weil ein gutes Mittelchen ja nicht nur oberflächlich wirkt (entfernen und beseitigen sind da ja unterschiedliche Dinge), sondern eine Chlorkeule ist und mit Vorsicht verwendet werden sollte.
Sofern das jetzt in dem von dir beschriebenen Ausmaß ist, würde ich das vermutlich einfach hinnehmen und mir überlegen, ob man eventuell ein festes "Hilfe-Date" pro Woche ausmacht. Also dass man beispielsweise jeden Freitagnachmittag ein Stündchen vorbeikommt, alles erledigt, wo sie Hilfe braucht oder möchte, und dann sind alle happy. Also dass es nicht mehr so erratisch und spontan ist, sondern gesammelt. Machen wir auch so, jeden Samstag ist mindestens einer von uns Geschwistern bei den Eltern und packt da mit an, manchmal auch mehrere. Entspannt die Sache ungemein.
Ich kenne die Vorgeschichte nicht, aber ich bin kein Fan davon, wenn Menschen ungebeten ihre Hilfe aufdrängen und dann dafür Gegenleistungen erwarten. Das hat mMn nichts mit ehrlicher Hilfsbereitschaft zu tun.
Wovon ich allerdings ein Fan bin, sind ehrliche, respektvolle Worte, wenn etwas wirklich als störend empfunden wird. Die anderen Menschen können schließlich nicht meine Gedanken lesen. Was das Gegenüber dann mit der Information macht, das entzieht sich meinem Einflussvermögen. Aber meinen Standpunkt und wie ich handeln werde, habe ich dann klargestellt. "Bagatellen" lasse ich an mir vorbeischwimmen. Man muss nicht über jedes Stöckchen springen, das einem hingegehalten wird, das ist die aufgewendete Energie nicht wert. Soll sie doch über die eigenständige Schimmelbeseitigung jammern, so what.
Wenn es mich wirklich stört, würde ich klarstellen, dass ich keine Lebensassistenz brauche und wenn sie damit trotzdem weitermachen möchte, sie keine Gegenleistung erwarten braucht. Sie kann dann für sich selbst entscheiden, wie sie damit umgehen möchte. Vermutlich wird sie die Opferrolle zelebrieren, aber das kann dir wurscht sein. Sie könnte ihre "Dienstleistungen" auch reduzieren und deine Tochter seltener betreuen - auch das wäre ok und damit musst du dann leben. Wer A sagt, muss schließlich auch B ertragen
Ihr habt ja mehr Ebenen als nur den aktuellen Schimmel.
Ihr seid als Erwachsene und mittlerweile Eltern nicht auf Augenhöhe bei ihr sondern ab 13 nurmehr in die Länge gewachsen.
Dann lese ich eine gute Spur Übergriffigkeit. Urbianerinnen lieben dieses Wort. 😉
Und den aktuell nervenden Zwang.
Ich bleibe bei dem Impuls den ich schon hatte, bevor ich fertig gelesen hatte.
Schwimmt euch frei.
Ihr gebt das Kind alle 14 Tage nicht mehr ab. Ihr geht alle zusammen auf Besuch. Sie macht euch keine Arzttermine aus. Kauft euch keinen Pulli. Ihr helft weiterhin und auch Kiddo ist (mit euch) wie gehabt dort. Aber ihr macht euer Zeug konsequent allein.
Nicht aus Trotz. Aber ihr müsst den Stand von Erwachsenen bei ihr erreichen. Und den kriegt ihr nicht wenn sie euch weiter infantilisiert. Finde ich noch wichtiger als den zweiten Aspekt, dass ihr ihr die Basis ihres Tauschgeschäfts entzieht, Gegengefallen einzufordern. Sie stellt euch kontinuierlich in ihre Schuld. Und dann kommt sie einsammeln.
Den Aspekt würde ich aus der Beziehung für den Moment entfernen. Wie gesagt, ihr helft gern und wie sonst, aber ihr nehmt für den Moment nichts mehr an.
Ich bin sehr gespannt was das mit eurer Dynamik macht, wenn ihr sie aus der Bemutterung katapultiert. Aber anders gehts glaub nicht.
Hier ist es Kontrolle. Und da bin ich mir bei euch nicht sicher, wieviel davon hinter dieser helfenden Fassade steht. Spür mal hin...
Schwiegervater jedenfalls hat super Skills. Bindet du ihn aber ein greift er nach dem Zepter und der Chefrolle. Und pöbelt den "Teen" an der da nicht auf seine überbordende Weisheit hört (auch wenn diese nicht vorhanden ist oder du selbst damit dein Geld verdienst. Es ist wirklich ein Schauspiel in so einem Fall). Klar war er nützlich als die Schwägerin eine Wohnung gekauft hat. Aber er redet in jede Fliese rein, aufs penetranteste.
Das ist es nicht wert.
Ausklammern. Schauen was passiert. Und wichtig. Das reduziert nicht den Kontakt zum Kind oder zu euch. Das läuft genauso weiter.
Sie kriegt nur bewusst keine Möglichkeit mehr bei euch Guthaben aufzubauen.
Hi,
also ich verstehe schon was du meinst, da meine Stiefmutter auch so war, nur extremer. Sie musste sich in alles einmischen, musste überall dabei sein und sich kümmern, aber wenn man nicht funktioniert hat wie sie es wollte, war man böse. Sie hat allerdings Borderline und hatte Minderwertigkeitskomplexe, sodass sie immer helfen MUSSTE um sich wertvoll und wichtig zu fühlen. Als Kind wusste ich davon nichts, aber heute weiß ich wie schädigend das alles für uns war. Daher kann ich deine Sichtweise zum Teil verstehen.
ABER: Was den Schimmel betrifft. Wenn mich jemand aus der Familie bittet den Schimmel zu behandeln, dann mache ich das.
Ich bin aktuell sogar selbst bei meiner Mutter zu Besuch und werde morgen Schimmel beseitigen. Und da dieser in der Küche überm Fenster ist, ist das auch keine Sache von 10 Minuten. Mein Bruder und ich räumen erst mal alles essbare und teilweise das Geschirr raus und dann behandeln ich den Schimmel, während er aufpasst, dass ich nicht von der Leiter falle. In der Zeit wird meine Mutter meinen Kindern etwas vorlesen oder "Ich sehe was das du nicht siehst" spielen. Sie ist körperlich eingeschränkt und kann mit den Kindern nicht rum toben.
Und meine Mutter betreut meine Kinder nie ganz alleine. Wenn wir hier sind und ich einkaufen gehe, teilt sie sich die Aufsicht mit meinem Bruder oder meiner Schwester, sofern diese auch da ist. Aber ich würde hier immer helfen, auch ohne Gegenleistung, solange eben jemand auf meine drei Kinder aufpassen kann.
In einer Familie hilft man sich doch selbstständig untereinander, oder sehe nur ich das so?
Wenn du wüsstest was bei uns los ist 😅
Es geht gar nicht darum, ob wir das nun bei ihr machen oder nicht, sondern darum, dass sie sagt die passt auf unsere Tochter auf und dafür eine Gegenleistung erwartet.
Wir haben ihr das Spray angeboten. Hätte sie gesagt, dass sie es lieber direkt ohne das Spray bearbeitet haben möchte wären wir schon längst da gewesen. Aber sie hat es ja angenommen und gesagt, dass sich ihr Mann dann darum kümmert. Sie hat sich nicht irgendwie geärgert, gesagt das sie es anders möchte oder ähnliches. Sie hat das Zeug mitgenommen und es war ausgemacht das der Mann es drauf sprüht. Wenn er es dann nicht macht ...
Wir können da gerne noch vorbei fahren und das machen. Darum geht es im Grunde ja auch nicht.
Aber 1. Diese Aussage mit meiner Tochter 2. Wenn sie es anders wollte, hätte sie was sagen können. Wir haben sozusagen "erste Hilfe" für den Schimmel angeboten. Alles andere kann man ja gerne noch machen. Aber jetzt so ankommen...
Ich glaube wenn deine Schwiegermutter so wäre wie meine Stiefmutter am Ende war, würde dein Post anders aussehen. Meine Stiefmutter hat mich irgendwann aufs Übelste beleidigt, dann auch meine Mutter beleidigt und unseren Briefkasten mit Edding beschmiert. Heute bin ich froh, dass kein Kontakt mehr besteht.
Aber zurück zu deiner Schwiegermutter. Ich verstehe nun besser um was es dir geht. Ich hatte es so verstanden, dass sie/ihr Mann den Schimmel alleine behandeln sollten, dabei würdet ihr sogar helfen. Und ja, ihre Aussage über deine Tochter ist tatsächlich nicht schön. Denn es stimmt, entweder sie verbringt gerne Zeit mit ihrer Enkeltochter und das ohne Gegenleistung, oder eben nicht. Sie hat es unschön ausgedrückt und hätte lieber noch einmal sagen sollen, dass es ihr lieber wäre, wenn ihr euch direkt um den Schimmel kümmert.
Vielleicht sprichst du mal in Ruhe, freundlich und ohne Vorwürfe mit ihr und sagst ihr, dass ihr natürlich helft, du die Aussage über deine Tochter aber nicht gut fandest? Du kannst ihr deine Sicht ja möglichst so erklären, dass sie diese versteht, ohne sich angegriffen zu fühlen.