Hallo!
Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. Vor kurzem war ich schwanger - es wäre die 11. Woche gewesen. Bei der letzten Vorsorgeuntersuchung kam aber heraus, dass sich das Baby nicht weiterentwickelt hat und das Herz auch nicht mehr schlägt. Ein missed Abort meinte der Arzt - eine FEhlgeburt. Nachdem ich dann eine Zweitmeinung eingeholt habe war klar, dass der Arzt Recht hatte und ich wollte das so schnell es geht zum ende bringen. Also eine medikamentöse Behandlung. Es ging auch alles gut, ich hatte übelst Schmerzen und die Psyche litt auch sehr (habe viel geweint).
Was mich aber nun noch immer sehr beschäftigt ist, dass ich damit komplett alleine gelassen wurde! Ich habe eine große Familie, einen Mann mit dem ich schon 6 Jahre verheiratet bin und kein einziger stand mir in der Zeit zur Seite! Als ich meinem Mann unter Tränen von der Fehlgeburt erzählt habe (das war direkt nach dem Arzttermin) sagte er nur "naja, ist halt so. Du musst nach vorne schauen". Dann schaute er weiter TV. Als ob es ihn alles nichts angeht! Auch den Termin für die Zweitmeinung musste ich alleine wahrnehmen - sein Kommentar auf meine Bitte doch mitzugehen "warum denn, der Arzt hat doch schon gesagt dass es nichts wird". Als ich dann die Medikamente genommen habe und die Blutung einsetzte hatte ich starke Schmerzen und trotzdem weigerte er sich zu kochen und mal die Kinder zu hüten. Nein, das musste ich machen weil er doch schon seit Wochen Tickets für das Stadion hatte (Freikarten die er geschenkt bekommen hat). Er geht regelmäßig ins Stadion, aber das eine Mal konnte er nicht verzichten. Es war noch nicht mal ein wichtiges Spiel, sondern halt ein ganz normales Bundesligaspiel wo es jetzt auch nicht um irgendwas ging.
Meine Eltern und GEschwister wussten auch bereits von der SS. Auch hier total wenig Mitgefühl und direkt so Sprüche wie wie "hake es ab, mach weiter", obwohl ich noch das tote Baby in mir drin hatte. Auch als ich direkt nach dem Abgang vor meinen Eltern geweint hatte (konnte einfach nicht anders weil im Fernsehen ausgerechnet gerade etwas über die Entwicklung von Babys gesendet wurde) kam nur ein "komm endlich darüber hinweg" und "sei doch zufrieden, du hast doch schon 2 Kinder". Ich meine das waren nicht mal 3 Tage nach dem Abbruch! Auch meine Geschwister: das höchste der GEfühle war ein "viel Kraft für dich" nur um direkt dann ein "wollen wir morgen Abend mal wieder zusammen einen Trinken gehen, jetzt darfst du ja wieder" hinterherzuschieben.
Alles in allem war ich mit dem MA total alleine. Gerade von meinem Mann hätte ich mehr erwartet, da es doch auch sein Kind war und auch ein Wunschkind war! Sonst tut er so rum wenn man aus Versehen auf eine Spinne tritt, aber beim eigenen Kind ist es egal??? Ich dachte ja irgendwie, dass es vielleicht der Schock war oder so, aber er machte einfach weiter und tat so als ob nichts wäre. Die Fehlgeburt ist nun 2 Monate her und noch immer beschäftigt mich das Verhalten von meinem Mann und meiner Familie. Der Hammer ist, dass mein Mann nun "ein neues Kind" machen möchte und auch meine Eltern schon mehrfach fragten ob wir nun noch einen Versuch starten wollen.
Keine Ahnung, vielleicht bin ich ja zu empfindlich, aber kommt euch das Verhalten nicht auch total gefühlskalt vor? Selbst wenn man selber noch nie eine Fehlgeburt hatte ist doch klar, dass sowas ein schwerer Schlag ist oder? Ich weiß gar nicht ob ich nun überhaupt ein drittes Kind möchte - ich habe einfach das GEfühl dass Familie und Mann nur in guten Zeiten für mich da sind, aber sobald es mal schwieriger wird stehe ich alleine da. Aber ehrlich gesagt widerstrebt es mir nach diesem alleine lassen nochmal das GEspräch zu suchen, denn ich weiß nicht was das bringen soll.
Bin ich vielleicht zu senisbel? Ist so ein Verhalten von anderen bei einer FEhlgeburt normal? Muss man sich als Frau einfach fügen und damit abfinden?
Fehlgeburt und wurde von Mann und Familie komplett alleine gelassen - ist sowas normal???
Puh, ich finde das Verhalten von deinem Mann und deiner Familie allgemein überhaupt nicht normal. Natürlich kann es sein, dass du emotionaler darauf reagierst als dein Mann, da das Kind ja in dir heranwächst und du die Veränderungen direkt spürst und natürlich kann es auch sein, dass dein Mann da rationaler herangeht. Aber dieses Level der Gefühlskälte finde ich schon sehr heftig. Selbst wenn er das Ungeborene noch nicht als sein "Baby" wahrgenommen haben sollte, solltest DU ihm in dem Moment doch nicht egal sein ! Und genau so liest es sich für mich. Mit diesem Mann würde ich definitiv auch kein weiteres Kind bekommen wollen. Er lässt dich ja komplett alleine in der für dich traumatischen Situation.
Hast du gute Freunde oder jemanden, mit dem du sprechen kannst? Auch eine professionelle Unterstützung kannst du in Betracht ziehen. Du solltest den Schmerz nicht verdrängen und ich finde es gut, dass du darüber sprichst!
Leider ist das Thema für viele immer noch ein Tabu, du scheinst aber noch dazu mit sehr abgestumpften Menschen in deinem Umfeld zu tun zu haben. Ich wäre an deiner Stelle auch zu Recht sehr enttäuscht und würde um ehrlich zu sein meinen Beziehungsstatus mit den Menschen, die mir eigentlich so viel bedeuten, hinterfragen.
Nach meiner MA hatte ich glücklicherweise ein super unterstützendes Umfeld und sowohl Familie, als auch Freunde und, was am wichtigsten war, mein Partner haben mich umsorgt - dieser hat sofort seine Arbeit nach meinem Anruf abgebrochen und wäre nie auf die Idee gekommen, mich in der Situation alleine zu lassen und lieber in's Stadion zu gehen. Sogar meine Arbeit wusste aufgrund von frühem BV Bescheid und meine Kollegen + Chef waren total rücksichtsvoll.
Mein Mann hat dann auch das Thema angesprochen, ob wir nochmal einen Versuch starten wollen, wofür ich aber absolut bereit war und wir das "alte Baby" nicht einfach ersetzen wollten.
Deswegen finde ich, ist die Reaktion deines Umfeldes, trotz "Tabuthema", absolut keine Normalität mehr.
Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft und verstehe, dass du dich alleine gelassen fühlst 🍀🙏
Nein ich finde es nicht normal. Ich würde auch meinen Mann mitteilen, dass du nicht weißt ob du mit einem Mann ein drittes Kind möchte der lieber ins Fußball geht, als seine Frau zu unterstützen die gerade eine schmerzhafte Fehlgeburt hat. Das finde ich das schlimmste. Wie ist denn dein Mann wenn du anderweitig krank bist? Wenn ich immer alles alleine machen muss würde ich vom dritten Kind Abstand nehmen. Auch das er kein Anteil an deinen Emotionen nimmt finde ich furchtbar. Gerade wenn es ihn nicht so belastet könnte er dich doch entsprechend unterstützen.
Ich glaube, du wolltest unter dem Beitrag der TE kommentieren, da ich ja voll und ganz deiner Meinung bin? 😊
Vielleicht muss man sich ein Stück weit fügen und ertragen. Einfach, im weitermachen zu können. Und auch akzeptieren, dass das Baby in deinem Bauch für viele noch nicht in dem Maße präsent war wie für dich.
Gerade für Männer ist das anders. Sie spüren die Schwangerschaft nicht so wie eine Frau. Sie teilen ihren Körper nicht mit einem Lebewesen, spüren körperliche Veränderungen, machen Hormonänderungen durch. Und vielleicht trauert dein Mann einfach auf seine Art und konnte es nicht ertragen, dass du euer Kind ziehen lassen musst.
Gib dir, ihm und euch Zeit und versucht in ein paar Tagen oder Wochen über eure Gefühle zu sprechen. Und sag ihm auch, was du dir von ihm gewünscht hättest und was du gebraucht hättest. Ich denke, dass ihm das nicht so klar war.
Die Fehlgeburt ist nun bereits 2 Monate her... Bezüglich der Fehlgeburt hat sich für meinen Mann nichts geändert. Er will nun sogar ein "neues Kind" machen und als ich ansprach dass ich es nicht ok finde bei einer Fehlgeburt so alleine gelassen zu werden meinte er nur ich solle doch bitte "endlich darüber hinweg kommen und nach vorne schauen". Also selbst wenn Männer in so einer Situation anders reagieren - nach 2 Monaten sollte man doch langsam eine andere Reaktion erwarten dürfen, oder?
Deine Trauer in allen Ehren, aber deine Erwartungshaltung gegenüber deinem Mann ist ebenso fraglich wie die Erwartungshaltung von ihm oder deiner Familie dir gegenüber.
Es geht hier nicht um Zeiträume zum Trauern, sondern um das Akzeptieren, dass jeder anders mit der Situation und der Trauer umgeht.
Du teilst hier im Internet dein Innerstes, dass du wahrscheinlich nicht vor deinen Leuten so ausbreitet. Das ist gut so.
Für deine Familie war da wahrscheinlich nur die Information, dass du schwanger bist und noch nicht mal ein richtiger Bauch zu sehen. Dann waren sie wahrscheinlich auch nicht beim Ereignis selbst dabei. Weißt du, wenn man selber seinen Alltag hat und nicht mit der Schwangeren zusammenlebt und nie eine Fehlgeburt selber oder so nah mit erlebt hat, dann fehlt einem auch die Erfahrung. Für sie hast du stärkere Blutungen, die Ärzte haben dich aber nach Hause geschickt. Sie sind nicht kalt und empathielos, sondern der normale Alltag. Wenn sie jetzt alle mit dir in Trauer versinken würden, würdet ihr wahrscheinlich in ein sehr ungute Dynamik reingeraten.
So kannst du dich jetzt festhalten um bald wieder ein glückliches Leben leben zu können.
Also das möchte ich jetzt aber revidieren.
Meine Schwängerin hatte vor einigen Jahren zwei Fehlgeburten (1. in der 8. SSW, 2. in der 11. SSW)
Keine Frau in meiner Familie (2 Schwestern und meine Mutter) hatte je eine Fehlgeburt. Wir alle hatten unseren Alltag. Mit Kindern, Job, allem, was dazu gehört.
Und natürlich ging dieser Alltag für UNS weiter.
Trotzdem haben wir alle sehr mitgefühlt, haben versucht, herauszufinden, was die beiden jetzt am meisten brauchen (Ruhe und Zeit geben, trotzdem unterstützen und Hoffnung geben)
Niemand von uns wäre auch nur auf die Idee gekommen, ihr zu sagen, sie solle drüber hinweg kommen oder es wagen, sie zu fragen, ob oder wann sie es wieder versuchen.
Weil das total ignorant und übergriffig ist!
Also liebe TE: es ist völlig verständlich, dass du enttäuscht bist, und das darfst du auch sein. Mir bricht das Herz bei deinem Text, denn ich erinnere mich, wie sehr meine Schwägerin damals gelitten hat (und da haben sie wenigstens gemeinsam gelitten… vorallem meinen Bruder so zu sehen, war furchtbar)
Ich weiß aber auch, wie wichtig es für beide war, dass sie gemeinsam trauern konnten, gemeinsam Abschied nehmen konnten, sich gegenseitig halten konnten.
Dass hier zum Teil behauptet wird, es wäre zu viel verlangt, dass dein Mann nicht zum Fußball gucken geht und sich um die anderen Kinder kümmert, während du dein Kind verlierst find ich gelinde gesagt verstörend. Als hätte er damit einfach nichts zu tun. Keinerlei Verantwortung für SEINE Kinder oder dich.
Für mich wäre das Verhalten deines Mannes ein Trennungsgrund. Mag sein, dass es sein Umgang war, aber er hat dich und seine Kinder in einer physiologischen und psychischen Notlage allein gelassen. Ich finde das einfach reudig und es tut mir so wahnsinnig leid, dass du das erleben musstest.
Wusstest du, dass du während und nach einer MA Anspruch auf eine Betreuende Hebamme hast? Das ist nämlich alles nicht so „easy“, wie dein Umfeld tut.
Und wenn du das brauchst, such dir psychologische Hilfe. Auch das ist keine Schande und in deiner Situation mehr als gerechtfertigt!
Ich würde dich gern in den Arm nehmen! Ich schicke dir alle Kraft für die Zeit, die vor dir liegt und alle Liebe, die ich schicken kann, um die für dich richtigen Entscheidungen zu treffen!
Du bist stark! Und hast ein Recht auf deine Bedürfnisse! Lass dich nicht klein machen 🫶🍀
Mir ist nicht klar, was du hier am Beispiel deiner Familie "revidieren" möchtest. Du steckst weder in der TE, noch in deiner Schwägerin, noch in der Familie der TE. Man kann doch da doch nicht einfach die eine Situation hernehmen und wie eine Folie auf die zweite Situation legen und sagen: Guck. Ganz falsch deine Meinung!
Und das auch noch im Internet (Stichwort Anonymität, sehr subjektive Darstellung der Ausgangssituation, fehlende Komponenten der Kommunikation).
Dir ist hoffentlich auch bewusst, dass die TE in ihrer Situation vermutlich alles als Angriff sieht. Ich kann mir vorstellen, dass sie gar nicht in der Lage ist zu erkennen, wie die Verwandtschaft ihre Worte meint.
Ich würde die Familie an deiner Stelle mal nicht so verurteilen! Du kennst da viel zu wenig Fakten. Statt jetzt auf der Familie der TE unbekannterweise rumzuhacken und sich selbst und die eigne Verwandtschaft in ein höheres Licht zu stellen, wäre es wohl hilfreicher zu versuchen der TE noch einen anderen Blickwinkel auf ihre Situation zu vermitteln. Sie liest jetzt vielleicht deinen Text und denkt sich: "Die im Internet bestätigen mir ja, dass meine Familie blöd ist. Was mach ich denn da? Das zeig ich denen!" Du hast mit deinem Text meiner Meinung nach der TE nicht geholfen, aus ihrer Situation wenigstens etwas positives zu ziehen.
P. S. Ich habe deinen Punkt zum Verhalten (Fußball) registriert. Da ich bewusst nichts dazu geschrieben habe, nehme ich mir deine Vorwürfe dazu nicht an und möchte das auch jetzt nicht kommentieren, was aber nicht als Bewertung des Verhaltens zu verstehen ist.
P.P.S. Ich habe ausschließlich auf deinen Post geantwortet und nicht den Rest der neuen Antworten gelesen, also nimm dies auch beim durchlesen meiner Antwort zur Kenntnis.
Erst mal mein Mitgefühl für deinen Verlust!
Für Außenstehende, die das noch nicht selbst erlebt haben, ist es oft schwierig, damit umzugehen. Sie wissen nicht, wie sie reagieren sollen.
Dann kommen so Sprüche wie "ist halt so" oder "du hast ja immerhin schon 2 Kinder". Das klingt total unsysmpathisch, ist aber oft eher Unsicherheit oder der (schlechte) Versuch eines Trostes.
Statistisch gesehen endet ja ca. jede dritte Schwangerschaft in einer Fehlgeburt. Mir persönlich (ich hatte auch eine FG in der 11. Woche), hat dieses Wissen persönlich sogar geholfen. Damit wusste ich, es liegt nicht an mir, ich hätte es nicht beeinflussen können, ich bin nicht alleine mit dieser Erfahrung.
Jeder trauert auch anders. Insbesondere Männer trauern oft anders als Frauen.
Ich würde etwas Zeit vergehen lassen und dann mit Mann, Eltern und Geschwistern nochmals reden. Dass ihr Verhalten dich verletzt hat, dass du es dir anders gewünscht hättest, was genau du dir anders gewünscht hättest.
Vor allem mit deinem Mann würde ich aber nochmals sehr deutliche Worte finden, dass er am Tag der Blutung nicht mal kocht, Kinder betreut,... das geht gar nicht.
Nein, ich werde nicht mehr das Gespräch suchen. Die Fehlgeburt ist nun 2 Monate her und es sind ja nicht nur die Sprüche die mir zu denken geben. Es ist such, dass jede Bitte um Unterstützung in der Zeit der FG abgelehnt wurde.
Von meinem Mann z.B. als er lieber ins Stadion wollte anstatt die Kinder zu hüten als ich den Abgang hatte.
Meine Mutter habe ich gebeten am nächsten Tag die Kinder zur Kita zu bringen, weil die Blutung und Schmerzen zu Beginn recht stark waren - sie lehnte ab mit dem Argument " Ich muss an dem Tag die Fenster putzen". Auch mein Mann wollte keinen Urlaubstag investieren und fragte ernsthaft ob wir abends nicht noch ins Kino wollen.
Als mein Mann im Stadion war und ich solche Schmerzen hatte habe ich meinen Bruder angerufen. Er wohnt nur ein paar Gehminuten entfernt und musste da nicht arbeiten. Ich bat ihn die Kinder eine Weile zu hüten - lehnte er ab, weil er noch joggen gehen wollte.
Ich erwarte nicht, dass sich jeder nach mir richtet und wegen mir seine Pläne über den Haufen wirft, aber irgendwie hätte ich mir schon gewünscht dass mehr zurückkommt als
nur Ablehnung, wenn ich schon extra drum.bitte und sage wie schlecht es mir geht.
Vielleicht sind FG wirklich etwas was man als Frau mit sich allrine ausmachen muss. Dennoch frage ich mich wie es ist wenn ich z.B. ernsthaft krank werden sollte - darf ich dann auch keine Unterstützung erwarten weil sie es ja "eh nicht ändern können"? (Zitat von meinem Vater) Muss ich dann schauen wie ich z.B. alleine zur Chemotherapie komme oder zur Operation ins KH? Bei der FG musste ich nun ja auch alleine ins KH für die Zweitmeinung und Medikamente - deshalb frage ich mich schon ob es in einem anderen Fall nicht ähnlich wäre. Und das macht mir Sorgen
Ich kann dir leider keinen Rat geben, aber ich möchte dir unbedingt mitteilen, dass mir das Verhalten deines Umfelds sehr leid tut!!!
Ich kann das in keinster Weise nachvollziehen, dass man so ignorant und wenig feinfühlig ist.
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Die TE hat keine Staatstrauer erwartet, sondern einfach Unterstützung im Alltag.
In einer Partnerschaft ist das eine Grundvoraussetzung meine ich.
Der TE ging es physisch und psychisch nicht gut. In ihrer Situation völlig verständlich.
Wenn es bei dir anders ist, ist es nicht das Maß der Dinge.
Ich selbst kann gut Dinge mit mir selbst ausmachen, habe aber trotzdem Verständnis für diejenigen, die das nicht können.
Ein bisschen Menschlichkeit kann man schon erwarten. Hier ging es nicht um die TE alleine, sondern auch um die bereits vorhandenen Kinder. Der Vater schaut lieber fern und geht ins Stadion... Ihn mag es vielleicht nicht so mitnehmen, aber wenn es meinem Partner schlecht geht bin ich da. Dasselbe auch innerhalb der Familie und im Freundeskreis.
Joggen, Fensterputzen... unfassbar finde ich das.
Liebe TE!
Deine Fehlgeburt tut mir sehr leid für dich.
Ich hoffe deine Familie, insbesondere dein Mann, sind sonst nicht so.
Die Feststellung auf niemanden zählen zu können tut furchtbar weh.
Wenn dein Mann nicht mal in so einer Sitation da ist, frage ich mich ob er richtige Vaterqualitäten hat. Aber nicht nur das, sondern ob ihr auch partnerschaftlich gut miteinander reden könnt.
Schön das deine Fehlgeburten scheinbar recht reibungslos verlaufen sind. Die TE hatte starken Blutungen und Schmerzen und brauchte Unterstützung bei den kleinen Kindern. Jeder einschließlich ihres Mannes hatte besseres zu tun. Ich finde das absolut nicht normal.
Ich hatte eine frühe Fehlgeburt, dass ist nicht dasselbe finde ich. Ich habe nie ein Ultraschall Bild vom Embryo mit schlagendem Herzchen gehabt, nur den positiven Test und die HCG Werte über Blut.
Ich war relativ gefasst. Wir waren direkt beim ersten Versuch schwanger geworden, und ich hatte bereits ein Kind und war davon ausgegangen das ich bald wieder schwanger werden würde. Meine Mutter war sehr betroffen, weil sie auch selbst eine Fehlgeburt hatte und die war für sie sehr schlimm.
Mein Mann kam auch schnell darüber weg, auch wenn er sich wesentlich emphatischer verhalten hat als deiner. Für Männer ist eine Schwangerschaft in frühem Stadium nicht besonders greifbar. Für sie ist es auch noch lange kein Baby. Trotzdem darf man erwarten das sie verstehen das es sich für eine Frau ganz anders anfühlt wenn sie eine Fehlgeburt erleidet. Er war arbeiten als es richtig losging, aber hat mich angerufen in der Mittagspause und sich nach meinem Befinden erkundigt. Er hat Pizza zum Abendessen mitgebracht. Meine Mutter hat sich um unser Kleinkind gekümmert damit ich mich ausruhen konnte.
Ich habe das auch gebraucht, ein bisschen Zuwendung und Ruhe - dass hat mir sehr geholfen um meine Gefühle verarbeiten zu können.
Das man mit dir so umgangen ist tut mir sehr, sehr leid. Ich kann gut verstehen das dir die Lust auf weitere Kinder vergangen ist, wenn du nicht einmal in so einer Situation ein bisschen schwach sein darfst, dich ausruhen und Wunden lecken.
Und da spielt es überhaupt keine Rolle wie schlimm oder nicht jemand eine Fehlgeburt findet. Es ging dir nicht gut, und man war nicht für dich da.
Ich finde das du das ganz, ganz dringend auch noch mal ansprechen solltest. Statt deine Enttäuschung in dich reinzufressen. Da wäre eine Entschuldigung angebracht, und vielleicht hilft die dir ein bisschen.
Pass auf dich auf und alles liebe.
Ich kenne deine Situation nicht und weiß auch nicht, wie es für deinen Mann ist, da ich niemals in der Situation war.
Aber! Wenn es dem Partner schlecht geht und insbesondere Kinder zu versorgen sind, dann sollte man sich partnerschaftlich verhalten und nicht seinen Egotrip durchziehen.
Tatsächlich würde ich den Tipp annehmen, dass du dir für dich spontan ne Auszeit nimmst und wie dein Partner es mit den Kinder hinbekommt, darf er selber sehen!
Danach wäre eher ne Paartherapie möglich, jedenfalls würde ich mit zu einer Person erstmal keine weiteren Kinder kriegen.
Nein, normal ist es nicht. Für mich gibt es da zwei Aspekte:
1. Der unterschiedliche Umgang mit dem Fakt, dass du eine Missed Abortion hattest - also ob jemand trauert, wie er sich dazu äußert, wie es ihn mitnimmt. Meine erste Schwangerschaft war eine Zwillingsschwangerschaft, Nr. 2 haben wir "schleichend" verloren. Ich brauchte keine Medikamente, irgendwann schlug das Herz langsamer, der Embryo wurde kleiner und verschwand im wahrsten Sinne des Wortes so um die 15. Woche herum komplett. Für mich selber war das tatsächlich gar nicht so schlimm und ich empfand keine wirkliche Trauer, weil sich das Ende sehr früh abgezeichnet hat. Mein Mann tat sich damit schon deutlich schwerer, eine Freundin von mir fand es total furchtbar. Man kann also sehr schwer sagen, wie jemand das verarbeitet, es gibt da keine wirklich richtige Reaktion. Wichtig ist, dass jeder den Trost bekommt, den er braucht. Selbst wenn man persönlich es nicht in dem Ausmaß nachvollziehen kann.
2. Die aktive Verweigerung von Hilfe - das finde ich total krass. Da hat jemand, mal ganz neutral gesagt, ein akutes gesundheitliches Problem und große Schmerzen. Und niemand aus seiner Familie findet Zeit, sich zu kümmern? Fensterputzen und Joggen statt kurz die Kinder wegbringen...? Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ist das grundsätzlich in eurer Familie ein Problem? Dass man sich nicht darauf verlassen kann, im Notfall schnell Hilfe zu bekommen? Und gerade dein Mann...es tut mir so leid für dich, dass er dich derart auflaufen lässt, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Für mich würde da etwas zerbrechen, ich würde meinen Mann in einem völlig anderen Licht sehen, ich könnte das sehr schwer unter die Füße bekommen. Deswegen würde ich an deiner Stelle trotzdem nochmal das Gespräch suchen, weil ich denke, dass das sonst eine nicht heilende Wunde sein wird. Vielleicht ist das wirklich einfach ganz, ganz besch... gelaufen, eine Verkettung von "Sie hat nicht deutlich genug gesagt, was sie will" und "Ich dachte, die müssen das doch merken". Inzwischen sind die Emotionen ein bisschen abgekühlt und du kannst es vielleicht auch besser formulieren, wie du dich gefühlt hast.
Es tut mir sehr leid für dich, wirklich. Ich hoffe, dass war eine schlimme Ausnahme und nicht die Regel in eurer Familie.