(Familien-)Kur, oder doch etwas anderes?

Guten Abend zusammen,

Ich habe ein paar Fragen, vielleicht hat jemand eine Antwort darauf.
Mein Mann scheint unter einer depressiven Episode zu leiden. So die Diagnose vom Arzt.
Ich selbst bin seit einem dreiviertel Jahr aber auch schon am Limit und hatte und habe gesundheitliche Probleme bekommen, hoher Blutdruck, nicht mehr so belastbar, Schlafmangel...
Wir haben drei Kinder ( 8,6,2 Jahre) und einen Hund.
Nun stellt sich die Frage nach einer Familienkur.
Mein Mann hatte es bei seinem Arzt schon angesprochen, er hat auch Unterlagen zum Ausfüllen mitbekommen.

Nun bin ich mir unsicher...
Zum einen ist es so, dass wir eben ein Grundschulkind haben, unser zweites Kind kommt ab August in die Grundschule und die Kleinste startet in 3 Wochen mit der Krippe.
Ich beginne im August wieder nach der Elternzeit mit der Arbeit.

Für den Fall, dass wir eine solche Kur machen dürfen...
Würde dann mein Mann behandelt werden und ich wäre quasi Begleitperson?
Wobei ich auch definitiv "Behandlungsbedarf" hätte.
Aber was ist mit unserer Kleinsten dann?
Wäre sie in Betreuung vor Ort?
Ich kenne mich in dem Bereich absolut nicht aus und habe keine Vorstellung wie so etwas ablaufen würde.
Und es ist eigentlich auch egal wann die Kur starten würde, der Zeitpunkt ist einfach ungünstig finde ich.
Zudem müssten wir unseren Hund ja für die Zeit unterkriegen. Was aber evtl.durch eine Freundin von mir möglich wäre.

Jetzt wäre die Alternative, dass mein Mann alleine auf Kur geht.
Da würde ich eher hin tendieren.
Allerdings macht es mir auch etwas "Angst".
Ich bin schon sehr am Limit.
Ich wäre dann also mehrere Wochen alleine mit den Kindern.
Bei uns ist die Schlafsituation auch nicht wirklich ganz einfach.
Die Kleinste schläft echt schlecht und weckt mich mehrmals.
Die Größte hat Probleme mit dem Alleine schlafen.
Im Moment teilen wir uns auf.
Aber auch das wäre irgendwie natürlich machbar.

Ich übernehme aktuell ja sowieso den Großteil mit den Kindern, mein Mann ist ja "nur" Abends für 2-3h Wachzeit der Kinder zu Hause und eben am WE.
Trotzdem habe ich die Befürchtung, dass mich seine alleinige Kur ganz schön aus der Bahn werfen würde.

Oder lassen wir das einfach komplett sein?
Weil es müsste sich ja grundsätzlich etwas ändern.
Also im Alltag alleine.
Mein Mann muss irgendwie wieder in die richtige Spur kommen...
Um zumindest etwas greifbarer zu sein. Wieder Aufgaben zu übernehmen, mich zu entlasten.

Vielleicht hat ja jemand eine Meinung dazu, oder Tips... Ideen...

Vielen Dank für eure Mühe mir zu antworten.

ML.

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Hast Du schon komplett realisiert, dass Dein Mann ernsthaft erkrankt ist? Wenn er ein gebrochenes Bein hätte, würdest Du dann auch sagen "ja, da muss er wohl nen Gips bekommen, aber gerade ist es ungünstig, also soll er lieber erstmal weiter so rumlaufen!"?

Dass es so lange Wartezeiten für Therapiemöglichkeiten gibt, ist großer Mist. Und dass Du gerade selbst am Limit bist, ist natürlich auch großer Mist. Deshalb finde ich den Tipp, Euch qualifiziert beraten zu lassen, sehr richtig. Da kann es ja auch regional sehr unterschiedliche Angebote geben. Vielleicht gibt es bei Euch im Ort ein Netzwerk/Angebot, von dem hier noch nie jemand was gehört hat, das aber Dir oder Euch helfen kann, die Zeit bis zur Kur zu überbrücken oder was auch immer.

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Es geht ihr doch eher darum, dass nicht nur ihr Mann erkrankt ist, sondern sie selbst ebenfalls kurz vor Depressionen/Burnout steht und (berechtigte)
Sorge hat, dass die Kur der Familie mehr schadet als nutzt, wenn am Ende beide zusammengebrochen sind.
Und das halte ich in der Familienkonstellation für nicht sonderlich unwahrscheinlich, da Kuren ja auch noch lange Wartezeiten haben und jetzt etwas passieren muss und nicht in 9 Monaten.
Die Situation wird mit Berufseinstieg der TE und Kitaeingewöhnung mit Dauerkrank ja nicht besser, im Gegenteil.

Ne Lösung habe ich aber auch nicht, aus dem Teufelskreislauf mit 3 kleinen Kindern für die man finanzielle Verantwortung trägt rauszukommen ist vermutlich kaum Schaffbar ohne den ganz großen Knall.

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Ich hoffe einfach, dass ich uns vor "dem großen Knall" bewahren kann.
Nur finde ich keine Lösung. Hab keine Idee.

Die Kur ist vermutlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Es muss sich auf Dauer eben was "ändern".

Ich habe aktuell nur die Hoffnung,dass wenn die Kleine eingewöhnt ist, ich die 3-5 Wochen morgens für mich zum runterkommen nutzen kann.
Dann sind die Kinder in der Betreuung.

Das sehe ich aktuell als kleinen Lichtblick.

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Lass dich am besten bei einer Einrichtung vom Müttergenesungswerk beraten.
Ich glaube, es wäre möglich, eine Klinik zu finden, die sowohl Mutter-Kind-Kur als auch Vater-Kind-Kur anbietet und ihr fahrt zeitgleich mit jeweils 1 bzw 2 Kindern.
Die kleinste würde wohl in den meisten Einrichtungen (kurz) betreut werden, wobei sie aber Fremdbetreuung schon etwas kennen sollte.

Wenn ihr nicht zusammen fahren könnt, würde ich versuchen, noch etwas zu warten, bis sich bei euch alles eingespielt hat mit Krippe, Erstklässler und Rückkehr zum Job und dann den Mann fahren lassen. Du könntest danach fahren. Ich an deiner Stelle würde aber versuchen, nicht alle 3 Kids mitzunehmen, weil das wohl wenig erholsam für dich wäre.

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Danke dir für deine Antwort.
Ich habe halt wirklich die Befürchtung, wenn wir alle fahren, dass ich dann eine Art Begleitperson bin und mich "wieder" um alles drumherum kümmern muss. Die Kleinste kennt ja keine Fremdbetreuung.
Das positive daran wäre, ich wäre aus dem Alltag raus. Was mir gut tun würde.

Allerdings empfinde ich die Kur für uns alle als zu früh für die Kleinste.
Daher würde ich wohl auch eher warten...

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Die Variante, du als Begleitperson, gibt es ja eigtl. nicht. Es wäre aber theoretisch möglich, dass ihr beide gleichzeitig am gleichen Ort eine eigene Kur macht. Aber es geht für deinen Mann sicher viel schneller, allein zu fahren. Er könnte auch eine Reha beantragen. Du solltest dir für die Zeit, die dein Mann weg ist, auf jeden Fall Hilfe für dich und die Kinder suchen. Die größeren über ein WE zu den Großeltern oder so.

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Die meisten Patienten gehen in eine psychosomatische Klinik oder wenn es noch nicht akut ist beantragt man eine Reha.
Ihr könnt natürlich beide eine Eltern-Kind-Kur beantragen, dass sind aber nur Vorsorgemassnahmen. Wäre was für dich, dein Mann aber jetzt eher nicht mehr.
Wie wäre die Alternative psychiatrische Tagesklinik? Da wird man professionell betreut, kommt aber abends und am Wochenende heim.

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Das empfinde ich auch als den besseren Weg. Und wichtig, dass du den unterschied Kur (macht man, bevor was ist) und Reha (macht man, wenn man bereits erkrankt ist) erklärt hast 😅

Schade, dass der Arzt des Mannes der TE das nicht getan hat…

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Danke für deine Antwort!
Ich werde mich mal dahinter klemmen müssen und mich informieren, bzw.mit meinem Mann sprechen wie er sich das vorstellt...

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Kur ist ja nicht die alleinige Therapie-Form für eure challenge. Vielleicht auch nicht die Nachhaltigste.
Die Gefahr ist gross dass sich der alte Trott schnell einschleicht mit 3 kleinen Kindern.

Therapieplätze. Für euch beide. Und je nach Zustand auch stabilisierend Medikation. Also nicht nur Psychologen sondern auch den Psychiater hinzuziehen.
Familienhilfe bezpgl. Entlastung ansprechen.
Pause vom Alltag vs Hilfe bei der Bewältigung des Alltags....

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Danke dir für deine Antwort!

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Guten Morgen,
Eine Kur ist Vorsorge eine Reha ist gerade für deinen Mann wahrscheinlich am besten.

Wenn ihr eine Kur zusammen machen möchtet müsst ihr tatsächlich beide einen Amtrag bei der Kk stellen und die Kinder aufteilen, mit Glück und Verstand kommt ihr beide in die gleiche Einrichtung.
Die deutsche kurberatung kann euch da sehr gut helfen. Findet ihr bei FB oder auch kontaktdaten über ihre Homepage.

Der kleinste würde vor Ort betreut werden.
Die schulkinder bekommen Materialien von den Schulen mit die dort mit dem Personal vor Ort bearbeitet werden.
Aber Achtung in den meisten Fällen wartet man mittlerweile knapp 1 Kahr auf einen Platz.
Soviel wie ich weiß gibt es in ganz Deutschland 1-2 kureinrichtungen die erlauben einen Hund mitzunehmen.
Das wird sehr schwierig werden.

Wenn du weiter fragen hast kannst du mich gerne anschreiben.

Liebe Grüße

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Das Beste ist immer, der der eine Kur nötig hat, der geht ALLEINE! -- MuKi-Kuren helfen überhaupt nicht, da haste mit den Kindern u.U. sogar noch mehr Stress als zuhause.

Der Mann sollte sich einen Therapeuten suchen - und Ausgleichssport (angemeldet mit festem Termin in der WOche , - nicht alleine machen) und eben alleine zur Kur gehen. Kann er etwas an seinem Job verändern, dass es ihm besser geht?. -- Du kannst Dir dann Hilfe suchen ... das schaffst du schon bzw. Du musst DIr auch im Alltag freie Zeit verschaffen und Ausgleich und falls auch mal das Thema KUr ansteht, dann geh alleine.

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Als Angehörige einer Person mit depressiver Erkrankung hast du ein stark erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken durch die andauernde Überlastung. Du musst gut auf dich achten, nicht trotz seiner Erkrankung, sondern gerade wegen der Erkrankung. Kur ist was tolles, um aus dem Alltag raus zu kommen. Leider verfliegen die guten Gewohnheiten schnell wieder. Ich finde es passender, wenn dein Mann sich eine Tagesklinik sucht, so dass er abends zu Hause ist.
Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige, dort könntest du hin gehen. Und dir zusätzlich einen eigenen Therapieplatz suchen. Leider kann es ein sehr weiter Weg für deinen Mann zurück "auf Spur" sein. Vielleicht findet er nicht mehr zurück und geht einen neuen Weg. Mit ein paar Wochen Kur ist so was nicht erledigt, das kann Monate dauern und auch permanente Veränderungen im Leben bedeuten.

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Huhu,

ich würde meinen, dass wir in der selben Situation stecken....
Ich schmeiße nun seit 15 Jahren ( seit 8 Jahren mit Kindern) das Familienleben. Neben Arbeit also auch um alles andere.
Unser Kinder sind 8,5 und knapp 2.
Mein ältester hat ADHS mit einer Inselbegabung und eine sensomotorische Integrationsstörung.
Mein Mann hat sich letztes Jahr nun auch testen lassen. Er hat ADHS. Beide sind medikamentös eingestellt. Seitdem läuft hier einiges besser. Mein Mann ist plötzlich in vielen Dingen selbstständig. Aber es hat massive Spuren hinterlassen. Und es ist eine andere Nummer, auch für die 2 weiteren Kinder, in einer ADHS Familie groß zu werden.
Aber, der erste Schritt der Diagnose und der Behandlungstherapie hat einiges aufgefangen.
Uns hilft es aktuell sehr, dass wir beide einen Psychologen haben. Habt ihr euch da um rknrn Platz gekümmert? Der erste Schritt wäre der Hausarzt.
Mir hat es geholfen die Erkrankung zu akzeptieren.
Aber der Weg bis dahin war turbulent.

Liebe Grüße

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Was genau soll es bringen wenn ihr den Grund für eure Erschöpfung (Kinder, Hund) mitnehmt zur Kur?

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Was wäre denn die Alternative?
Wir können sie ja kaum zu Hause lassen alleine.

Von daher wird wenn dann wirklich nur einer in die Kur gehen können...