Hallo,
bei uns steht im Sommer ein Familientreffen von der Seite meines Mannes an.
Jetzt kamen sie wohl auf die „glorreiche“ Idee, dass man sich ja zusammen mit seiner Schwester eine Ferienwohnung nehmen könnte. Das wären dann meine Schwägerin und Mann sowie Kind 7 Jahre und Kind 2 Jahre. Bei uns ich und mein Mann mit Kind knapp 2 Jahre.
Ich befürchte, ich habe vorschnell zugesagt. Ich hatte etwas gezögert und nur gemeint, wenn man etwas findet, was groß genug wäre…. Das Ding ist, dass ich halt oft „nein“ sage, wenn es um Ideen meines Mannes geht. Die Stimmung ist da ziemlich angespannt.
Aber mir graut es davor. Wir wären 6 Nächte zusammen. Meine Tochter ist schnell reizüberflutet, die Kinder meiner Schwägerin sehr aufdringlich. Für unser Kind wäre es ja dann, als ob wir quasi in einer neuen Familie seien plötzlich. Dann werden Erziehungsansichten aufeinander krachen: Meine Schwägerin lässt ihr Kind schreien, wenn es schlafen soll, erzieht eher autoritär. Ich selbst eher bedürfnisorientiert. (Und nein, unser Kind darf auch nicht alles) Das führt aber auch dazu, dass ich und mein Mann wenig Freizeit hatten in der Vergangenheit, was mein Mann oft bemängelte. Aber ein fremder Babysitter kommt mir in dem Alter nicht ins Haus. Bei meiner Schwägerin ist das anders. Ihr Leben hat sich mit Kind wenig geändert. Da stehe ich bei meinem Mann schon in der Kritik. Soll heißen: Ich sehe da sich auch einen Ehekrach anbahnen. (A la: Siehst du, die machen nicht so ein Geschiss, unser Kind war das einzige mit Kopfhörern, etc.) Und öffentlich kann ich die Erziehungsmethoden meiner Schwägerin auch nicht kritisieren.
Mir ist Privatsphäre sehr wichtig. Er wird aber auch argumentieren, dass er seine Familie so selten sieht, ich meine häufiger. Dennoch würde ich nie auf die Idee kommen, mit ihr unter einem Dach zu hausen.
Weiß nicht, was ich machen soll. Am liebsten würde ich sagen, dass ich doch lieber ein einzelnes Apartment möchte, weil mir Privatsphäre sehr wichtig ist. Wir hatten aber mal eine ähnliche Situation und die Familie war deswegen super beleidigt.
Was würdet ihr tun?
Urlaub mit der Schwiegerfamilie
Offen gestanden erinnerst du mich an meine "familie".... Also in normalen Familien Heuchelt man niemanden vor jemanden nicht zu mögen. Man spricht es Offen aus und findet Kompromisse. Und 2. In normalen Familien isoliert man nicht die Kinder oder den partner vor der eigenen Familie. Das machst du aber jedes Mal, wenn du "nein" sagst. Vermutlich sehen deine Geschwister die kleine ständig während seine Schwester froh sein kann sie überhaupt zu sehen, weil sie für dich alle so nervig sind.
Mein Rat an dich: frag dich WARUM du so geworden bist und wen du dank deiner "familie" sonst noch so extrem gemein behandelst.
Dann Solltest du dringend mit Deinem Mann darüber reden und ganz offen sagen, dass Du seine Schwester nicht magst. Das ist auch völlig in ordnung. Du musst aber zu gewissen Veranstaltungen (wie den Geburtstag deines Mannes und kindes) die Anwesenheit ihrer Schwester akzeptieren. Auch musst du dann akzeptieren, dass dein Mann dann auch immer wieder alleine ohne dich mit SEINER Tochter (ist auch seine und nicht nur deine) und seiner familie was machen. Nur ungesünde Mütter können da nicht loslassen und brauchen die Kontrolle. Sei keine ungesunde Mutter. Er ist der Vater des Kindes und hat genauso das Recht das Kind mit seinen Vorstellungen zu erziehen, solange er sie dadurch nicht schadet.
Mein Rat an dich. Wie gesagt: so wie du schreibst... exakt so ist meine familie und solche menschen sind Im kopf einfach noch 15 geblieben. Dieses "ich mag xyz nicht, sagst aber nicht, mobbe den aber indem ich xyz ausschließe aber so tue als ob ich die liebste person der welt bist die alle lieb hat...." das kann man mit 15 bringen.
Wünsche deinen Mann mit Kind und seiner Familie n schönen Urlaub und genies einfach die freien Tage. Oder wäre es für dich so Ein Problem ein 2 jähriges Kind mit ihrem Vater in den Urlaub zu schicken? Das denke ich nicht.
Wow, da habe ich wohl gerade etwas getriggert.
Tatsächlich ist es nicht so, dass ich die Familie nicht mag. Ich mag seine Schwester, will sie aber nicht 24/7 unbedingt auf engem Raum haben. Übrigens meinen eigenen Bruder auch nicht. Mein Mann würde vehement „nein“ sagen, wenn ich nur 3 Tage „Urlaub“ mit ihm und seiner Familie vorschlagen würde. Ich mag nur nicht meinen Erziehungsstil dann kritisiert haben. Umgekehrt mach‘ ich das auch nicht.
Ich gebe dir Recht, dass ich direkt hätte sagen sollen, dass es für mich zu viel ist. Aber nobody is perfect.
Das „Nein“-Sagen bezieht sich meinerseits halt auch oft auf sehr skurille Sachen. Ich frage da oft schon neutrale Personen, ob ich übertreibe und bekomme das dann verneint.
Isolieren tue ich mein Kind ebenso wenig. Wie kommst du darauf? Nur möchte ich beispielsweise, dass es akzeptiert wird, wenn sie nicht von jedem angetatscht werden will. Auch der Tagesmutter ist aufgefallen, dass sie ein Problem mit körperlicher Nähe hat. Und das meine ich damit, dass die Kinder meiner Schwägerin aufdringlich sind. Wenn ich dann aber sage „xy will das nicht, bitte nicht drücken“, dann bin ich die Böse. Seine Seite der Familie ist halt so „Das ist die Tante xyz die musst du jetzt drücken“. Das geht halt für mich gar nicht. Mein Mann weiß das, aber es passiert halt dennoch.
Kurz: Ich war bisher immer bei Familienfeiern, etc. dabei. Ich verstehe nur nicht, warum das immer auf engstem Raum sein muss.
Und wen ich jetzt, wie du schreibst „gemein“ behandelst, weiß ich wirklich nicht.
"Wow, da habe ich wohl gerade etwas getriggert."
hab ich auch grad gedacht 😶
Ich wäre auch für separate Häuser. Wir haben sowas schon mal zum Geburtstag meiner Mutter gemacht; meine Eltern und meine Schwestern mit Männern, Kindern und Hunden. Das war dann nicht meine Schwiegerfamilie, aber für meinen Mann und meine Schwager eben Schwiegerfamilie. Die Kinder sind sich mit der Zeit auf den Keks gegangen und die Erwachsenen teilweise auch. Meine Eltern sind irgendwie immer in Hektik, alles muss schnell gehen, und mit Kindern geht es nunmal nicht immer schnell. Und was ich noch gelernt habe, so vortrefflich man sich über Kindererziehung streiten kann, geht es beim Thema Hundeerziehung noch heißer zu. Nochmal gibt es das nur noch in getrennten Unterkünften.
Ich persönlich würde es machen. Meinem Mann zuliebe. Ich finde für 6 Tage kann man mal zusammenkneifen und dem anderen ne Freude machen.
Hab ich auch schon in der Konstellation Plus Schwiegereltern gemacht. Und wir sind 0,0 auf einer Wellenlänge. War anstrengend, ja. Aber mein Mann war glücklich und das war mir wichtiger.
Was die Erziehung angeht: ja mein Gott, 6 Tage werden dein Kind schon nicht umpolen. Dein Kind wird in seinem Leben mit viel tragischeren Situationen konfrontiert werden und ich bin mir ziemlich sicher, dass es den kurzen Urlaub ohne psychische Schäden überleben wird 😉 Versuch das etwas gelassener zu sehen und sich zu entspannen und nicht so verbissen an deinen Prinzipien festzuhalten.
Danke. Ja, tendiere ja auch dazu, es zu machen. Und ich finde es nicht schlimm, dass wir unterschiedliche Erziehungsstile haben, aber der Streit, der dadurch bei mir und meinem Mann entstehen wird…. bzw. wenn meine Erziehung dann offen kritisiert wird, a la „Lass sie doch schreien. Xyz hat das auch gemacht und schon nach einer Woche hat sie gut geschlafen“. Wenn ich es dann nicht mache, heißt es dann „Die macht ein Geschiss, das wäre mir zu anstrengend“. Das ist nur ein Beispiel.
Aber am meisten fällt mir schwer, zu kommunizieren, dass mein Kind nicht gerne angefasst werden will. Das meinte ich damit, dass die Kinder meiner Schwägerin sehr aufdringlich sind. Da ist es halt noch so, dass man die Familie drücken muss. Geht für mich gar nicht, aber wenn ich sagen würde „Du, die xyz will das jetzt nicht, siehst du nicht, wie sie sich steif macht“, dann wäre ich die mega Böse, denn es ist ja die Familie. Nur weiß das meine Tochter nicht. Selbst ich darf sie immer nicht so anfassen und diese Grenzen akzeptiere ich. Vielleicht muss ich da noch stärker als Mama werden, um sie quasi zu „schützen“. Aber das ist schon so unheimlich anstrengend, weil Stress dann vorprogrammiert ist.
Du bist sicher noch Zuhause mit deinem Kind oder?
Dann würde ich es auch machen.
Seit ich wieder arbeiten bin (und Mausi im Kiga) ist die freie zeit ja doch sehr begrenzt 8für urlaube, Ausflüge, ...) da wären mir 6 Tage für so einen stressigen urlaub zu schade - in Elternzeit habe ich durchaus auch mal stressige "Familientreffen" problemlos in Kauf genommen - konnte ja dann Zuhause wieder entspannen.
Wie oft seht ihr denn seine Schwester?
Liest sich nach "eher selten" - und vielleicht hat sich die ganze situation ja auch mit den Kindern etc, und mit deiner Tochter etwas entspannt, vielleicht ja auch einige Ansichten. Jeder wird älter und lernt "dazu".
Du scheinst dir große Sorgen um das Schlafthema mit deiner tochter zu machen - da wird sie länger brauchen und du befürchtest Unverständnis?
Ich würde euch empfehlen euch im Vorfeld auszutauschen, was sind die Erwartungen und Vorstellungen dieses gemeinsamen Familienurlaubs.
Gemeinsam aufstehen und frühstücken? Jeder für sich? Jeden Tag alles zusammen machen oder auch Kern-Familien-Zeit? Wie wird der Haushalt aufgeteilt? Kosten für Lebensmittel?
Sich einfach austauschen was sind die Wünsche und bedürfnisse der einzelnen Parteien und schauen, das auf jeden rücksicht genommen werden kann.
In dem Zusammenhang würde ich dann auch sagen "Ich freue mich auf die 6 tage mit euch, bin aber wie ihr wisst ja eher ein mensch der auch zeit für sich braucht. ich würde daher gerne die Abende für mich in Ruhe ausklingen lassen - mit unserer tochter gemeinsam ins Bett gehen und dann noch neben ihr lesen oder stricken (oder was auch immer du zum "runter kommen" machen magst" - dann stehen deine bedürfnisse im Vordergrund und nicht dein Erziehzungsstil der eventuell kritisiert wird. Ob du dann 3h einschlafbegleitung machst und gar kein Buch liest bekommen die anderen ja nicht mit.
Wenn dämliche Sprüche kommen dann würde ich klar sagen "ich gehe den Weg der sich für mich richtig anfühlt, damit fahre ich gut - es nervt wirklich dass du das ständig kritisierst oder ins lächerliche ziehst, mache ich bei dir doch auch nicht. Lass das bitte!"
Du weißt doch dasss du nicht die böse bist wenn du darauf achtest dass die Grenzen deiner Tochter gewahrt werden.
für alle ist das doch auch eine super chance zu lernen. Deine Tochter lernt ihre eigenen Grenzen zu setzen (einer fast 2,5 jährigen kann man schon eine "Stop, ich möchte nicht" Geste beibringen denke nicht. Und auch die Kinder der schwägerin können gut lernen, das die Grenzen anderer gewahrt werden müssen.
Blöd finde ich die Herangehensweise deines Mannes - dass ihr euch nicht einig seid in der Erziehung/Umgang, dafür kann deine schwägerin ja nichts. Da müsst ihr beide auf jeden Fall noch mal mehr an einem Strang ziehen.
heißt nicht dass dein Mann ohne Wiedersprüche alle machen musst wie du es willst - sondern dass ihr redet, was sind die bedürfnisse des Kindes, was sind eure.
Für dich ist babysitter viel zu früh - deinem Mann fehlt es vielleicht seit 2+ jahren an Paarzeit - beide Bedürfnisse sind total berechtigt. Ist aber ein anderes Thema.
und vielleicht, wie jemand bereits schrieb, macht ja dein Mann dann auch die Erfahrung dass der Erziehungsstil seiner schwester doch nicht so super ist. Dass die Kinder 6 Tage lang vielleicht doch nicht so toll "funktionieren" wie bei einem 2-3 stündigen Treffen. Oder dass er einfach auch unschöne Umgangsweisen sieht, zwischen Schwester und Kindern - die ihn zweifeln lassen, ihm "weh tun beim zugucken" und dann mit dir ins gespräch kommt "Also so möchte ich nie dass wir mit unserer Tochter umgehen!"
Eventuell ist eine große Chance für eure Ehe, wenn dein Mann sieht, welche Konsequenzen eine solche Erziehung hat.
Ich denke an einen Urlaub, den wir mit Freunden machten. Im Urlaub prallten unsere Ansichten aufeinander.
Der andere Vater war in seinem Ton überheblich und maßregelte die Kinder unnötig. Wenn er sie zurechtwies, war er gemein.
Und wunderte sich dann, dass die Kinder nicht wollten, dass er ihnen eine GuteNachtGeschichte vorliest.
Von außen war es leicht zu beobachten, was es aus den Kindern machte.
Mein Mann hat so Anwandlungen manchmal gaaaanz leicht, wenn er sehr gereizt und müde ist. Dieser Urlaub hat ihm die Augen geöffnet. Wir haben gemeinsam darüber gesprochen, reflektiert und sind daran (beide) gewachsen.
Ich würde es nicht machen.
Hauptsächlich weil ich ein Mensch bin, der seinen Rückzugsraum braucht und ich wäre schon nach zwei Nächten mit der Schwiegerfamilie nervlich am Ende.
Sechs Tage -never.
Bei dir kommt noch hinzu, dass die anderen Kinder aufdringlich sind und eure Grenzen nicht respektiert werden. Nö, da hätte ich absolut keine Lust drauf.
Ich würde eine separate Wohnung mieten, möglichst nah, dann kann dein Mann bei seiner Schwester sein und ihr habt trotzdem eure Ruhe.
Ich würde zB auch nie von meinem Mann verlangen, dass wir uns mit meinen Eltern eine Ferienwohnung teilen. Obwohl er meine Eltern ganz gern mag. Mir wäre immer wichtig, dass mein Mann sich auch wohlfühlt.
Wieso sollen den 2 unterschiedliche Familien in einer gemeinsamen Ferienwohnung hocken? Was ist denn der Mehrwert davon im Vergleich zu den Nachteilen?
Man kann doch auch miteinander Urlaub machen und somit seinem Mann eine Freude machen ohne dass man Tag und Nacht aufeinander hockt. Jeder ein eigenes Appartement mit eigenem Bad (!), Klo (!) und Küche und man unternimmt einfach tagsüber was miteinander.
Es braucht doch eigentlich jeder Mensch auch mal Rückzug, Ruhe oder einfach „nur“ seine eigene Familie, vor allem im Urlaub.
Ich will doch nicht warten müssen, bis der Schwager mal das Klo frei macht, die Schwägerin im Bad geschminkt und frisiert ist und deren Kinder am Abend vor dem Schlafengehen aufdrehen (da reichen doch wirklich die eigenen) und uns allen den letzten Nerv rauben (und vielleicht noch mein Kind deshalb nicht schlafen kann). Am nächsten Morgen werde ich dann vielleicht noch geweckt weil die anderen Frühaufsteher sind oder wie? Jeder Mensch hat seine Marotten, da reicht das Zusammenleben mit den Kernfamilienmitgliedern ja schon aus. Die gehen einem ja schon ab und zu mal auf den Keks, aber dann auch noch andere Menschen so eng?
Das hätte für mich 0,0 mit Urlaub zu tun und wäre mein persönlicher Horror ;)
Dabei ist es so leicht, dass ihr beide glücklich seid. Ihr wohnt getrennt und unternehmt viel mit den anderen. Fertig.
Du sprichst mir aus der Seele!
Aber bei ihm ist es halt so - bei seiner Familie auch. Das wird wohl als total toll angesehen. Sind ja Familie. Und weil sie sich so selten sehen. In der Vergangenheit war das schon so, dass man bis ins Bettgehen aufeinander gesessen hat.
Mir war das damals schon unangenehm. Hochschwanger und Verdauungsbeschwerden…. und dann die ganze Familie, die das mehr oder weniger mitbekommt….
Aber irgendwie kann mein Mann die Perspektive nicht einnehmen, auch, wenn ich andersherum sage: „Wie würdest du dich fühlen, wenn wir mit meinem Bruder zusammen in einer FeWo sitzen würden.“ Dann meint er, dass seine Familie ja normal sei…
Naja und es ist halt billiger.
Es sind einfach zwei völlig andere Ansichten. In meiner Familie ist das auch kein Thema. Es gab eine Schwägerin, die sowas hasste - die waren dann eben im Hotel. Aber es verändert das Event an sich natürlich. Und das wird das Problem deines Mannes sein, denke ich. Ihm gefällt diese Nähe, dieses "wie früher", das Familiäre. Dir nicht. Und so lange du da konsequent bist und es keine Bevorzugung gibt (eben dass du es bei seiner Familie ablehnst, bei deiner aber freudig tun würdest) kann er sich darüber auch nicht beschweren. Man kann ja nicht erzwingen, dass der andere sowas mag. Nur mal grundsätzlich festlegen, wie man sich das zukünftig vorstellt. Familientreffen sind ja auch nicht so häufig. Wir hatten letztes Mal ein Haus mit zwei Küchen und zwei Wohnzimmer, was großartig war - da hat man nicht nach Familien geteilt, sondern nach Bedürfnissen. Klappte super.
Ich würde das jetzt echt als Testlauf sehen, du hast deinen guten Willen gezeigt und es probiert, das liefert hinterher auch eine ganz andere Verhandlungsbasis.
Meine Schwiegereltern drehen die Kinder immer so auf dass nachmittags Geschrei ist und die Nächte keine Freude sind. Immer noch. Aus der Erfahrung raus gesprochen: 2-3 Nächte hättest du als Lehrgeld für vorschnell abnicken kassieren können. 6 sind Harakiri.
"Wir haben mit der kleinen einen anderen Rhythmus. Wir suchen ne eigene FeWo. Sonst wird es zu viel."
Lieber die Kröte schlucken dass sie verschnupft sind als ne Woche Rambazamba ohne Rückzugsort.
Alternativ habt ihr nicht die Zeit Urlaub anzuhängen / Termine und fahr direkt ab.
Langfristig: mich mit meinem Mann zusammen setzen und drüber reden, wie man sich in Sachen Erziehung einigen kann. Du schreibst, du erziehst bedürfnisorientiert - da zählen dann ja alle Bedürfnisse. Und dein Mann hat wohl das Bedürfnis, mehr Paarzeit zu verbringen und dann könnte man ja überlegen, wie man das erfüllt (vielleicht ohne komplett fremden Babysitter, aber es kann mal jemand das Kind nehmen, der es gut kennt, aus Familien- oder Freundeskreis. Mein Mann und ich waren mal brunchen, das hat super geklappt, da war die Große 4 und die Kleine 7 oder 8 Monate).
Kurzfristig: mit deinem Mann in Ruhe sprechen. Entweder es findet sich ne Möglichkeit, wo ihr trotzdem abgetrennte Bereiche habt oder ihr stellt Regeln auf (du kannst dich, bei Bedarf mit Kind, jederzeit zurück ziehen) oder vielleicht doch getrennte Unterkünfte. Wobei für eine gemeinsame natürlich spricht, dass man abends auch mal ohne Kinder zusammen sitzt und plaudert.
Ansonsten würde ich da dem Wunsch meines Mannes nachkommen, grade, wenn er IMMER zurück steckt. 6 Nächte sollten du und euer Kind schon überleben können.
Das stimmt.
Kurioserweise findet er den Erziehungsstil seiner Schwester auch schrecklich. Würde das offen nur nicht sagen. Er sehnt sich auf der anderen Seite halt sehr nach dem alten Leben und da kommt da hätte er halt auch gerne die Vorteile von einer etwas anderen Erziehung.
Leider haben wir ansonsten echt niemanden, der das Kind nimmt. Meine Eltern nehmen sie nicht abends und zu anderen Familienmitgliedern hat sie keine Bindung. Selbst bei meinem Mann weint sie sehr viel, wenn ich mal nicht da bin…
Meine Große ist auch so ein kleines Klammeräffchen :) aber inzwischen sehe ich eben auch einiges anders - die Sehnsucht deines Mannes ist nicht weniger wert. Klar, will er jedes WE weg und einen Babysitter - das geht nicht.
Aber dass er nach 2 Jahren mal ein paar Stunden alleine mit dir will, ist ein absolut legitimer Wunsch und ihr müsstet besprechen, wie man es machbar macht. Denn natürlich gibt es auch ohne Familie Möglichkeiten. Wir hätten auch Freunde, die übernehmen würden und Bindungen kann man aufbauen. Auch zu fremden, die man bezahlen muss. Du musst keinen einstellen und der kommt dann unbekannterweise. Es muss auch (wie beschrieben) nicht zwingend am Abend sein, da ist oft ne schwierige Zeit.
Für den Anfang täte es vielleicht auch, ihr geht (zusammen mit Betreuungsperson XY) zum Spielplatz und dann gehen dein Mann und du 1 Stunde Kaffee trinken und kommt zurück. Oder, oder, oder.
Wenn dein Mann das Gefühl hat, seine Familie (bzw. du) nehmt auch ihn und seine Bedürfnisse ernst, müsste er ja gar nicht das Extrem anführen, was seine Schwester lebt. Er sieht nur manchmal, dass seine Schwester eben ihre eigenen Bedürfnisse erfüllt, während seine bei euch völlig irrelevant angesehen werden und das führt zu Frust.
Wenn ihr da auf einer Welle liegt, alle zufrieden sind, dann ist dein Mann auch sicher viel offener/nachsichtiger für dein Bedürfnis nach mehr Ruhe im Urlaub 😜 und wie gesagt, auch da findet man sicher Lösungen, die die Bedürfnisse ALLER berücksichtigen.