Hallo zusammen, es ist Zeit, mir mal einiges von der Seele zu schreiben...
Ich bin 46, weiblich, seit 7 Jahren verheiratet. Wir haben zwei Jungs, 5 und 7. Kurz vor der Geburt unseres zweiten Sohnes gab es wie schon so oft früher Streit mit meinen Eltern, die ganz in der Nähe wohnen. Der Streit war diesmal zwischen meinem Mann und meiner Mutter. Wenige Tage später stand alles vor meiner Tür, was mit unserer Familie zu tun hatte. Fotos von meinen Kindern, meinem Mann und mir. Spielzeug und das kleine Reisebett, sogar ein Hochzeitsbild meines Bruders, auf dem ich auch drauf war. Einfach unser gesamtes Leben... Meine Eltern besitzen wahrscheinlich kein einziges Foto mehr von mir.
Früher wurde ich als Mädchen oft vernachlässigt. Meine Brüder bekamen wesentlich mehr Aufmerksamkeit. Mein älterer Bruder deswegen, weil er ein Vorzeigekind war, mein jüngerer Bruder, weil er auf die schiefe Bahn geraten ist (meiner Ansicht nach hat meine Mutter ihn damals oft unberechtigt vor der Polizei geschützt und seine Straftaten "unter den Teppich gekehrt".) Bei mir lief vermeintlich alles rund, ich fühlte mich jedoch emotional komplett vernachlässigt und benachteiligt und einfach von Gott und der Welt verlassen. Meine Mutter hat mir nichts gegönnt. Ich war musikalisch erfolgreich mit meinem damaligen Instrument, das hat niemanden interessiert. Mit 16 bin ich ausgezogen und lebte in ärmlichen Verhältnissen. Dadurch hab ich auch Freunde verloren, weil ich oft nicht am gesellschaftlichen Leben so teilnehmen konnte wie meine Freunde. Mit 18 wollte ich mir mit Tabletten und Alkohol das Leben nehmen. Es hat leider nicht geklappt. Depressionen haben mich immer wieder begleitet und das tun sie heute noch. Ich kämpfe dagegen an, mache Sport, habe ein kreatives Hobby, lerne seit kurzem Gitarre zu spielen, was mich sehr begeistert. Unser Eheleben ist schwierig. Unser Alltag frisst uns auf, durch Arbeit und Kinderbetreuung leben wir mehr und mehr aneinander vorbei. Mein Mann ist sehr gestresst und schreit oft mit den Kindern rum. Abends läuft er fast nur noch mit Kopfhörern durchs Haus und ist für mich kaum mehr ansprechbar, sobald die Kinder im Bett sind. Zärtlichkeiten gibt es kaum, gab es aber auch am Anfang unserer Partnerschaft nicht im Übermaß. Das fehlt mir manchmal, aber nicht immer... je nach Stimmungslage. Ich fühle mich manchmal so weit weg... Oft habe ich auch Probleme, mich voll und ganz mit meinen Jungs zu beschäftigen. Die Zeit fehlt, da ich viel arbeiten muss und der Haushalt mich auffrisst. Ich habe manchmal kaum Kraft. Trotzdem bemühe ich mich sehr um meine Kinder und sie sind auf einem guten Weg. Ich selber dümple so dahin, mehrere Psychotherapien haben nicht sehr viel gebracht, ich vermisse meine Eltern und Verwandten, obwohl es mit denen oft schlechte Zeiten gegeben hat. Mit Freunden tausche ich mich selten aus. Kontaktabbruch mit den Eltern ist ein Tabu, ich bekam auch oft Vorwürfe von anderen zu hören, dass ich keinen Kontakt mehr haben möchte, auch zu meinen Brüdern nicht.
Am liebsten würde ich mich trennen und alleine leben, auch ohne meine Kinder, ich glaube einfach, sie leiden oft unter mir. Sie spüren meine Depressionen. Mein Mann spürt sie kaum, denn ich funktioniere und er funktioniert auch. Nochmals eine Therapie empfinde ich irgendwie als aussichtslos. Ich frage mich oft, ob es so weiter gehen kann... Vielleicht hat ja jemand Tipps für mich. Liebe Grüße...
Keinen Kontakt mit den Eltern und in der Familie ständig Probleme
Aus welchem Grund hilft keine Therapie?
Sonnige Grüße
Ich fühlte mich teilweise auch von meinen Therapeuten nicht verstanden, eine Therapeutin meinte, ein Kontaktabbruch wäre nicht die Lösung. Es würde mich ein Leben lang verfolgen (ja, das tut es). Ich habe das Gefühl, dass vielen Therapeuten die Erfahrung bei diesem Problem fehlt. Ich habe auch schon nach einer Selbsthilfegruppe "Kontaktabbruch Eltern" gesucht in unserer Gegend, aber das gibt es hier leider nicht.
Liebe Lise,
ich möchte gerne den Aspekt aufgreifen, dass die ambulante Therapie nicht hilft.
Sicherlich sind unsere Ausgangssituationen sehr unterschiedlich, aber ich möchte dir trotzdem gerne von meinen Erfahrungen berichten.
Ich habe selbst auch schon drei ambulante Therapien hinter mir: ich empfand die ersten beiden auch eher als nicht hilfreich. Phasenweise auch als sehr sinnlos 😏 zudem war ich aber auch stationär in Therapie und das würde ich dir gerne ans Herz legen. Sicherlich ist es schwer dies mit Kindern zu realisieren, aber möglich! Entweder schafft ihr es, dass die Kinder nur von deinem Mann (und ggf. Unterstützung) betreut werden, was für die Therapie wahrscheinlich besser wäre, aber es gibt auch die Möglichkeit die Kinder mitzunehmen.
Man darf keine Wunderheilung erhoffen, aber mir hat es schlussendlich geholfen. Meine Depressionen begannen mit 16 und ich habe viele Jahre, wie gesagt drei ambulante und sogar vier stationäre Aufenthalte gebraucht (dass es vier waren, hat sich allerdings aus verschiedenen "Krankheitsbildern" ergeben, grundsätzlich war der letzte Aufenthalt in einer anderen Klinik der, der mir wirklich geholfen hat, aber sicherlich haben auch die vorherigen Aufenthalte dazu beigetragen - und vermutlich mein "Älterwerden") um nun mit 37 sagen zu können: die Depressionen werden immer ein Teil von mir sein, aber ich verspüre zum ersten Mal nicht mehr diese permanent gedrückte Stimmung und bin in manchen, wenn auch kurzen Momenten sogar glücklich! Darüber bin ich in dem Moment meist selbst verwundert, weil ich das ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten habe.
Meine letzte ambulante Therapie habe ich vor drei Jahren gemacht. Da lag zu meinem letzten stationären Aufenthalt zehn Jahre dazwischen. Und auch da hatte ich das Gefühl, dass es nur bedingt hilft. Aber ich glaube es liegt einfach daran, dass man so viele Erwartungen darein setzt, die aber realistisch gesehen überhaupt nicht erfüllt können! Wie soll in einer wöchentliche Therapie Platz sein, um viele Jahre in der Vergangenheit aufzuarbeiten? Man kann Punkte aufgreifen und häufig sind das auch die Knackpunkte, aber wenn man einmal kurz darüber spricht, was einem in 168 Stunden in der Woche bewegt und belastet (zu den tausenden von Stunden von früher).. da KANN keine schnelle Änderung und Besserung entstehen. In meiner letzten Therapie konnte ich es sehen als das, was es ist: ich hatte einen Ort, wo ich aussprechen konnte, was ich denke und wie ich mich fühle. Ich konnte Verhaltensweisen und Reaktionen reflektieren. Mir haben diese Stunden Halt gegeben, und sei es nur, dass ich permanent wusste, dies oder jenes muss ich nicht alleine mit mir ausmachen, das ist etwas was ich in der nächsten Stunde besprechen kann. Das hat mir geholfen, mich in dem Moment auch nicht völlig zu verlieren und in den Gedankensumpf abzugleiten. Aber Dinge von früher wirklich aufzuarbeiten, unmöglich.
Stationär kann man die Themen ganz anders, umfangreicher und intensiver angehen. Man muss nicht die ganze Zeit wie im Alltag funktionieren, man kann für kurze Zeit das normale Leben ausblenden und sich einfach auf sich konzentrieren. Man kann trauern, weinen oder wütend sein ohne sich Gedanken zu machen, dass man morgen auf Arbeit wieder Leistung bringen muss.
Was denkst du, würde dich dein Mann dabei unterstützen?
Euer Zusammenleben klingt nicht schön, auch das sollte wohl ein Thema sein. Aber ich habe in den letzten Jahren gemerkt, wie sehr meine Depressionen meine Beziehungen beeinflusst haben. Obwohl ich auch funktioniert habe etc. Und gerade manche Männer thematisieren sowas wohl gerne auch nicht, ich habe auch so ein Exemplar hier, das heißt aber nicht, dass sie es nicht merken oder es belastend für sie ist und sie sich deswegen so verhalten, wie sie es tun.
Gib die Hoffnung nicht auf, es kann besser werden, auch wenn es sich nicht so anfühlt. Trotzdessen ist Initiative von dir gefordert - was bei dieser beschissenen Krankheit das gemeine ist, wenn man sich in den schlimmsten Phasen doch quasi gelähmt fühlt, die Hoffnung eh fehlt und einem der Kopf noch suggeriert, dass die Welt ohne einen besser dran wäre. Dem ist nicht so.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und eine Spur Hoffnung ✨
Und nochmal als Nachsatz, weswegen du deinen Beitrag ja vermutlich überhaupt geschrieben hast: es klingt schlimm, was du von deiner Familie schreibst, ich kann mir kaum vorstellen, wie du dich mit dieser extra sichtbar gemachten Ablehnung fühlst. Der Wunsch nach Familie, Kontakt etc ist nur natürlich und nachvollziehbar. Aber manchmal geht da Wunsch und Realität leider so sehr auseinander, dass man es anerkennen, sich selbst schützen und schauen muss, ob man diese Bedürfnisse betrauert und soweit es geht woanders einholt (eigene Familie, Freunde, Hobbies oder was auch immer, auch wenn es das natürlich nie ausgleichen kann)
Vielen lieben Dank für deine lange, ausführliche Antwort,! Ich weiß noch nicht, wie ich eine stationäre Therapie bewerkstelligen könnte, da wir keinerlei Unterstützung von außen haben. Oft denke ich, dass ich gar nicht mehr "therapiefähig" bin, weil ich sehr vieles aus meiner Vergangenheit vergessen und verdrängt habe. Mein Mann stammt aus einer Familie, in der auch nie viel geredet wurde. Ich habe schon mal versucht mit meiner Schwiegermutter über unsere Probleme zu sprechen, da wurde sofort abgeblockt. Sie ist leider nicht der richtige Ansprechpartner. Mein Mann selbst redet auch nicht wirklich. Ich fühle mich da eher abgewiesen. Mein Mann schenkt mir selten was...Kürzlich hat er mir Kopfhörer geschenkt, "einfach so", und in Wahrheit, damit ich meine Sachen hören kann und er seine und ich ihn in Ruhe lasse. Die Kopfhörer würde ich am liebsten wegwerfen.
„Kürzlich hat er mir Kopfhörer geschenkt, "einfach so", und in Wahrheit, damit ich meine Sachen hören kann und er seine und ich ihn in Ruhe lasse. Die Kopfhörer würde ich am liebsten wegwerfen.“
Ich hätte das als süsse Geste gesehen, mit der er dir auf seine Weise Zuneigung zeigen und helfen will. Er hat selbst gerne Kopfhörer (die helfen ihm runterzukommen usw.) und wollte dir vielleicht die Erfahrung weitergeben. Die „Wahrheit“ ist deine Annahme und ist möglicherweise nicht die Wahrheit - das könnte momentan schwer für dich zu reflektieren sein.
Hol dir lieber einmal mehr Hilfe - wenn es nichts nützt, so schadet es auch nicht. Im Übrigen würde ich auch mit Tabletten anfangen als Basis für einen konstruktiven Verlauf der Therapie.
Erstmal…harter tobak!
Es ist sicher hart, in dem Sinne keine Eltern mehr zu haben, aber in deinem Fall ganz sicher besser so. Akzeptierte es, finde Frieden mit deiner Vergangenheit und mache alles anders als deine Eltern. Abzuhauen und die Kinder ohne Mutter leben zu lassen, dass ist sicher keine Lösung.
Sprich doch mal mit deinem Mann? Warum ist er unzufrieden und was beschäftigt ihn? Geht in Verbindung miteinander. Er hat scheinbar auch etwas, was ihm sehr belastet.
Kommunikation ist alles und deine „Eltern“ (die diese Bezeichnung nichtmal verdient haben) sind absolut kein Verlust. Im Gegenteil.
Kannst du vielleicht auf Arbeit etwas kürzer treten und Termine so minimal wie möglich zu halten? Gerade wenn man psychisch einen Weg hat, ist Stress und viel Arbeit totales Gift!
Könnt ihr euren „Lebensstandard“ runterschrauben, damit du die Arbeitsstunden reduzieren kannst?
Wir mussten unser Auto verkaufen und eine kleinere Wohnung beziehen.
Aber wir sind alle wesentlich glücklicher und zufriedener. mein Partner sagte immer, mit der Frau steht und fällt das Land.
Dein fluchtinstinkt und dein ruheimpuls ist durchaus nachvollziehbar, aber dennoch keine Lösung. Die ist alles Zuviel, du hast Traumata und da benötigst du enorm viel Zeit!
Das mit deinem Mann ist noch nicht verloren, reden reden reden! Sonst bleibt es so und wird schlimmer. Tue das auch für deine Kinder.
Du hast vollkommen recht. Ich will gar nicht abhauen, aber ich fühle mich so unverstanden, einsam usw. Es gibt niemanden, mit dem ich reden kann. Freunde verstehen mich in dem Thema nicht. Ich hab mich auch sehr zurückgezogen, weil ich mich von niemandem verstanden fühle und mit neuen Freunden und Bekannten spreche ich es schon gar nicht mehr an.
Es ist schwierig, alles anders zu machen wie meine Eltern... Meine immer wiederkehrenden Depressionen machen mich nieder platt, meine Kinder spüren das, obwohl ich versuche, eine gute Mutter zu sein. Manchmal bereue ich es, Kinder bekommen zu haben.😔
Zurücktreten im Beruf ist schwierig. Ich könnte dadurch meinen Job verlieren und mein Mann würde das nicht wollen (weniger Einkommen...) Wir haben nur ein Auto, weil ich fast alles im Umkreis von 20 km mit dem Fahrrad erledige, auch im Winter und bei Regen. Das Radeln lenkt mich ab von allem Negativen und tut mir gut. Gitarrenspielen genauso. Mein Mann ist sicherlich auch nicht glücklich, aber er ist absolut nicht bereit , irgendwas dagegen zu tun, er hat keine Freunde und lebt sein Leben in seinem Werkstattkeller.😔
Hallo Lise,
es nützt nichts, drumherum zu reden. Du hörst dich echt gefährdet an.
Die heimlichen Wünsche, wenn deine Kinder nicht wären, zeigen ja alles an. Anscheinend "funktionierst" du nur noch für deine Kinder. Aber eine Umdrehung weiter und du siehst gar keinen Ausweg mehr und fliehst aus dieser Welt in der irrigen Annahme, dass du deine Kinder und deine Familie zu sehr belastest.
Manchmal ist ein harter Schritt der beste Weg, um das Leben neu zu ordnen. Klar gesagt, es wäre besser für deine Kinder, wenn du in eine Klinik oder eine Tagesklinik gehst, als wenn du dich umbringst oder körperlich krank wirst. Zur Not gibt es auch die Möglichkeit, dass deine Kinder in eine Kurzzeitpflegefamilie kommen, wenn dein Mann vollkommen überfordert ist. Das sind oft liebevolle Familien, und glaub mir, Kinder haben oft grade zu zweit größere Heilungskräfte, als wir glauben.
Nur eines ist für deine Kinder ganz traumatisch: wenn du dich umbringst oder sie dich ganz verlieren. Oder wenn du so weiter machst und langsam (psychisch) stirbst oder krank wirst (noch kränker wirst).
Noch etwas: Du hast so große Probleme, dass dein Umfeld damit überfordert ist. Das ist menschlich. Du brauchst erfahrene professionelle Hilfe. Was meinst du, wie anders alles aussieht, wenn du mal Zeit für dich hast und Menschen, die dich verstehen. Weil sie es beruflich gelernt haben und jeden Tag mit Problemen wie deinen zu tun haben.
Es gibt die Möglichkeit:
-Klinik, Selbsteinweisung, dann müssen deine Kinder versorgt werden
-Tagesklinik, dann kannst du deine Kinder noch betreuen
-evtl erst das eine und dann das andere
Als Akuthilfe könntest du z. B.:
-Zu einem Psychiater gehen und deine Selbstmordgedanken (ja, die hast du, oder?) schildern, dann gehts ganz schnell
-niedrigschwellig ein Krisentelefon anrufen, kannst du googeln
-einen Termin bei einer Frauen- oder Familienberatungsstelle machen, die können dir auch helfen, wie es mit deinen Kindern weiter gehen kann.
Dein Mann ist überfordert. Der schafft es auch nicht allein, jetzt eine Lösung zu finden. Vielleicht schafft er es nicht mal, allein die Kinder zu versorgen, was völlig verständlich wäre. Der verkriecht sich, das ist -leider- menschlich. Dafür rennst du radelst du deinen Erinnerungen davon. Jeder hat seine Fluchtmechanismen.
Du hast ein Hilfesystem im Rücken: Das Jugendamt. Das ist für solche Fälle da. Scheu dich nicht, Hilfe anzunehmen, einzufordern und dich für eine Weile aus allem raus zu nehmen und für deine Kinder dort Hilfe anzufragen. Du hast ja keine Großfamilie und Freunde dafür.
Beruflich kann die Auszeit kein Problem sein. Du wirst krank geschrieben und bekommst Krankengeld. Das ist weniger, so what, da hat dein Mann gar nichts mitzureden, er kann das nicht beurteilen, Was du bei deiner Arbeitsstelle später machst und entscheidest, darüber denke JETZT nicht nach. Ein Problem nach dem anderen. Und vor allem: Glaub mir, mit Hilfe und Ruhe kannst du ganz, ganz anders auf deine Probleme schauen. Du kannst es dir noch nicht vorstellen, aber Abstand, versorgt werden, Gruppen und Einzeltherapie und vielleicht Kunsttherapie und natürlich Sport für dich können dich wieder neu aufstellen. Dann kannst du langfristigere Entscheidungen treffen. Jetzt nicht!!
Und diese Auszeit ist das allerbeste und klügste, was du für deine Kinder machen lkannst.
Hallo,
Ich kenne mich mit Depressionen nicht aus.
Mein Mann hatte vor vielen Jahren depressive Phasen. Er nahm da Tabletten, die ihm gut geholfen haben.
Vielleicht könntest du auch versuchen Tabletten zu nehmen und schon mal nach einem dir passenden Therapeuten suchen. Vielleicht kann der dann helfen.
Könnt ihr euch wenigstens wöchentlich für 2 Stunden eine Putzfrau leisten? Das wäre schon ein wenig Hilfe.
Ich finde es sehr traurig mit deinen Eltern. Besonders dass die nicht mal mehr ein Foto von dir haben.
Wenn sie dir fehlen, versuche dich wieder in Kontakt zu treten.
"Am liebsten würde ich mich trennen und alleine leben, auch ohne meine Kinder, ich glaube einfach, sie leiden oft unter mir." Willst du das wirklich oder siehst du darin nur die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen? Kannst du das einordnen?
Da du unpassende Therapien erwähnst und eben auch komplett am Limit bist, finde ich den Vorschlag mit der stationären Aufnahme durchaus überlegenswert. Bevor du wirklich alles hinwirfst, solltest du eine andere Form der Behandlung wählen. Der stationäre Aufenthalt kann dir durchaus ganz neue Impule bringen und eben auch neue und andere Therapieansätze.
Es steht dir natürlich frei, alles hinzuwerfen, aber ich denke eben nicht das es auch nur ein einziges Problem lösen wird....im Gegenteil.
Wenn ich alles hinwerfen würde, wäre nichts besser! Ich würde auch vor allem meine Kinder vermissen. Momentan fehlt mir die Kraft, mich um eine Therapie zu kümmern, vor allem weil mein Mann mich auch nicht unterstützt.
Dann lass dich bitte in eine Klinik einweisen.
Du zeigst damit deiner Familie dass du Hilfe willst und annimmst und hast selbst die Chance dass es dir endlich wieder besser geht.
Trau dich, was hast du zu verlieren?
Ich finde es erstmal stark, dass du so offen mit umgehst und ich finde es völlig verständlich, dass du den Kontakt abgebrochen hast und dir auch Hilfe gesucht hast.
Was mit noch einfällt: hast du es mal mit einem Antidepressivum zur Unterstützung versucht? Das kann schonmal etwas den Alltag erleichtern. Etwas stimmungsaufhellendes und antriebssteigerndes wie Escitalopram, sodass man auch wieder mehr Energie hat, die einem durch die Depression fehlt. Dazu dann nochmal um eine Therapie bemühen, ggf bei einem anderen Psychotherapeuten. Es gibt auch hier gute und welche, wo es nicht passt. Zu der Familie würde ich keinen Kontakt mehr suchen. Ich denke, du sehnst dich generell nach Kontakten und einer intakten Familie, weshalb du an sie denkst. Bist du im Musikverein dass du dort ggf neue Kontakte knüpfen kannst? Ich würde schauen, ob ich irgendwie mein Umfeld etwas erweitere, und neue Leute kennen lerne. Mit meinen Mann würde ich einmal sprechen, dass das so nicht läuft. Ggf auch, wenn ich stabiler bin. Ich halte es jedoch nicht für sinnig aktuell, wenn die Kinder dort bleiben, wenn er sie anschreit.
Vllt sind hier ein paari Ideen dabei.
Du hast da schon einige Baustellen 🤔.. Als einziges Mädel hattest du ja auch eine stand alone Position, mit 16 ausziehen finde ich schon arg, haben deine Eltern da zugestimmt? War das Ausbildungsbedingt?
Was mir fehlt ist ein wenig selbst Einsicht.. Wie man sich bettet so liegt man.. Klingt jetzt verdammt hart aber ist leider Realität. Deine Eltern verstehen dich nicht, dein Mann auch nicht, deine Brüder nicht, deine Kinder wärst du auch gerne los und deine Therapeuten verstehen dich auch nicht.
Mein Tipp wäre Hilfe im Haushalt holen, auch den Mann für Arbeiten einspannen die er machen kann und die dich entlasten.
Zwei Buben mit dem Alter können schon anstrengend sein.. Andererseits sie wurden ja nicht gefragt ob sie in die Welt gesetzt werden wollen sondern du /ihr habt das bestimmt.
Insofern finde ich den Wunsch wieder ohne sie zu sein ungerecht und unlogisch.
Abgesehen davon es wird leichter mit den Jungs.
Ein wenig hört sich das an als würdest du dich im Kreis bewegen und fehler deiner Mutter wiederholen.
Ich wünsche dir sehr dass du zu dir findest und glücklich wirst.
Danke für deine Antwort. Ich bin mit 16 im ersten Ausbildungsjahr als Zahnarzthelferin ausgezogen, weil ich mich vor allem mit meiner Mutter nicht mehr verstanden habe. Meine Mutter hat teilweise über Monate hinweg nichts mehr mit mir gesprochen, ich war nur noch in meinem Zimmer und habe auch dort gegessen, meistens irgendwas aus der Dose, weil ich noch nicht mal mehr in die Küche wollte.Meine Eltern haben sich auch nicht miteinander verstanden und es war einfach nicht mehr auszuhalten. Meine Mutter war auch froh, mich los zu sein. Mein Vater nicht.
Zum Thema "wie man sich bettet..." Ich glaube, ich hatte in vielen Dingen einfach Pech. Du kennst die Einzelheiten nicht. Meine Mutter hat mit vielen Intrigen dafür gesorgt, Keile zwischen meine Brüder und mich zu treiben, so dass leider auch dieser Kontakt abbrach. Auch mehr Brüder haben inzwischen keinen Kontakt mehr zu den Eltern.
Das ich meine Kinder gerne los wäre, verstehst du falsch. Ich liebe meine Jungs über alles, aber es fällt mir momentan schwer, mich rundum um sie zu kümmern, weil es mir selber nicht gut geht.
Eine Therapeutin hatte noch nie einen Fall von"Kontaktabbruch", ich bin da einfach falsch gelandet. Der Ratschlag von ihr, wieder Kontakt aufzunehmen, brachte mich nicht wirklich weiter.
Mein Mann hilft mir sehr im Haushalt, ich mache aber auch vieles. Nur fällt es mir momentan sehr schwer und ich pack es bald nicht mehr.
Ich will nicht ohne meine Buben sein und sie nicht ohne mich. Und ja, ich habe Angst vor Fehlern. Die Fehler meiner Mutter werde ich niemals in dieser Form wiederholen. Das würde ich meinen Kindern nie antun. Aber es ist schwer für mich, perfekt zu sein.
Liebe TE,
du musst doch auch gar nicht perfekt sein !! Lass den Haushalt eben mal links liegen und mach stattdessen was Schönes mit den Kids, wenn dir danach ist. Der Haushalt kann dann auch morgen noch gemacht werden, zum Beispiel.
Und Naimi68 hat vor 2 Stunden einen super Beitrag geschrieben. Hol dir Hilfe. Bitte. Es ist keine Schande und wird dir definitv weiterhelfen. Bring erstmal Ruhe rein und schau dann - Schritt für Schritt und mit professioneller Hilfe - wie es dir besser gehen kann.
Alles Liebe für Dich
Hallo!
Ich habe nicht alle Antworten gelesen. Es tut mir leid, dass es dir nicht gut geht.
Das was ich jetzt schreibe soll kein Angriff sein, vielleicht nur ein anderer Blickwinkel.
Du hast dich von deinen Eltern vernachlässigt und nicht gesehen gefühlt.
Du leidest heute noch darunter und auch unterm dem Kontaktabbruch mit deinen Eltern.
Verständlich!
Du schreibst du kannst dich oft nicht mit deinen Kindern beschäftigen und bist ausgelaugt.
Was, wenn sie sich später ebenso emotional vernachlässigt fühlen? Nicht gesehen?
Die Last die man selbst trägt bleibt, aber man sollte versuchen es bei seinen eigenen Kindern nicht zu wiederholen sondern besser zu machen.
Du hast nun schon ein gewisses Alter und deine Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern. Aber die Zukunft deiner Kinder kannst du beeinflussen. Und genau darin solltest du deine Energie und Gedanken investieren.
Du trägst Verantwortung für deren Leben und an was sie sich erinnern werden.