Kinderwunsch hört nicht auf

Liebes Urbiateam.
Bitte lasst diesen Beitrag hier stehen, damit ich anonym antworten kann.


Vor einem Jahr kam unser zweites Wunschkind zur Welt und direkt nach der Geburt wusste ich bzw verspürte den Wunsch doch noch ein drittes Baby haben zu wollen... Ich schob es erst auf den Babyblues aber heute, 1 Jahr später ist der Wunsch immernoch sehr präsent. Ich habe noch soooo viel Liebe zu vergeben... Mein Mann ist definitiv raus,bitte macht euch nicht die Mühe zu sagen, dass er ggf Zeit braucht. Seine Worte waren :,, Nein es gibt kein drittes ,nie im Leben!" Seine Gründe: Wenn alle 3 studieren , können wir nicht alle finanziell unterstützen, seine Familie findet es alles andere als toll und außerdem sei es ihm außerdem zu stressig. Bei letzterem muss ich fast lachen, da ich alle Aufgaben übernehme und er lediglich seine Arbeit hat. Das war es ..
Mein Kinderwunsch hört nicht auf und ich finde es total unfair,dass mein Mann nicht mit sich sprechen lässt. Ich muss hier irgendwie mit meinen Gefühlen klar kommen und er lässt nicht mit sich reden...wie kann ich damit klar kommen

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Es gibt eben nur 2 Möglichkeiten.
Du kannst es akzeptieren oder dich Trennen und deinen Kinderwunsch mit einem anderen Mann verwirklichen.
Seine Gründe finde ich logisch und nachvollziehbar. Wieso du mit jemandem ein drittes Kind möchtest, der sich nicht in Haushalt und Kinderbetreuung einbringt verstehe ich nicht. Ist das das Leben und Model, welches du deinen Kindern vorleben möchtest und sie vermutlich dann auch so leben werden als Erwachsene?

Bearbeitet von Wieso888
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Schwieriges Thema.
Entweder abfinden oder trennen und neuen Mann finden, den man liebt und es sich auch vorstellen kann.

Abfinden - schwierig... Kann ich verstehen... Ich versuche das meist dann so zu argumentieren, wie wenn du keine Kinder kriegen könntest. Das müsste man sich akzeptieren. Allerdings eher ein schlechtes Argument.

Prinzipiell wäre es sinnvoll gewesen, dass im voraus zu kommunizieren... Aber manchmal kommt es dann eh anders als geplant.

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Nun,ich wollte eigentlich auch immer nur 2 Kinder haben, dass ich nun so fühle ist auch für mich nicht einfach...

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Dein Mann ist nicht unfair! Er möchte kein weiteres Kind!
Man könnte sonst ja sagen, DU wärest unfair im gegenüber, weil Du ein weiteres Kind möchtest!
Seine Meinung dazu zählt genau so viel wie Deine Meinung!

Es gibt da keinerlei Kompromiss!

Sehr schwierige Situation!

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Die TE findet es unfair, dass sie nicht drüber sprechen, nicht, dass sein Wunsch ein anderer ist, als ihrer.

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Ihr Mann möchte offenbar nicht drüber sprechen, weil es dazu von seiner Seite keine Notwendigkeit gibt! Er möchte kein Kind mehr und das ständige drüber sprechen ist ja unfair ihm gegenüber! Es erzeugt Druck auf ihn!

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Ich hatte nach Kind 1 einen stärkeren Kinderwunsch. Der ließ tatsächlich nach, als Motte ca 3 war.

Ich denke, du kannst, darfst und solltest dir Zeit lassen. Es ist ok, dass du traurig bist und das 3. Kind vermisst. Aber es wird (nach meiner Erfahrung) besser und der KiWu schwächer.

Ich wünsche dir alles Gute! 😊

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Bei mir ist es tatsächlich,dass es mit der Zeit schlimmer wird..

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Dein 2. Kind ist ja erst 1 Jahr.

Ich wollte immer 2. Kind 1 war ein schreikind und erstmal wollte ich kein weiteres Kind. Als sie dann so 2 wurde, konnte ich es mir sehr gut vorstellen und der Wunsch wurde stärker. Als Motte 3 wurde, war er völlig abgeflacht, weil die Babyzeit auch weit weg war und wir natürlich neue Freiheiten hatten; ich hatte mich für ne tolle berufliche Weiterbildung angemeldet usw. Also bewusst auch auf positives fokussiert.

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Hallo,

Ich war vor 3 Jahren in einer ähnlichen Situation. Unser zweites Kind war 4 Monate alt, da kommunizierte ich meinem Mann gegenüber einen weiteren Kinderwunsch. Er war sehr klar in seiner Aussage: Kein weiteres Kind! Er wollte immer nur 2 Kinder und konnte gar nicht glücklicher sein. Er wollte sich nun endlich auf andere Dinge konzentrieren als "Kinder machen", "Schwangerschaft" und "Babyjahr". Außerdem hatte er ebenfalls Sorge wegen der finanziellen Belastung. Alles vollkommen legitime Gründe. Nur ich konnte den Kinderwunsch nicht vergessen.
Es hat unsere ansonsten extrem stabile Beziehung ziemlich belastet. Ich habe mir große Vorwürfe gemacht, dass ich nicht loslassen konnte. Wir waren sogar bei einer Paartherapie - die nicht geholfen hat. Ich wurde phasenweise depressiv und habe eine Einzel-Psychotherapie gemacht, um wieder klarzukommen. Der Kinderwunsch blieb.

In der Zeit meiner Einzeltherapie haben wir viel gestritten, aber auch vernünftige, produktive Gespräche geführt. Wir haben, angeregt von der Therapeutin, über den Hintergrund meines Bedürfnisses gesprochen. Aber auch in großem Umfang seine Sorgen und Ängste besprochen. Er bat mich irgendwann, ihm zu helfen die einzelnen Punkte auf seiner "Sorgen-Liste" anzugehen und vielleicht sogar zu beseitigen. Das war gar nicht so einfach, denn manche Sorgen sind ja weit in die Zukunft projiziert (Stichwort Studium). Ich bin ehrlich - ich war nicht in der Lage alle Punkte dieser Liste zu seiner Zufriedenheit und Beruhigung zu klären.

Irgendwann hat er seine Zustimmung zu einem dritten Kind gegeben. Leider klappte das Schwanger werden nicht mehr "einfach so" und wir mussten einige FG hinnehmen. Das war erneut eine schwere Zeit für unsere Ehe. Als ich dann endlich eine intakte Schwangerschaft erleben durfte (aktuell im 3. Trimester), hatte er anfangs trotzdem damit zu kämpfen, zu seiner damaligen Einwilligung zu stehen. Ihn übermannten sichtlich seine Zukunftsängste.
Mittlerweile haben sich viele seiner Sorgen zerstreut und man merkt ihm die Freude auf das Kind an. Ich befürchte trotzdem, dass einige Ängste und Zweifel seinerseits immer wieder hochkommen werden. Ich bin ja selbst nicht frei von Zukunftsängsten.

Meine Wertschätzung des Charakters meines Mannes ist durch die letzten 3 Jahre sehr gestiegen. Unsere Liebe ist gereift und unser gegenseitiges Verständnis gewachsen. Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit und mit viel Leid auf beiden Seiten verbunden. Manchmal denke ich, es wäre für mich fast schon einfacher gewesen den Wunsch nach einem dritten Kind nicht weiter zu verfolgen. Aber auch das stimmt nur bedingt. Der Wunsch hätte mich weiterhin begleitet.

Ich habe leider keinen wirklichen Tipp für dich. Allerdings wollte ich dir mit unserer Geschichte zeigen, dass ein einseitiger Kinderwunsch nicht trivial ist und sich nicht "einfach so" durch die Zustimmung des Partners lösen lässt. Oder durch deine Akzeptanz seiner Ablehnung. Der Kinderwunsch wird euch wahrscheinlich weiterhin begleiten. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr einfacher, schneller und unkomplizierter auf einen gemeinsamen Nenner kommen werdet als wir und euch unser Leid erspart bleibt 🍀.

Alles Gute!

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Ganz lieben Dank für deine Geschichte. Leider wird es bei uns so ein Happy Ende nicht geben. Er wird definitiv bei seinem Nein bleiben. Ich will einfach nur, dass dieser blöde doofe Kinderwunsch aufhört.....

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Wenn du den Weg schon so genau vorgezeichnet siehst, dann bleibt dir meiner Meinung nach nur die Akzeptanz seines Nicht-Wunsches. Wenn es gar nicht anders geht, such dir professionelle Hilfe zu dem Thema (die gibt es tatsächlich).

Ich finde es außerdem interessant, dass du unsere Geschichte als "Happy End" interpretierst. Für mich ist das keineswegs so. Ja, ich bin vielleicht bald Mutter eines dritten Kindes. Aber ich sehe auch wieviel es uns gekostet hat: emotional, physisch (wir sind beide durch die letzten 3 Jahre körperlich stark belastet worden), in unserer Beziehung.
Keiner von uns kann vorhersagen, wie es wird, wenn das dritte Kind da ist. Manchmal erscheint mir der Preis, den wir in den letzten 3 Jahren gezahlt haben (und vielleicht noch zahlen werden), zu hoch.

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Naja, was möchtest du denn mit ihm reden?
Ein nicht vorhandener Kinderwunsch lässt sich genauso wenig wegreden wie ein vorhandener.

Klar tut dir das weh, aber was genau möchtest du denn von deinem Mann?

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Naja dass er mir einfach nur zuhören würde

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Warum muss dein Mann der Zuhörer sein? Warum kannst du damit nicht mit einer Freundin reden?

Meiner Meinung nach hat das schon etwas von versuchter Manipulation. Klar, du sagst, dass du weißt, dass er seine Meinung nicht ändern wird. Warum muss dann dein Mann der Gesprächspartner dahingehend sein? Ich glaube unbewusst hoffst du schon, ihn irgendwie überreden zu können, wenn du ihm mitteilst, wie schlecht es dir doch geht damit.

Du hast hier doch schon 2 oder 3x über das Thema geschrieben, oder? Das Stichwort „Kosten fürs Studium für 3 Kinder“ kommt mir dahingehend sehr bekannt vor. Es wird dir nichts bringen, das hier immer wieder neu aufzurollen. Wenn du das Gefühl hast, dass du da nicht rauskommst such dir professionelle Unterstützung.

Ich glaube bzw. aus Erfahrung weiß ich, dass ein unerfüllter Kinderwunsch nie ganz „weggehen“ wird. Aber ggf. kannst du mit therapeutischer Hilfe lernen damit umzugehen, sodass dein Leben nicht nur darauf basiert und sich dadurch schlecht anfühlt.

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Was heisst du übernimmst alle Aufgaben? Du arbeitest Vollzeit und kannst somit dich und alle 3 Kinder gut finanzieren? Wenn ihr aber die klassische Rollenverteilung lebt und dein Mann ist der Hauptverdiener, kann ich die Sorge deines Mannes verstehen.

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Aktuell gehe ich Teilzeit arbeiten,weil es einfach genug ist vom finanziellen her. Ich würde aber auch mit Vollzeit arbeiten alle 3 versorgen können.
Aber ich übernehme bzw mache alles mit dem Kindern.

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Vielleicht möchte dein Mann aber trotzdem nicht auf lange Zeit Hauptverdiener und finanziell verantwortlich für 3 bzw 4 Menschen sein.
Und auch wenn er gar nichts macht (wäre jetzt auch gerade mein bevorzugtes Familienmodell aber wers mag), sind drei Kinder anstrengender als zwei

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Nur ein kurzer anderer Blickwinkel. Dein Mann hat sich nicht gegen ein drittes Kind entschieden, sondern für eure bestehende Familie, der er gerecht werden möchte.

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Ernst gemeinte Antwort- Versuch dich nicht zu sehr darauf zu konzentrieren was dir fehlt und du dir wünscht, sondern sei dankbar für das was du hast. Damit meine ich jetzt nicht die zwei Kinder, sondern ganz allgemein betrachtet.

Man bekommt im Leben nunmal nicht alles was man sich wünscht, manche Dinge bleiben einem verwehrt. Und dann ist es eine Frage der Einstellung wie man damit umgeht.

Ein Dankbarkeitstagebuch kann helfen, indem man jeden Tag kurz reinschreibt was an dem Tag positiv war. Bewusst nur das Positive, damit sich die Gedanken weg vom negativen hin zum positiven richten.

Das ist bei allen Dingen so, die man nicht bekommt. Den tollen Job, für den man nicht ausreichend qualifiziert ist. Das dritte Kind, das Einfamilienhaus mit Pool..

Ich habe eine Freundin die gar kein Kind hat, trotz unzähliger Versuche.

Manche Dinge bekommt man nicht, aber man hat es in der Hand ob man sein Leben mit Bitterkeit vergiften will.