Gebe mein Kind nur ungern in die Arme der Schwiegereltern

Hallo zusammen,
ich weiß nicht ganz was mit mir los ist. Ich bin das erste Mal Mutter geworden. Meine Tochter ist nun 10 Wochen alt. Normalerweise habe ich ein super Verhältnis zu meinen Schwiegereltern. Meine Schwiegermutter (SW im folgenden genannt) ist ein sehr herzlicher und gutmütiger Mensch. Seit meine Tochter auf der Welt ist, stört mich jedoch irgendwas an ihr. Eigentlich sollte ich mich freuen, dass sie sich so über ihr Enkelkind freut. Mir fallen jedoch primär negative Dinge auf wenn wir sie sehen:

1. Sie kommt rein, Kind bei Papa auf dem Arm, streckt sofort die Arme aus und sagt „Komm zu Oma“.
2. Kind schreit in den ersten Wochen viel weil sie Bauchschmerzen hat, Kind ist das erste Mal bei SW auf dem Arm und weint nicht (wurde aber auch gerade zuvor gestillt), SW sagt „Schau, bei Oma weint sie nicht“.
3. SW sagt „Ich freu mich schon, wenn wir dann mit ihr ein paar Stunden unterwegs sind, während ihr Eltern euch erholt oder mal was zu zweit unternehmt“.
4. SW sagt „Ich hab dich so vermisst meine Kleine“

Was ich raushöre und ich weiß, dass das unfair und dumm ist:
1. SW kennt ihre Grenze nicht, reißt mein Kind sofort an sich
2. SW überschätzt ihre Lage
3. Meine Tochter ist so jung, die werde ich so schnell nicht mal eben ein paar Stunden abgeben (stille sie ja auch noch alle zwei Stunden)
4. SW hat meine Tochter 3 mal auf dem Arm gehalten und vermisst sie schon…

Ich glaube ihr Verhalten ist eigentlich ganz normal. Sie will eine wichtige Rolle im Leben ihrer Enkelin spielen. Dabei bekomme ich die Krise weil ich das Gefühl habe, sie will sie soooo sehr einnehmen. Und dabei „gehört“ meine Tochter nur meinem Mann und mir. Komischerweise habe ich diese Probleme null mit meiner eigenen Familie. Meine Mutter tickt da ähnlich, mit der Ausnahme dass sie nicht einfach mit ausgebreiteten Armen auf mich zulaufen würde um mir mein Kind ungefragt vom Arm zu nehmen. So feine Antennen hat sie im Gegensatz zur SW schon.

Ich weiß auch nicht.. Ich meide meine SW, was unfair ist. Meine Mutter hat hingegen ihren Oma-Tag einmal die Woche.

Kennt jemand dieses Phänomen? Was könnte mein Problem sein?

2

Ich würd eher sagen, das sind deine Hormone? 😅

Also ich verstehe deine Gedanken schon - aber eigentlich ist da nichts dabei..

Oma freut sich eben sehr, will die Kleine halten. Ja etwas übergriffig.. meine Omas warten immer kurz mal ab, wenn ich nichts dagegen sage, nehmen sie das Baby aber auch von sich aus..
Auf ein „Schau bei mir weint sie nicht“ gäbs bei mir nur ein „augenrollendes mhm, wird schon noch kommen“ 😅 🤷‍♀️
Es ist ein Baby.. ist halt mal gut drauf und mal schlecht..

Oma kann sich schon auf einen NM mit der Enkelin freuen - wann es dann für euch passt, liegt ja nicht im Ermessen der Oma ;)

Wieso darf sie sie nicht vermissen? Meine Mama schwärmt heute noch davon, wie sie meinen ersten Sohn an ihrem Geburtstag 1,5h auf der Brust liegen hatte. Das war soooo schön.. Säuglinge sind einfach magisch - und das darf man auch der Oma zugestehen

1

Lass das deinen Mann mit seiner Mutter klären. Er ist genauso Vater eurer Tochter und kann bestimmt prima einschätzen was ihr gut tut und was nicht.

Übernimm du umgekehrt die Kommunikation zu deinen Eltern.

Werdet euch gemeinsam einig wo eure Grenzen für euere Familie liegen.

Spring über deinen Schatten, du wirst dich daran gewöhnen.

Bearbeitet von Mandala95
3

Warte noch ein wenig ab, bis sich deine Hormone wieder eingependelt haben.

Du weißt ja selbst, dass deine Schwiegermutter sich eigentlich nicht falsch verhält. Und bis sich das auch wieder so anfühlt, sage dir selbst immer wieder, wie toll eine liebende, engagierte Oma für deine Tochter ist.
Du erträgst das für dein Kind😉.

Alles Gute

Bearbeitet von laeufermaedel
4

Erst mal: ich finde es wirklich bemerkenswert, wie reflektiert du diese Situationen und deine Gefühle beschreibst- das können die allermeisten hormongebeutelten Frischlingsmamas nicht.😅

Ich glaube ein Stück weit ist es normal, dass man instinktiv der eigenen Herkunftsfamilie mehr "traut", wenn es um etwas so kostbares und empfindliches wie das erste Neugeborene geht. Das sind ja auch die Menschen, denen man sein eigenes Leben bedingungslos anvertraut hat. Ein Leben lang vorhandenes tiefes Urvertrauen (meist zumindest).

Mit deiner Schwiegermama hast du diese Verbindung einfach nicht - da WEIß dein Kopf, dass sie auch eine tolle Oma ist und deinen Mann liebevoll groß gezogen hat - aber dieses selbstverständliche, blinde Vertrauen ist einfach nicht selbstverständlich da. Daran muss man arbeiten. Und manchmal sich selbst hinterfragen, zur Vernunft rufen und die Zähne zusammenbeissen. 😅

Bei mir war es ehrlich gesagt auch so wie bei dir. Tausend Kleinigkeiten, die mich an der Schwiegermama als Oma gestört haben. Aber ich WUSSTE eben auch, dass es objektiv alles ok ist.😅 Ich hab daher versucht, bewusst gelassen zu sein, sie nicht unfair zu behandeln -- und heute würde ich im Zweifel ihr die Kinder geben, wenn ich mal eine Woche ausfallen sollte. Weil sie eine wunderbare Oma ist, zu den Kindern einen wesentlich besseren Draht hat, als meine Mama und die sie einfach lieben.

Daher: du bist auf einem guten Weg. Wenn dich etwas wirklich richtig stört, lass es deinen Partner vorsichtig ansprechen, sonst lass sie einfach. 🙂🤗 Das komische Gefühl wird besser - und nochmal: ich finde es super, wie sehr du reflektiert.🤗🤗🤗

Bearbeitet von samehere
5

Du bist seit der 1 Sekunde der Geburt an nun im "Club der Löwenmamas". Herzlichen Willkommne! Und das ist gut so. Und es wird immer so bleiben, dass Du Dein Kind behüten und beschützen möchtest.

Aber Deine SW verhält sich recht normal, würde ich sagen. Wenn sie auch sonst eher zu den herzlichen und aufgeschlossenen Menschen gehört, dann geht sie halt auch herzlich und aktiv auf Dein Kind zu/mit Deinem Kind um.

Dein Gefühl dafür wird sich ändern in Bälde.

Freu Dich, dass Dein Kind von Beginn an Großeltern hat, denen es sehr wichtig ist und die Dir/Euch helfen möchten und werden, die Kleine ihr Leben lang zu behüten und zu lieben.

"Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind großzuziehen!"

7

Etwas daneben, irgendwie. Würde ja , im Umkehrschluß bedeuten, dass andere Mütter , die ihr Kind , der Schwiegermutter anvertrauen, ihr Kind nicht beschützen wollen?! Ich vertraue meiner Schwiegermutter zu 100% , macht mich das zur schlechten Mutter? Zu einer Mama , der es egal ist, ob meine Kinder verletzt werden?

10

Du hast meinen Post nicht verstanden....!

6

Ich glaube, so geht es vielen - mir auch. Aber alles, was du beschreibst, zeigt vor allem, dass dein Kind mit einer Oma aufwächst, die voller Liebe für ihr Enkelkind ist. Da hilft es mir, mir das immer vor Augen zu halten, auch wie ich meine eigenen Omas geliebt habe.
Ansonsten ist es immer sehr hilfreich, mal aus dem Raum zu gehen (vielleicht, wenn dein Mann mit da ist), und die Zeit wirklich für dich zu nutzen. Das hilft gegen das permanente Innere Augenrollen 😅.
Uns hat auch geholfen, mit 4/5 Monaten umzuziehen, da war ich dann super froh, wenn sie „ihre Kleine“ betüddelt hat, während ich mal ne Kiste auspacken konnte.
Inzwischen ist die Maus 10 Monate und was nervt, sind die ungefragten Ratschläge (sowas kommt von meinen Eltern z.B. gar nicht), aber ich sehe jetzt schon, was für einen guten Draht sie zu ihr haben und wie sehr sie sich mühen, tolle Großeltern zu sein.

8

Dein Problem ist anscheinend, dass du dich als Mutter völligst untergraben fühlst und das ist absolut natürlich.

Sprich mit ihr und setze ihr Grenzen, sage ihr was dir nicht passt und daran muss sie sich halten. Denn: du bist die Mutter und nicht sie.

Wir z.B haben unsere Kinder bis sie selbst entscheiden konnten niemanden außer uns in die Arme gegeben. Sie durften weder angefasst, noch hochgenommen werden. Solange sie keinen eigenen willen zeigen und sich nicht äußern konnten.

9

Ich verstehe zwar das Gefühl, aber ich finde es trotzdem wichtig,fair zu bleiben. Es sind beides Omas und für deinen Mann ist deine Mutter die Schwiegermutter.

Über manches kann man sich auch reden, zum Beispiel, dass das Baby erstmal ein paar Minuten bei euch bleiben soll.

Und natürlich vermisst sie das Baby, das finde ich normal.

Und du darfst dir klar machen, dass du die Mutter bist und bleibst, auch, wenn deine Schwiegermutter ein gutes Verhältnis zu eurer Tochter hat und aufbaut. Es ist kein Konkurrenzkampf.

11

Ihr verhalten ist normal, deins aber, bedingt durch die Hormone, auch.

Ich hätte mein baby am liebsten auch niemanden in der ersten zeit gegeben😅

Fall 1: oma nimmt das baby an sich, weil sie es "so selten" hat und ibr habt die kleine 24/7 und könnt sie immer haben.

Fall 2: das sagt glaube fast jede oma

Fall 3: das ist zukunftsdenken. Mein papa sagte damals immer zu meinem Sohn "wenn du 1 jahr bist darfst du endlich mal bei mir schlafen" (ich wollte ihn unter 1 jahr nicht woanders schlafen lassen)

Fall 4: natürlich vermissen omas und opas ihre enkel. Meine mama sagt immer das sind wie die eigenen kinder.

Sei froh, dass du eine engagierte oma hast, du wirst es noch danken. Irgendwann kommt der punkt, wo du einfach mal mit deinem mann ihne kinder essen gehen willst oder ins kino ect vllt auch einfach mal entspannt einkaufen. Da sind Großmütter echt gold wert.