Familie mit Kleinkind: irgendwie sind wir total einsam

Guten Morgen zusammen,

ich weiß gar nicht, was ich mir von diesem Post erhoffe.

Mein Mann und ich (beide 31) sind vor knapp 3 Jahren Eltern geworden. Unsere Tochter ist ein sehr "intensives" Kind und war bei Spieldates (z.B. Krabbelgruppe oder auch Kita) immer super schnell reizüberflutet und gestresst, so dass wir in den vergangenen Jahren kaum soziale Kontakte / Freundschaften mit anderen Eltern aufbauen konnten.

Wir leben in einer Großstadt in NRW und haben keine Familie hier, unsere Freunde leben in unseren Heimatstädten. Und naja, da die Treffen mit anderen Kindern eher etwas anstrengend verlaufen sind, haben wir dann meist eben etwas zu dritt als Kernfamilie gemacht...

Ich war ab dem 5. Monat bereits in Krabbelgruppen und bei Mama-Treffen, um neue Freundschaften aufbauen zu können. Doch es waren immer nur sehr oberflächliche Bekanntschaften...

Nun ja, jetzt waren wir letztens zu dritt im Park spazieren, und ich habe richtig gespürt, wie "neidisch" ich bin, wenn ich andere Familien zusammen bei Spieldates / größeren Zusammentreffen sehe...

Wir sind hier zu dritt total auf uns alleine gestellt. Diejenigen Kontakte, die wir hier in der Stadt einigermaßen gut kennen, haben keine Familie / keine Kinder...

Ich merke immer mehr, wie schlecht es mir damit geht...

Es wäre ja so schön, einfach irgendwelche Familiencafés etc. zu besuchen, aber wie gesagt, unsere Kleine ist mit anderen/fremden Kindern immer sehr schnell überladen, so dass die anderen Kinder dann auch nicht mit ihr spielen möchten ... :(
Irgendwelche Tipps / Ideen?

Vielen lieben Dank für´s Lesen <3

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Hallo guten Morgen, ich kann jetzt nur „gesunde“ Kinder sprechen und natürlich keinesfalls Kinder einschließen, bei welchen es irgendwie in Richtung Spektrum oder Ähnliches geht.

Bei allen anderen Kindern habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass das Problem dieser Überreizung und Ähnliches oft auch Gewohnheitssache ist. Je mehr die Kinder es gewöhnt sind mit anderen Kindern und anderen Menschen Umgeben zu sein, desto sicherer werden sie darin und desto weniger, lassen siie sich davon überreizen. Daher wäre mein Tipp einfach mal machen! Ist deine Kleine im Kindergarten? Dann würde ich da aktiv nach Spiel Dates fragen. Bekannte Kinder sind da oft einfacher. Und dann klein anfangen, mit einem Kind und einer Mama und ganz langsam ausbauen.

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Meine Tochter war und ist ähnlich, aber eigentlich habe ich grade dadurch viele Eltern kennen gelernt - weil ich nämlich bei jedem Playdate dabei sein musste 😅

Jetzt ist sie 5 und geht alleine (und ich „darf“ nicht mehr mit). Und manchmal fehlt es mir, vorher kam ich so nämlich auch oft zu schönen Gesprächen.

Wir waren so 1-2 Stunden nachmittags und das war immer top.

Wenn ihr grundsätzlich mit eurer Tochter Dinge unternehmen könnt, kann sie mit 3 doch auch für 1-2 Stunden mit „fremden“ Kindern spielen? Also wenn eine Stunde sie überreizt, könnt ihr theoretisch ja nie was machen? 😅

Sie muss es quasi auch „lernen“ (meine Tochter hat gelernt, sich abzugrenzen. Kommt also durchaus an den Tisch oder sagt, sie braucht mal kurz ne Pause).

Ansonsten könntest du einem Hobby nachgehen (ganz ohne Kind) und Freunde finden. Denn um Anschluss zu finden, brauchst du ja nicht zwingend deine Tochter 😅

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Hey, das Gefühl kenne ich auch.
Ich hatte 2 Jahre lang keine Freunde außer meinen Verlobten, meine kleine ist bis heute total reizüberflutet.

Ich hab durch den Kindergarten jetzt zufällig eine Freundin kennengelernt, das passiert ganz von alleine. Vielleicht fragst du mal in der Kita ( falls dein Kind dorthin geht) mit wem es gerne spielt, ob es eine beste Freundin/besten Freund hat. Auch wenn dein Kind überladen ist, hat es vielleicht ja doch einen Freund :o
Daran kannst du dich langsam nach vorne tasten, vielleicht wirst du Elternvertreterin in der Kita, damit wirkst du meistens sofort sozialer (war bei mir zumindest so) 🤗

Meine kleine ist bei den Treffen auch oftmals anstrengend, sie hat wirklich sehr viel Energie die ich nicht immer gebändigt bekomme.

Aber sonst kann ich dir einen anderen Tipp geben;
Warte auf richtige Freunde, die kommen auf dich zu!

Ich dachte auch, dass das unmöglich sei wegen ihrem Verhalten. Aber die eine Freundin geht total gelassen damit um wenn meine kleine total überflutet mit Reiz.

Puhh.. wäre ich aus NRW gekommen, hätte ich sofort mit dir Kontakt aufgebaut aber ich komme aus Hamburg, das ist wirklich ewig weit weg :((

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Und wie geht es deiner Tochter draußen?
Ich finde es viel einfacher sich draußen auf dem Spielplatz zu treffen. Zum Beispiel im Sandkasten. Meine Tochter kann innen auch sehr intensiv sein. Bei Familiencafes haben wir nie Anschluss gefunden.
Ich hab mal einfach eine andere Mutter angesprochen. Hab ich nur ein Mal gemacht, aber wir treffen uns regelmäßig.
So, jetzt ein ganz praktischer Tipp: bring was Leckeres zu essen und biete es einer anderen Familie an. So können Gespräche entstehen.

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Wie verhält sich deine Tochter denn?
Was tut sie was dir sagt sie ist reizüberflutet?
Und was tust du dann?

Ist sie vom Charakter einfach extrovertierter als du es bist?

Beschreibe gerne etwas genauer damit dir wertvolle Tipps gegeben werden können

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Hallo,

wenn sie reizüberflutet ist, sieht sie nur noch rot... Sie sagt dann zu allen/allem "Nein, Nein..." schubst dann andere Kinder weg oder haut sie ...

Das kommt (verständlicherweise) auf der Gegenseite gar nicht gut an. Wir haben ihr viele Möglichkeiten aufgezeigt, ihr "Nein" zu kommunizieren und/oder sich zurückzuziehen. Aber leider klappt das bislang gar nicht gut.

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Du hast leider nicht alles beantwortet.

Wie schnell passiert dieses denn? 10 Minuten oder 2 Stunden auf dem Spielplatz oder wo auch immer
Spielt sie für sich alleine und dann kommen Kinder und wollen mitspielen und sie will nicht

Versucht die Ursache zufinden

Und was macht ihr wenn das passiert. Geht ihr dann nach Hause oder macht eine geschützte Pause?
In dem Alter braucht es Übung anders zu reagieren. Das kann Wochen dauern

Wieviel Kontakt hat sie Kinder?
Am besten schreibst du für dichtauf wann was passiert und was vorher war

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Geht eure Tochter in die Kita und hat sie dort Freunde gefunden?

Wann immer meine Tochter (3 J.) oder die ErzieherInnen erzählt haben, dass sie super gerne mit Kind XYZ spielt, habe ich entweder die Eltern dazu in der Garderobe oder auf dem Eltrernabend angequatscht oder einen Zettel ins Fach gelegt und gefragt, ob die Kids sich mal auf ein Playdate treffen wollen. - Es hat nie jemand abgelehnt 😉

Ich bin übrigens immernoch bei jedem Treffen dabei. Es gibt mit 3 Jahren ja immer Situationen, wo es gut ist, wenn Mama oder Papa da sind und schlichten oder trösten können 😉

Alles Gute 🍀

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ich kann Dir nur sagen und ans Herz legen, dass bei Reizüberfluteten Kindern "schonen" genau das falsche ist.
Klar mit Augenmaß und so -- aber auf jeden Fall "Dinge täglich" machen.

mach extra Sachen aus --- spielverabredungen, - Kinderkurse, Oma besuchen, Schen, die Dir Spaß machen etc.... --- das muss geübt werden und ja, danach sind kinder manchmal unerträglich und drehen währenddessen auf, aber es wird besser mit der Übung. Aber man muss dabei bleiben... rausziehen und schonen ist die falsche Herangehensweise.

Mein Hochsensibler Sohn war vor Corona "gut trainiert". -- ja: er ist anfangs in der Grundschule hinten auf dem Sofa gesessen udn hat sich die Ohren zu gehalten, -- wollte Unternehmngen schon früher nicht, - stand beim Kinderturnen auch lang an der Wand etc... aber es wurde besser, sodass irgendwann nichts mehr zu spüren war.
Dann kam Corona mit 13. -- 2 Jahre schonprogramm haben ihn so dermaßen zurück geworfen, dass wir jetzt sehr große Probleme haben. -- da haben mir Therapeuten das nochmal bestätigt. - Für Sensible Kinder gibt es nichts wichtigeres, als mit Maß sie in die Situationen zum üben regelmässig reinwerfen.

Also mach Dinge aus, die Dir gut tun, was Dir spaß macht, Kaffeeklatsch mit Freunden etc... Finde wieder Freunde über Kindergruppen und fahre kein Schonprogramm.

Bearbeitet von tr357
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Hallo, ich würde mit dem Kind täglich, bei jedem Wetter, auf den Spielplatz gehen. Wenn man sich täglich mit anderen Eltern trifft, entstehen leichter Freundschaften.

Wenn das Kind schnell reizüberflutet ist, ist es sowieso gut, wenn man mit ihm täglich auf den Spielplatz geht. Ich würde auch eher alleine (ohne Partner) hingehen. Da kann man auch leichter Kontakte knüpfen.

Bearbeitet von Marmor
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Mein Sohn ist 8 Jahr alt und ich habe keine einzige Freundschaft über ihn geschlossen, nur Bekanntschaften. Ich finde es solche Familienfreundschaften immer schwierig: Die Kinder sollen sich verstehen, die Mütter die Mütter mögen und die Väter die Väter oder überkreuz, aber es sind ziemlich viele Menschen, die besonders gut miteinander auskommen müssen, wenn das Ganze wirklich Spaß machen soll. Die meisten Familienrunden sind in meiner Umgebung bereits bestehende Freundschaften, wo man zeitlich nah jeweils Kinder bekommt.

Was spricht dagegen, wenn du dich sozusagen allein um Freunde bemühst und das von deiner Tochter und deinem Mann erstmal entkoppelst?