Hallo zusammen,
weiter unten hat eine Mutter geschrieben, dass sie gesellschaftlichen Druck verspürt zu arbeiten.
Bei mir ist es eher so, dass ich den Druck verspüre nicht / weniger zu arbeiten. Meine Kinder sind hier schon mit die letzten, die aus der KiTa abgeholt werden um 14:30🤷♀️ wir wohnen in einer Kleinstadt. Freunde von uns wohnen auf dem Dorf in der Nähe und da. Wird erwartet, die Kinder um 13 Uhr abzuholen.
Welche Erwartungen in Bezug auf‘s Arbeiten verspürt ihr oder steht ihr da komplett drüber?
Gesellschaftlicher Druck
Ich gehe arbeiten weil ich es muss( aktuell 160 Stunden im Monat) .
Ich könnte minimal die Stunden reduzieren, aber das würde auf die einzelnen Tage kaum ein Gewicht haben, außer das ich dann spürbar weniger Geld verdiene. Welches wir aber gern nutzen um zb schöne Ausflüge zu machen oder uns ausser der Reihe mal was schönes zu kaufen.
Wir würden also eher Abstriche machen.
Wenn man nicht aufs Geld schauen müsste, würde ich 50% arbeiten. Um mehr Zeit mit meinem Kind zu verbringen, aber trotzdem „rauskommen“ würde.
Auch mit 1,5 Arbeitsstellen in der Familie könnte man sich Ausflüge und was schönes Leisten. Das schaffen wir sogar mit einem (normalen) Gehalt.
Und weil ihr es könnt, kannst du das Leben der anderen beurteilen?
Ich verspüre gar keinen Druck, wenn ich ehrlich bin. Oder ich bin zu stoffelig, es zu merken :)
Wir wohnen in einer Kleinstadt. Mein kleinstes Kind ist nun 1 3/4 Jahr und ich arbeite seit Mai wieder.
Ich arbeite 3x 5h in der Woche und pendel 90km einfache Strecke. Habe also eine weite Fahrt.
Verdiene aber sehr gutes Geld und freue mich über das was auf meinem Konto ist am Monatsende. Außerdem freue ich mich, mal wieder einen anderen geistigen Austausch zu haben und ich freue mich, mich endlich mal wieder "normal" (also auch mal ein Kleid) anzuziehen.
Hatte Respekt vor dem Wiedereinstieg aber bin jetzt froh und überlege, die Stunden auf 20 zu erhöhen.
Ist ist mit sehr viel Organisation verbunden, das alles zu wuppen, weil wir niemanden außer uns haben. Meine Kinder hole ich um 14 Uhr ab. Würde sie auch gern früher bei mir haben aber der Kleine schläft dann ja noch. Ich stehe um 04:40 auf und bin um kurz nach 6 im Büro. Gegen 11:30 - 11:45 mache ich Feierabend, düse heim, schmeiße des Haushalt und dann ist Kinderzeit.
Von anderen Leuten bekomme ich nichts mit. Interessiert mich aber auch nicht weiter. Wir machen es so, wie es für uns passt.
Sollte mir mein Unternehmen irgendwann mal eine Abfindung anbieten, werde ich was komplett anderes machen.
Weißte was, es ist doch egal wie man es macht....irgendwer in usnerer Gesellschaft findet es doof.
Tja, lebe ich nun mein Leben oder laß ich mich von der Gesellschaft leben? Meine Antwort ist da für mich persönlich ganz klar: Ich lebe mein Leben, bzw wir unseres....der Rest kann mir/uns den Buckel runter rutschen.
Dank dem Mobbing in der Schule habe ich schon früh gelernt, dass die Meinung anderer Menschen, vor allem von Fremden völlig uninteressant ist.
Von daher verspüre ich auch keinen Druck. Mein Mann und ich haben für uns entschieden, dass wir unser Kind nicht unter 3 Jahren in den Kindergarten geben wollen. Wäre es irgendwie nötig gewesen, dass ich mehr als einen 450 € Job mache, hätten meine Schwiegereltern dann eben aufgepasst. Da wir alle in einem Haus gewohnt haben, wäre das auch kein Problem gewesen.
Hab ich manchmal da doofe Kommentare gehört, a la "Heimchen am Herd"? Ja natürlich, aber war mir egal. Mir war die Zeit wichtig und wir konnten es uns leisten, sogar mit Hauskauf während der Elternzeit von Kind 1, weil wir davor eben schon eine ganze Weile schön gespart haben. Während die mit den blöden Kommentaren lieber 5 x im Jahr in Urlaub sind, am Wochenende Party gemacht haben, natürlich den Handyvertrag für 50 € im Monat brauchten usw.
Mit diesen 2 Menschen hatten wir öfter schon Diskussionen, wie wir uns das alles leisten können und dann nach der Erklärung unseres weniger ausschweifenden Lebensstils, auch wieder abgewunken wurde. Man will ja auch leben, man kann sich ja nicht nur einsperren.
Aber naja, es ist einfach Einstellungssache. Uns war eben wichtiger, ein gutes finanzielles Polster zu haben. Party haben wir zu Hause gemacht, das war günstiger.
Abgesehen von den Beiden kamen aber auch kaum komische Kommentare.
Wir wohnen zwar direkt an der Stadt, aber in einer eigenständigen Gemeinde und hier haben wirklich auch viele noch Familienanschluss. Es ist hier gang und gäbe, dass Mittags oder morgens Oma und Opa abholen/bringen. Es gibt noch einige Mehrgenerationenhäuser hier und das wirkt sich natürlich auch aus. Von daher sind hier alle Modelle vertreten. Vom Papa in EZ und Mama geht früh wieder arbeiten, Kind mit 1 Jahr in die Krippe oder auch 3 Jahre zu Hause, gibt es hier alles. Das war bisher auch noch nie ein Problem. Hier hatte ich dann höchstens gehört: ich wäre auch gerne 3 Jahre daheim geblieben, aber leider ging das nicht.
Von daher habe ich ganz entspannt meine 6,5 (kleine unbezahlte Freistellung wegen Corona nach Ende der 2. EZ :D) Jahre EZ genossen und seitdem arbeite ich wieder in TZ aber komplett von zu Hause, so dass wir ab Schulalter dann auf keine Betreuung mehr angewiesen sind.
Mir ist der Druck eigentlich egal, ich empfinde auch keinen. Zumindest nicht im richtigen Leben, Internet hab ich das Gefühl dass da mehr Unverständnis da ist zwischen den Verfechtern beider Modelle.
Klar, als ich nach den Zwillingen (Kind 2 und 3) wieder angefangen habe, hat mich gerade die ältere Generation " bedauert" das ich arbeiten " muss". Ich war beim ersten Kind 2 Jahre und bei den Zwillingen 3 ,5 Jahre Zuhause ( vor allem Pandemie bedingt)
Ich habe den Eindruck es gibt momentan diesbezüglich einen großen "Bruch" zwischen den Generationen. Als ich (ich bin 43) ein Kind war ( Westdeutschland, im Osten war es anders) da war es absolut unüblich, dass die Mutter arbeitet, zumindest hier. Es gab weder die Betreuungsstrukturen ( Kindergarten hat mittags von 12-14 Uhr geschlossen, und dann nur manchen Nachmittagen geöffnet, es gab weder Hort nach der Schule,noch Ferienbetreuung) noch die gesellschaftliche Akzeptanz.
Schlüsselkinder wurden bedauert,wenn die Frau gearbeitet hat wurde schnell gemunkelt dass das Geld knapp ist. Arbeiten konnten Frauen nur, wenn sie eine Oma/ Betreuungsperson hatten oder das Kind alt genug war ein " Schlüsselkind" zu sein.
Diese Generation Mütter trifft nun auf eine Generation in der die arbeitende Mutter ganz selbstverständlich ist. Und je nachdem wen man fragt, ist es eben unverständlich dass die Mutter arbeitet oder absurd wenn sie es nicht tut.
Als ich nach dem ersten Kind angefangen habe, hat keine Schwiegermutter entsetzt gefragt,ob wir unseren Sohn jetzt in so ein Heim tun (gemeint war die Krippe 😅)
In der Gegend in der wir leben arbeiten nicht alle Mütter, beide Varianten sind vertreten und akzeptiert.
Ich seh da keinen Druck aus der Gesellschaft.
Für mich ist es selbstverständlich, dass ich arbeiten geh. Bei uns haben Kita und Co. aber auch lange Betreuungszeiten. Und auch wenn mein Kind oft einer der letzten war, er war nie der letzte (beim Vater schon, bei mir nicht) und schon gar nicht der erste in der Kita.
Ich arbeite aber auch gern. Schon immer. Ob Schüler-, Studenten- oder jetzt Erwerbstätigkeit.
Ist nicht immer lustig, hat man nicht immer Lust, aber in Summe brauch ich das. Und ja und muss auch. Muss ja mich und mein Kind finanzieren
Ich hab eine "Teilzeitmama" im Freundeskreis und da drück ich einfach die Daumen, dass das nicht nach hinten los geht. Sprich, dass die Ehe hält, der Mann gesund bleibt. Aber sie sind recht gut aufgestellt. Ansonsten ist es in meiner Bubble tatsächlich üblich, dass beide (nahezu) Vollzeit arbeiten und die Kinder in der Betreuung sind und das über 14.30 Uhr hinaus vielleicht verspüre ich deshalb keinen Druck. Ich pass da ja gut rein.
Hallo, ich verspüre gar keinen Druck. Ich hab lange Zeit Teilzeit gearbeitet wegen der Kinder. Das war völlig okay und ich habe mich da auch nie vor irgendwem rechtfertigen müssen. Jetzt arbeite ich wieder Vollzeit. Ich will mein gelerntes Wissen anwenden und mich weiterbilden. Außerdem tut mir das Arbeiten gut und ich kann mir leisten, was ich will und trage mit zum Familieneinkommen ein. Wir entscheiden das alles so, wie es für uns als Familie am besten passt. Was andere darüber denken, wäre mir ehrlich gesagt total egal.
Ich verspüre keinen gesellschaftlichen Druck. Ich habe meine Arbeitszeit schon ohne Kind auf 80% reduziert und jetzt mit Kind auf 65% obwohl ich Führungskraft und auch Hauptverdienerin bin. Mein Job macht mir (meistens) Spaß, ist aber nicht das Zentrum meines Lebens. Das ist meine Familie.
Das Geld genügt zusammen mit dem TZ-Gehalt meines Mannes für ein angenehmes Leben und wir haben beide Zeit, die wir mit dem Kind verbringen können.
Ich werde perspektivisch die Arbeitszeit wieder auf max 75% erhöhen, wenn der Kleine (2,5) älter ist.