Der Tag startet vielversprechend, Starkregen, windig und kalt, perfekt für den Waldtag der grossen Kinder in Spielgruppe und Kindergarten.
Alle gut wasserdicht eingepackt und abgeliefert. Das Baby geschnappt und ab zum Sport. Baby in der Betreuung abliefern, Zeit für die erste Mamapause diese Woche. Natürlich nur eine Stunde, die Uhr tickt.
Völlig übermotiviert fliesst der Schweiss, die Erwachsenenmusik tut gut, die Endorphine kicken, das scheint doch noch ein toller Tag zu werden.
Kurzer Blick auf die Uhr: jetzt aber schnell, Baby schnappen, einkaufen, k2 im Wald abholen. Ist alles zu schaffen, wird eben daheim geduscht. Eine Entscheidung, die sich noch rächen wird.
Im Wald erwarten uns braun marinierte, klatschnasse und bibbernde Zwerge, kein Problem, das richtige Kind raussuchen, die äusseren zwei Lagen abpellen, Klamotten in eine Tüte, autofahrtaugliches Kind einladen und noch immer optimistisch nach Hause düsen.
Dort erwartet uns ein Gemetzel, die Katze des Hauses beliebt Durchfall zu haben und hat es nicht ganz zum Katzenklo geschafft. Bibberndes Kind abstellen, inzwischen motziges Baby daneben, spontan das Bad putzen.
K1 klingelt Sturm, ebenfalls komplett braun überzogen und zum auswringen nass. Die nassen Klamotten abzuziehen versucht es logischerweise in der offenen Tür, die Katze nutz die Chance zu türmen. Eine kurzweilige Runde Haschmich später treffe ich Katze unterm Arm auf das Kind, immer noch in der sperrangelweit offenen Haustür, inzwischen nackt bis auf seine Mütze. Ich scheuche alle rein, Zeit für eine warme Dusche für alle.
Das Wasser ist kalt. Eiskalt. Die Heizung ausgefallen. Wir beweisen Stärke und waschen allen Matsch und Schweiss ab. Kaltes Wasser aufkochen dauert heut deutlich länger-während ich rühre käckelt das erste Kind versonnen in seine frische Unterhose. Abziehen, erneut kalt abbrausen, Wäscheberg erweitern, ich kehre in die Küche zurück und erspähe das zweite Kind mit feuchtem Hintern bis zu den Knien.
Gleiches Prozedere, ich drehe mich um, um zum Handtuch zu greifen: das Baby steht bei der schmutzigen Wäsche und stampft darin herum. Das frisch geputzte Bad voller lustiger brauner Fussabdrücke.
Kind 3 wird abgezogen und ebenfalls in der Wanne geparkt. Beim Abbrausen der schmierigen Streifen staut sich das braune Wasser knöchelhoch-natürlich, der Abfluss ist verstopft.
Das Baby brüllt los, an der Tür klingelt der zwei Uhr Termin Sturm.
Ich bin eigentlich noch optimistisch für den Tag.
SiLoPo ich bin optimistisch eigentlich
Ach du Liebe, wie gut erinnere ich mich an solche Tage! Du machst alles richtig. Heb dir diesen Post auf. Bewahr dir dein (zugegeben oft mühsames) Lachen.
Der sturmklingelnde 2-Uhr-Termin war hoffentlich nicht der Geridhtsvollzieher. Selbst wenn doch - bleib wie du bist. Du bist die personifizeirte Zitronenlimonade.
Galub mir, es kommen bessere Tage. An denen die Katze die fast feritge Steuerklärung gefressen hat, die Heizung gut funktioniert, aber der Tiefkühler leckt und alle Schuhe auf einmal zu klein sind und der (falls vorhande) Partner plötzlich ganz schlimm Todes-Schnupfen hat.
Ich glaub, ich bin auch optimistisch.
Es könnte immer schlimmer kommen. Kommt dann auch. Irgendwann beißt sich das Schicksal die Zähne an uns aus.
Herzgrüße!
Oooh. Du hast meinen Tag gerettet. Ich wusste nicht, dass „Du bist Zitronenlimonade“ genau das war, was ich unbedingt heute hören musste. Danke dir, das hat gut getan.